Analyse von Laufenden Titeln in frühneuzeitlichen Büchern
Diese Studie nutzt computergestützte Methoden, um Laufüberschriften in historischen Texten zu analysieren.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Bedeutung von Laufüberschriften
- Was ist eine Skelettform?
- Die Herausforderung der Analyse
- Ein neuer computerbasierter Ansatz
- Wie die Methode funktioniert
- Wichtige Elemente der Methode
- Datensammlung und Annotation
- Bewertung des Ansatzes
- Ergebnisse und Erkenntnisse
- Verständnis der Druckpraktiken
- Fallstudie: Thomas Hobbes' Leviathan
- Auswirkungen auf die Bibliografie
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
Die Untersuchung von frühneuzeitlichen Büchern wird immer wichtiger, um zu verstehen, wie Texte in dieser Zeit produziert und geteilt wurden. Ein entscheidender Aspekt dieser Bücher sind die Laufüberschriften, die man oben auf den Seiten findet. Dieser Artikel bespricht eine neue Methode zur Analyse von Laufüberschriften, um mehr über die Druckprozesse hinter frühneuzeitlichen Büchern zu lernen.
Die Bedeutung von Laufüberschriften
Laufüberschriften dienen als Orientierung für die Leser und zeigen die Abschnitte des Buches an. Im Gegensatz zum Haupttext bleiben diese Titel über mehrere Seiten innerhalb desselben Buches konsistent. Sie werden mit einer festen Anordnung namens "Skelettform" gedruckt, was den Druck einfacher und effizienter macht. Durch das Studieren der Variationen in den Laufüberschriften können Wissenschaftler Einblicke in die verwendeten Drucktechniken und mögliche Änderungen während des Druckprozesses gewinnen.
Was ist eine Skelettform?
Eine Skelettform besteht aus Metall- oder Holzrahmen, die die für den Druck verwendeten Buchstaben halten. Die Rahmen beinhalten die Ränder und Laufüberschriften, während der Haupttext für jede Seite neu gesetzt wird. Frühe Drucker verwendeten diese Rahmen oft wieder, was zu einem Muster führte, in dem die Titel auf verschiedenen Blättern eines Buches unterschiedlich gedruckt werden konnten. Diese Wiederverwendung kann wichtige Hinweise darauf geben, wie ein Buch hergestellt wurde, einschliesslich der Anzahl der verwendeten Druckpressen und Hinweise auf Zensur.
Die Herausforderung der Analyse
Die manuelle Untersuchung von Laufüberschriften über eine grosse Anzahl von Seiten ist sehr schwierig. Jeder Titel kann subtile Unterschiede aufweisen, die schwer zu verfolgen sind, und die Analyse zahlreicher Variationen ist arbeitsintensiv. Um diese Herausforderungen zu meistern, haben Forscher begonnen, computerbasierte Methoden zur Automatisierung der Analyse von Laufüberschriften zu verwenden.
Ein neuer computerbasierter Ansatz
Die in diesem Artikel beschriebene Methode involviert das Clustern von Laufüberschriften mittels fortschrittlicher Rechenmethoden. Indem ähnliche Titel zusammengefasst werden, können Forscher Muster und Unregelmässigkeiten im Druckprozess identifizieren. Diese Informationen können wichtige Aspekte darüber aufdecken, wie Bücher produziert wurden, einschliesslich möglicher Fehler oder Zensur.
Wie die Methode funktioniert
Der Ansatz basiert auf zwei Hauptaufgaben. Zuerst wird die Ähnlichkeit zwischen Paaren von Laufüberschriften, die auf verschiedenen Blättern eines Buches gefunden werden, berechnet. Zweitens werden diese Titel geclustert, um Abweichungen von den erwarteten Mustern zu verfolgen. Die Forscher entwickelten spezielle Ähnlichkeiten, um zu messen, wie visuell ähnlich die Laufüberschriften sind.
Wichtige Elemente der Methode
Visuelle Ähnlichkeit: Die Forscher haben Methoden entwickelt, um Laufüberschriften zu vergleichen, indem sie ihre visuellen Merkmale analysieren. Dazu gehört das Betrachten des Abstands zwischen den Buchstaben und der Formen der Buchstaben.
Neuronale Netzwerke: Eine Art von künstlicher Intelligenz, genannt neuronales Netzwerk, wurde verwendet, um die Titel zu klassifizieren. Das Netzwerk lernte, die Unterschiede zwischen den Titeln zu erkennen, indem es viele Beispiele betrachtete.
Clustering: Sobald die Ähnlichkeiten etabliert waren, konnten die Titel basierend auf ihrer Nähe zueinander gruppiert werden.
Datensammlung und Annotation
Um diese Methode zu testen, sammelten die Forscher hochauflösende Bilder aus einer Auswahl von frühneuzeitlichen Büchern. Sie konzentrierten sich auf etwa 1600 Seiten aus acht verschiedenen Büchern. Die Titel wurden manuell annotiert, um eine Referenz für die Computer-Algorithmen zu schaffen. Experten prüften die Titel, um zu entscheiden, welche zusammen gruppiert werden sollten, basierend auf ihren visuellen Ähnlichkeiten.
Bewertung des Ansatzes
Nachdem sie ihre Clustering-Technik entwickelt hatten, bewerteten die Forscher, wie gut diese im Vergleich zu traditionellen manuellen Methoden abschnitt. Sie verglichen die Ergebnisse des automatisierten Clusterns mit den manuell annotierten Titeln, um zu sehen, wie genau der Algorithmus sie gruppierte.
Ergebnisse und Erkenntnisse
Die Ergebnisse zeigten, dass die automatisierte Methode in der Lage war, Muster in den Laufüberschriften zu identifizieren, die den etablierten Clustern entsprachen. In einigen Fällen übertraf der Algorithmus sogar die manuelle Identifizierung, was das Potenzial der Verwendung computergestützter Methoden in der bibliografischen Analyse zeigt.
Verständnis der Druckpraktiken
Durch die Analyse der Laufüberschriften konnten die Forscher verschiedene Details über die Druckprozesse ableiten. Zum Beispiel konnten sie herausfinden, wann verschiedene Druckpressen wahrscheinlich verwendet wurden und wie der Text während des Drucks verändert worden sein könnte. Diese Informationen werfen Licht auf den historischen Kontext der Bücher.
Fallstudie: Thomas Hobbes' Leviathan
Eines der in dieser Studie untersuchten Bücher war Thomas Hobbes' Leviathan. Durch die Untersuchung der Laufüberschriften in diesem Buch konnten die Forscher mehr über die Methoden erfahren, die beim Druck verwendet wurden. Sie entdeckten Variationen in den Titeln, die auf Änderungen im Druckprozess hindeuteten und darauf hindeuteten, dass mehrere Druckpressen zur gleichen Zeit in Betrieb sein könnten.
Auswirkungen auf die Bibliografie
Dieser Ansatz bietet grosses Potenzial für das Gebiet der Bibliografie, da er neue Wege zur Analyse historischer Texte eröffnet. Mit automatisierten Methoden zur Verfolgung von Variationen in Laufüberschriften können Forscher Erkenntnisse gewinnen, die durch manuelle Inspektion allein schwer zu finden wären. Die Ergebnisse könnten auch unser Verständnis von Zensur und der Verbreitung von Informationen in der frühneuzeitlichen Zeit verbessern.
Fazit
Die Untersuchung von Laufüberschriften in frühneuzeitlichen Büchern ist ein wertvolles Forschungsgebiet. Die Entwicklung neuer computerbasierter Techniken zur Analyse dieser Titel stellt einen bedeutenden Fortschritt in diesem Bereich dar. Durch die Automatisierung des Clusterings von Laufüberschriften können Forscher ein umfassenderes Bild davon zusammenstellen, wie Bücher in der Vergangenheit produziert und geteilt wurden. Diese Arbeit bereichert nicht nur unser Verständnis historischer Druckpraktiken, sondern bietet auch Werkzeuge für zukünftige Forschungen in der bibliografischen Analyse.
Titel: Clustering Running Titles to Understand the Printing of Early Modern Books
Zusammenfassung: We propose a novel computational approach to automatically analyze the physical process behind printing of early modern letterpress books via clustering the running titles found at the top of their pages. Specifically, we design and compare custom neural and feature-based kernels for computing pairwise visual similarity of a scanned document's running titles and cluster the titles in order to track any deviations from the expected pattern of a book's printing. Unlike body text which must be reset for every page, the running titles are one of the static type elements in a skeleton forme i.e. the frame used to print each side of a sheet of paper, and were often re-used during a book's printing. To evaluate the effectiveness of our approach, we manually annotate the running title clusters on about 1600 pages across 8 early modern books of varying size and formats. Our method can detect potential deviation from the expected patterns of such skeleton formes, which helps bibliographers understand the phenomena associated with a text's transmission, such as censorship. We also validate our results against a manual bibliographic analysis of a counterfeit early edition of Thomas Hobbes' Leviathan (1651).
Autoren: Nikolai Vogler, Kartik Goyal, Samuel V. Lemley, D. J. Schuldt, Christopher N. Warren, Max G'Sell, Taylor Berg-Kirkpatrick
Letzte Aktualisierung: 2024-05-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2405.00752
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2405.00752
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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