Fortschritt bei nicht-hormonellen Verhütungsmitteln: Der ABHD2-Ansatz
Die Forschung konzentriert sich auf ABHD2, um nicht-hormonelle Verhütungsoptionen zu entwickeln.
Oliver Arnolds, Eve M. Carter, Madison Edwards, Edvard Wigren, Evert Homan, Pauline Ribera, Kirsty Bentley, Martin Haraldsson, Nmesoma Theo-Emegano, Peter Loppnau, Magdalena M Szewczyk, Michelle A Cao, Dalia Barsyte-Lovejoy, Karen Vester, Anna Thrun, Alexandra Amaral, Ralf Lesche, Jens Münchow, W. Felix Zhu, Louisa Temme, Christoph Brenker, Timo Strünker, Michael Sundström, Matthew H. Todd, Aled M Edwards, Claudia Tredup, Opher Gileadi
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Inhaltsverzeichnis
- Die Suche nach nicht-hormonellen Lösungen
- Die Rolle von Calcium in der Spermienfunktion
- Das Protein ABHD2: Ein neues Ziel
- Fortschritte mit ABHD2
- Entwicklung von Hemmstoffen
- Tests und Charakterisierung
- Steroid-Einflüsse und ABHD2
- Spermienhyperaktivierung: Was ist da los?
- Das Calciumkonzentrations-Mysterium
- Enthüllung des Mechanismus
- Fazit: Was bringt die Zukunft für nicht-hormonelle Verhütung?
- Originalquelle
- Referenz Links
Familienplanung ist ein wichtiger Teil von Gesundheit und Wohlbefinden. Trotz Fortschritten in der Verhütung haben etwa 164 Millionen Frauen weltweit immer noch keinen Zugang zu zuverlässigen Familienplanungsmethoden. Hormonelle Verhütungsmittel sind verbreitet und effektiv, aber viele Frauen zögern, sie zu nutzen, weil sie Bedenken wegen der Nebenwirkungen haben. Deswegen gibt's ein wachsendes Interesse an nicht-hormonellen Verhütungsoptionen. Leider sind die Wahlmöglichkeiten in diesem Bereich ziemlich begrenzt. Die Kupferspirale ist eine der wenigen Optionen, die eine hohe Effektivität bietet, aber einige Nutzerinnen hören auf, sie zu verwenden, wegen der Nebenwirkungen.
Die Suche nach nicht-hormonellen Lösungen
Forscher versuchen, neue Wege zu finden, um Schwangerschaften ohne Hormone zu verhindern. Ein Ansatz besteht darin, bestimmte Proteine ins Visier zu nehmen, die eine Rolle bei der Fortpflanzung spielen. Diese Proteine tragen zur Bildung und Funktion von Spermien und Eizellen sowie zum Befruchtungsprozess selbst bei. Die Idee ist, kleine Moleküle zu entwickeln, die die Aktivitäten dieser Proteine in verschiedenen Stadien stören können. Dafür müssen die Zielproteine identifiziert und verstanden werden, wie sie funktionieren.
Die Rolle von Calcium in der Spermienfunktion
Calcium spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Bewegung von Spermienzellen. Wenn Spermien reifen und aktiv werden, steigen ihre intrazellulären Calciumwerte. Dieser Anstieg wird hauptsächlich durch einen spezialisierten Kanal namens CatSper kontrolliert. Dieser Kanal reagiert auf Veränderungen in der Umgebung des weiblichen Fortpflanzungstrakts, wie das Vorhandensein bestimmter Hormone.
Wenn Spermien auf Progesteron treffen, das von nahegelegenen Zellen freigesetzt wird, öffnet sich CatSper, sodass Calcium hineinströmen kann. Dieser Calciumfluss ist entscheidend für die Spermienbeweglichkeit und hilft den Spermien, zur Eizelle zu schwimmen. Forscher haben jedoch festgestellt, dass die Aktivierung von CatSper mit spezifischen Hemmstoffen blockiert werden kann, was den Weg für mögliche neue Verhütungsmethoden ebnet.
Das Protein ABHD2: Ein neues Ziel
Ein interessantes Protein in diesem Zusammenhang ist α/β-Hydrolase-Domäne 2 (ABHD2). Es wurde vorgeschlagen, dass ABHD2 als Rezeptor für Hormone wie Progesteron in Spermien wirken könnte. Dieses Protein ist Teil einer grösseren Familie von Enzymen, die am Abbau von Fetten beteiligt sind. Die Forscher glauben, dass das Binden bestimmter Hormone an ABHD2 die Spermienaktivität beeinflussen könnte, einschliesslich des entscheidenden Prozesses der Hyperaktivierung.
In Studien wurden niedrigere ABHD2-Werte mit männlichen Unfruchtbarkeitsproblemen in Verbindung gebracht, wie z.B. niedrigen Spermienzahlen und schlechter Beweglichkeit. Es scheint, dass ABHD2 eine Rolle in den Signalwegen spielt, die von Hormonen wie Progesteron aktiviert werden. Diese Entdeckung hat ABHD2 zu einem attraktiven Ziel für die Entwicklung neuer nicht-hormoneller Verhütungsmittel gemacht.
Fortschritte mit ABHD2
Um zu verstehen, wie ABHD2 funktioniert und wie es für die Verhütungsentwicklung genutzt werden kann, haben Forscher verschiedene Hemmstoffe entwickelt und getestet, die seine Funktion blockieren. Sie haben im Labor ABHD2 produziert und Tests eingerichtet, um zu sehen, wie gut diese Hemmstoffe wirken.
Durch diese Studien haben sie einige effektive Verbindungen entdeckt, die die ABHD2-Aktivität reduzieren können. Einige dieser Verbindungen zeigten vielversprechende Ergebnisse und könnten zu innovativen Verhütungsmethoden führen.
Entwicklung von Hemmstoffen
Die Reise zur Herstellung von Hemmstoffen ist nicht ohne Schwierigkeiten. Die Wissenschaftler versuchten zunächst, das vollständige ABHD2-Protein für Tests herzustellen, hatten aber Schwierigkeiten. Schliesslich haben sie das Protein modifiziert, um die Handhabung zu erleichtern, und es geschafft, eine stabilere Form zu produzieren. Dieses modifizierte Protein wurde dann in Tests verwendet, um zu bewerten, wie gut verschiedene Verbindungen seine Aktivität hemmen konnten.
Mehrere vielversprechende Verbindungen wurden getestet, die jeweils unterschiedliche Wirksamkeit zeigten. Eine als MAFP bekannte Verbindung blockierte ABHD2 bei niedrigen Konzentrationen. Andere Verbindungen zeigten ebenfalls Potenzial und weckten das Interesse an weiteren Tests.
Tests und Charakterisierung
Im Labor verwendeten die Forscher verschiedene Techniken, um die entwickelten Hemmstoffe zu bewerten. Sie massen, wie effektiv die Hemmstoffe die ABHD2-Aktivität reduzierten, und bewerteten ihre thermische Stabilität. Einige Verbindungen führten zu einem bemerkenswerten Anstieg der Stabilität, was ein positives Zeichen für potenzielle therapeutische Anwendungen ist.
Besonders wichtig ist, dass diese Hemmstoffe gegen eine Vielzahl ähnlicher Proteine getestet wurden, um sicherzustellen, dass sie ABHD2 gezielt anvisieren, ohne andere zu beeinflussen, was zu sichereren Verhütungsoptionen führt.
Steroid-Einflüsse und ABHD2
Ein interessantes Thema in der ABHD2-Forschung ist die Interaktion mit Steroiden. Zunächst wurde gedacht, dass Steroide eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von ABHD2 spielen und somit die Spermienfunktion beeinflussen. Die Forscher vermuteten, dass Steroide wie Progesteron die ABHD2-Aktivität steigern könnten, was wiederum die Spermienhyperaktivierung beeinflussen könne.
Allerdings zeigten Experimente, dass gängige Steroide die ABHD2-Aktivität nicht signifikant veränderten. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass die Beziehung zwischen ABHD2 und Steroidhormonen vielleicht nicht so direkt ist, wie bisher angenommen. Stattdessen scheint ABHD2 durch andere Mechanismen zu arbeiten, die nicht auf diesen Hormonen beruhen.
Spermienhyperaktivierung: Was ist da los?
Hyperaktivierung ist ein Prozess, bei dem Spermien extrem aktiv werden, was ihnen ermöglicht, die Eizelle zu durchdringen. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, ob die Hemmung von ABHD2 die Hyperaktivierung verhindern könnte, wenn Spermien Progesteron ausgesetzt sind.
In Tests wurden Spermien mit verschiedenen ABHD2-Hemmstoffen vorbehandelt, und ihre Hyperaktivierung als Reaktion auf Progesteron wurde gemessen. Überraschenderweise schienen die Hemmstoffe nicht die Hyperaktivierungsreaktion zu behindern. Das deutet darauf hin, dass ABHD2 vielleicht keine entscheidende Rolle in diesem spezifischen Aktivierungsprozess der Spermien spielt, was Fragen zu seiner Gesamtfunktion in der Fortpflanzung aufwirft.
Das Calciumkonzentrations-Mysterium
Calcium ist ein wichtiger Spieler in der Spermienaktivierung, und die Forscher wollten verstehen, welche Rolle ABHD2 bei der Regulierung der Calciumwerte spielt. Sie beobachteten die Veränderungen in den intrazellulären Calciumkonzentrationen als Reaktion auf ABHD2-Hemmstoffe und Progesteron.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Hemmung von ABHD2 wenig Einfluss auf die Calciumwerte oder die Reaktion der Spermien auf Progesteron hatte. Der CatSper-Hemmstoff blockierte die durch Progesteron induzierte Calciumreaktion vollständig, was hervorhebt, dass andere Wege, nicht ABHD2, für diesen Prozess verantwortlich sind.
Enthüllung des Mechanismus
Die Ergebnisse dieser Studien liefern wertvolle Einblicke, wie Spermien auf hormonelle Signale reagieren. Die Forscher versuchen immer noch, das Puzzle zusammenzusetzen, wie verschiedene Hormone, Proteine und Kanäle während der Befruchtung interagieren. Das Fehlen von Einfluss der ABHD2-Hemmstoffe auf die Progesteronreaktionen deutet darauf hin, dass es unterschiedliche Wege zur Regulierung der Spermienaktivierung geben könnte.
Die Forschung stellt die Vorstellung in Frage, dass ABHD2 als nicht-genomischer Progesteronrezeptor fungiert, und zwingt die Wissenschaftler, seine Rolle in der Spermienaktivierung und das Potenzial zur Entwicklung effektiver Verhütungsmittel neu zu überdenken.
Fazit: Was bringt die Zukunft für nicht-hormonelle Verhütung?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Suche nach effektiven nicht-hormonellen Verhütungsoptionen weitergeht. Die Erforschung von ABHD2 und seinen potenziellen Hemmstoffen stellt ein spannendes Entwicklungsfeld dar. Obwohl die ersten Ergebnisse vielversprechend sind, gibt es noch viel zu lernen über die Komplexität der Spermienbiologie und wie man sie effektiv für die Verhütung anvisieren kann.
Während die Forscher weitere Fortschritte machen, gibt es die Hoffnung, dass innovative Methoden auftauchen, die neue Lösungen für die Familienplanung bieten. Die dynamische Natur der sexuellen Gesundheitsforschung lässt darauf schliessen, dass eines Tages die nächste Generation von Verhütungsmitteln vielleicht gleich um die Ecke ist. Wer weiss, vielleicht haben wir eine Zukunft voller sicherer, effektiver Möglichkeiten, Familien zu planen, ohne Angst vor Nebenwirkungen!
Die Reise mag kompliziert sein, aber sie ist auf jeden Fall eine Erkundung wert.
Originalquelle
Titel: ABHD2 activity is not required for the non-genomic action of progesterone on human sperm
Zusammenfassung: Sperm activation is controlled by an influx of calcium ions through the CatSper channel, which is activated in the oviduct by a non-genomic action of progesterone. Progesterone has been hypothesized to act as an activator of ABHD2 activity, which in turn hydrolyses 1- and 2- arachadinoyl glycerol, putative inhibitors of CatSper. To explore the idea of targeting ABHD2 activity as a contraceptive target, we synthesized derivatives of published ABHD2 inhibitors, optimizing for potency and in-cell target engagement, and tested active inhibitors and structurally-related inactive derivatives in sperm motility assays and calcium influx assays. We observed no effect of ABHD2 inhibition on basal or progesterone-induced activity in both assays. We also found no evidence for direct binding of progesterone to purified recombinant ABHD2 protein. We conclude that ABHD2 activity is not required for the non-genomic action of progesterone on human sperm.
Autoren: Oliver Arnolds, Eve M. Carter, Madison Edwards, Edvard Wigren, Evert Homan, Pauline Ribera, Kirsty Bentley, Martin Haraldsson, Nmesoma Theo-Emegano, Peter Loppnau, Magdalena M Szewczyk, Michelle A Cao, Dalia Barsyte-Lovejoy, Karen Vester, Anna Thrun, Alexandra Amaral, Ralf Lesche, Jens Münchow, W. Felix Zhu, Louisa Temme, Christoph Brenker, Timo Strünker, Michael Sundström, Matthew H. Todd, Aled M Edwards, Claudia Tredup, Opher Gileadi
Letzte Aktualisierung: 2024-12-18 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.17.628646
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.17.628646.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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