Das Stigma rund um Ebola-Überlebende in Uganda
Ebola-Überlebende haben mit Stigmatisierung zu kämpfen, die ihr Leben und ihre Gemeinschaften beeinflusst.
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Inhaltsverzeichnis
Ebola-Virus-Krankheit (EVD) ist 'ne ernste Krankheit, die durch das Ebola-Virus ausgelöst wird. Die Krankheit kann heftig sein und endet oft tödlich. Sie fängt meistens an, wenn jemand mit den Körperflüssigkeiten von infizierten Tieren, wie Fledermäusen oder Affen, in Kontakt kommt. Nach diesem ersten Kontakt kann die Krankheit von Mensch zu Mensch übertragen werden, durch direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten von infizierten Personen oder kontaminierten Oberflächen.
Typen des Ebola-Virus
Es gibt sechs Arten von Ebola-Viren, die beim Menschen Krankheiten verursachen können. Dazu gehören:
- Bundibugyo ebolavirus
- Zaire ebolavirus
- Sudan-Virus
- Reston ebolavirus
- Bombali ebolavirus
- Taï Forest ebolavirus
Die Bundibugyo-, Zaire- und Sudan-Viren waren für Ausbrüche in Afrika verantwortlich, die hohe Sterblichkeitsraten zwischen 25% und 90% hatten.
Jüngste Ausbrüche in Uganda
EVD hat in den letzten dreissig Jahren mehrere Ausbrüche in Afrika verursacht. Besonders Uganda hatte mehrere Ausbrüche, der letzte wurde am 20. September 2022 erklärt. Dieser Ausbruch wurde durch das Sudan-Virus verursacht. Während dieses Ausbruchs gab es 142 bestätigte Fälle und 22 wahrscheinliche Fälle, was zu 87 Überlebenden führte. Die meisten Fälle wurden in den Bezirken Mubende und Kassanda gemeldet.
Überlebende erfahren
Stigma, dasÜberlebende von Ebola haben oft mit Stigmatisierung zu kämpfen, was zu psychischen Problemen führen kann. Dieses Stigma entsteht aus der Angst vor Ansteckung und kann verschiedene negative Folgen haben, wie den Verlust von Jobs oder das Ausgestossenwerden aus der Gemeinschaft. Stigma kann drei Formen annehmen:
Konkret erlebtes Stigma: Das passiert, wenn Überlebende Diskriminierung oder negative Behandlung von anderen erfahren.
Empfundenes Stigma: Das ist, wenn Überlebende die negativen Gefühle, die andere über sie haben, internalisieren und sich schämen.
Strukturelles Stigma: Das passiert, wenn Institutionen, wie Schulen oder Arbeitsplätze, Richtlinien erstellen, die gegen Überlebende diskriminieren.
So ein Stigma kann Überlebende davon abhalten, medizinische Hilfe zu suchen und die Unterstützung der Gemeinschaft für Präventions- und Pflegebemühungen einschränken.
Stigma während Ausbrüchen angehen
Um Stigma zu reduzieren, ist es wichtig, es frühzeitig während eines Ausbruchs anzugehen. Den Überlebenden medizinische und emotionale Unterstützung zu bieten und mit der Gemeinschaft zu kommunizieren, kann helfen, die Wahrnehmungen zu ändern. Programme zur Unterstützung von Überlebenden können zu besserer Genesung und einem wiederhergestellten Gefühl von Würde führen. Ein effektiver Ansatz ist, Überlebende in die Bemühungen zur Gesundheitsförderung der Gemeinschaft einzubeziehen, damit sie an Bildungsaktivitäten teilnehmen können, die die Wichtigkeit von Prävention hervorheben.
Während des Ausbruchs 2022 hat Ugandas Gesundheitsministerium mit Unterstützung von USAID und anderen Partnern ein nationales Programm zur Unterstützung von Überlebenden ins Leben gerufen. Die Initiative beinhaltete Gemeinschaftsdialoge, um Familien und Nachbarn über das Virus und die Unterstützung von Überlebenden in ihrer Genesung aufzuklären. Überlebende erhielten finanzielle Unterstützung und grundlegende Materialien wie Lebensmittel und Kleidung, die öffentlich verteilt wurden, um ihnen die Reintegration in die Gesellschaft zu erleichtern.
Studie zum Stigma unter Überlebenden
Um das Stigma, dem Überlebende in Uganda ausgesetzt sind, besser zu verstehen, wurde eine Studie durchgeführt, die Interviews mit Überlebenden, ihren Familienangehörigen und lokalen Beamten beinhaltete. Das Ziel war es, persönliche Erfahrungen mit Stigma, dessen Ursachen und Auswirkungen auf ihr Leben zu erkunden. Der Fokus lag auf den Bezirken Mubende und Kassanda, die während des Ausbruchs am stärksten betroffen waren.
Teilnehmer der Studie
In der Studie waren 63 bekannte Überlebende aus den beiden Bezirken dabei, mit einer Mischung aus männlichen und weiblichen Teilnehmern. Es wurden Interviews mit 10 Überlebenden und ihren Familienangehörigen sowie mit 10 lokalen Regierungsbeamten durchgeführt. Alle Teilnehmer gaben ihr Einverständnis, an der Studie teilzunehmen.
Interviewprozess
Die Forscher nutzten einen Satz von offenen Fragen, um die Gespräche mit Überlebenden und Familienangehörigen zu leiten, damit sie ihre Gefühle und Erfahrungen mitteilen konnten. Die Interviews behandelten Themen wie Stigma, Faktoren, die zum Stigma beitragen, wie Stigma das tägliche Leben beeinflusste und Vorschläge zur Reduzierung des Stigmas.
Ergebnisse aus den Interviews
Die Analyse der Interviewtranskripte zeigte mehrere wichtige Themen in Bezug auf Stigma.
Arten von Stigma: Überlebende erlebten verschiedene Arten von Stigma. Konkret erlebtes Stigma war am häufigsten, wobei Überlebende soziale Isolation berichteten, besonders in den ersten Monaten nach ihrer Entlassung aus der Behandlung. Viele fühlten sich von ihrer Gemeinschaft abgelehnt, was zu schmerzhaften Erfahrungen führte, wie ignoriert zu werden in öffentlichen Orten.
Institutionelles Stigma: Die Kinder der Überlebenden hatten in der Schule Schwierigkeiten, da einige den Zugang zu Klassen wegen der Angst von Lehrern und Schülern verwehrt bekamen. Kinder aus betroffenen Familien berichteten von Mobbing und ungerechter Behandlung.
Empfundenes Stigma: Viele Überlebende hatten Angst, dass sie noch ansteckend sein könnten, was sie dazu brachte, soziale Situationen zu vermeiden. Manche isolierten sich aus Angst, wie andere auf sie reagieren würden.
Ursachen des Stigmas: Das Stigma war hauptsächlich mit der öffentlichen Angst vor der Krankheit verbunden. Überlebende, die unwohl erschienen, wurden oft als immer noch ansteckend angesehen, was das Stigma verstärkte, dem sie gegenüberstanden. Zudem verschärfte die Aufmerksamkeit, die ihnen von Gesundheitsorganisationen zuteilwurde, manchmal die Situation, da die Mitglieder der Gemeinschaft über ihren Gesundheitsstatus spekulierten.
Ökonomische Auswirkungen: Stigma hatte auch ernsthafte wirtschaftliche Folgen für Überlebende und ihre Familien. Viele verloren ihre Jobs, wurden diskriminiert oder hatten Schwierigkeiten, Waren zu verkaufen. Das Stigma beeinträchtigte das Einkommen und die finanzielle Stabilität dieser Haushalte.
Auswirkungen auf die Bildung: Das Stigma rund um EVD beeinträchtigte die Bildungschancen von Kindern in betroffenen Familien. Einige Kinder wurden aufgrund von Angst und Scham aus der Schule genommen, was ihre schulischen Leistungen und ihr Wachstum hinderte.
Vorschläge zur Reduzierung des Stigmas
Die Teilnehmer der Studie schlugen mehrere Massnahmen vor, um das Stigma zu kontrollieren:
Kommunikation verbessern: Klare Informationen über die Sicherheit der Überlebenden und Aufklärung über den Genesungsprozess der Krankheit können helfen, Ängste in der Gemeinschaft zu verringern. Es sollten Anstrengungen unternommen werden, um diese Informationen so zu präsentieren, dass sie von allen verstanden werden.
Gemeinschaftliche Reintegration: Aktive Bemühungen, die Reintegration von Überlebenden in die Gemeinschaft zu erleichtern, können helfen, ihre Präsenz zu normalisieren und das Gefühl von Angst unter den Gemeinschaftsmitgliedern zu reduzieren.
Öffentliche Aufmerksamkeit begrenzen: Die Verwendung von gebrandeten Fahrzeugen oder öffentlichen Unterstützungsbekundungen zu vermeiden, kann helfen, den Fokus auf die Überlebenden zu reduzieren und das Stigma zu verringern.
Finanzielle Unterstützung: Die Bereitstellung finanzieller Ressourcen oder Startkapital für Kleinunternehmen für Überlebende kann helfen, ihre wirtschaftliche Situation zu stabilisieren und zu einem Gefühl von Normalität beizutragen.
Bildungsunterstützung für Kinder: Sicherzustellen, dass Kinder aus betroffenen Familien die notwendige Unterstützung, wie Schulgebühren, erhalten, kann ihnen helfen, ihre Ausbildung ohne Unterbrechungen fortzusetzen.
Fazit
Überlebende der Ebola-Virus-Krankheit in Uganda stehen vor erheblichen Herausforderungen, hauptsächlich dem Stigma, das alle Aspekte ihres Lebens beeinflusst. Das Stigma ist nicht nur eine persönliche Erfahrung, sondern beeinflusst auch ihre Familien, insbesondere die Kinder. Dieses Problem anzugehen, erfordert einen gemeinschaftsorientierten Ansatz, der Verständnis und Unterstützung fördert, Ängste abbaut und den Individuen hilft, ihren Platz in der Gesellschaft zurückzugewinnen. Es sollte darauf geachtet werden, klare Kommunikationsstrategien zu entwickeln, angemessene Unterstützung zu bieten und sich auf die Bedürfnisse nicht nur der Überlebenden, sondern auch ihrer Familien zu konzentrieren. Letztendlich ist die Reduzierung des Stigmas entscheidend für die Verbesserung des Wohlbefindens der von EVD Betroffenen.
Titel: Stigma among Ebola Disease Survivors in Mubende and Kassanda districts, Central Uganda, 2022
Zusammenfassung: BackgroundEbola disease survivors often experience stigma in multiple forms, including felt (perceived) stigma, enacted (action-based) stigma, and structural (institutional) stigma. On September 20, 2022, Uganda declared a Sudan Virus Disease (SVD, caused by Sudan ebolavirus) outbreak after a patient with confirmed Sudan virus (SUDV) infection was identified in Mubende District. The outbreak led to 142 confirmed and 22 probable cases over the next two months. We examined the types of stigma experienced by survivors and their household members and its effect on their well-being. MethodsWe conducted a qualitative study during January 2023 in Mubende and Kassanda Districts. We conducted in-depth and key informant interviews with ten SVD survivors, ten household members of SVD survivors, and ten key informants (district officials and health workers in the affected communities). Interviews were recorded, translated, transcribed, and analyzed thematically. ResultsSurvivors reported experiencing isolation and rejection by community members and loss of work. They reported being denied purchases at shops or having their money collected in a basket and disinfected (enacted stigma), which led to self-isolation (felt stigma). Educational institutions denied admission to some students from affected homes, while parents of children in some affected families stopped sending children to school due to verbal abuse from students and teachers (structural stigma). Prolonged SVD symptoms and additional attention to survivors from responders (including home visits by health workers, public distribution of support items, and conspicuous transport from home to the survivors clinic) were perceived as aggravating both felt and enacted stigma. Even after the outbreak had been declared over, survivors felt that they were still considered a threat to the community. ConclusionSurvivors experienced felt stigma, enacted stigma, and structural stigma. Strengthening community engagement to counteract stigma, rethinking response activities that aggravate stigma, management of long-term SVD symptoms for survivors, integrated response interventions by partners, private distribution of support items, and increasing awareness and sensitization through video messages could reduce stigma among persons affected in future similar outbreaks.
Autoren: Marie Gorreti Zalwango, S. Paige, R. Migisha, B. Nakafeero Simbwa, E. J. Nsubuga, A. Asio, Z. Kabami, P. C. Kawungezi, M. W. Wanyana, P. King, H. N. Naiga, B. Agaba, R. Zavuga, G. Earle-Richardson, B. Kwesiga, L. Bulage, D. Kadobera, A. R. Ario, J. R. Harris
Letzte Aktualisierung: 2024-05-08 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.05.07.24307005
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.05.07.24307005.full.pdf
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