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SHAMAN: Ein neues Werkzeug für die RNA-Arzneimittelforschung

SHAMAN identifiziert Bindestellen auf dynamischen RNA-Strukturen für die Arzneimittelentwicklung.

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RNA, oder Ribonukleinsäure, wird oft als Bote gesehen, der genetische Informationen von DNA zu Proteinen trägt. Aber neueste Forschungen zeigen, dass RNA viel mehr macht. Sie spielt verschiedene wichtige Rollen im Körper, einschliesslich der Unterstützung bei der Proteinproduktion und der Abwehr gegen fremde genetische Materialien wie Viren.

Das Verständnis der Fähigkeiten von RNA hat neue Wege zur Behandlung von Krankheiten eröffnet. Forscher schauen sich an, wie man die Funktionen von RNA ändern kann, um ernste Bedingungen wie Krebs, Virusinfektionen, Herzprobleme, Muskelstörungen und Erkrankungen des Gehirns zu behandeln. Traditionelle Methoden, wie die Nutzung spezifischer RNA-Sequenzen, um Nachrichten von Genen zu blockieren oder RNA direkt zu editieren, werden erforscht. Ausserdem gewinnt die Verwendung kleiner Moleküle zur gezielten Ansprache von RNA an Aufmerksamkeit, da sie viele Ziele effektiv erreichen und Medikamente dorthin bringen können, wo sie gebraucht werden.

Trotz des wachsenden Interesses an der Zielgerichteten RNA für die Arzneimittelentwicklung gibt es bisher nur eine begrenzte Anzahl von zugelassenen Medikamenten zu diesem Zweck. Die meisten bestehenden Medikamente wurden durch langwierige und kostspielige Methoden gefunden.

Computer-Aided Drug Design (CADD)

Computerunterstützte Arzneimittelentwicklung (CADD) ist eine Reihe von Werkzeugen, die Wissenschaftlern in verschiedenen Phasen der Entdeckung neuer Medikamente helfen. Diese Werkzeuge können helfen, potenzielle Arzneimittelziele zu identifizieren, nach Kandidaten zu suchen, die an diese Ziele binden könnten, und Arzneimittel-Potentiale zu optimieren. Während diese Methoden gut für Proteine entwickelt wurden, ist die Nutzung für RNA noch relativ neu.

Da immer mehr biochemische und strukturelle Informationen über RNA verfügbar werden, entwickeln Forscher Methoden, um diese Werkzeuge für RNA geeignet zu machen. Dazu gehört, Ansätze zu schaffen, um vorherzusagen, wie kleine Moleküle mit RNA-Strukturen interagieren. Allerdings entwickelt sich unser Wissen darüber, wie RNA ihre Form ändert und sich verhält, wenn sie mit Medikamenten interagiert, noch, was es schwieriger macht, effektive neue Verbindungen zu entwerfen.

RNA-Dynamik und ihre Bedeutung

In lebenden Zellen bleibt RNA nicht statisch. Sie verändert stattdessen ihre Form als Antwort auf biologische Signale, was für ihre Funktionen entscheidend ist. Diese Veränderungen können beeinflussen, wie RNA Moleküle erkennt, chemische Reaktionen durchführt und sich in ihre endgültige Struktur faltet. Die Flexibilität von RNA ist wichtig, aber sie kompliziert auch den Prozess der Arzneimittelentwicklung, die effektiv mit ihr interagiert.

Viele bestehende Werkzeuge zur Arzneimittelentwicklung basieren auf festen RNA-Strukturen, die die dynamische Natur von RNA nicht erfassen. Es gibt eine Ausnahme namens SILCS-RNA, die untersucht, wie kleine Moleküle mit RNA interagieren. Aber sie berücksichtigt nicht grössere Veränderungen in RNA-Formen, die für die Medikamentenbindung wichtig sein könnten.

Einführung von SHAMAN

Die neue Technik, die hier vorgestellt wird, heisst SHAMAN, kurz für SHAdow Mixed solvent metAdyNamics. Sie zielt darauf ab, herauszufinden, wo kleine Moleküle an dynamische RNA-Strukturen binden können. Was SHAMAN besonders macht, ist, dass es zwei Dinge gleichzeitig tun kann: simulieren, wie RNA ihre Form über die Zeit ändert und gleichzeitig potenzielle Bindungsstellen für kleine Moleküle suchen.

SHAMAN nutzt fortgeschrittene Simulationen, um die physikalische Landschaft von RNA zu erkunden und Regionen zu finden, an denen Medikamente ansetzen können. Es hat erste Tests an mehreren biologisch relevanten RNA-Strukturen, einschliesslich Riboswitches (eine Art RNA, die ihre Funktion als Antwort auf kleine Moleküle ändern kann) und flexiblen viralen RNAS, durchlaufen. Die frühen Ergebnisse zeigten, dass SHAMAN in der Lage ist, bekannte Bindungsstellen für Medikamente effektiv zu identifizieren.

Wie SHAMAN funktioniert

SHAMAN arbeitet in einer Reihe von Hauptphasen.

Eingangsphase

Zuerst geben die Forscher die 3D-Strukturen der RNA, die sie untersuchen wollen, und eine Auswahl an kleinen Molekülen oder Sonden an. Diese Informationen werden genutzt, um ein Modell für die Simulationen zu erstellen.

Produktionsphase

In der nächsten Phase laufen zwei Arten von Simulationen parallel. Die Hauptsimulation konzentriert sich darauf, wie die RNA sich bewegt und ihre Form ändert, während die anderen Simulationen verschiedene Sonden ausprobieren, um potenzielle Bindungsstellen zu finden. Die Bewegung der RNA in der Hauptsimulation hilft, die Sonden zu leiten, sodass sie sich an die sich verändernde RNA-Struktur anpassen können.

Analysephase

Sobald die Simulationen abgeschlossen sind, analysieren die Forscher die Daten. Sie suchen nach Bereichen mit hoher Sondenaktivität, die auf potenzielle Bindungsstellen hindeuten, und gruppieren diese Ergebnisse, um eine endgültige Liste von Hotspots zu erstellen.

Ausgabefase

Das endgültige Ergebnis gibt eine Liste von identifizierten Bindungsstellen zusammen mit Informationen über deren Eigenschaften, sodass die Forscher sehen können, wo Medikamente am effektivsten sein könnten.

Test von SHAMAN

Um sicherzustellen, dass SHAMAN funktioniert, wie es soll, wurde es an mehreren RNA-Systemen getestet. Die Technik konnte Bindungsstellen identifizieren, die zuvor aus experimentellen Studien bekannt waren. In den meisten Fällen lagen die gefundenen Bindungsstellen sehr nah an den tatsächlichen Positionen der Liganden in den Originalstrukturen, was die Genauigkeit von SHAMAN bestätigte.

Verständnis der Sondeninteraktion

SHAMAN nutzte in seinen Tests zwei Sätze von Sonden. Der erste Satz enthielt Verbindungen, die zuvor für einen ähnlichen Ansatz verwendet wurden, während der zweite Satz auf bekannten kleinen Molekülen basierte, die an RNA binden. Die Ergebnisse zeigten, dass aromatische Sonden besonders effektiv waren, um versteckte Bindungsstellen in starreren RNA-Strukturen zu finden, während nicht-aromatische Sonden gut mit flexiblerer RNA funktionierten.

Vergleich von SHAMAN mit anderen Werkzeugen

SHAMAN wurde mit drei bestehenden Werkzeugen verglichen, um vorherzusagen, wo kleine Moleküle an RNA binden könnten. In diesen Vergleichen übertraf SHAMAN die anderen Werkzeuge in Bezug auf die genaue Identifizierung von Bindungsstellen. Dies war besonders offensichtlich, wenn von statischen Strukturen ausgegangen wurde, aber SHAMAN zeigte auch überlegene Ergebnisse bei der Verwendung flexiblerer RNA-Modelle.

Fallstudie: FMN Riboswitch

Der FMN-Riboswitch ist eine Art RNA, die ihre eigene Genexpression basierend auf der Anwesenheit eines kleinen Moleküls (FMN) regulieren kann. Er wurde ausführlich untersucht, und zahlreiche Strukturen sind verfügbar. SHAMAN wurde getestet, um sowohl die Holo- (gebunden mit FMN) als auch die Apo- (ungebunden) Strukturen des Riboswitches zu untersuchen.

In beiden Fällen fand SHAMAN erfolgreich die experimentellen Bindungsstellen mit grosser Genauigkeit. Dies war bedeutend, da die Fähigkeit, Bindungsmodi zu identifizieren, entscheidend war, um zu verstehen, wie FMN mit dem Riboswitch interagiert.

Fallstudie: HIV-1 TAR

Das HIV-1 TAR-Element ist eine RNA, die hilft, die Genexpression von HIV-1 zu regulieren. Das Verständnis seiner Flexibilität ist entscheidend für die Entwicklung von Medikamenten. SHAMAN wurde sowohl auf holo- als auch auf apo-Formen von HIV-1 TAR angewendet, wo es erfolgreich mehrere Bindungsstellen fand. Obwohl HIV-1 TAR für seine hohe Flexibilität bekannt ist, konnte SHAMAN Bindungsstellen identifizieren, die zuvor nicht offensichtlich waren, was sein Potenzial für die Arzneimittelentdeckung zeigt.

Zukünftige Anwendungen von SHAMAN

SHAMAN hat grosses Potenzial für viele Anwendungen in der Arzneimittelentwicklung. Indem es in virtuelle Screening-Prozesse integriert wird, können Forscher es nutzen, um neue Bindungsstellen zu identifizieren, die noch nicht untersucht wurden. Die Ergebnisse können bei der Entwicklung neuer Medikamente, die auf RNA abzielen, helfen und möglicherweise zu effektiveren Behandlungen für Krankheiten führen.

Ausserdem können die Erkenntnisse, die aus SHAMAN gewonnen werden, den Forschern helfen, kleine Moleküle für Screening auszuwählen oder bestehende Medikamente zu optimieren. Angesichts der Unterschiede in den Eigenschaften von Bindungsstellen könnten zukünftige Studien darauf abzielen, kleine Moleküle anzupassen, je nachdem, ob sie starre oder flexible RNA-Strukturen anvisieren.

Fazit

SHAMAN stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der Arzneimittelentwicklung für RNA-Ziele dar. Es identifiziert effektiv Bindungsstellen über eine Vielzahl von RNA-Molekülen hinweg und kann die dynamische Natur dieser Strukturen berücksichtigen. Indem es die Einschränkungen früherer Ansätze adressiert, bietet SHAMAN den Forschern ein leistungsstarkes Werkzeug zur Identifizierung neuer Arzneimittelziele und zur Verbesserung bestehender Therapien.

Originalquelle

Titel: Identifying small-molecules binding sites in RNA conformational ensembles with SHAMAN

Zusammenfassung: The rational targeting of RNA with small molecules is hampered by our still limited understanding of RNA structural and dynamic properties. Most in silico tools for binding site identification rely on static structures and therefore cannot face the challenges posed by the dynamic nature of RNA molecules. Here, we present SHAMAN, a computational technique to identify potential small-molecule binding sites in RNA structural ensembles. SHAMAN enables exploring the conformational landscape of RNA with atomistic molecular dynamics and at the same time identifying RNA pockets in an efficient way with the aid of probes and enhanced-sampling techniques. In our benchmark composed of large, structured riboswitches as well as small, flexible viral RNAs, SHAMAN successfully identified all the experimentally resolved pockets and ranked them among the most favorite probe hotspots. Overall, SHAMAN sets a solid foundation for future drug design efforts targeting RNA with small molecules, effectively addressing the long-standing challenges in the field.

Autoren: Massimiliano Bonomi, F. P. Panei, P. Gkeka

Letzte Aktualisierung: 2024-02-28 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.08.08.552403

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.08.08.552403.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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