Simple Science

Hochmoderne Wissenschaft einfach erklärt

# Gesundheitswissenschaften# Forschung in der Primärversorgung

Verbesserung der Stillpraktiken in indischen Krankenhäusern

Eine Studie zur Unterstützung beim Stillen in einem staatlichen Krankenhaus im Süden Indiens.

― 6 min Lesedauer


Stillberatung inStillberatung inindischen Krankenhäusernund Unterstützung.Studie zeigt Mängel bei Stillpraktiken
Inhaltsverzeichnis

Stillen ist super wichtig für die Gesundheit und Ernährung von Kindern. Es hilft, die Anzahl an Krankheiten und Todesfällen zu reduzieren, vor allem bei Babys unter einem Jahr. Wenn mehr Mütter stillen würden, könnten viele Kinderleben jedes Jahr gerettet werden. Mangelernährung ist ein ernstes Problem und verursacht viele Todesfälle bei Kindern unter fünf. Schlechte Ernährungsgewohnheiten spielen oft eine grosse Rolle bei diesen Tragödien. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch UNICEF empfehlen, dass das Stillen innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt beginnt, sechs Monate lang ausschliesslich erfolgt und dann mit sicheren Nahrungsmitteln für mindestens zwei weitere Jahre ergänzt wird.

Aktuelle Statistiken zeigen jedoch, dass viele Mütter diese Richtlinien nicht befolgen. Nur 40 % der Säuglinge unter sechs Monaten werden ausschliesslich gestillt, und weniger als die Hälfte beginnt mit dem Stillen innerhalb der empfohlenen ersten Stunde nach der Geburt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby im ersten Lebensmonat stirbt, ist höher, wenn es nicht sofort mit dem Stillen beginnt.

Babyfreundliche Krankenhausinitiative (BFHI)

Um das Stillen zu fördern, haben WHO und UNICEF die Babyfreundliche Krankenhausinitiative (BFHI) ins Leben gerufen. Dieses Programm besteht aus zehn wichtigen Massnahmen, die Krankenhäuser ergreifen sollten, um das Stillen zu unterstützen und zu schützen. Man kann diese Massnahmen als eine Art Checkliste für Krankenhäuser sehen.

  1. Schriftliche Richtlinie: Krankenhäuser sollten eine klare Stillrichtlinie haben, die die besten Praktiken unterstützt.
  2. Mitarbeiterschulung: Die Mitarbeiter auf den Entbindungsstationen müssen über das Stillen geschult werden.
  3. Aufklärung der Mütter: Mütter sollten während der Schwangerschaft Informationen über die Vorteile des Stillens erhalten.
  4. Frühzeitiges Stillen: Krankenhäuser sollten das Stillen innerhalb der ersten Stunde nach der Entbindung fördern.
  5. Rooming-In: Mütter und Babys sollten während des Krankenhausaufenthalts im gleichen Zimmer bleiben.
  6. Exklusives Stillen: Krankenhäuser sollten Mütter ermutigen, sechs Monate lang ausschliesslich zu stillen.
  7. Stillen nach Bedarf: Mütter sollten ermutigt werden, ihre Babys jederzeit zu füttern.
  8. Keine Schnuller: Babys sollten keine Flaschen oder Schnuller bekommen.
  9. Unterstützungsgruppen: Krankenhäuser sollten Informationen darüber bereitstellen, wo Mütter nach ihrem Krankenhausaufenthalt Hilfe beim Stillen bekommen können.

Diese Schritte helfen, ein unterstützendes Umfeld für Mütter zu schaffen, um stillen zu können.

Aktuelle Situation in Indien

In Indien wurde ein Programm namens Mother's Absolute Affection (MAA) ins Leben gerufen, um das Stillen über Gesundheitssysteme zu fördern. Studien zeigen jedoch, dass seit 2005 nur wenig Fortschritt bei der Verbesserung der Stillpraktiken erzielt wurde. Es gibt nach wie vor viele Lücken in den Richtlinien und Programmen, die das Stillen unterstützen sollen.

Die Forschung zu den Ursachen hinter niedrigen Stillquoten ist noch begrenzt. Um diesem Problem zu begegnen, ist es wichtig zu bewerten, wie gut die Krankenhäuser die BFHI-Richtlinien umsetzen.

Studienüberblick

Eine Studie wurde durchgeführt, um zu bewerten, wie gut ein staatliches Krankenhaus im Süden Indiens die BFHI-Richtlinien umsetzt. Die Forschung fand über einen Monat statt und konzentrierte sich auf Mütter und Mitarbeiter, die in Entbindungs- und Kinderstationen arbeiteten.

Studienteilnehmer

Die Studie umfasste 180 Teilnehmer, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden:

  • 80 schwangere Frauen (schwangere Mütter)
  • 80 neue Mütter (nachgeburtliche Mütter)
  • 20 Pflegekräfte

Um teilzunehmen, mussten die Mütter bestimmte Kriterien erfüllen, wie regelmässige Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft und ein gesundes Baby. Das Personal musste mindestens sechs Monate auf der Entbindungsstation gearbeitet haben.

Datenerhebung

Um die Einhaltung der BFHI-Richtlinien zu messen, verwendeten die Forscher ein standardisiertes Bewertungsinstrument, das von WHO und UNICEF entwickelt wurde. Dieses Instrument umfasste Fragebögen und Bewertungsformulare. Die gesammelten Daten konzentrierten sich auf die Richtlinien des Krankenhauses, das Wissen und die Praktiken des Personals und der Mütter sowie die Unterstützungssysteme für das Stillen.

Ergebnisse

Einhaltung der BFHI-Massnahmen

  1. Schriftliche Richtlinie: Das Krankenhaus hatte eine klare Stillrichtlinie, die in verschiedenen Bereichen ausgehängt war. Dieser Schritt erfüllte die Anforderungen an die vollständige Einhaltung.

  2. Mitarbeiterschulung: Die Schulung des Personals war unzureichend, da nur wenige Pflegekräfte eine angemessene Ausbildung in Stilltechniken erhalten hatten. Dies führte zu einer schlechten Einhaltung in diesem Bereich.

  3. Aufklärung für Mütter: Während alle schwangeren Mütter Informationen über das Stillen erhielten, waren viele sich der wichtigsten Vorteile, wie dem Stillen unmittelbar nach der Geburt, nicht bewusst.

  4. Frühzeitiges Stillen: Nur 51 % der Babys wurden innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt gestillt, was unter dem nationalen Durchschnitt liegt.

  5. Unterstützung beim Stillen: Mütter erhielten begrenzte Hilfe bei Stilltechniken, wobei nur die Hälfte angab, dass ihnen Unterstützung angeboten wurde.

  6. Exklusives Stillen: Etwa 62,5 % der Babys wurden ausschliesslich gestillt, was höher ist als einige nationale Durchschnitte.

  7. Rooming-In: Ein kleinerer Prozentsatz der Mütter praktizierte "Rooming-In", wo Mütter und Babys zusammenbleiben.

  8. Füttern nach Bedarf: Den meisten Müttern wurde geraten, ihre Babys nach Bedarf zu füttern, was ein positives Zeichen ist.

  9. Vermeidung von Schnullern: Ein hoher Prozentsatz der Babys erhielt keine Schnuller oder Flaschen, was die Einhaltung in diesem Bereich erfüllte.

  10. Unterstützungsgruppen: Müttern wurden Informationen über Stillunterstützung nach dem Verlassen des Krankenhauses bereitgestellt, aber der Prozentsatz der Mütter, die Ratschläge erhielten, war gering.

Insgesamt lag die Einhaltung der BFHI-Richtlinien im Krankenhaus bei mässigen 66,63 %.

Identifizierte Herausforderungen

Die Studie hob mehrere Herausforderungen zur Förderung des Stillens im Krankenhaus hervor. Die Hauptprobleme waren:

  • Eingeschränkte Schulung des Personals, was ihre Fähigkeit beeinträchtigt, Mütter effektiv zu unterstützen.
  • Viele Mütter haben kein Bewusstsein für die Bedeutung des frühen Stillens und die richtigen Techniken.
  • Kulturelle Überzeugungen und Fehlinformationen über das Stillen können die Praktiken beeinflussen.
  • Unterstützungssysteme für das Stillen nach dem Krankenhausaufenthalt sind nicht immer zugänglich oder effektiv.

Fazit und Empfehlungen

Um die Stillpraktiken zu verbessern, ist es wichtig, dass Krankenhäuser ihre Schulungsprogramme für das Personal stärken und das Bewusstsein der Mütter erhöhen. Es ist auch entscheidend, ein unterstützendes Umfeld für das Stillen zu schaffen, kulturelle Einflüsse zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass geeignete Ressourcen für neue Mütter verfügbar sind.

Die BFHI kann effektiver in Krankenhäusern umgesetzt werden, was zu besseren Gesundheitsergebnissen für Mütter und Babys beiträgt. Fortgesetzte Anstrengungen zur Förderung des Stillens durch strukturierte Programme und politische Unterstützung sind notwendig, um diese Ziele zu erreichen.

Die Verbesserung der Stillpraktiken ist entscheidend, nicht nur für die individuelle Gesundheit, sondern auch für die öffentliche Gesundheit insgesamt.

Originalquelle

Titel: Assessment of compliance of baby friendly hospital initiative in tertiary care hospital, South India

Zusammenfassung: ObjectivesTo assess the compliance of a tertiary care hospital, South India with the ten steps of the Baby Friendly Hospital Initiative following the UNICEF/WHO global criteria. DesignCross-sectional study SettingTertiary care hospital, South India ParticipantsStaff nurses who are posted in in the obstetrics and gynaecology department and the mothers admitted antenatal, postnatal, and labour wards. ResultsOnly 35% of the staff nurses interviewed received formal training in breastfeeding techniques. Written information about breastfeeding was given to all prenatal mothers (100%) yet, only 75% knew the importance of breastfeeding soon after delivery. Only 62.5% of babies were exclusively breastfed and 51.3% of the babies were breastfed within one hour of birth. Compliance with the Ten Steps of baby friendly initiative was 66.63%, signifying a moderate compliance overall. ConclusionThe compliance to Ten steps of BFHI in low resource setting shows an overall moderate compliance. The Ten Steps of BFHI may be implemented more effectively in all medical facilities through the mothers absolute affection Programme (MAA). More focused approaches are needed to improve the breastfeeding practices even in tertiary care settings in India. KeypointO_ST_ABSWhat is already known on this topicC_ST_ABSGood breast-feeding practices are essential for reducing infant mortality. The effect of interventions by the Government on breast feeding practices especially in a tertiary care hospital setting, South India is poorly studied. What this study addsPractice of exclusive breast feeding is low. Compliance with the Ten Steps of baby friendly initiative was low even in a tertiary care setup in south India. How this study might affect research, practice and/or policyGood breast-feeding practices should be promoted in all health facilities. More focused interventions are needed to fill this gap.

Autoren: A.charles pon ruban, L. S Nair, L. Maria David, M. V, M. Jerin Grace, M. Prithvi K, J. K S

Letzte Aktualisierung: 2023-07-16 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.07.14.23292661

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.07.14.23292661.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an medrxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

Ähnliche Artikel