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# Biologie# Mikrobiologie

Die Abwehrstrategien von P. aeruginosa gegen Wettbewerber

Forschung zeigt, wie P. aeruginosa sich vor bakteriellen Angriffen schützt.

Marek Basler, A. Tejada-Arranz, A. Plack, M. Antelo-Varela, A. Kaczmarczyk, A. Klotz, U. Jenal

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Inhaltsverzeichnis

Pseudomonas aeruginosa, oft einfach P. aeruginosa genannt, ist eine Art von Bakterien, die Infektionen verursachen kann. Es zielt oft auf Leute mit schwachem Immunsystem ab, wie zum Beispiel auf Menschen mit Mukoviszidose. Diese Bakterien können in verschiedenen Umgebungen gedeihen und sind dafür bekannt, offene Wunden und die Lungen ihrer Wirte zu kolonisieren.

Die Bedeutung von Typ VI Sekretionssystemen

P. aeruginosa hat spezielle Werkzeuge entwickelt, die Typ VI Sekretionssysteme (T6SS) genannt werden. Diese Systeme funktionieren wie kleine Waffen, die es den Bakterien ermöglichen, andere Zellen anzugreifen und schädliche Substanzen an nahegelegene Konkurrenten abzugeben. Es gibt drei Arten von T6SS bei P. aeruginosa, die H1, H2 und H3 genannt werden.

  • Das H1-T6SS hilft hauptsächlich P. aeruginosa, sich gegen andere Bakterien zu verteidigen.
  • Die H2- und H3-Systeme spielen eine Rolle dabei, P. aeruginosa zu ermöglichen, in seinen Wirt einzudringen und ihn zu kolonisieren, wobei sowohl Wirt- als auch Mikrobenzellen ins Visier genommen werden.

Jedes T6SS umfasst eine Reihe von Strukturen, die zusammenarbeiten. Die Kernbestandteile bestehen aus einem Rohr, das schädliche Proteine freisetzt, die an verschiedene Stellen auf den Zielzellen haften können. Es gibt auch Immunitätsproteine, die mit diesen Effektoren verbunden sind und P. aeruginosa vor seinen eigenen Angriffen schützen.

Reaktion auf Konkurrenten

Interessanterweise kann P. aeruginosa, wenn es von anderen Bakterien angegriffen wird, schnell mit seinem H1-T6SS reagieren und sich gegen Angreifer zur Wehr setzen. Dieses System kann Schäden an seinen eigenen Membranen erkennen und das T6SS als Reaktion aktivieren. Einige Forscher glauben jedoch, dass diese Reaktion vielleicht nicht die beste Überlebensstrategie ist. Wenn P. aeruginosa immer darauf wartet, angegriffen zu werden, könnte es Chancen verpassen, selbst der Angreifer zu sein, was zu potenziellen Nachteilen in seiner Umgebung führen kann.

Forschung zu Abwehrmechanismen

Um herauszufinden, wie P. aeruginosa Angriffe überlebt, verglichen Forscher eine Version der Bakterien, die das H1-T6SS nicht nutzen kann, mit zwei anderen Bakterien, Acinetobacter baylyi und Vibrio cholerae. Beide Konkurrenten haben ihre eigenen T6SS-Systeme, die ebenfalls P. aeruginosa angreifen können.

Durch Experimente identifizierten Wissenschaftler spezifische Gene, die P. aeruginosa helfen, diese Angriffe zu widerstehen. Viele dieser Gene gehören zum GacS/GacA-System, das bekannt dafür ist, die Reaktionen von Bakterien auf verschiedene Herausforderungen zu regulieren. Bemerkenswerterweise steuert das GacS/GacA-System mehrere Gene, die wichtig für Abwehrmechanismen gegen verschiedene Arten von T6SS-Angriffen sind.

Verschiedene Abwehrresultate gegen Konkurrenten

Die Experimente zeigten unterschiedliche Reaktionen von P. aeruginosa, als es mit A. baylyi und V. cholerae konfrontiert wurde. Es stellte sich heraus, dass der Stamm mit deaktiviertem H1-T6SS im Vergleich zu A. baylyi deutlich anfälliger für Angriffe war, aber trotzdem eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber V. cholerae zeigte. Das deutete darauf hin, dass P. aeruginosa andere unbekannte Schutzmechanismen gegen diese Angreifer hat.

Identifizierung von Resistenzfaktoren

Um neue Faktoren zu identifizieren, die bei der Resistenz gegen T6SS-Angriffe helfen, verwendeten Forscher eine Technik namens CRISPR-Interferenz. Bei dieser Methode wurde eine Bibliothek von Gen-Zielen erstellt und getestet, welche davon für die Abwehr entscheidend waren. Nach mehreren Runden des Wettbewerbs zwischen den Bakterien identifizierten die Wissenschaftler Gene, die für das Widerstehen der Angriffe unerlässlich waren.

Unter den identifizierten Genen waren mehrere, die bereits zuvor mit der T6SS-Resistenz in Verbindung gebracht wurden. Es wurden auch einige neuartige Gene entdeckt, darunter das mag-Operon und das äussere Membranprotein OprF. Das mag-Operon besteht aus mehreren Genen, die anscheinend eine wichtige Rolle beim Schutz von P. aeruginosa vor verschiedenen Arten von Angriffen spielen.

Rolle des Mag-Operons

Das mag-Operon umfasst sechs Gene, und eines davon, magD, scheint besonders wichtig für die Abwehr von Angriffen zu sein, die auf Peptidoglykan abzielen, ein entscheidender Bestandteil der bakteriellen Zellwand. Das von magD produzierte Protein weist Ähnlichkeiten mit einem bestimmten Proteintyp auf, der bei vielen Organismen vorkommt und hilft, sich gegen schädliche Enzyme zu verteidigen. Wie dieses Protein allerdings bei Bakterien funktioniert, bleibt unklar.

Durch die Deaktivierung des magD-Gens und Testen der veränderten Bakterien gegen V. cholerae entdeckten die Forscher, dass dieses Gen erheblich zur Resistenz beiträgt. Ohne es war P. aeruginosa anfälliger für Angriffe.

Andere Resistenzproteine

Die Studie betrachtete auch andere Gene im GacA-Regulon, speziell arc1A, arc3A und ein Gen namens aas. Diese Gene waren zuvor mit der Verteidigung gegen spezifische Arten von T6SS-Angriffen in Verbindung gebracht worden. Experimente zeigten, dass Mutanten ohne diese Gene empfindlicher gegenüber Angriffen von A. baylyi waren. Daher arbeiten diese Gene zusammen, um P. aeruginosa zu helfen, besser gegen Lipase-Angriffe von den T6SS seiner Konkurrenten zu bestehen.

Die Rolle von OprF

OprF ist ein äusseres Membranprotein, das zu verschiedenen Funktionen beiträgt, wie die Integrität der bakteriellen Zellwand aufrechtzuerhalten. Die Forscher fanden heraus, dass OprF unerlässlich für P. aeruginosa ist, um Angriffen sowohl von A. baylyi als auch von V. cholerae zu widerstehen. Als eine Mutation oprF deaktivierte, wurde P. aeruginosa empfindlicher gegenüber T6SS-Angriffen.

Experimente zeigten, dass OprF hilft, die äussere Membran an die Zellwand zu verankern. Diese Verankerung ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Zellstruktur während der Angriffe. Als das OprF-Gen durch eine mutierte Version ersetzt wurde, die nicht an Peptidoglykan binden konnte, ging der schützende Effekt verloren.

Bedeutung der Membranstruktur

Die richtige Struktur der bakteriellen Membran spielt eine wichtige Rolle bei der Verteidigung gegen Angriffe. Die Forscher beobachteten, dass sie, als sie andere Gene mutierten, die Resistenz gegen Angriffe wiederherstellen konnten, indem sie eine funktionale Kopie von OprF bereitstellten. Diese Wiederherstellung bestätigte, dass die Verankerungsfähigkeit von OprF entscheidend für die Membranintegrität und Verteidigung ist.

Rückentwicklung und genetische Verbindungen

In weiteren Experimenten stellte das Team fest, dass einige Bakterien von P. aeruginosa, die unter bestimmten Bedingungen gezüchtet wurden, in einen Zustand zurückkehrten, der dem Wildtyp-Stamm ähnelte. Trotz ihrer normalen Wachstumsmerkmale waren diese Rückkehr-Stämme jedoch immer noch nicht in der Lage, T6SS-Angriffe zu widerstehen. Whole-Genome-Sequenzierung dieser Rückkehrer ergab eine Deletion im gacS-Gen, was auf einen Funktionsverlust im GacS/GacA-Regulationssystem hinweist. Als die Forscher gacA aus dem OprF-Mutantenstamm entfernten, wurden die Wachstumsdefekte behoben.

Spezifische Resistenzstrategien für Arten

Die Resistenzmechanismen, die P. aeruginosa einsetzt, können je nach Art des angreifenden Bakteriums variieren. In früheren Forschungen wurden verschiedene Genoperons identifiziert, die entscheidend für den Widerstand gegen Angriffe von Burkholderia thailandensis sind, was darauf hindeutet, dass P. aeruginosa spezialisierte Strategien hat, um sich jedem Pathogen zu stellen.

Als die Forscher die Abwehrmechanismen von P. aeruginosa gegen Burkholderia testeten, fanden sie heraus, dass einige zuvor identifizierte Faktoren weiterhin relevant waren, andere jedoch nicht. Das deutete auf die artspezifische Natur dieser T6SS-Schutzmechanismen hin.

Antibiotikaanfälligkeit

Interessanterweise erkundeten Wissenschaftler, ob die Abwehrmechanismen gegen T6SS-Angriffe beeinflussen könnten, wie P. aeruginosa auf Antibiotika reagiert. Experimente zeigten, dass Stämme, denen bestimmte Abwehrgene wie oprF fehlten, empfindlicher gegenüber verschiedenen Antibiotika waren. Im Gegensatz dazu zeigten Stämme, denen das magD-Gen fehlte, eine erhöhte Resistenz gegenüber bestimmten Antibiotika. Das deutet darauf hin, dass die schützenden Mechanismen, die mit T6SS verbunden sind, möglicherweise auch Auswirkungen auf die Antibiotikaresistenz haben.

Fazit

Insgesamt hebt diese Forschung die komplexen Strategien hervor, die P. aeruginosa einsetzt, um Angriffe von konkurrierenden Bakterien zu überstehen, und wie sich diese Strategien mit der Antibiotikaresistenz überschneiden. Das Verständnis dieser Mechanismen kann Aufschluss darüber geben, wie P. aeruginosa in verschiedenen Umgebungen gedeiht, besonders dort, wo es viele mikrobiologische Konkurrenten gibt. Zukünftige Forschungen könnten diese Überlebensstrategien weiter aufdecken und möglicherweise zu besseren Behandlungsmöglichkeiten für durch diesen opportunistischen Erreger verursachte Infektionen führen.

Originalquelle

Titel: Mechanisms of P. aeruginosa resistance to Type VI Secretion System attacks

Zusammenfassung: The Type VI Secretion Systems (T6SSs) is a molecular nanomachine that injects toxic effector proteins into the environment or neighbouring cells, and thus plays an important role in interbacterial competition and host antagonism during infection. Pseudomonas aeruginosa is an opportunistic bacterial pathogen that encodes three different T6SS. The H1-T6SS delivers toxins into aggressive bacteria in response to attacks mediated by the their own T6SS. This suggests that P. aeruginosa has the ability to survive T6SS assaults. However, the resistance mechanisms are poorly characterized. In this work, we performed a CRISPRi screen to identify pathways involved in resistance to T6SS effectors of Acinetobacter baylyi and Vibrio cholerae. We show that members of the GacA/GacS TCS regulon, such as the mag operon, and GacA-independent factors, such as the outer membrane protein OprF, confer resistance to T6SS toxins. We show that outer membrane anchoring to the peptidoglycan is crucial for resistance against T6SS attacks, as well as for resistance to different antibiotics, suggesting a link between general T6SS resistance and antibiotic resistance.

Autoren: Marek Basler, A. Tejada-Arranz, A. Plack, M. Antelo-Varela, A. Kaczmarczyk, A. Klotz, U. Jenal

Letzte Aktualisierung: 2024-10-28 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.26.620397

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.26.620397.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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