Neue Entwicklungen in der Supraleitung bei Raumtemperatur
Forschung zeigt Erkenntnisse über die supraleitenden Eigenschaften von stickstoffdotiertem Lutetiumhydride bei Raumtemperatur.
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Inhaltsverzeichnis
Die Suche nach Supraleitern bei Raumtemperatur ist schon seit vielen Jahren ein grosses Thema in der Wissenschaft. Supraleiter sind Materialien, die Elektrizität ohne Widerstand leiten können, wenn sie auf sehr niedrige Temperaturen abgekühlt werden. Kürzlich gab es Behauptungen, dass Supraleitung bei Raumtemperatur erreicht wurde, was die Technologie revolutionieren könnte. Eine aufregende Behauptung betraf stickstoffdotiertes Lutetiumhydrid (LuH3), das angeblich bei einem Druck von nur 1 GPa Supraleitung zeigen sollte. Diese Entdeckung hat grosses Interesse in der wissenschaftlichen Gemeinschaft geweckt, was dazu führte, dass Forscher versuchten, diese Ergebnisse zu reproduzieren und die Eigenschaften des Materials besser zu verstehen.
Was ist Lutetiumhydrid?
Lutetiumhydrid ist eine Verbindung, die aus Lutetium, einem seltenen Erdmetall, und Wasserstoff besteht. Es kann je nach Temperatur und Druck in verschiedenen Formen existieren. Die Eigenschaften von Lutetiumhydrid können sich mit unterschiedlichen Mengen an Wasserstoff ändern, was zu verschiedenen Phasen der Verbindung führt. In einer trigonaleren Phase hat es eine besondere Struktur im Vergleich zu seiner kubischen Variante. Forscher sind an diesen Phasen interessiert, besonders wenn Stickstoff hinzugefügt wird.
Der Syntheseprozess
In dieser Forschung wurde reines Lutetium verwendet, um eine sehr stabile trigonal Form von LuH3 zu erzeugen. Der Prozess beinhaltete eine strenge Kontrolle der Bedingungen, um eine erfolgreiche Synthese sicherzustellen. Das Team übte Druck aus und fügte ein stickstoffreiches Medium hinzu, um zu sehen, wie es die Struktur des Materials beeinflussen würde.
Der erste Schritt bestand darin, das Lutetium zu polieren, um Verunreinigungen zu entfernen. Das war entscheidend, denn selbst kleine Mengen unerwünschter Elemente könnten die Ergebnisse beeinflussen. Das gereinigte Lutetium wurde dann Wasserstoffgas ausgesetzt. Durch sorgfältige Überwachung der Wasserstoffaufnahme konnte das Team die gewünschte Lutetiumhydrid-Verbindung erzeugen.
Messung der Strukturen
Sobald das Lutetiumhydrid synthetisiert war, verwendeten die Forscher zwei Haupttechniken, um dessen Struktur zu analysieren: Raman-Spektroskopie und Röntgenbeugung.
Raman-Spektroskopie
Die Raman-Spektroskopie ist ein Verfahren, das Laserlicht nutzt, um Materialien zu untersuchen. Wenn Licht mit der Probe interagiert, kann es Informationen über die Vibrationen der Atome im Material liefern, was Einblicke in dessen Struktur gibt. Die Forscher massen die Raman-Antwort des Lutetiumhydrids in verschiedenen Phasen und Bedingungen.
Röntgenbeugung
Die Röntgenbeugung ist eine weitere leistungsstarke Technik, die verwendet wird, um die Anordnung der Atome in einem Kristall zu untersuchen. Durch das Bestrahlen der Probe mit Röntgenstrahlen und das Beobachten, wie sie gestreut werden, können Wissenschaftler die Struktur des Materials bestimmen. Diese Methode wurde verwendet, um das Vorhandensein von verschiedenen Phasen in der Verbindung zu bestätigen.
Ergebnisse aus der Synthese
Während der Experimente wurde beobachtet, dass es zu einem erheblichen Wandel kam, als das Lutetiumhydrid dem Stickstoff- und Heliumgemisch unter Druck ausgesetzt wurde. Die Forscher sahen eine Transformation von der trigonaleren Phase zu einer kubischen Struktur. Das war eine wichtige Entdeckung, da sie anzeigte, wie Druck und Zusammensetzung die Eigenschaften des Materials beeinflussen können.
Ergebnisse der Messungen
Die Daten aus der Raman-Spektroskopie zeigten einen Verlust an vibrationalen Modi, die mit der trigonaleren Struktur verbunden waren, als das Material komprimiert wurde. Das war ein klares Zeichen dafür, dass sich die Struktur geändert hatte. Die Forscher bemerkten auch neue Peaks in den Raman-Spektren, die bei erhöhtem Druck auftraten.
Zusätzlich zeigten die Röntgenbeugungsmuster, dass nach Druckanwendung zwei kubische Phasen im Muster vorhanden waren. Die gemessenen Gitterparameter aus den Röntgenbeugungsdaten stimmten mit den Veränderungen überein, die in den Raman-Spektroskopie-Ergebnissen beobachtet wurden.
Auswirkungen der Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser Studie tragen zur laufenden Diskussion über Supraleitung bei Raumtemperatur bei. Die beobachtete Transformation von einer trigonaleren zu einer kubischen Phase unter Druck lässt darauf schliessen, dass es möglicherweise Wege gibt, Supraleitung unter weniger extremen Bedingungen zu erreichen, als zuvor nötig. Die Möglichkeit, supraleitende Eigenschaften bei nahezu Umgebungsbedingungen mit bestimmten Zusammensetzungen und Drücken aufrechtzuerhalten, ist bedeutend für praktische Anwendungen.
Die Rolle von Stickstoff
Die Zugabe von Stickstoff in die Verbindung ist ein weiterer interessanter Aspekt. Es wird angenommen, dass Stickstoffdotierung bestimmte Eigenschaften von Lutetiumhydrid verbessern könnte, was es einfacher machen könnte, Supraleitung zu erreichen. Die Forschung zeigte messbare Effekte durch die Einbeziehung von Stickstoff, was zu einem tieferen Verständnis darüber führte, wie Zusätze das Materialverhalten beeinflussen.
Zukünftige Richtungen
Während die Forschung fortschreitet, werden Wissenschaftler die Eigenschaften der synthetisierten Verbindung weiter untersuchen, insbesondere ob sie unter den richtigen Bedingungen Supraleitung zeigt. Sowohl theoretische als auch experimentelle Ansätze werden entscheidend sein, um das Potenzial von Lutetiumhydrid und ähnlichen Verbindungen zu erkunden.
Darüber hinaus wird es wichtig sein, die strukturellen Veränderungen auf molekularer Ebene zu verstehen und wie sie mit den elektrischen Eigenschaften zusammenhängen. Die Auswirkungen von Druck und Zusammensetzung werden weiterhin wichtige Faktoren in zukünftigen Experimenten sein.
Fazit
Die Arbeit über stickstoffdotiertes Lutetiumhydrid eröffnet aufregende Möglichkeiten in der Supraleitungsforschung. Die Synthese, strukturellen Veränderungen und Messverfahren, die in dieser Studie verwendet wurden, liefern wertvolle Einblicke in die Art und Weise, wie Materialien für gewünschte Eigenschaften entwickelt werden können. Auch wenn Herausforderungen bestehen bleiben, tragen die Ergebnisse zum breiteren Bereich der Materialwissenschaften und der Suche nach praktischen Anwendungen in der Supraleitung bei.
Titel: Pressure-induced formation of cubic lutetium hydrides derived from trigonal LuH$_3$
Zusammenfassung: In recent years, there has been a fervent search for room-temperature superconductivity within the binary hydrides. However, as the number of untested compounds dwindled, it became natural to begin searching within the ternary hydrides. This led to the controversial discovery of room-temperature superconductivity at only 1GPa in nitrogen-doped lutetium hydride [Dasenbrock-Gammon et al., Nature 615, 244 (2023)] and consequently provided much impetus for the synthesis of nitrogen-based ternary hydrides. Here, we report the synthesis of stable trigonal LuH$_3$ by hydrogenating pure lutetium which was subsequently pressurised to $\sim$2GPa in a dilute-N$_2$/He-rich pressure medium. Raman spectroscopy and x-ray diffraction were used to characterise the structures throughout. After depressurising, energy-dispersive and wavelength-dispersive X-ray spectroscopies characterised the final compound. Though our compound under pressure exhibits similar structural behaviour to the Dasenbrock-Gammon et al. sample, we do not observe any nitrogen within the structure of the recovered sample at ambient pressure. We observe two cubic structures under pressure that simultaneously explain the X-ray diffraction and Raman spectra observed: the first corresponds well to $Fm\overline{3}m$ LuH$_{2+x}$, whilst the latter is an $Ia\overline{3}$-type structure.
Autoren: Owen Moulding, Samuel Gallego-Parra, Yingzheng Gao, Pierre Toulemonde, Gaston Garbarino, Patricia De Rango, Sébastien Pairis, Pierre Giroux, Marie-Aude Méasson
Letzte Aktualisierung: 2023-11-30 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2304.04310
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2304.04310
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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