Die Rolle von Schleifenbewegungen in der Enzymaktivität
Forschung zeigt, wie Schleifenbewegungen in Enzymen ihre Effizienz und Funktion beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle der Mobilität in Enzymen
- Die Struktur von Enzymen
- Fokus auf HisF
- Verständnis der Schleifenbewegungen in HisF
- Durchgeführte Experimente an HisF-Varianten
- Die Bedeutung von Schleifen-Konformationen
- Bindungsstudien
- Erkenntnisse aus Stoppflusskinetik
- Untersuchung der Produktfreisetzung
- Fazit
- Originalquelle
Enzyme sind Proteine, die chemische Reaktionen in lebenden Organismen beschleunigen. Sie arbeiten mega effizient und spezifisch, indem sie eine Substanz in eine andere umwandeln. Wie Enzyme funktionieren, hängt eng damit zusammen, wie sie sich auf molekularer Ebene bewegen. Wenn eine Substanz (das Substrat) an ein Enzym bindet, verändert das oft die Form des Enzyms. Diese Veränderungen sind entscheidend für die Aktivität des Enzyms.
Die Rolle der Mobilität in Enzymen
Enzyme haben flexible Teile, die Schleifen genannt werden und eine wichtige Rolle dabei spielen, mit Substraten zu interagieren. Wenn ein Substrat an ein Enzym bindet, bewegen sich bestimmte Schleifen, um das Substrat effektiver zu erfassen. Diese Bewegung kann die Form des Enzyms von einer weniger effektiven in eine aktivere umwandeln. Dieses Phänomen wird oft als "induzierte Anpassungsbewegungen" bezeichnet.
Forschung hat gezeigt, dass die kleinen Bewegungen dieser Schleifen einen erheblichen Einfluss auf die Fähigkeit des Enzyms haben, Reaktionen durchzuführen. Einige Studien haben gezeigt, dass eine flexible Schleife dem Enzym hilft, verschiedene Energiezustände auszuprobieren, sodass es die beste Passform für das Substrat findet und somit seine Reaktionsgeschwindigkeit verbessert.
Die Struktur von Enzymen
Eine häufige Struktur, die in vielen Enzymen vorkommt, ist das TIM-Fass, das aus abwechselnden Abschnitten von Strängen und Helices besteht. Diese Struktur ist sehr vielseitig und findet sich in vielen verschiedenen Arten von Enzymen, die unterschiedliche Reaktionen durchführen. Die Teile des TIM-Fasses, die diese Stränge und Helices verbinden, enthalten oft Reste (die Bausteine von Proteinen), die an der Aktivität des Enzyms beteiligt sind.
In dieser Art von Struktur sind bestimmte Schleifen dafür verantwortlich, das Substrat zu binden, während andere helfen, die Stabilität des Enzyms aufrechtzuerhalten. Diese Trennung der Funktionen erlaubt es den Forschern, das Enzym leicht zu modifizieren, ohne seine allgemeine Stabilität zu verlieren.
Fokus auf HisF
Das Enzym HisF ist Teil des Histidin-Biosynthesewegs und spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Histidin, einer essentiellen Aminosäure in vielen Organismen. HisF katalysiert eine spezifische Reaktion mit einem als PrFAR bezeichneten Bestandteil und wandelt ihn in andere essentielle Produkte um. Das Enzym muss mit einem anderen Enzym, HisH, interagieren, um seine Funktion richtig auszuführen, da HisH das benötigte Ammoniak für die Reaktion bereitstellt.
Verständnis der Schleifenbewegungen in HisF
HisF hat eine Schleife (Schleife1), die während des Reaktionsprozesses bedeutende Bewegungen durchführt. Forschung hat gezeigt, dass diese Bewegung entscheidend für die Aktivität des Enzyms ist. Wenn Schleife1 sich um das Substrat schliesst, stabilisiert das den Reaktionsprozess, sodass das Enzym effizient arbeiten kann.
Um das zu untersuchen, haben Forscher verschiedene Änderungen in der Aminosäuresequenz von Schleife1 vorgenommen, um zu sehen, wie diese Änderungen die Aktivität des Enzyms beeinflussen. Sie fanden heraus, dass spezifische Änderungen der Aminosäuren entweder die Leistung des Enzyms verbessern oder erheblich reduzieren konnten.
Durchgeführte Experimente an HisF-Varianten
Forscher haben verschiedene Varianten von HisF erstellt, indem sie spezifische Aminosäuren in Schleife1 ersetzt haben. Diese Varianten wurden getestet, um zu sehen, wie gut sie an ihr Substrat binden und die chemische Reaktion durchführen konnten.
Auswirkungen der Aminosäure-Ersetzung: Einige Ersetzungen führten zu einer grösseren Flexibilität in Schleife1, während andere sie starrer machten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Flexibilität von Schleife1 entscheidend für die Funktion des Enzyms ist. Varianten, die keine stabile geschlossene Konformation um das Substrat bilden konnten, wiesen eine dramatisch reduzierte katalytische Aktivität auf.
Bewertung der Schleifenflexibilität: Um zu verstehen, wie sich diese Varianten verhielten, testeten Wissenschaftler ihre Fähigkeit, das Substrat zu binden. Sie fanden heraus, dass einige Varianten zwar noch an das Substrat bindeten, jedoch die notwendige geschlossene Konformation für eine effektive Reaktion nicht bilden konnten.
Protein-Stabilität und Dynamik: Fortschrittliche Techniken wie Röntgenkristallographie und molekulare Dynamik-Simulationen ermöglichten es Wissenschaftlern, die verschiedenen Konformationen, die Schleife1 annehmen kann, zu visualisieren und zu untersuchen. Diese Methoden zeigten, dass Schleife1 je nach Bindung des Substrats in verschiedenen Formen existieren kann.
Die Bedeutung von Schleifen-Konformationen
Die Forschung hat hervorgehoben, dass die dynamische Natur von Schleife1 entscheidend für die Fähigkeit des Enzyms ist, Reaktionen zu katalysieren. Wenn die Schleife sich nicht richtig schliessen konnte, verringerte sich die katalytische Effizienz des Enzyms erheblich. Das zeigte, dass die Kontrolle der Schleifenbewegung eine potenzielle Strategie sein könnte, um wirksamere Enzyme in der Zukunft zu entwickeln.
Bindungsstudien
Um weiter zu verstehen, wie diese Änderungen der Aminosäuren die Substratbindung beeinflussen, führten die Forscher Gleichgewichtstitrationen durch. Sie massen, wie sich die Bindungsaffinität zwischen dem Enzym und seinem Substrat mit den verschiedenen HisF-Varianten änderte. Einige Varianten zeigten schwächere Wechselwirkungen mit dem Substrat im Vergleich zum Wildtyp-Enzym. Allerdings blieb der gesamte Bindungsmechanismus effektiv, auch wenn die Raten variierten.
Erkenntnisse aus Stoppflusskinetik
Die Forscher verwendeten auch Stoppfluss-Experimente, um die Geschwindigkeit zu messen, mit der das Substrat an das Enzym binden konnte. Die Ergebnisse zeigten, dass bei einigen Varianten die Bindung einfacher geschah, ohne dass eine Konformationsänderung nötig war. Das deutete darauf hin, dass das native Enzym und einige Varianten durch unterschiedliche Mechanismen arbeiteten.
Für das Wildtyp-HisF und die F38A-Variante war ein zweistufiger Mechanismus offensichtlich, bei dem die Substratbindung gefolgt von der Schleifenschliessung erfolgte. Im Gegensatz dazu zeigten die Varianten F23A und G20P dieses Verhalten nicht, was auf einen einfacheren Bindungsweg hindeutet.
Untersuchung der Produktfreisetzung
Nach der katalytischen Aktivität ist der nächste Teil des Prozesses die Produktfreisetzung. Die Forschung ergab, dass der Prozess der Produktfreisetzung zwischen dem Wildtyp-Enzym und den modifizierten Varianten erheblich variierte.
Im Wildtyp und in der F38A-Variante führte die Bildung eines Komplexes mit beiden Produkten zu einer grösseren Fluoreszenzänderung, was auf eine konformationelle Verschiebung im Enzym hindeutete. Im Gegensatz dazu führte bei den Varianten F23A und G20P die Produktbindung nicht zu nennenswerten Veränderungen, was auf eine fehlende ordnungsgemässe Schleifenschliessung hindeutet.
Fazit
Die Studien zu HisF und seinen Varianten zeigen die entscheidende Rolle, die Schleifenbewegungen bei der enzymatischen Aktivität spielen. Die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Konformationen zu wechseln, beeinflusst direkt die Effizienz des Enzyms und hebt die Bedeutung hervor, diese flexiblen Bereiche in Enzymen zu untersuchen.
Die Ergebnisse eröffnen Möglichkeiten, um Enzymmechanismen besser zu verstehen und neue Enzyme mit verbesserten Fähigkeiten für verschiedene Anwendungen in der Biotechnologie und Medizin zu entwickeln. Forscher haben gezeigt, dass die Modifikation flexibler Schleifen in Enzymen zu einer verbesserten Leistung führen könnte, was dieses Gebiet zu einem spannenden Forschungsbereich für die Zukunft macht.
Während Wissenschaftler weiterhin die Beziehung zwischen Enzymstruktur und -funktion erforschen, könnte das gewonnene Wissen helfen, effektivere Katalysatoren für industrielle Prozesse, Pharmazeutika und andere wichtige Anwendungen zu entwickeln. Zu verstehen, wie Enzyme auf molekularer Ebene funktionieren, ist entscheidend, um ihr volles Potenzial in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen auszuschöpfen.
Titel: Conformational modulation of a mobile loop controls catalysis in the (βα)8-barrel enzyme of histidine biosynthesis HisF
Zusammenfassung: The overall significance of loop motions for enzymatic activity is generally accepted. However, it has largely remained unclear whether and how such motions can control different steps of catalysis. We have studied this problem on the example of the mobile active site {beta}11-loop (loop1) of the ({beta})8-barrel enzyme HisF, which is the cyclase subunit of imidazole glycerol phosphate synthase. Loop1 variants containing single mutations of conserved amino acids showed drastically reduced rates for the turnover of the substrates N-[(5-phosphoribulosyl) formimino]-5-aminoimidazole-4-carboxamide ribonucleotide (PrFAR) and ammonia to the products imidazole glycerol phosphate (ImGP) and 5-aminoimidazole-4-carboxamide-ribotide (AICAR). A comprehensive mechanistic analysis including stopped-flow kinetics, X-ray crystallography, NMR spectroscopy, and molecular dynamics simulations detected three conformations of loop1 (open, detached, closed) whose populations differed between wild-type HisF and functionally affected loop1 variants. Transient stopped-flow kinetic experiments demonstrated that wt-HisF binds PrFAR by an induced-fit mechanism whereas catalytically impaired loop1 variants bind PrFAR by a simple two-state mechanism. Our findings suggest that PrFAR-induced formation of the closed conformation of loop1 brings active site residues in a productive orientation for chemical turnover, which we show to be the rate-limiting step of HisF catalysis. After the cyclase reaction, the closed loop conformation is destabilized, which favors the formation of detached and open conformations and hence facilitates the release of the products ImGP and AICAR. Our data demonstrate how different conformations of active site loops contribute to different catalytic steps, a finding that is presumably of broad relevance for the reaction mechanisms of ({beta})8-barrel enzymes and beyond. O_FIG O_LINKSMALLFIG WIDTH=200 HEIGHT=127 SRC="FIGDIR/small/600150v1_ufig1.gif" ALT="Figure 1"> View larger version (24K): [email protected]@1cc090dorg.highwire.dtl.DTLVardef@6646d7org.highwire.dtl.DTLVardef@b4e1f9_HPS_FORMAT_FIGEXP M_FIG C_FIG
Autoren: Reinhard Sterner, E. Hupfeld, S. Schlee, J. P. Wurm, C. Rajendran, D. Yehorova, E. Vos, D. R. Raju, S. C. L. Kamerlin, R. Sprangers
Letzte Aktualisierung: 2024-06-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.21.600150
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.21.600150.full.pdf
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