Ungewöhnliche Funde in topologischen Supraleitern
Studie zeigt fehlenden Shapiro-Schritt in Bi2Te3-Junktionen, was auf Majorana-Modi hindeutet.
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
Topologische Supraleiter sind spezielle Materialien mit einzigartigen Eigenschaften. Diese Materialien können exotische Teilchen namens Majorana-Moden halten, die für fortschrittliche Computersysteme, die als Quantencomputer bekannt sind, nützlich sein könnten. In diesen Systemen wird die Information mithilfe der besonderen Eigenschaften dieser Teilchen gespeichert.
Die Suche nach diesen topologischen Supraleitern ist ein wichtiger Fokus in der modernen Physik. Wissenschaftler untersuchen verschiedene Materialien, um die besten zu finden, die diese Majorana-Moden unterstützen können, insbesondere um sogenannte topologische Qubits zu schaffen. Diese Qubits könnten eine robuste Möglichkeit bieten, Informationen zu speichern und zu verarbeiten.
Was sind Shapiro-Stufen?
Eines der wichtigen Merkmale, die Wissenschaftler in diesen supraleitenden Materialien studieren, sind die Shapiro-Stufen. Diese Stufen werden beobachtet, wenn ein supraleitendes Gerät Mikrowellenstrahlung ausgesetzt wird. Normalerweise sieht man eine Reihe von Spannungsniveaus, die der Menge an angewandter Mikrowellenleistung entsprechen. Jeder Schritt repräsentiert einen bestimmten Zustand des Systems.
In einigen Fällen, wie bei bestimmten topologischen Supraleitern, kann der erste Shapiro-Schritt fehlen. Dieses Phänomen wird als Missing First Step (MFS)-Effekt bezeichnet. Zu verstehen, warum dieser Schritt fehlt, ist entscheidend, um die Anwesenheit von Majorana-Moden in diesen Materialien zu bestätigen.
Bi2Te3
Die Studie vonKürzlich konzentrierten sich Forscher auf ein spezifisches topologisches Isolator-Material namens Bi2Te3. Dieses Material wurde in winzige Kristalle synthetisiert, die für den Einsatz in supraleitenden Geräten gedacht sind. Die einzigartigen Eigenschaften von Bi2Te3 machen es geeignet, um Supraleitung und das potenzielle Vorhandensein von Majorana-Moden zu studieren.
In dieser Studie wurden supraleitende Übergänge geschaffen, indem zwei supraleitende Materialien um ein Stück Bi2Te3 platziert wurden. Als diese Übergänge Mikrowellenstrahlung ausgesetzt wurden, zielten die Forscher darauf ab, die Shapiro-Stufen zu beobachten.
Beobachtungen in den Übergängen
Als die Übergänge getestet wurden, zeigten sie Shapiro-Stufen, aber der entscheidende erste Schritt fehlte. Normalerweise sollte der erste Schritt auf einem bestimmten Spannungsniveau erscheinen, wenn die Mikrowellenleistung angepasst wird. Der fehlende erste Schritt stellt eine Herausforderung dar, weil normalerweise angenommen wird, dass bestimmte Bedingungen, wie Quasipartikel-Vergiftung, diesen Schritt unterdrücken würden.
Quasipartikel-Vergiftung tritt auf, wenn normale Elektronen oder Quasipartikel die speziellen Eigenschaften des supraleitenden Materials stören. Im Kontext der Studie führt diese Störung normalerweise zu einer Unterdrückung des erwarteten Verhaltens. Die Ergebnisse deuteten jedoch auf eine andere Situation in den aus Bi2Te3 hergestellten Übergängen hin.
Verständnis des Fehlens des ersten Schrittes
Das Fehlen des ersten Shapiro-Schrittes in den untersuchten Übergängen deutet auf etwas Ungewöhnliches darüber hin, wie diese Geräte funktionieren. Die Forscher schlugen vor, dass das beobachtete Verhalten mit der minimalen Menge einer bestimmten Komponente zusammenhängt, die erforderlich ist, damit der erste Shapiro-Schritt sichtbar wird.
Normalerweise, wenn die 4-periodische Komponente auf einem bestimmten Niveau vorhanden ist, sollten alle Schritte erscheinen. In den Bi2Te3-Übergängen fehlte der erste Schritt jedoch weiterhin, selbst wenn die Bedingungen nahelegten, dass er vorhanden sein sollte.
Eigenschaften von Majorana-Zero-Moden
Majorana-Zero-Moden (MZM) werden in topologischen Supraleitern, einschliesslich derjenigen auf der Basis von Bi2Te3, vermutet. Diese Modi können Ladung ohne Energieverlust übertragen, was eine sehr wünschenswerte Eigenschaft für Quantencomputing ist.
In den untersuchten Übergängen kann die Art und Weise, wie sich der Strom mit der supraleitenden Phase ändert – bekannt als die Strom-Phasen-Beziehung (CPR) – aufgrund der Anwesenheit von MZMs unterschiedlich sein. Die Erwartung ist, dass die CPR eine bestimmte Periodizität zeigt, die mit diesen Modi verbunden ist.
Als jedoch die Übergänge getestet wurden, fanden die Forscher heraus, dass anstelle eines regelmässigen Musters von Stufen in der Spannungsausgabe der erste Schritt fehlte. Dies unterstützt die Idee, dass die zugrunde liegende Physik möglicherweise nicht den konventionellen Erwartungen entspricht.
Die Rolle der Temperatur
Die Temperatur spielt eine bedeutende Rolle im Verhalten von Supraleitern. Wenn die Temperatur sinkt, wechseln Supraleiter normalerweise in einen Zustand, in dem sie Elektrizität ohne Widerstand leiten können. Die aus Bi2Te3 hergestellten Übergänge zeigten einen deutlichen Rückgang des Widerstands, als sie unter bestimmte Temperaturen gekühlt wurden, was auf die Etablierung eines supraleitenden Zustands hindeutet.
Der Kühlprozess gibt Einblicke, wie sich Supraleitung in diesen Materialien manifestiert. Die Studie fand heraus, dass selbst bei sehr niedrigen Temperaturen die Geräte ihre Fähigkeit behielten, einen Suprastrom zu leiten.
Untersuchung des experimentellen Setups
Das experimentelle Setup umfasste zwei supraleitende Elektroden mit dem Bi2Te3-Kristall dazwischen, der als normaler Bereich des Übergangs fungierte. Die Forscher legten einen Gleichstrom an und führten gleichzeitig ein Mikrowellensignal ein. Dies ermöglichte es ihnen zu messen, wie sich die Spannung über den Übergang änderte, während sie die Leistung des Mikrowellensignals variierten.
Die Spannung-Strom-Kurven, die sie erzeugten, zeigten, dass es Bereiche gab, in denen die Spannung signifikant auf null fiel, was auf Supraleitung hinweist. Trotzdem konnten sie auch ausgeprägte Stufen beobachten, die der Mikrowellenleistung entsprachen, abgesehen von diesem entscheidenden ersten Schritt.
Analyse der Hysterese
Die gemessenen Kurven zeigten Hysterese, was ein häufiges Phänomen in supraleitenden Systemen ist. Das bedeutet, dass das Verhalten des Übergangs davon abhängt, ob der Strom steigt oder fällt. Hysterese könnte darauf hindeuten, dass das System eine Form von Erwärmung erfährt, was die Eigenschaften des Übergangs beeinflussen kann.
Solches Verhalten legt nahe, dass Quasipartikel schnelle Schwankungen im supraleitenden Zustand verursachen könnten, die die Beobachtung der Shapiro-Stufen beeinflussen. Die Forscher stellten fest, dass diese Effekte die komplizierte Beziehung zwischen Temperatur, Strom und Mikrowellenleistung hervorheben.
Schlussfolgerungen und Implikationen
In ihrer Studie zeigten die Forscher, dass die auf Bi2Te3 basierenden Übergänge ungewöhnliche Merkmale aufwiesen, die von dem Standardverhalten abweichen, das in traditionellen supraleitenden Übergängen zu beobachten ist. Das Fehlen des ersten Shapiro-Schrittes, selbst wenn die Erwärmungseffekte berücksichtigt wurden, deutet darauf hin, dass dieses Phänomen vielleicht ein Zeichen für die topologische Natur des Übergangs sein könnte.
Dieser fehlende erste Schritt könnte entscheidende Beweise für die Existenz von Majorana-Moden in topologischen Supraleitern liefern und unser Verständnis dieser exotischen Zustände vertiefen. Die Ergebnisse bekräftigen die Notwendigkeit, weiter zu erkunden, wie topologische Isolatoren unter verschiedenen Bedingungen agieren, da sie potenziell zu neuen Fortschritten in der Quanten-Technologie führen können.
Während die Forscher weiterhin die Eigenschaften von Materialien wie Bi2Te3 untersuchen, könnten wir weitere Einblicke in die Natur der topologischen Supraleitung gewinnen. Die Implikationen gehen über das theoretische Verständnis hinaus, da sie den Weg für innovative Anwendungen in der Computertechnik und Materialwissenschaft ebnen.
Zusammenfassend bietet das Fehlen des ersten Shapiro-Schrittes in Bi2Te3-basierten Übergängen einen Blick in die faszinierende Welt der topologischen Supraleiter und deren potenzielle Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Technologie.
Titel: Anomalous microwave response in the dissipative regime of topological superconducting devices based on Bi2Te2.3Se0.7
Zusammenfassung: Superconducting proximity junctions based on topological insulators are widely believed to harbor Majorana-like bound states. The latter serves as a paradigm non-local topological quantum computation protocols. Nowadays, a search for topological phases in different materials, perspective for a realization of topological qubits, is one of the central efforts in quantum physics. It is motivated, in particular, by recent observation of anomalous ac Josephson effect, which being a signature of Majorana physics. Its manifestations, such as a fractional Josephson frequency and the absence of the first (or several odd in more rare cases), Shapiro steps, were reported for different materials. Here we study Shapiro steps in Nb/Bi2Te2.3Se0.7/Nb junctions, based on ultrasmall single crystals of a 3D topological insulator synthesized by a physical vapor deposition (PVD) technique. We present evidence that our junctions are ballistic. When subjected to microwave radiation, the junctions exhibit Shapiro steps, but the first step is missing. Typically it is assumed that the missing first step (MFS) effect cannot be observed in the presence of quasiparticle poisoning due to suppression of the 4{\pi}-periodic component. Our findings within the context of the RSJ-model of Josephson junction dynamics show that such behaviour of samples corresponds to a specific condition, requiring a minimum of 5% of the 4{\pi}-component for disappearance of the first Shapiro step.
Autoren: Vasily Stolyarov, Sergei Kozlov, Dmitry Yakovlev, Nicolas Bergeal, Cheryl Feuillet-Palma, Dmitry Lvov, Olga Skryabina, Mikhail Kupriyanov, Alexander Golubov, Dimitri Roditchev
Letzte Aktualisierung: 2023-09-19 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2309.10897
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2309.10897
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.