Herausforderungen von Biofilmen auf Atemschläuchen
Studie zeigt, dass Biofilm-Resistenz die Behandlung von Lungeninfektionen bei beatmeten Patienten kompliziert.
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Inhaltsverzeichnis
Biofilme sind Gruppen von winzigen Lebewesen, die zusammenkleben und sich normalerweise an Oberflächen festhalten. Sie sind von einer Schutzschicht umgeben, die aus ihren eigenen Materialien besteht. Diese Biofilme können an vielen Orten entstehen, auch an medizinischen Geräten wie Beatmungsschläuchen. Wenn Biofilme an diesen Schläuchen entstehen, kann es ziemlich schwierig sein, die Keime darin mit Behandlungen wie Antibiotika abzutöten. Das liegt daran, dass die Schutzschicht das Medikament daran hindert, zu den Keimen zu gelangen, es gibt einige hartnäckige Keime, die auch ohne Medikamente überleben können, und Keime können Informationen austauschen, die ihnen helfen, Behandlungen zu widerstehen.
Infektionen im Zusammenhang mit medizinischen Geräten machen einen erheblichen Teil der Infektionen in Krankenhäusern aus. Für Patienten, die beim Atmen Hilfe durch Maschinen brauchen, kann die Verwendung von Beatmungsschläuchen das Risiko von Lungeninfektionen erhöhen. Diese Schläuche können Keime aus dem Mund und anderen Orten sammeln und Biofilme bilden, die zu ernsthaften Lungeninfektionen führen können, die als Beatmungsassoziierte Pneumonie (VAP) bekannt sind.
Viele verschiedene Arten von Keimen können an Beatmungsschläuchen haften. Einige Studien haben gezeigt, dass die Keime, die Lungeninfektionen bei Patienten verursachen, oft die gleichen sind, die in den Biofilmen auf diesen Schläuchen vorkommen. Häufige Keime, die zu VAP führen, sind Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii und Pseudomonas aeruginosa. Obwohl Candida albicans normalerweise im Mund vorkommt, kann es sich auch an Beatmungsschläuchen ansiedeln.
Biofilme von Beatmungsschläuchen zu entfernen, ist ziemlich schwierig. Selbst wenn Patienten die richtigen Behandlungen bekommen, können einige Keime weiterhin überleben. Wiederkehrende Infektionen sind häufig, und das liegt oft daran, dass die ersten Behandlungen nicht funktioniert haben. Besondere Arten von Beatmungsschläuchen, die mit Medikamenten beschichtet sind, können helfen, Infektionen zu verhindern, aber nicht viele davon wurden zur Verwendung zugelassen, weil sie oft nicht zu besseren Patientenergebnissen führen. Das macht es Ärzten schwer, die höheren Kosten zu rechtfertigen.
Ein grosser Grund für wiederkehrende Infektionen könnte sein, dass es Probleme gibt, wie gut Behandlungen wirken. Standardtests geben nicht immer ein klares Bild davon, wie effektiv Behandlungen im Körper sind, insbesondere im Falle von Biofilmen. Um dieses Problem anzugehen, wurden neue Testmethoden entwickelt, die die realen Bedingungen von Infektionen besser nachahmen. Einige dieser Methoden nutzen Geräte, die es Keimen ermöglichen, Biofilme kontrolliert zu bilden, aber sie verbessern die Diagnose nicht erheblich.
Neuere Modelle, die Bedingungen in den Lungen von Patienten mit Mukoviszidose nachahmen, zeigen vielversprechende Ansätze zur Schaffung von Biofilmen, die denen bei realen Patienten sehr ähnlich sind. Dieser Artikel präsentiert ein neues Labor-Modell, das speziell gestaltete Wachstumsbedingungen mit beschichteten Beatmungsschläuchen kombiniert. Dieses Modell soll die Umgebung besser darstellen, in der Keime wachsen, wenn sie sich an Beatmungsschläuchen festsetzen.
In unserer Studie haben wir festgestellt, dass Biofilme, die von wichtigen Keimen gebildet wurden, in unserem neuen Modell viel schwerer mit Standardbehandlungen abzutöten sind als in älteren Methoden. Mit fortschrittlichen Bildgebungstechniken haben wir auch herausgefunden, dass die Struktur und Zusammensetzung des Biofilms je nach Umgebung, in der er wuchs, variierte.
Erstellung des Modells
Um die Umgebung von Patienten zu simulieren, die Beatmungsschläuche benötigen, haben wir ein einzigartiges Wachstumsmedium entwickelt. Dieses Medium bestand aus einer Mischung von Zutaten, die die Bedingungen in den Lungen von beatmeten Patienten widerspiegeln. Wir verwendeten auch Beatmungsschläuche, die mit einer Schicht Serum beschichtet waren, was die anfänglichen Bedingungen simuliert, die Keime antreffen, wenn sie sich in realen Situationen an den Schläuchen anheften.
Wir fanden heraus, dass die Biofilme, die von P. aeruginosa, K. pneumoniae und C. albicans in unserem neuen Modell gebildet wurden, viel widerstandsfähiger gegen Standardbehandlungsmethoden waren als in traditionellen Laborbedingungen. Dieser Unterschied zeigt, wie wichtig es ist, eine realistische Umgebung zur Untersuchung von Infektionen zu schaffen.
Verständnis der Biofilmbildung
Wenn Keime in einem Biofilm zusammenwachsen, werden sie resistenter gegen Behandlungen. In unserem Modell haben wir bemerkt, dass die gebildeten Biofilme viel dicker und komplexer waren, was es den Behandlungen erschwert, in die Masse der Keime einzudringen. Beispielsweise wiesen die Biofilme von P. aeruginosa eine raue Oberfläche und verschiedene Strukturen auf, die auf eine starke Schutzschicht hindeuteten.
Verschiedene Arten von Keimen zeigten unterschiedliche Fähigkeiten zur Bildung von Biofilmen und zur Resistenze gegen Behandlungen. K. pneumoniae bildete in unserem Labor-Modell dicke Biofilme, was darauf hindeutet, dass die Umgebung einen erheblichen Einfluss auf die Stärke der gebildeten Biofilme hat.
Im Fall von C. albicans haben wir beobachtet, dass die Bedingungen in unserem Modell spezifische Wachstumsmerkmale begünstigten, wie z.B. die Bildung von Hefezellen anstelle von den aggressiveren Pilzstrukturen, die als Hyphen bekannt sind.
Testen von Behandlungen
Um zu beurteilen, wie effektiv Behandlungen gegen die Biofilme in unserem neuen Modell waren, haben wir verschiedene Kombinationen von Antibiotika und Enzymen getestet. Enzyme sind Substanzen, die die Materialien in der Schutzschicht von Biofilmen abbauen können. Das bedeutet, dass sie möglicherweise Antibiotika dabei helfen können, ihre Arbeit zu tun.
Wir entdeckten, dass die Verwendung einer Kombination aus DNase, einem Enzym, das DNA abbaut, zusammen mit Gentamicin, einem Antibiotikum, effektiver war, um P. aeruginosa-Biofilme abzutöten, als die Verwendung einer der beiden Behandlungen allein. Ähnlich fanden wir heraus, dass die Kombination von Glycosid-Hydrolasen, die Zucker im Biofilm abbauen, mit Antibiotika deren Wirksamkeit gegenüber den Biofilmen verbesserte.
Allerdings funktionierten nicht alle Kombinationen gut. Während Glycosid-Hydrolasen bei P. aeruginosa-Biofilmen halfen, verbesserten sie nicht die Wirksamkeit der Behandlung gegen C. albicans. Das deutet darauf hin, dass verschiedene Keime unterschiedlich auf Behandlungen reagieren können, je nach ihren einzigartigen Eigenschaften und der Umgebung, in der sie wachsen.
Bedeutung der Studie
Unsere Ergebnisse zeigen, dass das neue in vitro-Modell, das wir entwickelt haben, es Forschern ermöglicht, die realen Bedingungen zu simulieren, in denen Erreger gedeihen. Dieses Modell kann verwendet werden, um neue Behandlungen zu testen, bevor sie in einem klinischen Umfeld angewendet werden.
Die Studie hebt die Notwendigkeit weiterer Forschung hervor, um herauszufinden, wie man die Bildung von Biofilmen bei Patienten, insbesondere bei beatmeten Patienten, bekämpfen kann. Die Komplexität von Biofilmen bedeutet, dass die Suche nach effektiven Behandlungen eine kontinuierliche Untersuchung verschiedener Arten von Antibiotika, Enzymen und deren Kombinationen erfordern wird.
Durch die Verbesserung von Labor-Modellen können Gesundheitsdienstleister die Mechanismen hinter Infektionen besser verstehen und effektivere Strategien zu deren Bekämpfung entwickeln. Das ist entscheidend, denn Infektionen wie VAP können zu ernsthaften Gesundheitsproblemen und sogar zum Tod führen, wenn sie nicht effektiv behandelt werden.
Zukünftige Richtungen
Angesichts der Ergebnisse unserer Forschung ist klar, dass es einen erheblichen Bedarf an verbesserten Labor-Modellen zur Untersuchung von Biofilmen gibt. Diese Modelle können helfen, neue Behandlungen zu entwickeln, die effektiver gegen die hartnäckigen Biofilme vorgehen, die an medizinischen Geräten entstehen.
Zukünftige Forschung sollte sich darauf konzentrieren, zusätzliche Kombinationen von antimikrobiellen Behandlungen und matix-abbauenden Enzymen zu erkunden. Jeder Keim verhält sich unterschiedlich, abhängig von seiner Umgebung, daher wird es wichtig sein, eine Vielzahl von Bedingungen zu testen.
Darüber hinaus gibt es einen Bedarf zu untersuchen, wie sich die Struktur von Biofilmen als Reaktion auf unterschiedliche Behandlungen verändert und welche Zusammensetzungen am effektivsten sind.
Letztendlich besteht das Ziel darin, die Häufigkeit und Schwere von Infektionen im Zusammenhang mit medizinischen Geräten zu reduzieren und die Patientenergebnisse im gesamten Gesundheitssystem zu verbessern.
Fazit
Zusammenfassend bietet unsere Forschung wertvolle Einblicke, wie Biofilme die Wirksamkeit von Behandlungen beeinflussen, insbesondere im medizinischen Kontext. Durch die Schaffung eines neuartigen Wachstumsmediums und Modells zur Untersuchung von Biofilmen an Beatmungsschläuchen haben wir die Tür zu neuen Testmethoden geöffnet.
Eine kontinuierliche Erforschung in diesem Bereich könnte zu bedeutenden Fortschritten bei der Behandlung medizinisch bedingter Infektionen führen, insbesondere für gefährdete Patienten auf mechanischer Beatmung. Es gibt Hoffnung, dass mit weiterer Forschung und Innovation die Zukunft des Infektionsmanagements sich erheblich verbessern wird.
Danksagungen
Während spezifische Danksagungen nicht enthalten sind, ist es wichtig, die Beiträge von verschiedenen Personen und Organisationen zu würdigen, die die Forschung in diesem kritischen Bereich der Gesundheitsversorgung unterstützen.
Titel: A new model of endotracheal tube biofilm identifies combinations of matrix-degrading enzymes and antimicrobials able to eradicate biofilms of pathogens that cause ventilator-associated pneumonia
Zusammenfassung: Defined as a pneumonia occurring after more than 48 hours of mechanical ventilation via an endotracheal tube, ventilator-associated pneumonia results from biofilm formation on the indwelling tube, seeding the patients lower airways with pathogenic microbes such as Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella pneumoniae, and Candida albicans. Currently there is a lack of accurate in vitro models of ventilator-associated pneumonia development. This greatly limits our understanding of how the in-host environment alters pathogen physiology and the efficacy of ventilator-associated pneumonia prevention or treatment strategies. Here, we showcase a reproducible model that simulates biofilm formation of these pathogens in a host-mimicking environment, and demonstrate that the biofilm matrix produced differs from that observed in standard laboratory growth medium. In our model, pathogens are grown on endotracheal tube segments in the presence of a novel synthetic ventilator airway mucus (SVAM) medium that simulates the in-host environment. Matrix-degrading enzymes and cryo-SEM were employed to characterise the system in terms of biofilm matrix composition and structure, as compared to standard laboratory growth medium. As seen in patients, the biofilms of ventilator-associated pneumonia pathogens in our model either required very high concentrations of antimicrobials for eradication, or could not be eradicated. However, combining matrix-degrading enzymes with antimicrobials greatly improved biofilm eradication of all pathogens. Our in vitro endotracheal tube (IVETT) model informs on fundamental microbiology in the ventilator-associated pneumonia context, and has broad applicability as a screening platform for antibiofilm measures including the use of matrix-degrading enzymes as antimicrobial adjuvants. ImportanceThe incidence of ventilator-associated pneumonia in mechanically ventilated patients is between 5-40%, increasing to 50-80% in patients suffering from coronavirus disease 2019 (COVID-19). The mortality rate of ventilator-associated pneumonia patients can reach 45%. Treatment of the endotracheal tube biofilms that cause ventilator-associated pneumonia is extremely challenging, with causative organisms able to persist in endotracheal tube biofilm despite appropriate antimicrobial treatment in 56% of ventilator-associated pneumonia patients. Flawed antimicrobial susceptibility testing often means that ventilator-associated pneumonia pathogens are insufficiently treated, resulting in patients experiencing ventilator-associated pneumonia recurrence. Here we present an in vitro endotracheal tube biofilm model that recapitulates key aspects of endotracheal tube biofilms, including dense biofilm growth and elevated antimicrobial tolerance. Thus our biofilm model can be used as a ventilated airway simulating environment, aiding the development of anti-ventilator-associated pneumonia therapies and antimicrobial endotracheal tubes that can one day improve the clinical outcomes of mechanically ventilated patients.
Autoren: Freya Harrison, D. Walsh, C. Parmenter, S. E. Bakker, T. Lithgow, A. Traven
Letzte Aktualisierung: 2024-02-20 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.20.581163
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.20.581163.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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