Neue Erkenntnisse zur Genauigkeit von HSV-Bluttests
Studie vergleicht automatisierte Tests für Diagnosen von Herpes-simplex-Viren.
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Inhaltsverzeichnis
Der Herpes-simplex-Virus (HSV) gibt’s in zwei Typen: HSV-1 und HSV-2. Diese Viren können Infektionen verursachen, die ein Leben lang bleiben. Normalerweise führen die Infektionen zu schmerzhaften Bläschen im Mund oder im Genitalbereich. Während viele Infizierte Symptome zeigen, haben andere vielleicht keine auffälligen Anzeichen.
Verbreitung von HSV
HSV-1 ist sehr verbreitet und infiziert etwa 67% der Weltbevölkerung und rund 48% der Erwachsenen in den USA. Dieser Typ betrifft normalerweise den Mund, kann aber auch Genitalherpes verursachen. Im Gegensatz dazu wird HSV-2 hauptsächlich mit Genitalherpes in Verbindung gebracht und betrifft etwa 13% der Erwachsenen weltweit und etwa 12% in den USA.
Diagnose von HSV-Infektionen
Um HSV-Infektionen zu erkennen, können Gesundheitsdienstleister den Virus direkt durch Tests wie Kulturen oder PCR suchen oder sie können nach Antikörpern im Blut prüfen. Die Diagnose von HSV kann jedoch knifflig sein. Da das Virus inaktiv sein kann und nur sporadisch Symptome verursacht, könnte jemand eine aktive Infektion haben, ohne Anzeichen zu zeigen. Das macht es schwierig, sich nur auf Symptome für Testzwecke zu verlassen, da viele Menschen das Virus unbewusst ausscheiden.
Um Fälle zu finden, die oft unbemerkt bleiben, sind empfindliche und zuverlässige Bluttests wichtig für die richtige Betreuung und Screening.
Bluttests für HSV
Die meisten Bluttests für HSV suchen nach spezifischen Antikörpern (IgG) gegen das Virus. Diese Tests können manchmal Ergebnisse liefern, die nicht ganz genau sind. Weil die Antikörper für sowohl HSV-1 als auch HSV-2 nicht perfekt voneinander zu unterscheiden sind, könnten einige Tests zu irreführenden Ergebnissen führen. Daher raten Organisationen wie die US Preventive Task Force von routinemässigem Screening für Genitalherpes bei Personen ohne Symptome ab.
Klinische Richtlinien empfehlen einen zweistufigen Testansatz: einen empfindlichen ersten Test, gefolgt von einem spezifischeren Bestätigungstest. Der beste Weg, HSV-Infektionen zu bestätigen, ist ein Western-Blot-Test, der mehrere von dem Virus produzierte Proteine überprüft. Dieser Test ist jedoch kompliziert und teuer und nur in bestimmten Labors verfügbar.
Studienübersicht
Eine Studie wurde durchgeführt, um die Effektivität von drei automatisierten HSV-Bluttests mit dem Standard-Westen-Blot-Test zu vergleichen. Die Forscher analysierten Proben aus zwei Hauptgruppen: einer Gruppe mit Restproben aus vorherigen Tests und einer anderen Gruppe mit Proben von Personen, bei denen Genitalherpes diagnostiziert wurde.
Erste Gruppe: Restproben
Die erste Gruppe bestand aus Proben, die von Patienten an der University of Washington zwischen Januar 2022 und April 2023 gesammelt wurden. Diese Proben wurden basierend auf vorherigen Testergebnissen ausgewählt. Die Forscher konzentrierten sich auf verschiedene Ergebnis-Kategorien: negativ für beide Viren, positiv nur für HSV-1, positiv nur für HSV-2 und positiv für beide.
Von den ursprünglich ausgewählten Proben wurden einige aufgrund von Unnachweisbarkeit oder Verlust ausgeschlossen. Somit analysierte die Studie letztendlich Daten von 979 Personen.
Zweite Gruppe: Bestätigte Fälle
Die zweite Gruppe bestand aus Proben von Personen, die ihren HSV-Status durch Kulturen oder PCR-Tests bestätigt hatten. Diese Gruppe hatte insgesamt 1.017 Teilnehmer. Die meisten hatten HSV-2-Infektionen, während ein kleinerer Teil HSV-1 hatte. Diese Gruppe war besonders wichtig, da ihr Status als HSV-infiziert durch zuverlässige Laborverfahren bestätigt wurde.
Vergleich der Testmethoden
Die Forscher verglichen drei Arten von automatisierten Bluttests, die von DiaSorin, Roche und Bio-Rad hergestellt wurden, mit dem Western-Blot. Diese Tests sind von der FDA zugelassen und werden häufig in klinischen Einstellungen eingesetzt.
Western-Blot-Test
Der Western-Blot-Test identifiziert spezifische Proteine, die von HSV produziert werden. Das Serum des Patienten wird auf ein festes Medium aufgetragen, wodurch alle vorhandenen Antikörper an ihre Zielproteine binden können. Nachdem ungebundene Substanzen abgewaschen wurden, zeigt eine Farbreaktion das Vorhandensein von Antikörpern an, was hilft, den HSV-Status der Person zu bestimmen. Diese Methode ist zuverlässig, erfordert jedoch viel Zeit und Aufwand.
DiaSorin-Tests
Die DiaSorin-Tests verwenden magnetische Perlen, die mit Proteinen von HSV-1 oder HSV-2 beschichtet sind, um Antikörper im Blut nachzuweisen. Nachdem ungebundene Antikörper abgewaschen wurden, erzeugt eine chemische Reaktion ein Lichtsignal, das das Vorhandensein von Antikörpern anzeigt. Die Testergebnisse werden dann als negativ, unentschieden oder positiv kategorisiert, basierend auf der Signalstärke.
Roche-Tests
Die Roche-Tests funktionieren ähnlich wie die DiaSorin-Tests, nutzen aber eine andere Technologie, die einen Komplex bildet, der an magnetische Partikel bindet zur Erkennung. Das resultierende Signal wird ebenfalls in einen numerischen Index umgewandelt, um das Ergebnis zu bestimmen.
Bio-Rad-Tests
Die Bio-Rad-Tests folgen ebenfalls einem ähnlichen Prinzip, bei dem Perlen, die mit HSV-Proteinen beschichtet sind, verwendet werden, um Antikörper nachzuweisen. Die Ergebnisse werden als negativ, unentschieden oder positiv gemeldet, je nach dem Niveau des erkannten Signals.
Studienergebnisse
Die Studie zeigte, dass kein einzelner Test die anderen in Bezug auf Sensitivität (die Fähigkeit, positive Fälle zu identifizieren) und Spezifität (die Fähigkeit, negative Fälle zu identifizieren) übertraf. Der DiaSorin-HSV-1-Test hatte die höchste Sensitivität, aber die niedrigste Spezifität. Im Gegensatz dazu war der Roche-HSV-2-Test insgesamt der beste, da er sowohl hohe Sensitivität als auch Spezifität zeigte.
In der ersten Gruppe der Restproben identifizierte der DiaSorin-Test die meisten Fälle von HSV-1 korrekt, hatte jedoch Schwierigkeiten mit falsch positiven Ergebnissen. Der Roche-Test schnitt gut bei der Identifizierung positiver HSV-2-Fälle ab, während die Bio-Rad-Tests gemischte Ergebnisse erzielten.
In der zweiten Gruppe der bestätigten Fälle hatten die automatisierten Tests Schwierigkeiten, HSV-1 korrekt zu identifizieren. Sie zeigten jedoch eine bessere Leistung beim Nachweis von HSV-2. Alle drei Tests hatten eine geringere Sensitivität für HSV-1-Antikörper, als erwartet.
Unentschiedene und falsch-positive Ergebnisse
Die Studie stellte fest, dass ein Teil der Testergebnisse unentschieden war, was Unsicherheit anzeigt. Die DiaSorin- und Bio-Rad-Tests hatten mehr unentschiedene Ergebnisse als der Roche-Test. Zudem gab es mehrere falsch-positive Ergebnisse, besonders bei denen, die Antikörper für einen Typ von HSV hatten, aber positiv für den anderen getestet wurden. Das zeigt, dass Kreuzreaktivität zwischen den Tests für HSV-1 und HSV-2 ein Problem ist, das angegangen werden muss.
Fazit
Die Studie hebt die Komplexität der genauen Diagnostik von HSV-Infektionen hervor. Die Effektivität von automatisierten Bluttests variiert, wobei einige besser abschneiden als andere. Während der Roche-HSV-2-Test vielversprechende Ergebnisse zeigte, waren keine Tests vollständig geeignet, um HSV-1 nachzuweisen.
Mit der steigenden Verbreitung von HSV, besonders HSV-1, wächst der Bedarf an genaueren serologischen Diagnosen. Der Fokus auf die Verbesserung der Test-Spezifität und die Reduzierung der Kreuzreaktivität wird entscheidend für bessere klinische Ergebnisse und mögliche Screening-Programme sein.
Zukunftsperspektiven
Weitere Fortschritte bei HSV-Bluttests sind notwendig. Es gibt die Möglichkeit, bessere Tests zu entwickeln, die die verschiedenen HSV-Typen genauer unterscheiden können, während sie hohe Sensitivität und Spezifität beibehalten. Zukünftige Forschungen können auch die potenzielle Verwendung von Adsorptionsmethoden zur Verbesserung der Testgenauigkeit untersuchen, ähnlich den Methoden, die beim Western-Blot-Test verwendet werden.
Fortgesetzte Bemühungen, HSV besser zu verstehen und die Diagnostik zu verbessern, werden sowohl Clinicians als auch Patienten zugutekommen und eine bessere Behandlung dieser lebenslangen Infektion gewährleisten.
Titel: Performance characteristics of highly automated HSV-1 and HSV-2 IgG testing
Zusammenfassung: Herpes simplex virus (HSV) infections are one of the most common and stigmatized infections of humankind, affecting more than 4 billion people around the world and more than 100 million Americans. Yet most people do not know their infection status and antibody testing is not recommended, partly due to poor test performance. Here, we compared the test performance of the Roche Elecsys HSV-1 IgG and HSV-2 IgG, DiaSorin LIAISON HSV-1/2 IgG, and Bio-Rad BioPlex 2200 HSV-1 & HSV-2 IgG assays with the gold-standard HSV western blot in 1994 persons, including 1017 persons with PCR or culture-confirmed HSV-1 and/or HSV-2 infection. Across all samples, the Bio-Rad and Roche assays had similar performance metrics with low sensitivity (97%) for detecting HSV-1 IgG and both high sensitivity (>97%) and high specificity (>98%) for detecting HSV-2 IgG. The DiaSorin assay had a higher sensitivity (92.1%) but much lower specificity (88.7%) for detecting HSV-1 IgG and comparatively poor sensitivity (94.5%) and specificity (94.2%) for detecting HSV-2 IgG. The DiaSorin assay performed poorly at low-positive index values with 60.9% of DiaSorin HSV-1 results and 20.8% of DiaSorin HSV-2 results with positive index values
Autoren: Alexander L Greninger, K. H. Crawford, S. Selke, G. Pepper, E. Goecker, A. Sobel, A. Wald, C. Johnston
Letzte Aktualisierung: 2024-02-16 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.02.15.24302848
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.02.15.24302848.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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