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# Physik# Erd- und Planetenastrophysik

Studium der Planetenbildung im PDS 70 System

Forscher untersuchen die Entstehung von Planeten im einzigartigen PDS 70 System.

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Inhaltsverzeichnis

Das PDS 70-System ist ein einzigartiges Beispiel, um zu verstehen, wie Planeten entstehen. Es hat einen jungen Stern mit zwei bestätigten Planeten, PDS 70b und PDS 70c, die sich gerade in den späten Phasen ihrer Bildung befinden. Dieses System hilft Wissenschaftlern, die Zusammenhänge zwischen der Atmosphäre eines Planeten und der Umgebung, in der er entstanden ist, zu erforschen. Durch die Untersuchung der Chemie des Gases und des Staubs um den Stern können Forscher Erkenntnisse darüber gewinnen, wie diese Planeten ihre besonderen Merkmale erhalten haben.

PDS 70 und Sein Stern

PDS 70 ist ein T-Tauri-Stern, was bedeutet, dass er ein junger Stern ist, der sich noch in der Entstehung befindet. Sein Infrarotlicht zeigt an, dass er eine staubige Scheibe um sich hat – diese Scheibe besteht aus Gas und Staub, aus dem Planeten entstehen können. Der Stern ist etwa 113 Lichtjahre von der Erde entfernt, was astronomisch gesehen immer noch relativ nah ist.

Frühe Beobachtungen von PDS 70 deuteten darauf hin, dass seine Scheibe eine signifikante Lücke hat, was auf die Anwesenheit von Planeten hinweist. Diese Lücke ist der Ort, an dem PDS 70b und PDS 70c zu finden sind. Die Existenz dieser Planeten wurde durch verschiedene Bildgebungstechniken bestätigt, die ihre jungen Atmosphären und ihre Wechselwirkung mit der umgebenden Scheibe zeigen.

Warum junge planetare Systeme studieren?

Junge planetare Systeme wie PDS 70 zu studieren, ist wichtig, weil sie die Möglichkeit bieten, zu verstehen, wie Planeten wachsen und sich entwickeln. In vielen Fällen können Wissenschaftler nur Planeten beobachten, die Milliarden von Jahren alt sind, was es schwierig macht, ihre Entstehung zu lernen. Das PDS 70-System ist noch in den frühen Tagen, was einen klareren Blick auf die Prozesse ermöglicht, die an der Bildung von Planeten beteiligt sind.

Was ist eine protoplanetare Scheibe?

Eine protoplanetare Scheibe ist eine flache, rotierende Scheibe aus Gas und Staub, die einen neuen Stern umgibt. Innerhalb dieser Scheibe können Staubpartikel zusammenkleben und grössere Körper bilden, was schliesslich zu Planeten führt. Die Chemie und Temperatur der Materialien in diesen Scheiben spielen eine wichtige Rolle dabei, welche Art von Planeten entstehen und wie deren Atmosphären aussehen werden.

Die PDS 70-Scheibe ist besonders interessant, weil sie es Wissenschaftlern ermöglicht, den Zusammenhang zwischen den chemischen Eigenschaften der Scheibe und den Atmosphären der darin entstehenden Planeten zu untersuchen.

Kohlenstoff-Sauerstoff-Verhältnis in planetaren Atmosphären

Einer der wichtigsten Faktoren beim Studium planetarer Atmosphären ist das Verhältnis von Kohlenstoff zu Sauerstoff, auch bekannt als C/O-Verhältnis. Dieses Verhältnis hilft Wissenschaftlern zu verstehen, aus welchen Materialien die Planeten entstanden sind und ob sie mehr Kohlenstoff oder Sauerstoff enthalten.

Im PDS 70-System gibt es Hinweise darauf, dass die Scheibe ein C/O-Verhältnis von etwas über eins hat. Das bedeutet, dass es mehr Kohlenstoff als Sauerstoff in den Materialen der Scheibe gibt. Das ist wichtig, denn das C/O-Verhältnis beeinflusst die Arten von Molekülen, die in den Atmosphären der Planeten entstehen können.

Beobachtung der PDS 70-Scheibe

Mit Teleskopen und verschiedenen Beobachtungstechniken können Wissenschaftler die PDS 70-Scheibe untersuchen, um mehr über ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften zu lernen. Durch das Sammeln von Daten über die Scheibe können sie Modelle erstellen, um vorherzusagen, wie die Planeten entstanden sind und was ihre Atmosphären enthalten.

Die Scheibe zeigt auch Anzeichen chemischer Prozesse. Wissenschaftler haben verschiedene kohlenstoffreiche Moleküle in der Scheibe beobachtet, was auf eine komplexe Chemie hinweist, die die gesamte Umgebung beeinflusst, in der die Planeten entstehen.

Die Entstehung von PDS 70b und PDS 70c

PDS 70b und PDS 70c bieten die Möglichkeit, junge Planeten zu beobachten, die in einer Scheibe entstehen. Diese Planeten werden als "eingebettet" betrachtet, weil sie sich noch im Material der Scheibe befinden und sie beeinflussen.

Die Methoden, durch die diese Planeten wachsen, beinhalten das Ansammeln von Gas und Staub. Während sie wachsen, interagieren sie mit dem Material der Scheibe, was ihre Atmosphären beeinflusst. Die chemischen Eigenschaften der Scheibe sind entscheidend für das Verständnis, wie die Planeten ihre Atmosphären erhalten, insbesondere in Bezug auf das Kohlenstoff-Sauerstoff-Verhältnis.

Auswirkungen der Chemie der Scheibe auf die Planetenbildung

Der Zusammenhang zwischen der Chemie der Scheibe und den Atmosphären der Planeten ist stark. Die in der Scheibe verfügbaren Materialien, insbesondere Kohlenstoff und Sauerstoff, haben einen direkten Einfluss darauf, was die Planeten bei ihrer Entstehung aufnehmen. Eine höhere Kohlenstoffpräsenz in der Scheibe kann zu Planeten mit höheren C/O-Verhältnissen in ihren Atmosphären führen.

Das Wissen um das C/O-Verhältnis der Planeten hilft Forschern, die Bedingungen zu erschliessen, unter denen die Planeten entstanden sind. Wenn PDS 70b eine kohlenstoffreiche Atmosphäre hat, deutet das darauf hin, dass die Scheibe während der Entstehung des Planeten eine signifikante Menge an Kohlenstoff hatte.

Die Rolle der Entfernung zum Stern

Die Entfernung eines Planeten zu seinem Stern spielt auch eine Rolle in seiner atmosphärischen Chemie. Zum Beispiel könnte ein Planet, der näher am Stern ist, andere Temperaturen und Materialien erleben als einer, der weiter entfernt ist. Im Fall von PDS 70 befinden sich beide Planeten in unterschiedlichen Entfernungen vom Stern, was ihre individuellen Atmosphären beeinflusst.

Beobachtungsherausforderungen

Das Studium junger Systeme wie PDS 70 bringt Herausforderungen mit sich. Die Präsenz der Scheibe kann direkte Beobachtungen der Atmosphären der Planeten stören. Das Gas und der Staub können einige Lichtwellenlängen verdecken, was es schwierig macht, genaue Messungen zu erhalten.

Hochauflösende Beobachtungen sind nötig, um das Licht des Sterns, der Scheibe und der Planeten zu trennen. Diese Details sind entscheidend, um Wissenschaftlern ein klareres Bild davon zu geben, was in diesem jungen System passiert.

Gas-Eigenschaften der Scheibe

Die Analyse der Gaseigenschaften in der PDS 70-Scheibe ist wichtig für das Verständnis der Umgebung um die Planeten. Forscher betrachten verschiedene Arten von Gasmolekülen und deren Verteilungen, um zu verstehen, wie sie die sich bildenden Planeten beeinflussen könnten.

Zum Beispiel können die Gastemperatur und -dichte Wissenschaftlern sagen, wie sich das Gas verhält und wie viel Gas für die Planetenbildung verfügbar ist. Durch Beobachtungen fanden sie heraus, dass die Scheibe wahrscheinlich aufgrund von Prozessen wie Photoevaporation etwas Gas verloren hat.

Junge Planeten und ihre Atmosphären

PDS 70b und PDS 70c befinden sich noch in den frühen Phasen ihrer Entstehung, was sie wertvoll für das Studium der Entwicklung planetarer Atmosphären macht. Junge Planeten behalten eine erhebliche Menge an Wärme aus ihrer Entstehung, die die Chemie ihrer Atmosphären beeinflussen kann.

Da diese Planeten noch nicht vollständig gebildet sind, könnten ihre Atmosphären weiterhin die Bedingungen der Scheibe widerspiegeln. Das unterscheidet sich von älteren Planeten, deren Atmosphären aufgrund verschiedener Prozesse über Milliarden von Jahren erheblichen Veränderungen unterzogen worden sein könnten.

Chemische Reaktionen und atmosphärische Zusammensetzung

Die chemischen Reaktionen, die in den Atmosphären von PDS 70b und PDS 70c ablaufen, entwickeln sich noch. Während die Planeten weiter wachsen, könnten sie mehr Gas aus der Scheibe einfangen, was ihre atmosphärische Zusammensetzung verändert.

Verschiedene Gase kondensieren und verdampfen bei unterschiedlichen Temperaturen, was zu komplexen Wechselwirkungen führt, die beeinflussen, welche Moleküle die Atmosphären der Planeten ausmachen. Wenn diese Prozesse fortschreiten, könnten sich die C/O-Verhältnisse verschieben und weitere Einblicke geben, wie sich die Planeten entwickeln.

Der Einfluss des Planetenwachstums auf die atmosphärische Chemie

Während die Planeten im PDS 70-System wachsen, beeinflusst ihre gravitative Wirkung das umgebende Gas und den Staub. Diese Wechselwirkungen könnten es ihnen ermöglichen, mehr Material anzusammeln, was wiederum ihre atmosphärische Chemie verändert.

Der fortlaufende Wachstumsprozess und die Ansammlung von Gas könnten zu Variationen in den beobachteten C/O-Verhältnissen führen. Das Verständnis dieser Veränderungen kann Wissenschaftlern helfen, die Geschichte der Planetenbildung zusammenzusetzen.

Zukünftige Beobachtungspläne

In den kommenden Jahren werden Fortschritte in der Beobachtungstechnologie unser Verständnis des PDS 70-Systems verbessern. Neue Teleskope und Instrumente werden es Wissenschaftlern ermöglichen, präzisere Daten zu sammeln und Modelle zu verfeinern, wie diese jungen Planeten sich bilden und entwickeln.

Durch den Erwerb hochauflösender Bilder und Spektren können Forscher die Atmosphären von PDS 70b und PDS 70c noch genauer untersuchen. Das wird zu einem besseren Verständnis ihrer chemischen Zusammensetzung und der Zusammenhänge mit den Bildungsprozessen führen.

Erforschung anderer junger Systeme

Das Studium von PDS 70 öffnet die Tür zur Erforschung anderer junger Systeme um verschiedene Sterne. Während die Forscher mehr über die Eigenschaften protoplanetarer Scheiben lernen, können sie ihre Erkenntnisse auf andere Systeme anwenden, um zu sehen, ob ähnliche Prozesse auch anderswo abliefen.

Wenn man verschiedene junge Sterne betrachtet, erweitert das unser Wissen über die Planetenbildung und könnte vielleicht neue Arten von planetaren Systemen enthüllen. Jedes junge System dient als einzigartiges Labor, um unser Verständnis darüber zu testen, wie Planeten entstehen, sich entwickeln und mit ihrer Umgebung interagieren.

Fazit

Das PDS 70-System bietet eine spannende Gelegenheit, die Planetenbildung in Echtzeit zu studieren. Mit seinem jungen Stern und zwei sich bildenden Planeten liefert es Erkenntnisse über die komplexen Prozesse, die die Evolution planetarer Atmosphären steuern.

Die Beziehung zwischen der Chemie der Scheibe und den Planeten ist entscheidend für das Verständnis, wie sie ihre Eigenschaften erhalten. Durch die Untersuchung der Prozesse in der Scheibe und wie sie die sich bildenden Planeten beeinflussen, können Wissenschaftler weiterhin die Geheimnisse der Planetenbildung entschlüsseln.

Mit verbesserter Beobachtungstechnik freuen sich die Forscher darauf, ihr Wissen über das PDS 70-System und ähnliche junge Systeme zu erweitern. Die fortlaufende Untersuchung dieser himmlischen Objekte verspricht, Licht auf die Ursprünge und die Evolution von Planeten im ganzen Universum zu werfen.

Originalquelle

Titel: Planet formation in the PDS 70 system: Constraining the atmospheric chemistry of PDS 70b and c

Zusammenfassung: Understanding the chemical link between protoplanetary disks and planetary atmospheres is complicated by the fact that the popular targets in the study of disks and planets are widely separated both in space and time. The 5 Myr PDS 70 systems offers a unique opportunity to directly compare the chemistry of a giant planet's atmosphere to the chemistry of its natal disk. To that end, we derive our current best physical and chemical model for the PDS 70 disk through forward modelling of the $^{12}$CO, C$^{18}$O, and C$_2$H emission radial profiles with the thermochemical code DALI and find a volatile C/O ratio above unity in the outer disk. Using what we know of the PDS 70 disk today, we analytically estimate the properties of the disk as it was 4 Myr in the past when we assume that the giant planets started their formation, and compute a chemical model of the disk at that time. We compute the formation of PDS 70b and PDS 70c using the standard core accretion paradigm and account for the accretion of volatile and refractory sources of carbon and oxygen to estimate the resulting atmospheric carbon-to-oxygen number ratio (C/O) for these planets. Our inferred C/O ratio of the gas in the PDS 70 disk indicates that it is marginally carbon rich relative to the stellar C/O = 0.44 which we derive from an empirical relation between stellar metallicity and C/O. Under the assumption that the disk has been carbon rich for most of its lifetime, we find that the planets acquire a super-stellar C/O in their atmospheres. If the carbon-rich disk is a relatively recent phenomenon (i.e. developed after the formation of the planets at $\sim 1$ Myr) then the planets should have close to the stellar C/O in their atmospheres. This work lays the groundwork to better understand the disk in the PDS 70 system as well as the planet formation scenario that produce its planets.

Autoren: A. J. Cridland, S. Facchini, E. F. van Dishoeck, M. Benisty

Letzte Aktualisierung: 2023-03-31 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2303.17899

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2303.17899

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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