Makrophagen und ihre Rolle bei der Angiogenese: Neue Erkenntnisse
Diese Studie untersucht, wie Makrophagen die Bildung von Blutgefässen unter normalen und hohen Zuckergehalten beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle der Makrophagen in der Angiogenese
- Makrophagen-Polarisation: Verschiedene Typen verstehen
- Einfluss von Hyperglykämie auf die Makrophagenfunktion
- Ziele der Studie
- Methoden: Analyse des Verhaltens von Makrophagen
- Ergebnisse: Erkenntnisse zu Makrophagen und Angiogenese
- Der Einfluss von Hyperglykämie
- Auswirkungen auf Diabetes und Angiogenese
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
Angiogenese ist der Prozess, bei dem neue Blutgefässe aus bestehenden entstehen. Das ist eine normale und wichtige Funktion im Körper, besonders während der Heilung und des Wachstums. Wenn dieser Prozess jedoch schiefgeht, kann das zu Krankheiten führen, darunter verschiedene Krebsarten und diabetesbedingte Komplikationen. Zu verstehen, wie dieser Prozess funktioniert und was ihn beeinflusst, ist wichtig für die Gesundheits- und medizinische Forschung.
Ein wichtiger Spieler im Angiogenese-Prozess ist eine Art weisser Blutkörperchen, bekannt als Makrophagen. Makrophagen können ihre Funktion je nach den Signalen, die sie aus ihrer Umgebung erhalten, ändern. Sie können Entzündungen fördern oder hemmen und die Bildung von Blutgefässen unterstützen oder behindern.
Die Rolle der Makrophagen in der Angiogenese
Makrophagen sind vielseitige Zellen im Immunsystem. Sie können sich an verschiedene Umgebungen anpassen und auf verschiedene Signale im Körper reagieren. Je nach den Signalen, die sie erhalten, können Makrophagen in verschiedene Typen unterteilt werden, hauptsächlich M1 und M2.
M1-Makrophagen: Diese werden oft als „pro-inflammatorisch“ angesehen. Sie reagieren auf Infektionen und helfen, Erreger abzuwehren. Sie sind normalerweise mit der Förderung von Entzündungen verbunden und können unter bestimmten Umständen zur Bildung von Blutgefässen beitragen.
M2-Makrophagen: Diese gelten im Allgemeinen als „anti-inflammatorisch“. Sie helfen, Gewebe zu reparieren und die Heilung zu fördern. Sie werden oft mit einer unterstützenden Rolle bei der Bildung neuer Blutgefässe während der Genesung von Verletzungen in Verbindung gebracht.
Sowohl M1- als auch M2-Makrophagen spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit, aber ihre Funktionen können unter bestimmten Bedingungen, wie Diabetes, problematisch werden. Bei Diabetes erlebt der Körper chronische Entzündungen, was das Verhalten dieser Makrophagen verändern und die Bildung von Blutgefässen beeinflussen kann.
Makrophagen-Polarisation: Verschiedene Typen verstehen
Makrophagen sind nicht festgelegt; sie können sich je nach ihrer Umgebung ändern. Diese Flexibilität hilft ihnen, effektiv auf verschiedene Herausforderungen zu reagieren. Allerdings bedeutet diese Anpassungsfähigkeit, dass einfache Klassifizierungen (wie M1 und M2) möglicherweise nicht das volle Spektrum der Makrophagenfunktionen erfassen.
Neuere Studien legen nahe, dass es andere Formen von Makrophagen gibt, die zwischen M1 und M2 liegen. Diese Zwischenformen können Merkmale sowohl von M1- als auch von M2-Makrophagen aufweisen, was die Klassifikation ihrer Rollen komplexer macht als bisher gedacht.
Einfluss von Hyperglykämie auf die Makrophagenfunktion
Hyperglykämie oder hoher Blutzucker tritt auf, wenn der Körper Zucker nicht richtig zur Energiegewinnung nutzen kann. Dieser Zustand ist bei Diabetes häufig und kann zu mehreren Komplikationen führen, einschliesslich solcher, die Blutgefässe betreffen.
Forschungen zeigen, dass Makrophagen bei hohen Zuckerspiegeln ihr Verhalten ändern können. Sie können Merkmale sowohl von M1- als auch von M2-Typen zeigen. Dieses gemischte Verhalten deutet darauf hin, dass Makrophagen in diabetischen Bedingungen nicht einfach als pro- oder anti-inflammatorisch kategorisiert werden können.
Die Anwesenheit von hohem Zucker beeinflusst die Fähigkeit der Makrophagen, neue Blutgefässe zu bilden, was potenziell zu Komplikationen wie diabetischer Retinopathie führen kann, die die Augen betrifft.
Ziele der Studie
In dieser Forschung soll verstanden werden, wie Makrophagen zur Bildung von Blutgefässen unter normalen und hohen Zuckerkonditionen beitragen. Speziell konzentriert sich die Studie darauf, welche pro- und anti-angiogenen Faktoren während der Aktivierung menschlicher Makrophagen vorhanden sind.
Um dies zu erreichen, analysieren die Forscher die Unterschiede in der Genexpression zwischen Makrophagen unter normalen Bedingungen und solchen, die hohem Zucker ausgesetzt sind. Sie untersuchen auch, wie sich Makrophagen aus diabetischen Umgebungen in Bezug auf ihre Fähigkeit zur Förderung des Wachstums von Blutgefässen verhalten.
Methoden: Analyse des Verhaltens von Makrophagen
Um die Rolle der Makrophagen in der Angiogenese zu verstehen, sammeln und analysieren die Forscher zuerst Daten aus bestehenden Studien, die untersucht haben, wie sich Makrophagen unter verschiedenen Bedingungen verhalten.
Datensammlung: Wissenschaftler nutzten eine grosse öffentliche Datenbank, um Studien zu finden, die sich auf menschliche Makrophagen und ihre Eigenschaften konzentrieren, insbesondere den Vergleich zwischen normalen und hohen Zuckerkonditionen.
Analyse der Genexpression: Sie analysierten, wie Gene, die mit der Bildung von Blutgefässen in Verbindung stehen, in Makrophagen exprimiert werden, die in M0 (unstimulierter Zustand), M1 (stimulierter Zustand zur pro-inflammatorischen Funktion) und M2 (stimulierter Zustand zur anti-inflammatorischen Funktion) differenziert wurden.
Isolation und Kultur von Makrophagen: Die Forscher isolierten Makrophagen aus gesundem menschlichen Blut und kultivierten sie unter kontrollierten Bedingungen, um ihre Reaktionen auf verschiedene Stimuli zu studieren.
Flusszytometrie: Diese Methode wurde verwendet, um die Oberflächenmarker der verschiedenen Makrophagentypen zu messen und zu bestimmen, welche Faktoren nach der Polarisation vorhanden waren.
Analyse der Genexpression: Sie verwendeten spezifische Techniken zur Analyse der RNA dieser Makrophagen, um zu sehen, welche Gene je nach Umgebung ein- oder ausgeschaltet waren.
In-vitro-Tubulusbildungsassay: Die Forscher testeten die Fähigkeit dieser Makrophagen, die Bildung von Blutgefässen in einem Labor zu unterstützen, indem sie sie mit Zellen ko-kultivierten, die Blutgefässe bilden.
Ergebnisse: Erkenntnisse zu Makrophagen und Angiogenese
Die Studie ergab, dass das Verhalten und die Genexpression der Makrophagen erheblich variieren, je nach ihrer Umgebung, besonders unter hohen Zuckerkonditionen.
Expression von pro-angiogenen Genen
Beim Blick auf die Expression von Genen, die die Bildung von Blutgefässen fördern, bemerkten die Forscher Unterschiede zwischen den Makrophagentypen.
M1-Makrophagen: Diese Zellen zeigten gemischte Ergebnisse in Bezug auf mehrere pro-angiogene Gene. Einige Gene, die mit der Förderung des Wachstums von Blutgefässen in Verbindung stehen, waren hochreguliert, was darauf hinweist, dass diese Makrophagen die Angiogenese stimulieren können, besonders in pathologischen Bedingungen.
M2-Makrophagen: Traditionsgemäss als pro-angiogen angesehen, zeigten M2-Makrophagen eine robuste Expression mehrerer Gene, die mit der Bildung von Blutgefässen verbunden sind. Allerdings war der Gesamtbeitrag zur Angiogenese ähnlich dem der M1-Makrophagen.
Expression von anti-angiogenen Genen
Die Forscher untersuchten auch Gene, die die Bildung von Blutgefässen hemmen. Sie fanden heraus, dass sowohl M1- als auch M2-Makrophagen diese anti-angiogenen Faktoren exprimierten, obwohl bestimmte Expressionen je nach Stimuli und Glukosekonzentration variierten.
- Insgesamt zeigten beide Makrophagentypen ein komplexes Profil mit gemischten Expressionen von angiogenen und anti-angiogenen Faktoren.
Der Einfluss von Hyperglykämie
Hohe Zuckerkonditionen wurden gefunden, um die Art und Weise zu verändern, wie Makrophagen Gene im Zusammenhang mit Angiogenese exprimieren. Überraschenderweise veränderte der Einfluss von hohem Zucker nicht signifikant das gesamte angiogene Potenzial der Makrophagen.
Die Studie deutete darauf hin, dass hohe Glukosebedingungen einige der Oberflächenmarker, die mit dem M2-Makrophagen-Phänotyp verbunden sind, hemmen könnten, jedoch dieser Hemmung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die angiogenen Eigenschaften in ihrer kurzfristigen Studie.
Im Kontext der chronischen Entzündung, die typisch für diabetische Bedingungen ist, ist es wahrscheinlich, dass eine längere Exposition gegenüber erhöhten Blutzuckerspiegeln zu tiefergehenden Veränderungen im Verhalten der Makrophagen führen würde.
Auswirkungen auf Diabetes und Angiogenese
Die Ergebnisse dieser Forschung haben wichtige Auswirkungen auf das Verständnis, wie Makrophagen zu den Komplikationen beitragen, die aus Diabetes entstehen. Die Flexibilität der Makrophagen bedeutet, dass sie in verschiedenen Stadien des Krankheitsverlaufs unterschiedliche Rollen spielen können.
Chronische Entzündung: Da Diabetes mit kontinuierlicher Entzündung verbunden ist, kann das Verhalten von Makrophagen zu komplizierteren Wechselwirkungen führen, die das Wachstum von Blutgefässen im Auge, Herzen oder anderen Geweben fördern können.
Zielgerichtete Beeinflussung des Makrophagenverhaltens: Zu verstehen, wie Makrophagen zwischen der Förderung und Hemmung der Bildung von Blutgefässen wechseln, kann zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für diabetesbedingte Komplikationen führen.
Bedarf an weiterer Forschung: Diese Studie hebt die Notwendigkeit hervor, weiter zu untersuchen, um die Komplexität des Verhaltens von Makrophagen zu entschlüsseln, insbesondere in chronischen Zuständen wie Diabetes, wo pro- und anti-inflammatorische Umgebungen koexistieren.
Fazit
Zusammenfassend sind Makrophagen entscheidende Akteure im Prozess der Angiogenese, die sowohl als Förderer als auch als Hemmer der Bildung von Blutgefässen fungieren. Ihr Zustand ist nicht fest; sie können sich an Umweltfaktoren anpassen, insbesondere in pathologischen Bedingungen wie Diabetes.
Das aktuelle Verständnis stellt die vereinfachte Sichtweise der Makrophagenpolarisation als rein M1 oder M2 in Frage. Stattdessen gibt es ein Spektrum von Verhaltensweisen, die von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, insbesondere in Gegenwart von hohem Glukose.
Dieses Wissen ist entscheidend für die Entwicklung besserer therapeutischer Strategien zur Behandlung diabetesbedingter Komplikationen. Indem man sich auf die nuancierten Rollen der Makrophagen konzentriert, kann zukünftige Forschung helfen, Interventionen zu schaffen, die die Angiogenese effektiv regulieren und potenziell die Ergebnisse für Menschen mit Diabetes verbessern.
Titel: Differentially polarized macrophages show diverse proangiogenic characteristics under normo- and hyperglycemic conditions
Zusammenfassung: PurposeAngiogenesis is a vital process involved in the formation of new blood vessels from existing ones. Macrophages play a crucial role in initiating endothelial activation and inflammation, and are involved in the pathological angiogenesis. Traditionally, macrophages have been classified, with the pro-angiogenic activity attributed to the M2 phenotype. However, recent evidence challenges the notion that only M2 macrophages possess pro-angiogenic properties. This study aims to investigate the pro- and anti-angiogenic properties of human polarized macrophages in normo- and hyper-glycemic conditions, in order to gain a better insight into the angiogenic capacity of M1- and M2-like macrophages in diabetes. MethodsA comprehensive bioinformatic analysis of pro- and anti-angiogenic gene expression profiles related in M1-vs. M2-polarized macrophages was performed based on a large previously published dataset. The most contributing differentially expressed genes in angiogenesis were selected for further validation. Macrophages were generated and polarized by culturing CD14+ monocytes and their stimulation with any of IFN-{gamma}, IL-4, or IL-6 cytokines. Polarized macrophages were immunophenotyped using flow cytometry, and their expression of the selected genes were measured using qPCR. Finally, the proangiogenic capacity of the cells was assessed in an in vitro 3-D endothelial tubule formation assay, containing GFP-expressing human retinal endothelial cells, pericytes, and pro-angiogenic growth factors. ResultsIL-4 and IL-6 induce distinct M2-like phenotypes in macrophages with mixed pro- and anti-angiogenic gene expressions. Hyperglycemia has a mild negative effect on the expression of M2-associated markers, however it does not significantly affect the angiogenic properties of macrophages. ConclusionOur data support the concept of a spectrum model for macrophage polarization, indicating that the angiogenic status of polarized macrophages is not limited to the M2-phenotype, but is rather mediated by microenvironmental cues, and can result in diverse phenotypic characteristics. The effect of hyperglycemia on the angiogenic capacity of macrophages requires more comprehensive investigation.
Autoren: Mahnaz Shariatzadeh, C. Payan Gomez, W. A. Dik, P. J. Leenen
Letzte Aktualisierung: 2024-01-15 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.12.575474
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.12.575474.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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