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# Physik# Astrophysik der Galaxien# Kosmologie und nicht-galaktische Astrophysik

Neue Einblicke in die Galaxie-Interaktionen im Physalis-System

Die Entdeckung von Radioschalen um verschmelzende Galaxien zeigt komplexe kosmische Prozesse.

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Astronomie hat viele Geheimnisse, eines davon sind die Wechselwirkungen zwischen Galaxien. Wir haben kürzlich grosse Radioschalen um zwei Galaxien entdeckt, die gerade dabei sind, zu fusionieren. Diese Schalen strahlen Radiowellen aus und sind mit hellen Röntgenemissionen verbunden. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten, um zu verstehen, wie Galaxien sich gegenseitig beeinflussen und Strukturen bilden.

Die Entdeckung des Physalis-Systems

Wir haben ein Galaxien-System namens Physalis-System identifiziert, das aus zwei Galaxien mit den Namen ESO184-G042 und LEDA 418116 besteht. Sie sind Teil einer lockeren Gruppe von Galaxien, die etwa 75 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die Radiodaten für dieses System wurden mit modernen Radioteleskopen erfasst, während die Röntgendaten von einem Weltraumobservatorium stammen.

Die Radioschalen um diese Galaxien sind ziemlich gross, sie messen etwa 145.000 Lichtjahre im Durchmesser. Die Form dieser Radioemissionen ähnelt einer neuen Klasse von Radiokreisen, die als ungerade Radiokreise (ORCs) bekannt sind. Diese Form wurde erst kürzlich in Studien zu Galaxieninteraktionen identifiziert.

Bedeutung von Radio- und Röntgendaten

Die Beobachtung sowohl von Radio- als auch von Röntgenemissionen aus diesen Galaxien ermöglicht es uns, die physikalischen Prozesse zu analysieren, die während ihrer Interaktionen stattfinden. Die Radiodaten wurden bei zwei verschiedenen Frequenzen gesammelt, was den Wissenschaftlern hilft, die Struktur und das Verhalten dieser Emissionen genauer zu verstehen.

Röntgendaten geben Informationen über das heisse Gas, das um das Galaxienpaar vorhanden ist. Die Röntgenemissionen sind in Regionen, die vom Zentrum des Galaxienpaars abgesetzt sind, deutlich heller. Diese interessanten Daten deuten darauf hin, dass die beiden Galaxien nicht nur fusionieren, sondern auch starke Wechselwirkungen durchlaufen, die ihre Strukturen formen.

Eigenschaften des Physalis-Systems

Die beiden Hauptgalaxien im Physalis-System sind Frühtyp-Galaxien. ESO184-G042 ist die primäre Galaxie, während LEDA 418116 ihr kleinerer Begleiter ist. Zusammen sind diese Galaxien von einem schwachen Halo aus diffuserem Licht umgeben, was auf laufende Wechselwirkungen hinweist und möglicherweise auf eine dynamische Situation hindeutet, während sie fusionieren.

Die ausgedehnten Radioemissionen sind um ESO184-G042 zentriert, während die hellsten Röntgenemissionen in der Nähe von LEDA 418116 liegen. Diese Verschiebung zwischen den Radio- und Röntgenemissionen zeigt an, dass der Fusionsprozess komplex ist und beide Galaxien unterschiedlich beeinflusst.

Radio-Beobachtungen und Ergebnisse

Die Radio-Beobachtungen, die vom Australian Square Kilometer Array Pathfinder (ASKAP) durchgeführt wurden, zeigen mehrere Merkmale des Physalis-Systems. Wir beobachten nicht nur die grossen äusseren Radioschalen, sondern es gibt auch einen hellen zentralen Grat von Radioemissionen. Die Gesamtgrösse des Physalis-Systems ist weniger als die Hälfte des Durchmessers einiger zuvor entdeckter ungerader Radiokreise.

Darüber hinaus deutet die spektrale Analyse der Radioemissionen darauf hin, dass die äusseren Schalen einen steilen spektralen Index haben. Das bedeutet, dass die Radioemissionen aus diesen Regionen wahrscheinlich durch energetische Ereignisse erzeugt werden. Dies stimmt mit der Idee überein, dass der Fusionsprozess erhebliche Energie freisetzt, die zur Emission von Radiowellen beiträgt.

Röntgen-Beobachtungen und Ergebnisse

Die Röntgen-Beobachtungen, die vom XMM-Newton-Observatorium bereitgestellt wurden, haben unser Verständnis des heissen Gases um die Galaxien erweitert. Durch die Untersuchung der Röntgenoberflächenhelligkeit konnten wir Temperatur und Dichte des heissen Gases identifizieren. Die Beobachtungen zeigten, dass das heisse Gas hauptsächlich in der Nähe der weniger massiven Galaxie, LEDA 418116, konzentriert war.

Die Röntgendaten deuten auch auf eine Korrelation zwischen den Verteilungen der Radio- und Röntgenemissionen hin. Diese Beziehung zeigt, dass es möglicherweise ein Druckgleichgewicht zwischen den beiden Komponenten gibt, was Licht auf die komplexen Wechselwirkungen wirft, die innerhalb des fusionsierten Systems stattfinden.

Die Rolle von Galaxienfusionen

Galaxienfusionen sind bedeutende Ereignisse im Universum, die die beteiligten Galaxien umgestalten können. Die Wechselwirkung zwischen ESO184-G042 und LEDA 418116 veranschaulicht dies. Wenn Galaxien zusammenstossen und fusionieren, können sie intensive Umgebungen schaffen, in denen Energie freigesetzt wird. Diese Energie kann Schocks in das umliegende Gas treiben, was zur Bildung von Radio-emittierenden Strukturen führt.

Der Fusionsprozess wird weiter kompliziert durch das Vorhandensein von supermassiven schwarzen Löchern in den Zentren dieser Galaxien. Die Aktivität dieser schwarzen Löcher kann das umliegende Gas beeinflussen und die Bildung von Radioemissionen auslösen.

Vergleiche mit anderen Systemen

Das Physalis-System ähnelt anderen bekannten Systemen, die ähnliche Radioemissionen zeigen. Zum Beispiel produzieren verschmelzende Galaxienhaufen oft grossflächige Strukturen, die Radiowellen aussenden. Das Physalis-System ist jedoch einzigartig, weil seine Eigenschaften einen kleineren Massstab dieser Wechselwirkungen darstellen.

Das Vorhandensein von Radioschalen und Röntgenemissionen ist auch in grösseren Galaxienhaufen zu beobachten. Dennoch zeigt der Grössenunterschied, dass in kleineren Gruppen wie dem Physalis-System möglicherweise andere Prozesse am Werk sind als in massiven Clustern.

Theoretische Modelle und Simulationen

Um die Bildung des Physalis-Systems besser zu verstehen, wurden Simulationen eingesetzt. Diese Simulationen helfen Forschern, zu visualisieren, wie Galaxien im Laufe der Zeit interagieren. Sie können die Gasdynamik, die Bewegung der Galaxien und die während der Fusion freigesetzte Energie modellieren.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die ungeraden Radiokreise und die damit verbundenen Radioschalen durch die Energie erzeugt werden können, die von den supermassiven schwarzen Löchern freigesetzt wird. Wenn diese schwarzen Löcher Gas ansammeln, können sie Jets erzeugen, die das umliegende Medium beeinflussen und zur Radioemission führen.

Zukünftige Forschungsrichtungen

Während wir die Daten aus dem Physalis-System analysieren, bleiben viele Fragen unbeantwortet. Zukünftige Studien werden von tiefergehenden Beobachtungen mit sowohl Radio- als auch Röntgenteleskopen profitieren. Diese Studien könnten die Prozesse klären, die an Galaxienfusionen beteiligt sind und die resultierenden Radioemissionen.

Das Verständnis der Eigenschaften ungerader Radiokreise und ihrer Verbindung zu kosmischen Strukturen könnte unser Wissen über Galaxienbildung und -entwicklung neu gestalten. Je mehr ungerade Radiokreise entdeckt werden, desto klarer können wir erkennen, wie diese einzigartigen Strukturen mit grösseren kosmischen Phänomenen in Beziehung stehen.

Fazit

Die Entdeckung des Physalis-Systems und seiner zugehörigen Radioschalen ist eine aufregende Entwicklung im Bereich der Astronomie. Sie zeigt, wie fusionsierende Galaxien komplexe Strukturen erzeugen können, die Radiowellen und Röntgenstrahlen aussenden. Dieses System unterstreicht die dynamischen Prozesse, die während der Galaxieninteraktionen am Werk sind, und eröffnet neue Forschungsperspektiven.

Durch die Kombination von Radio- und Röntgen-Beobachtungsdaten können wir unser Verständnis der physikalischen Mechanismen, die diese Phänomene antreiben, erweitern. Die Erkenntnisse aus der Untersuchung solcher Systeme werden erheblich zu unserem Gesamterkenntnisstand über das Universum und den Lebenszyklus von Galaxien beitragen.

Originalquelle

Titel: The Physalis system: Discovery of ORC-like radio shells around a massive pair of interacting early-type galaxies with offset X-ray emission

Zusammenfassung: We present the discovery of large radio shells around a massive pair of interacting galaxies and extended diffuse X-ray emission within the shells. The radio data were obtained with the Australian Square Kilometer Array Pathfinder (ASKAP) in two frequency bands centred at 944 MHz and 1.4 GHz, respectively, while the X-ray data are from the XMM-Newton observatory. The host galaxy pair, which consists of the early-type galaxies ESO 184-G042 and LEDA 418116, is part of a loose group at a distance of only 75 Mpc (redshift z = 0.017). The observed outer radio shells (diameter ~ 145 kpc) and ridge-like central emission of the system, ASKAP J1914-5433 (Physalis), are likely associated with merger shocks during the formation of the central galaxy (ESO 184-G042) and resemble the new class of odd radio circles (ORCs). This is supported by the brightest X-ray emission found offset from the centre of the Physalis system, instead centered at the less massive galaxy, LEDA 418116. The host galaxy pair is embedded in an irregular envelope of diffuse light, highlighting on-going interactions. We complement our combined radio and X-ray study with high-resolution simulations of the circumgalactic medium (CGM) around galaxy mergers from the Magneticum project to analyse the evolutionary state of the Physalis system. We argue that ORCs / radio shells could be produced by a combination of energy release from the central AGN and subsequent lightening up in radio emission by merger shocks traveling through the CGM of these systems.

Autoren: Bärbel S. Koribalski, Ildar Khabibullin, Klaus Dolag, Eugene Churazov, Ray P. Norris, Ettore Carretti, Andrew M. Hopkins, Tessa Vernstrom, Stanislav S. Shabala, Nikhel Gupta

Letzte Aktualisierung: 2024-04-15 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2404.09522

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2404.09522

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

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