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# Biologie# Pathologie

Wie Nematoden Pflanzensignale nutzen, um einzudringen

Studie zeigt, wie Nematoden sich auf die Invasion durch Pflanzensignale vorbereiten.

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Inhaltsverzeichnis

Pathogene und Parasiten sind Organismen, die in andere Lebewesen eindringen und sie beeinflussen, wie Menschen, Tiere und Pflanzen. Sie produzieren oft spezielle Substanzen, die Effektoren genannt werden, und die ihnen helfen, in ihren Wirten zu überleben. Diese Effektoren können das Immunsystem des Wirts täuschen, wodurch der Krankheitserreger gedeihen kann. Im Gegenzug versucht das Immunsystem des Wirts, zurückzukämpfen, was zu einem ständigen Kampf zwischen Wirt und Pathogen führt.

Die Rolle der Effektoren

Effektoren spielen eine entscheidende Rolle, wie Pathogene mit ihren Wirten interagieren. Sie können die Immunantwort unterdrücken, die Entwicklung des Wirts verändern und sogar dazu beitragen, neue Strukturen im Wirt zu schaffen, die dem Pathogen zugute kommen. Deshalb evolvieren sowohl Pathogene als auch Wirte im Laufe der Zeit, wobei Pathogene ständig ihre Effektoren verändern, um einen Schritt voraus zu sein vor den Abwehrmechanismen des Wirts.

Verständnis der Effektoren

Neueste Studien haben unser Wissen darüber, was Effektoren tun und wie sie funktionieren, erheblich verbessert. Effektoren sind während der Invasion des Wirts lebenswichtig, und sie helfen dem Pathogen, den Abwehrmechanismen des Wirts zu entkommen. Einige dieser Effektoren werden frühzeitig produziert, während andere später im Prozess hergestellt werden.

Wirtreaktionen auf Effektoren

Der Wirt kann diese Effektoren erkennen, was eine Immunreaktion auslöst. Allerdings führt das blosse Zielen auf einzelne Effektoren oft nicht zu dauerhaften Lösungen. Das liegt daran, dass Effektoren unter ständigem Druck stehen, sich zu verändern, was es dem Wirt schwer macht, Schritt zu halten. Daher könnte das direkte Blockieren von Effektoren auf lange Sicht nicht effektiv sein, aufgrund der schnellen Evolution dieser Proteine.

Signalgebung bei Pathogeninfektionen

Pathogene müssen in der Lage sein, zu spüren, wenn sie sich in einem Wirt befinden, um ihre Effektoren richtig zu aktivieren. Es wurde jedoch kein klarer Weg identifiziert, der zeigt, wie ein Pathogen auf die Signale des Wirts reagiert.

In diesem Kontext konzentrieren wir uns auf eine bestimmte Art von Pathogen, Zystennematoden, die dafür bekannt sind, schädlich für Pflanzen zu sein. Diese Nematoden können erheblichen Schaden an wichtigen landwirtschaftlichen Pflanzen wie Getreide und Kartoffeln verursachen.

Entdeckung von Effektostimulinen

In dieser Studie haben wir herausgefunden, dass bestimmte kleine Signalmoleküle, die Effektostimuline genannt werden, aus Pflanzenwurzeln freigesetzt werden. Diese Signale spielen eine entscheidende Rolle dabei, Nematoden auf die Infektion von Pflanzen vorzubereiten. Wenn Nematoden mit diesen Signalen in Kontakt kommen, aktivieren sie einen Schlüsselregulator der Effektorproduktion, der als SUGR1 bekannt ist. Dieser Regulator hilft den Nematoden, viele der Effektoren zu produzieren, die ihre Invasion unterstützen.

Die Funktion von SUGR1

SUGR1 bindet an spezifische Regionen der Effektor-Gene und aktiviert deren Expression. Da SUGR1 die Produktion von mehr Effektoren anregt, kann dies die Fähigkeit der Nematoden zur Invasion verbessern, was die Freisetzung von Effektostimulinen weiter erhöht. Dadurch entsteht eine Schleife, in der mehr Nematodenaktivität zu mehr Signalen und damit zu mehr Effektorproduktion führt.

Verhalten von Nematoden und Interaktion mit dem Wirt

Wenn Nematoden mit Pflanzenwurzeln in Kontakt kommen, sind sie auf die Infektion vorbereitet. Diese Bereitschaft zeigt sich darin, dass die Nematoden mehr Gene produzieren, die mit ihrer Fähigkeit zur Invasion des Wirts verbunden sind.

Genexpressionsmuster

Forschungen haben gezeigt, dass viele Nematodengene signifikant auf Signale von Wurzeln reagieren. Ein grosser Teil der durch diese Signale aktivierten Gene ist an der Effektorproduktion beteiligt. Der Wurzelauszug von Pflanzen hatte den stärksten Einfluss auf die Genexpression, was zur Hochregulierung vieler Gene führte, insbesondere von denen, die für Effektoren codieren.

Rolle von Transkriptionsfaktoren

Unter den durch die Signale der Pflanzenwurzeln betroffenen Genen wurden mehrere Transkriptionsfaktoren als potenzielle Regulatoren der Effektor-Gene identifiziert. Diese Faktoren helfen zu kontrollieren, wie und wann Effektor-Gene exprimiert werden, und spielen somit eine wichtige Rolle in der Fähigkeit der Nematoden, in den Wirt einzudringen. Der am stärksten vernetzte Transkriptionsfaktor, der gefunden wurde, ist Hsc_gene_14352, der viele Effektor-Gene positiv beeinflusst.

Identifizierung von SUGR1

Der spezifische Transkriptionsfaktor Hsc_gene_14352, den wir SUGR1 genannt haben, ist besonders wichtig, da er bei der Regulierung der Effektor-Genexpression hilft. Dieser Faktor wird hauptsächlich kurz nach Beginn der Infektion durch den Nematoden im Wirt exprimiert.

Struktur von SUGR1

SUGR1 gehört zu einer Familie, die als nukleäre Hormonrezeptoren bekannt ist, die vielfältige Rollen bei der Reaktion auf Umweltzeichen spielen. Er ist hauptsächlich in den frühen Phasen der Infektion aktiv und koordiniert die Expression vieler wichtiger Effektor-Gene.

Bedeutung von SUGR1 bei der Infektion

SUGR1 hat einen bedeutenden Einfluss auf die Fähigkeit der Nematoden zur Invasion. Wenn SUGR1 stillgelegt wird, zeigen die Nematoden eine reduzierte Fähigkeit, in Pflanzenwurzeln einzudringen, was auf seine entscheidende Rolle bei der Kolonisation des Wirts hinweist.

Mechanismen hinter Effektostimulinen

Die Beziehung zwischen Effektostimulinen und SUGR1 gibt Einblick, wie Nematoden erfolgreich Pflanzen infiltrieren können. Effektostimuline aktivieren SUGR1, was zu einer Kaskade von Ereignissen führt, die die Nematodeninfektion erleichtern.

Identifizierung der kleinen Moleküle

Wir haben herausgefunden, dass Effektostimuline in Pflanzenwurzeln vorhanden sind und die Expression von SUGR1 auslösen, was wiederum die Produktion von Effektoren erhöht. Diese kleinen Moleküle scheinen spezifische Wege zu aktivieren, die zu einer erhöhten Expression der Effektor-Gene führen.

Eine Schleife der Infektion

Dieser Prozess kann als Schleife visualisiert werden, in der Effektostimuline von der Pflanze SUGR1 im Nematoden aktivieren, was zur Effektorproduktion führt. Diese Effektorproduktion wiederum ermöglicht eine bessere Invasion und weitere Freisetzung von Effektostimulinen von der Pflanze. Dieser Zyklus unterstützt die Fähigkeit der Nematoden, einzudringen und sich im Wirt anzusiedeln.

Implikationen für die Kontrolle

Dieses Verständnis der Schleife bietet Chancen zur Kontrolle von Nematodeninfektionen in Pflanzen. Durch das Zielen auf den SUGR1-Signalweg könnte es möglich sein, die Invasion der Nematoden zu stören, bevor sie sich im Wirt etablieren können.

Zukünftige Richtungen

Mit dem Wissen über Effektostimuline und SUGR1 können Forscher neue Wege erkunden, um Nematodenerkrankungen in Pflanzen zu managen. Strategien könnten die Modifikation der Produktion von Effektostimulinen oder das Zielen auf SUGR1 umfassen, um die Wirksamkeit der Nematoden zu beeinträchtigen.

Breitere Anwendungen

Die Ergebnisse dieser Forschung können über die Pflanzengesundheit hinausgehen. Da einige Nematoden dafür bekannt sind, Menschen und Tiere zu beeinflussen, könnten die Erkenntnisse neue Methoden zur Bekämpfung verschiedener parasitärer Infektionen inspirieren. Darüber hinaus könnten die identifizierten Signalwege relevant sein, um andere Pathogene zu verstehen und wie sie mit ihren Wirten interagieren.

Fazit

Die Beziehung zwischen Effektoren, Effektostimulinen und dem Regulator SUGR1 zeigt eine komplexe Interaktion, die es Nematoden ermöglicht, effektiv in Pflanzenwirte einzudringen und sich dort anzusiedeln. Durch das Verständnis dieser Mechanismen können wir innovative Strategien entwickeln, um den Schutz von Pflanzen zu verbessern und letztlich zur Lebensmittelsicherheit beizutragen. Die Studie hebt die Bedeutung hervor, das Verhalten von Pathogenen im Zusammenhang mit den Signalen des Wirts zu untersuchen und bahnt den Weg für zukünftige Forschung und Interventionen sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Medizin.

Originalquelle

Titel: The SUbventral-Gland master Regulator (SUGR) of nematode virulence

Zusammenfassung: All pathogens must tailor their gene expression to their environment. Therefore, targeting host:parasite biology that regulates these changes in gene expression could open up routes to pathogen control. Here, we show that in the plant-parasitic nematode Heterodera schachtii, host signals (termed effectostimulins) within plant roots activate the master regulator sugr1. SUGR1, then, directly binds effector promoters, and orchestrates their production. Effector production, in turn, facilitates host entry, releasing more effectostimulins. These data show that gene expression during the very earliest stages of parasitism is defined by a feed forward loop for host entry. Importantly, we demonstrate that blocking SUGR1 blocks parasitism, underlining the SUGR1 signalling cascade as a valuable target for crop protection. Given that nematodes also parasitise humans and other animals, the potential impact is broad: disrupting effector production could, in principle, be applied to any pathogen that secrets effectors. Graphical abstract O_FIG O_LINKSMALLFIG WIDTH=200 HEIGHT=146 SRC="FIGDIR/small/576598v1_ufig1.gif" ALT="Figure 1"> View larger version (32K): [email protected]@153fe87org.highwire.dtl.DTLVardef@16b6957org.highwire.dtl.DTLVardef@d0e920_HPS_FORMAT_FIGEXP M_FIG C_FIG

Autoren: Sebastian Eves-van den Akker, C. Pellegrin, A. Damm, A. L. Sperling, B. Molloy, D. S. Shin, J. Long, P. Brett, A. D.-T. Bravo, S. J. Lynch, B. Senatori, P. Vieira, J. Mejias, A. Kumar, R. E. Masonbrink, T. R. Maier, T. J. Baum

Letzte Aktualisierung: 2024-01-24 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.22.576598

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.22.576598.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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