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Die Herausforderungen von transformativen Vereinbarungen im akademischen Verlagswesen

Die Auswirkungen und Probleme von transformativen Vereinbarungen im akademischen Publizieren erkunden.

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Inhaltsverzeichnis

Transformative Vereinbarungen, oder TAs, sind Verträge zwischen akademischen Verlagen und Forschungseinrichtungen. Sie sollen mehr wissenschaftliche Artikel kostenlos online zugänglich machen. Diese Vereinbarungen sollten helfen, von traditionellen Abonnementmodellen, bei denen Bibliotheken für den Zugang zu Zeitschriften zahlen, zu einem System überzugehen, in dem Forschung offen zugänglich ist. Die Idee ist, dass Forscher in diesen Zeitschriften lesen und veröffentlichen können, ohne zusätzliche Kosten.

Allerdings gibt es zunehmend Bedenken, dass TAs ihren Zweck nicht erfüllen. Statt in Richtung vollständigen Open Access zu gehen, fühlen sich viele Forschungseinrichtungen in einem hybriden Modell gefangen, das grosse Verlage begünstigt. Diese Vereinbarungen bringen oft Komplikationen und unerwartete Kosten mit sich, was es für Bibliotheken und Universitäten schwierig macht, ihre Budgets effektiv zu verwalten.

Hintergrund

Vor dem Aufkommen des Internets wurde akademisches Wissen vorwiegend durch gedruckte Materialien geteilt. Mit dem Internet wurde es einfacher, Forschung zu teilen, oft kostenlos. Allerdings begannen grosse Verlage, ihre Zeitschriften in grossen Abonnementpaketen, bekannt als "Big Deals", zu bündeln, was es Bibliotheken erschwerte, auf wichtige Publikationen zuzugreifen, ohne hohe Gebühren zu zahlen.

Auch mit dem Wechsel zur digitalen Veröffentlichung bleiben Probleme bestehen. Viele Forscher aus einkommensschwachen Ländern haben weiterhin Schwierigkeiten, auf wichtige Forschung zuzugreifen. Traditionelle Verlage kontrollieren nach wie vor eine grosse Anzahl von Zeitschriften, die hinter Bezahlschranken stehen, was den vollständigen Zugang zu einer Herausforderung macht. Um diese laufenden Probleme anzugehen, wurden transformative Vereinbarungen eingeführt.

Was sind Transformative Vereinbarungen?

TAs sollen helfen, abonnementbasierte Zeitschriften zu Open Access-Modellen zu überführen. Sie ermöglichen es Einrichtungen, Abonnementgelder sowohl für den Zugang als auch für Veröffentlichungsgebühren zu verwenden, um den Übergang zu vollständigem Open Access zu erleichtern. Diese Vereinbarungen sind in der Regel nicht von Dauer und sollten vorübergehende Lösungen sein, bis ein vollständiger Übergang stattfinden kann.

In den letzten Jahren hat die Zahl der transformierenden Vereinbarungen, besonders in Europa und Nordamerika, erheblich zugenommen. Dennoch beginnen viele zu hinterfragen, ob TAs tatsächlich Fortschritte hin zu einer zugänglicheren Publikationslandschaft machen.

Der aktuelle Stand der Transformative Vereinbarungen

Derzeit sind in verschiedenen Datenbanken über 1.000 transformative Vereinbarungen verzeichnet. Während diese Verträge dazu gedacht waren, Open Access zu fördern, fühlen sich viele Institutionen in diesen Vereinbarungen gefangen. Berichte zeigen, dass anstelle eines vollständig offenen Zugangssystems viele Forscher und Institutionen in einer Situation stecken, in der sie weiterhin für viele abonnementbasierte Materialien zahlen müssen.

Diese Probleme heben auch die wachsende Macht traditioneller Verlage hervor. Wenn Einrichtungen weiterhin Verträge aushandeln oder erneuern, könnten sie unbeabsichtigt dafür sorgen, dass diese grossen Verlage die Kontrolle über den Markt behalten. Das führt zu einem Mangel an Wettbewerb und erhöht die Kosten für Bibliotheken und Universitäten.

Herausforderungen für Forschungseinrichtungen

Forschungseinrichtungen fühlen sich oft in die Enge gedrängt, wenn es darum geht, transformative Vereinbarungen auszuhandeln. Mit grossen Verlagen, die den Markt dominieren, stehen sie vor vielen Herausforderungen:

  1. Hohe Kosten: Obwohl TAs dazu gedacht waren, Kosten zu sparen, berichten viele Einrichtungen, dass sie weiterhin hohe Gebühren zahlen, ohne die erwartete Reduzierung der Gesamtausgaben zu sehen.

  2. Eingeschränkter Zugang zu Open Access: Obwohl TAs Lesen und Publizieren kombinieren, ist die Abdeckung für vollständig offene Zeitschriften oft begrenzt, was viele Forscher ohne die benötigten Ressourcen lässt.

  3. Komplexität bei Verhandlungen: Der Prozess der Aushandlung dieser Vereinbarungen kann langwierig und kompliziert sein. Einrichtungen müssen oft administrative Hürden überwinden, verschiedene vertragliche Bedingungen einhalten und Publikationskosten verwalten, die unvorhersehbar schwanken können.

  4. Ungleichheiten zwischen Disziplinen: Es gibt Unterschiede darin, wie diese Vereinbarungen verschiedenen Forschungsfeldern zugutekommen. Einige Disziplinen mit weniger Ressourcen profitieren möglicherweise nicht in gleichem Masse von TAs, was die Zugangsungleichheiten erhöht.

  5. Lock-in-Effekte: Wenn Einrichtungen sich auf diese Vereinbarungen festlegen, kann es schwierig sein, die Richtung zu wechseln. Das kann sie in fortlaufende Deals fangen, die nicht die beabsichtigten Vorteile bringen.

Verständnis der Arten von Transformative Vereinbarungen

Transformative Vereinbarungen gibt es in verschiedenen Formen, die hauptsächlich in zwei Typen unterteilt sind:

  1. Read and Publish (RAP): Diese Art kombiniert Abonnementzugang mit Open Access-Publishing. Einrichtungen zahlen eine Gebühr, die den Zugang zu standardmässigen Abonnementzeitschriften und Publikationskosten im Open Access abdeckt.

  2. Publish and Read (PAR): Bei diesem Modell zahlen Einrichtungen hauptsächlich für die Veröffentlichung von Artikeln, während der Zugang zu Abonnementinhalten nachrangig ist.

Beide Ansätze zielen darauf ab, Einrichtungen zu ermöglichen, Mittel, die zuvor für Abonnements verwendet wurden, umzuverteilen. Sie sind jedoch weiterhin stark von den Bedingungen der grossen Verlage abhängig.

Die Auswirkungen der Transformative Vereinbarungen

Forschung zeigt, dass TAs sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringen. Sie können den Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten erhöhen, insbesondere für Einrichtungen mit begrenzten Budgets. In einigen Fällen können TAs den Budgetierungsprozess für Bibliotheken vereinfachen, indem sie Kosten in einer einzigen Vereinbarung zusammenfassen.

Trotzdem bestehen weiterhin Herausforderungen. Viele Einrichtungen berichten, dass die erwartete finanzielle Vorhersehbarkeit oft nicht realisiert wird. Die Kosten können steigen, wenn die Publikationszahlen zunehmen, was zu Schwierigkeiten bei der Planung und Budgetierung führt.

Die Aushandlung von TAs erfordert erhebliche administrative Ressourcen, was Fragen aufwirft, ob Bibliotheken sich an die operativen Änderungen anpassen können, die mit diesen Vereinbarungen einhergehen. Ausserdem könnte es sein, dass Bibliotheken, während sie zunehmend Publikationskosten verwalten, unbeabsichtigt die Position der bereits dominierenden Verlage stärken.

Die Rolle der grossen Verlage

Drei grosse Verlage-Elsevier, Springer Nature und Wiley-kontrollieren einen erheblichen Teil der transformierenden Vereinbarungen. Sie diktieren nicht nur die Bedingungen, sondern profitieren auch am meisten von grossen Verträgen. Ihre Dominanz bei Zeitschriftenrankings und Sichtbarkeit macht es kleinen Verlagen schwer, konkurrieren zu können.

Die mit diesen grossen Verlagen ausgehandelten Verträge dauern in der Regel länger und decken mehr Publikationen ab. Das führt dazu, dass Einrichtungen sich in einer Situation wiederfinden, in der sie hohen Kosten und den Einschränkungen dieser Vereinbarungen nicht entkommen können.

Eine globale Perspektive auf Transformative Vereinbarungen

Das Muster der transformierenden Vereinbarungen ist global nicht einheitlich. Obwohl TAs an Beliebtheit gewinnen, hat der Einfluss wohlhabender Institutionen es ihnen ermöglicht, günstigere Bedingungen auszuhandeln. Viele Einrichtungen in weniger wohlhabenden Regionen haben Schwierigkeiten, ähnliche Zugänge zu transformierenden Vereinbarungen zu erhalten, was zu Bedenken über eine ungleiche Verteilung von Ressourcen und Informationen führt.

Das Fehlen der Vertretung einkommensschwacher Länder in transformierenden Vereinbarungen hebt breitere Ungleichheiten in der Akademie hervor. Viele Forscher in diesen Regionen könnten mit zusätzlichen Barrieren konfrontiert sein, um auf die Forschung zuzugreifen, die sie benötigen, um zu innovieren und ihre Arbeit voranzubringen.

Zukünftige Implikationen und Überlegungen

Die aktuelle Richtung der transformierenden Vereinbarungen wirft kritische Fragen für die Zukunft des akademischen Publizierens auf. Wenn Einrichtungen weiterhin diese Vereinbarungen erneuern, ohne angemessene Änderungen vorzunehmen, besteht die Gefahr, in ein System zu geraten, das bestehende Ungleichheiten perpetuiert.

Es besteht ein dringender Bedarf für Forschungseinrichtungen, ihre Beteiligung an diesen Vereinbarungen kritisch zu bewerten und Strategien für Reformen in Betracht zu ziehen. Einige mögliche Wege könnten Folgendes umfassen:

  1. Bessere Bedingungen aushandeln: Einrichtungen sollten zusammenarbeiten, um günstigere Bedingungen mit Verlagen auszuhandeln und darauf zu achten, wirklich offenen Zugang zu gewährleisten.

  2. Alternativen Modelle fördern: Die Förderung des Wachstums neuer Publikationsmodelle könnte helfen, die Landschaft zu diversifizieren und die Abhängigkeit von grossen Verlagen zu verringern.

  3. Transparenz erhöhen: Sich für klarere Preis- und Zugangsinfos einzusetzen, würde Bibliotheken helfen, ihre Budgets effektiver zu verwalten.

  4. Kollaborative Ansätze verfolgen: Indem Einrichtungen regional und international zusammenarbeiten, können sie ihre kollektive Macht nutzen, um bessere Bedingungen auszuhandeln.

Fazit

Transformative Vereinbarungen wurden geschaffen, um den Übergang des akademischen Publizierens in eine offenere und zugänglichere Zukunft zu unterstützen. Die aktuelle Realität deutet jedoch darauf hin, dass diese Vereinbarungen bestehende Machtstrukturen innerhalb der Branche eher verstärken als den ursprünglich angestrebten Wandel zu fördern.

Während Forschungseinrichtungen weiterhin die Komplexitäten der TAs navigieren, ist es für alle involvierten Akteure entscheidend zu überlegen, wie sie eine gerechtere akademische Publikationslandschaft in Zukunft gestalten können.

Originalquelle

Titel: Trapped in Transformative Agreements? A Multifaceted Analysis of >1,000 Contracts

Zusammenfassung: Transformative agreements between academic publishers and research institutions are ubiquitous. The 'Efficiency and Standards for Article Charges' (ESAC) Initiative lists more than 1,000 contracts in its database. We make use of this unique dataset by web-scraping the details of every contract to substantially expand the overview spreadsheet provided by the ESAC Initiative. Based on that hitherto unused data source, we combine qualitative and quantitative methods to conduct an in-depth analysis of the contract characteristics and the TA landscape. Our analysis demonstrates that research institutions seem to be 'trapped' in transformative agreements. Instead of being a bridge towards a fully Open Access world, academia is stuck in the hybrid system. This endows the legacy (non-Open Access) publishing houses with substantial market power. It raises entry barriers, lowers competition, and increases costs for libraries and universities.

Autoren: Laura Rothfritz, W. Benedikt Schmal, Ulrich Herb

Letzte Aktualisierung: 2024-09-30 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2409.20224

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2409.20224

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

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