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# Biologie# Mikrobiologie

Wie Bakterien ihr DNA bei der Teilung trennen

Die DNA-Segregation bei Bakterien wird von den Wachstumsbedingungen und der Zell-Dynamik beeinflusst.

Christine Jacobs-Wagner, A. Papagiannakis, Q. Yu, S. K. Govers, W.-H. Lin, N. S. Wingreen

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Inhaltsverzeichnis

In jeder Zelle spielt die DNA eine wichtige Rolle bei der Weitergabe genetischer Informationen an die nächste Generation während der Zellteilung. Bei Bakterien ist dieser Prozess weniger klar als bei komplexeren Zellen, die Eukaryoten genannt werden. Während Eukaryoten eine Struktur namens Mitotisches Spindel benutzen, um ihre Chromosomen zu trennen, haben Bakterien kein solches System. Stattdessen ist ihre DNA in einem Bereich organisiert, der als Nucleoid bekannt ist und keine Membran hat.

Bakterielle Zellen nutzen ein System namens ParABS, um während der Teilung einen Teil ihrer DNA zu trennen. Dieses System funktioniert normalerweise in der Nähe des Ursprungs der DNA-Replikation. Allerdings erklärt dieser erste Schritt nicht vollständig, wie die gesamte DNA-Länge getrennt wird. Forschungen zeigen, dass die frühen Schritte der DNA-Segregation vielleicht nicht so notwendig für das Überleben der Zelle sind, wie man früher dachte. Tatsächlich haben einige Bakterien, wie E. coli, nicht einmal ein ParABS-System und schaffen es trotzdem, ihre DNA präzise zu trennen.

Selbst wenn das System, das normalerweise bei der DNA-Trennung hilft, entfernt wird, schaffen es viele Bakterienzellen, sich ohne ernsthafte Probleme zu teilen. Andere Mechanismen scheinen bei dieser grundlegenden Aufgabe zu unterstützen. Zum Beispiel können Veränderungen in der Umgebung der Zelle beeinflussen, wie und wann sich das Nucleoid trennt. Bakterien können den Zeitpunkt der Nucleoid-Segregation basierend auf den verfügbaren Nährstoffen anpassen. Wenn die Ressourcen reichlich vorhanden sind, können die Zellen diesen Prozess früher in ihren Teilungszyklen starten.

Im Laufe der Jahre haben Wissenschaftler verschiedene Ideen vorgeschlagen, wie bakterielle Zellen ihre DNA segrieren. Eine frühe Idee schlug vor, dass das Wachstum der Zelle selbst beim Bewegen der Chromosomen helfen könnte. Diese Vorstellung wurde jedoch beiseitegelegt, als entdeckt wurde, dass Bakterien ihre Zellen gleichmässiger elongieren als zuvor angenommen. Während einige vorschlagen, dass Zellwachstum helfen könnte, deutet die Geschwindigkeit, mit der DNA segregiert wird, darauf hin, dass auch andere Faktoren beitragen.

Eine interessante Idee ist, dass der Akt der DNA-Replikation hilft, DNA auseinanderzuschieben, aber das allein erklärt noch nicht den gesamten Prozess. Simulationen zeigen auch, dass bestimmte Eigenschaften der DNA ihr Verhalten während der Segregation beeinflussen könnten. Zum Beispiel könnten Kräfte innerhalb der Zelle beim Separieren der DNA-Stränge helfen, wenn die DNA repliziert wird. Diese Interaktionen könnten von verschiedenen Komponenten im Zytoplasma der Zelle beeinflusst werden, wie Proteinen und RNA.

Die überfüllten Bedingungen innerhalb einer Bakterienzelle spielen ebenfalls eine Rolle. Bakterien sind mit vielen Makromolekülen gefüllt, die Platz beanspruchen und die Struktur und Funktion der DNA möglicherweise beeinflussen. Zum Beispiel könnten Polysomen, die aus RNA und Ribosomen bestehen, Bedingungen schaffen, die entweder helfen, DNA zu komprimieren oder bei deren Trennung unterstützen. Diese Interaktionen könnten zu einer ungleichmässigen Verteilung von DNA und anderen zellulären Komponenten führen.

Die Herausforderung liegt darin, wie diese Dynamiken zusammenarbeiten. Experimente haben einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verhalten von Polysomen und den Aktionen des Nucleoids gezeigt. Die Konzentration von Polysomen im Zentrum der Zelle scheint dynamisch mit dem Nucleoid zu interagieren und beeinflusst, wann und wie es sich teilt. Diese Korrelation könnte daher rühren, dass beide Prozesse mit dem Wachstums- und Stoffwechselzustand des Bakteriums verbunden sind.

Um Einblicke zu gewinnen, wie sich diese Prozesse entfalten, haben Forscher experimentelle Setups entwickelt, um lebende Bakterienzellen zu beobachten. Indem sie DNA und Polysomen mit fluoreszierenden Markern kennzeichnen, können sie sehen, wie sich diese Komponenten in Echtzeit verhalten, während die Zellen wachsen und sich teilen. Durch sorgfältige Analyse dieser Dynamiken können Wissenschaftler feststellen, wie Veränderungen im Zytoplasma zu beobachtbaren Verschiebungen in der DNA-Segregation führen.

Sowohl das Timing als auch die Menge der Polysomenakkumulation im Zentrum der Zelle stehen in engem Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Nucleoid-Trennung. Unter reicheren Nährstoffbedingungen zeigen Bakterien eine frühere Ansammlung von Polysomen in Bezug auf die Nucleoid-Segregation. Umgekehrt wird dieser Prozess unter schlechteren Nährstoffbedingungen verzögert.

Die Verhaltensunterschiede in verschiedenen Nährstoffbedingungen deuten auf ein komplexes Mass an Regulierung hin, wobei Bakterien ihre internen Prozesse an externe Veränderungen anpassen. Wenn sich die Wachstumsbedingungen ändern, verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen Ribosomenproduktion und DNA-Verarbeitung entsprechend, was auf eine enge Beziehung zwischen Wachstumsrate und Nucleoid-Segregation hinweist.

Diese Beziehung wird zusätzlich durch Zellgrösse und -form verstärkt. Die physischen Abmessungen der Zellen schaffen einen Rahmen, der beeinflusst, wo Polysomen sich sammeln und wie das Nucleoid positioniert ist. Zum Beispiel bietet die Breite der Zelle eine Grenze, die den verfügbaren Platz für das Nucleoid und die umliegenden Polysomen lenkt, was die Waage zugunsten effektiverer Trennmechanismen kippt.

Wenn Zellen wachsen, zeigen sie eine einzigartige Polarität und Asymmetrie – deutliche Unterschiede zwischen den "alten" und "neuen" Polen, die beeinflussen, wie DNA komprimiert wird. Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Proteine und Ribosomen am neuen Pol zahlreicher sind, was mehr Druck und Einfluss auf das nahegelegene Nucleoid ausübt. Es scheint, dass der Abstand zwischen diesen Komponenten variiert, was zu unterschiedlichen Dichten führt und möglicherweise die Genexpression innerhalb der DNA beeinflusst.

Durch mehrere Experimente bemerkten Forscher, dass, wenn bestimmte Proteine übermässig produziert oder vom Nucleoid abgelenkt wurden, dies das Verhalten des Nucleoids komplett verändern konnte. Diese Experimente zeigen, wie das Umleiten von Ressourcen innerhalb der Zelle unvorhergesehene Folgen für die DNA-Dynamik haben kann.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist, wie die Breite der Zelle diese Prozesse beeinflusst. Bakterien wachsen, indem sie sich elongieren, anstatt sich in der Breite auszudehnen, was einen natürlichen Segregationsmechanismus schafft, der eine bessere räumliche Organisation ermöglicht. Wenn die Breite kontrolliert oder verändert wird, verschieben sich die räumlichen Dynamiken, was zu Veränderungen in der Verteilung von Nucleoid und Polysomen führt.

Das Ergebnis dieser verschiedenen Interaktionen ist, dass die Nucleoid-Segregation bei Bakterien eine komplexe Choreographie von molekularen Komponenten und physikalischen Einschränkungen ist. Das Zusammenspiel von Wachstumsbedingungen, internen Zellstrukturen und Stoffwechselaktivitäten bestimmt, wie effektiv und effizient die Nucleoid-Segregation erfolgt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verständnis, wie Bakterien ihre DNA segregieren, Aufschluss über umfassendere Fragen der zellulären Organisation und Funktion gibt. Die Beziehung zwischen Wachstum, Ribosomenaktivität und DNA-Dynamik hebt die aussergewöhnliche Anpassungsfähigkeit von Bakterien hervor und zeigt, wie sie ihre internen Prozesse optimieren, um in verschiedenen Umgebungen zu gedeihen. Solche Erkenntnisse könnten zukünftige Forschungen nicht nur in der Mikrobiologie, sondern auch in der synthetischen Biologie und Medizin informieren, wo das Steuern oder Beeinflussen dieser Mechanismen bedeutende Auswirkungen haben könnte.

Originalquelle

Titel: DNA/polysome phase separation and cell width confinement couple nucleoid segregation to cell growth in Escherichia coli

Zusammenfassung: Chromosome segregation is essential for cellular proliferation. Unlike eukaryotes, bacteria lack cytoskeleton-based machinery to segregate their chromosomal DNA (nucleoid). The bacterial ParABS system segregates the duplicated chromosomal regions near the origin of replication. However, this function does not explain how bacterial cells partition the rest (bulk) of the chromosomal material. Furthermore, some bacteria, including Escherichia coli, lack a ParABS system. Yet, E. coli faithfully segregates nucleoids across various growth rates. Here, we provide theoretical and experimental evidence that polysome production during chromosomal gene expression helps compact, split, segregate, and position nucleoids in E. coli through phase separation, inherently coupling these processes to biomass growth across nutritional conditions. Halting polysome formation immediately stops sister nucleoid migration while ensuing polysome depletion gradually reverses nucleoid segregation. Redirecting gene expression away from the chromosome and toward plasmids arrests nucleoid segregation and causes ectopic polysome accumulations that drive aberrant nucleoid dynamics. Cell width perturbations show that radial confinement of polysomes and nucleoids spatially controls their phase separation to ensure that nucleoids split along the cell width and segregate along the cell length. Our findings suggest a built-in mechanism for coupling chromosome segregation to cell growth and highlight the importance of cell width regulation in nucleoid segregation.

Autoren: Christine Jacobs-Wagner, A. Papagiannakis, Q. Yu, S. K. Govers, W.-H. Lin, N. S. Wingreen

Letzte Aktualisierung: 2024-10-22 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.08.617237

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.08.617237.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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