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# Physik# Statistische Mechanik# Physik und Gesellschaft

Untersuchung der wirtschaftlichen Ungleichheit durch Econophysik

Ein Blick darauf, wie sich die Vermögensverteilung durch zufällige Interaktionen verändert.

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Einblicke inEinblicke inwirtschaftlicheUngleichheitAuswirkungen der Vermögensverteilung.Die Analyse der Dynamik und
Inhaltsverzeichnis

In den letzten fünfundzwanzig Jahren haben Forscher grosse Fortschritte beim Verständnis von wirtschaftlicher Ungleichheit gemacht, und zwar durch ein Feld namens Ökophysik. Dieser Bereich untersucht, wie Reichtum unter den Menschen verteilt ist und wie sich das über die Zeit durch zufällige Interaktionen zwischen Individuen verändert.

In diesem Artikel schauen wir uns die Hauptideen und Ergebnisse in diesem Bereich an, mit einem Fokus auf das, was als "random asset exchange" Modell bekannt ist. Dieser Ansatz versucht, die Muster von Reichtums- und Einkommensverteilung zu erklären, die wir in der Gesellschaft sehen.

Wirtschaftliche Ungleichheit: Ein wachsendes Problem

Wirtschaftliche Ungleichheit bezieht sich auf die ungleiche Verteilung von Reichtum und Einkommen unter den Menschen. In vielen entwickelten Ländern, einschliesslich der USA, hat diese Ungleichheit zugenommen. Zum Beispiel ist das Vermögen der reichsten 1 % der Bevölkerung erheblich gewachsen, während der Anteil des Vermögens, das von der unteren Hälfte gehalten wird, dramatisch gesunken ist.

Die Besorgnis über wirtschaftliche Ungleichheit ist zu einem heissen Thema in politischen Diskussionen geworden, besonders seit grossen finanziellen Ereignissen wie den Bankenrettungen 2008 und der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von 2010, bekannt als Citizens United. Diese Ereignisse haben das Bewusstsein für die Kluft zwischen Reich und Arm geschärft und zu Bewegungen wie Occupy Wall Street geführt, die die Kämpfe der unteren 99 % der Bevölkerung gegen die reichsten 1 % in den Vordergrund stellte.

Trotz des wachsenden Interesses an der Bekämpfung der wirtschaftlichen Ungleichheit sind die Meinungen darüber sehr unterschiedlich. Viele Menschen glauben, dass das aktuelle Niveau der Ungleichheit akzeptabel ist, besonders unter denen, die konservative Wirtschaftspolitik unterstützen. Diese Debatte zieht sich auch durch akademische Kreise, wo die Ansichten zur Notwendigkeit staatlicher Interventionen variieren.

Messung der wirtschaftlichen Ungleichheit

Um die wirtschaftliche Ungleichheit besser zu verstehen, nutzen Forscher verschiedene Messungen, wobei der Gini-Koeffizient eine der bekanntesten ist. Diese Messung hilft, den Grad der Ungleichheit in einer bestimmten Vermögens- oder Einkommensverteilung zu quantifizieren. Der Gini-Koeffizient reicht von 0, was perfekte Gleichheit anzeigt, bis 1, was extreme Ungleichheit darstellt.

Die Daten zeigen, dass Vermögensverteilungen normalerweise ungleicher sind als Einkommensverteilungen. Zum Beispiel haben die obersten Vermögensinhaber oft deutlich mehr als die durchschnittliche Person, während die einkommensschwächeren Gruppen sehr wenig besitzen. Dieses Muster ist in mehreren Ländern zu beobachten, wo der Grossteil des Reichtums von einer kleinen Anzahl von Individuen gehalten wird.

Die Natur von Reichtums- und Einkommensverteilung

Wie Reichtum und Einkommen verteilt sind, hat Ökonomen über ein Jahrhundert lang beschäftigt. Ende des 19. Jahrhunderts bemerkte ein Ökonom namens Vilfredo Pareto, dass Einkommen einem bestimmten Muster folgte. Er schlug vor, dass Reichtum in Gesellschaften tendenziell so verteilt ist, dass einige Individuen viel mehr besitzen als andere.

Während einige Modelle einen Teil dieses Phänomens erfasst haben, haben sie die Prozesse, die zu diesen Verteilungen führen, nicht vollständig erklärt. In letzter Zeit haben Forscher sich den Methoden aus der Physik zugewandt, um diese wirtschaftlichen Muster zu studieren.

Modelle des zufälligen Vermögensaustauschs

Modelle des zufälligen Vermögensaustauschs zielen darauf ab darzustellen, wie der Austausch von Reichtum zwischen Individuen zu den Verteilungen führt, die wir in der Gesellschaft beobachten. Es sind zwei Haupttypen von Modellen entstanden: kinetische Vermögensaustauschmodelle (KWE) und Bouchaud-Mézard (BM) Modelle.

Kinetische Vermögensaustauschmodelle

KWE-Modelle sind inspiriert von Prinzipien aus der Physik, insbesondere der Thermodynamik. In diesen Modellen tauschen Agenten (oder Individuen) Reichtum paarweise aus. Die Gesamtmenge an Reichtum im System bleibt konstant, und die Art und Weise, wie Reichtum übertragen wird, ähnelt der Kollision von Teilchen in einem Gas.

Eine wichtige Entdeckung in KWE-Modellen ist, dass unabhängig von den spezifischen Regeln, die den Austausch regeln, der Reichtum unter Individuen mit der Zeit einer bestimmten Verteilung folgt, die als exponentielle Verteilung bekannt ist. Das bedeutet, dass die meisten Leute ähnliche Mengen an Reichtum haben, während wenige viel besitzen.

Es wurden verschiedene Erweiterungen der KWE-Modelle vorgeschlagen, wie die Einführung einer Sparneigung, bei der nicht alles Vermögen auf einmal ausgetauscht wird. Stattdessen sparen Individuen einen Teil ihres Vermögens, was zu unterschiedlichen Ergebnissen in der Verteilung des Reichtums führt.

Bouchaud-Mézard-Modelle

Das BM-Modell unterscheidet sich von den KWE-Modellen, da es nicht auf paarweisen Austauschen beruht. Stattdessen verwendet es einen strukturierten Ansatz, bei dem Reichtum basierend auf vordefinierten Raten zwischen Individuen ausgetauscht wird, die in einer Adjazenzmatrix dargestellt sind. In diesem Modell wird der Gesamt-Reichtum nicht notwendigerweise erhalten, was zu komplexeren Dynamiken führt.

Das BM-Modell hat gezeigt, dass verschiedene Arten von Netzwerken die Verteilung von Reichtum unter Individuen beeinflussen können. Zum Beispiel könnten reiche Individuen aufgrund ihrer Verbindungen zu anderen unterschiedlich interagieren, was zu verschiedenen Mustern der Vermögensakkumulation führt.

Wichtige Erkenntnisse aus der Literatur zum zufälligen Vermögensaustausch

Im Laufe der Jahre ist eine reiche Literatur zu Modellen des zufälligen Vermögensaustauschs entstanden. Diese Studien haben mehrere wichtige Erkenntnisse zur wirtschaftlichen Ungleichheit offenbart:

  1. Universelle Muster: Trotz unterschiedlicher Wirtschaftssysteme und -politiken zeigen viele Länder ähnliche Muster der Vermögensverteilung. Der Grossteil des Reichtums wird von einem kleinen Prozentsatz der Menschen gehalten, während eine grosse Zahl sehr wenig hat.

  2. Einfluss der Zufälligkeit: Zufällige Interaktionen beeinflussen die Verteilung des Reichtums erheblich. Selbst kleine Änderungen in der Art und Weise, wie Menschen den Reichtum austauschen, können zu grossen Unterschieden in den Ergebnissen führen.

  3. Rolle des Sparens: Die Einführung von Sparverhalten in den Modellen verändert, wie Reichtum über die Zeit verteilt wird. Je mehr Individuen sparen, desto ungleicher kann die Verteilung werden.

  4. Netzwerkeffekte: Die Netzwerke, durch die Individuen interagieren, beeinflussen die Verteilung des Reichtums stark. Wenn reiche Individuen hauptsächlich miteinander interagieren, kann das ihren Reichtum weiter verfestigen.

  5. Umverteilungsmechanismen: Die Untersuchung umverteilender Politiken, wie Steuern, zeigt, dass diese einen tiefgreifenden Einfluss auf die Ungleichheit haben können. Einfach Steuern auf die Reichen zu erheben, garantiert jedoch kein gleiches Ergebnis, da verschiedene Faktoren diesen Massnahmen entgegenwirken können.

Die Bedeutung struktureller Veränderungen

Um die Thematik der wirtschaftlichen Ungleichheit besser anzugehen, wurde vorgeschlagen, dass Modelle explizitere Darstellungen von wirtschaftlichen Strukturen und Prozessen einbeziehen sollten. Das bedeutet, über Vereinfachungen hinauszugehen und zu betrachten, wie verschiedene Faktoren, wie Regierungsrichtlinien, Arbeitsmärkte und soziale Netzwerke, zur Verteilung des Reichtums beitragen.

Fazit

Wirtschaftliche Ungleichheit bleibt ein drängendes Problem in der modernen Gesellschaft. Die Literatur zu Modellen des zufälligen Vermögensaustauschs bietet wertvolle Einblicke in die Dynamik, die den Vermögens- und Einkommensverteilungen zugrunde liegt. Während erhebliche Fortschritte gemacht wurden, gibt es noch viel zu tun, um das komplexe Wesen der wirtschaftlichen Ungleichheit vollständig zu verstehen und effektive Politiken zu entwickeln, um sie anzugehen.

Während die Diskussionen über wirtschaftliche Ungleichheit weitergehen, ist es wichtig, dass sowohl Forscher als auch Entscheidungsträger sich mit den Erkenntnissen aus diesen Modellen auseinandersetzen und deren Auswirkungen auf die Schaffung einer gerechteren und gleicheren Gesellschaft in Betracht ziehen.

Originalquelle

Titel: Twenty-five years of random asset exchange modeling

Zusammenfassung: The last twenty-five years have seen the development of a significant literature within the subfield of econophysics which attempts to model economic inequality as an emergent property of stochastic interactions among ensembles of agents. In this article, the literature surrounding this approach to the study of wealth and income distributions, henceforth the "random asset exchange" literature following the terminology of Sinha (2003), is thoroughly reviewed for the first time. The foundational papers of Dragulescu and Yakovenko (2000), Chakraborti and Chakrabarti (2000), and Bouchaud and Mezard (2000) are discussed in detail, and principal canonical models within the random asset exchange literature are established. The most common variations upon these canonical models are enumerated, and significant papers within each kind of modification are introduced. The successes of such models, as well as the limitations of their underlying assumptions, are discussed, and it is argued that the literature should move in the direction of more explicit representations of economic structure and processes to acquire greater explanatory power.

Autoren: Max Greenberg, H. Oliver Gao

Letzte Aktualisierung: 2023-09-21 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2309.12418

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2309.12418

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

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