Sprachmodelle und Vorurteile bei der Problemlösung von Matheaufgaben bei Kindern
Diese Studie untersucht, wie Sprachmodelle die Vorurteile von Kindern beim Lösen von Matheproblemen widerspiegeln.
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Inhaltsverzeichnis
- Hintergrund
- Die drei Schritte der Problemlösung
- Evaluierung von Vorurteilen in Sprachmodellen
- Konsistenzvorurteil im Textverständnis
- Transfer- vs. Vergleichsvorurteil in der Lösungsplanung
- Der Übertragungseffekt in der Lösungsausführung
- Methodologie
- Ergebnisse und Erkenntnisse
- Kognitive Modellierungsimplikationen
- Herausforderungen und Einschränkungen
- Breitere Auswirkungen
- Fazit
- Originalquelle
Grosse Sprachmodelle (LLMs) werden immer beliebter, um menschliches Denken und Lernen zu verstehen. Dieser Artikel schaut sich an, ob diese Modelle die gleichen Vorurteile zeigen wie Kinder, wenn sie mathematische Textaufgaben lösen. Wir wollen herausfinden, ob LLMs ähnliche Schritte im Problemlösungsprozess durchlaufen und ob sie die gleichen Vorurteile teilen, die bei Kindern bekannt sind.
Hintergrund
Wenn Kinder Mathe-Probleme lösen, haben sie oft Schwierigkeiten aufgrund bestimmter Vorurteile. Diese Vorurteile beeinflussen, wie sie das Problem verstehen, ihren Lösungsplan erstellen und schliesslich ihre Berechnungen durchführen. Um diese Vorurteile zu untersuchen, ist es wichtig, den Problemlösungsprozess in testbare Schritte zu unterteilen. Wir schlagen vor, diesen Prozess in drei Hauptschritte zu gliedern: den Text verstehen, die Lösung planen und die Lösung ausführen.
Zu verstehen, wie Kinder an diese Probleme herangehen, ermöglicht es uns, neue Tests zu erstellen. Wir erzeugen eine Reihe von Matheproblemen, die sich in der Formulierung leicht unterscheiden, um zu sehen, wie sich diese Änderungen auf die Leistung von LLMs auswirken. Das Ziel ist zu sehen, ob Sprachmodelle wie Kinder reagieren, wenn sie mit ähnlichen Problemen konfrontiert werden.
Die drei Schritte der Problemlösung
Textverständnis: Der erste Schritt besteht darin, das Problem zu lesen und zu verstehen. Kinder finden es oft einfacher, ein Problem zu verstehen, wenn die Formulierung klar angibt, was mathematisch zu tun ist. Wenn der Text verwirrend ist, können sie Fehler im Verständnis der Aufgabe machen.
Lösungsplanung: Der zweite Schritt besteht darin, einen Plan zur Lösung des Problems auf Basis des im ersten Schritt gewonnenen Verständnisses zu entwickeln. Kinder gehen diesen Schritt oft unterschiedlich an, je nachdem, wie das Problem formuliert ist. Zum Beispiel finden sie es möglicherweise einfacher, Probleme zu lösen, die auf einer dynamischen Situation basieren, wie einer Änderung der Menge, anstatt einer statischen Vergleich.
Lösungsausführung: Der letzte Schritt ist der, in dem Kinder die notwendigen Berechnungen durchführen, um die Antwort zu finden. Hier können Vorurteile sichtbar werden. Bestimmte Berechnungen werden schwieriger, wenn sie das Übertragen von Zahlen zwischen Spalten beinhalten, was die Arbeitsgedächtnis der Kinder herausfordert.
Evaluierung von Vorurteilen in Sprachmodellen
Wir haben untersucht, ob Sprachmodelle in jedem dieser Schritte die gleichen Vorurteile wie Kinder zeigen. Wir haben Tests entwickelt, die sich auf jeden Schritt konzentrieren, um zu sehen, wie gut LLMs Probleme bewältigen, die Kinder oft herausfordern.
Konsistenzvorurteil im Textverständnis
Der erste Test, den wir durchgeführt haben, konzentrierte sich auf die Art und Weise, wie Probleme formuliert sind. Wir haben herausgefunden, dass Probleme, die konsistent formuliert sind, bei denen der relationale Schlüsselbegriff die richtige mathematische Operation vorschlägt, sowohl für Kinder als auch für LLMs leichter zu lösen sind. Im Gegensatz dazu verwirrt inkonsistente Formulierungen den Löser, was zu falschen Antworten führt.
Unsere Tests bestätigen, dass LLMs dieses Konsistenzvorurteil teilen. Sie schneiden bei Problemen mit verwirrenden Formulierungen schlechter ab, ähnlich wie Kinder. Das deutet auf eine Ähnlichkeit in der Art und Weise hin, wie beide Gruppen mit Textverständnis umgehen.
Transfer- vs. Vergleichsvorurteil in der Lösungsplanung
Als Nächstes haben wir untersucht, wie LLMs mit verschiedenen Arten von Problemen in der Planungsphase umgehen. Wir haben Probleme verglichen, die einen Transfer von Mengen erforderten (dynamisch), mit solchen, die direkte Vergleiche verlangten. Forschungen zeigen, dass Kinder oft bei Transferproblemen glänzen, und unsere Tests bestätigten, dass LLMs dasselbe Muster zeigen. LLMs schnitten bei Transferproblemtypen besser ab, was darauf hindeutet, dass sie solche Probleme ebenfalls leichter planen können.
Der Übertragungseffekt in der Lösungsausführung
Im dritten Schritt haben wir die Ausführung der Lösungen untersucht und uns auf den Übertragungseffekt in der Arithmetik konzentriert. Dieser Effekt bezieht sich auf die Schwierigkeiten, die Kinder haben, wenn sie Zahlen beim Addieren und Subtrahieren übertragen müssen. Interessanterweise zeigten LLMs keinen ähnlichen Leistungsabfall, wenn sie mit Problemen konfrontiert wurden, die eine Übertragung erforderten, was auf einen Unterschied in der Berechnung im Vergleich zu Kindern hinweist.
Methodologie
Um diese Vorurteile zu untersuchen, haben wir eine Reihe von Matheproblemen erstellt, die speziell darauf ausgelegt sind, die Herausforderungen abzubilden, mit denen Kinder konfrontiert sind. Wir haben sichergestellt, dass jedes Problemset sorgfältig gestaltet wurde, um spezifische Vorurteile zu testen.
Wir haben die Probleme mit einem strukturierten Ansatz generiert, sodass wir verschiedene Merkmale wie Formulierung und Zahlen kontrollieren konnten. Das ermöglichte uns, einen ausgewogenen Datensatz zu erstellen, der fair für die Tests sowohl der Leistungen von Kindern als auch von LLMs war.
Ergebnisse und Erkenntnisse
Unsere Experimente zeigten einige interessante Muster.
Textverständnis: LLMs hatten mit inkonsistenten Formulierungen genauso zu kämpfen wie Kinder. Die Genauigkeit war bei inkonsistenten Problempaaren deutlich niedriger als bei ihren konsistenten Gegenstücken. Das deutet darauf hin, dass LLMs auf ähnliche sprachliche Hinweise wie Kinder angewiesen sind.
Lösungsplanung: In der Planungsphase waren LLMs bei Transferproblemen erfolgreicher. Sie schnitten besser ab, wenn Probleme einen Zustandwechsel beinhalteten, was den Leistungstrends bei Kindern entspricht. Das reflektiert ein Verständnis dafür, wie verschiedene Problemtypen je nach Formulierung einfacher oder schwieriger zu bewältigen sein können.
Lösungsausführung: Anders als in den vorherigen beiden Schritten zeigten LLMs nicht den Übertragungseffekt. Sie schnitten bei Problemen unabhängig davon gleich gut ab, ob sie eine Übertragung erforderten oder nicht, was darauf hindeutet, dass die internen Abläufe der LLMs nicht die kognitive Belastung spiegeln, mit der Kinder bei der Durchführung von Arithmetik konfrontiert sind.
Kognitive Modellierungsimplikationen
Diese Studie zeigt die Relevanz der kognitiven Modellierung auf, um zu verstehen, wie LLMs beim Lösen von Matheproblemen funktionieren. Durch den Vergleich von LLMs mit Kindern können wir Einsichten in die kognitiven Prozesse gewinnen, die beide Gruppen möglicherweise teilen. Obwohl LLMs einige kindliche Vorurteile spiegeln, unterscheiden sie sich auch erheblich in Bereichen wie der Arithmetik-Ausführung.
Dieses Verständnis eröffnet neue Wege zur Verbesserung von Bildungstools, die LLMs verwenden. Wenn wir erkennen können, wann und wie diese Modelle menschliche Kognition ähneln, können wir sie besser im Bildungsbereich nutzen.
Herausforderungen und Einschränkungen
Trotz der interessanten Erkenntnisse gibt es mehrere Herausforderungen in diesem Forschungsbereich. Es ist wichtig zu beachten, dass LLMs zwar bestimmte Vorurteile zeigen können, die ähnlich wie bei Kindern sind, sie jedoch nicht auf die gleiche Weise lernen. Unterschiede in Trainingsdaten, Architekturen und Berechnungsmethoden bedeuten, dass einige Ergebnisse irreführend sein könnten, wenn sie zu breit interpretiert werden.
Ausserdem haben wir uns ausschliesslich auf englische Probleme konzentriert, was bedeutet, dass die Ergebnisse in anderen Sprachen variieren könnten. Verschiedene Sprachen haben möglicherweise einzigartige Strukturen, die beeinflussen, wie Probleme verstanden und gelöst werden. Zukünftige Forschungen könnten davon profitieren, Vorurteile in mehreren Sprachen zu untersuchen.
Breitere Auswirkungen
Die Ergebnisse dieser Studie haben Auswirkungen über das Verständnis von Sprachmodellen hinaus. Indem wir kognitive Vorurteile erforschen und wie sie sich sowohl bei Kindern als auch bei LLMs manifestieren, können wir bessere Bildungsstrategien entwickeln, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dies ist besonders relevant in einer Welt, in der Technologie zu einem integralen Bestandteil des Lernens wird.
Durch die Verwendung von LLMs als kognitive Modelle können Pädagogen Lösungen für verschiedene Lernherausforderungen erkunden, ohne umfangreiche Daten von menschlichen Probanden zu benötigen, die teuer oder unethisch zu beschaffen sein können.
Fazit
Zusammenfassend haben wir festgestellt, dass LLMs einige kognitive Vorurteile aufweisen, die bei Kindern beim Lösen arithmetischer Textaufgaben zu beobachten sind. Sie zeigen ein Konsistenzvorurteil im Textverständnis und ein Transfervorurteil in der Problemlösung, zeigen jedoch nicht den Übertragungseffekt bei der Ausführung von Lösungen. Diese Forschung trägt zum Verständnis bei, wie LLMs im Kontext der Problemlösung agieren und hebt Bereiche hervor, in denen sie sich von menschlichen kognitiven Prozessen unterscheiden.
Bei einem Blick in die Zukunft kann das Studium dieser Vorurteile die Entwicklung besserer Modelle verbessern, was zu besseren Bildungsergebnissen durch den Einsatz von Technologie führen kann. Das Verständnis für die Einschränkungen und Fähigkeiten dieser Modelle wird entscheidend sein, um ihr Potenzial effektiv zu nutzen.
Titel: Do Language Models Exhibit the Same Cognitive Biases in Problem Solving as Human Learners?
Zusammenfassung: There is increasing interest in employing large language models (LLMs) as cognitive models. For such purposes, it is central to understand which properties of human cognition are well-modeled by LLMs, and which are not. In this work, we study the biases of LLMs in relation to those known in children when solving arithmetic word problems. Surveying the learning science literature, we posit that the problem-solving process can be split into three distinct steps: text comprehension, solution planning and solution execution. We construct tests for each one in order to understand whether current LLMs display the same cognitive biases as children in these steps. We generate a novel set of word problems for each of these tests, using a neuro-symbolic approach that enables fine-grained control over the problem features. We find evidence that LLMs, with and without instruction-tuning, exhibit human-like biases in both the text-comprehension and the solution-planning steps of the solving process, but not in the final step, in which the arithmetic expressions are executed to obtain the answer.
Autoren: Andreas Opedal, Alessandro Stolfo, Haruki Shirakami, Ying Jiao, Ryan Cotterell, Bernhard Schölkopf, Abulhair Saparov, Mrinmaya Sachan
Letzte Aktualisierung: 2024-06-17 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2401.18070
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2401.18070
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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