Die Auswirkungen von Antipsychotika auf die Darmgesundheit
Eine Studie zeigt, wie Antipsychotika die Darmmikrobiota und den Stoffwechsel beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle der Darmmikrobiota bei psychischer Gesundheit
- Antipsychotika und Ungleichgewicht der Darmmikrobiota
- Spezifische Antipsychotika und ihre Auswirkungen
- Studienaufbau und Methodik
- Ergebnisse zu Darmmikrobiota und Gewichtszunahme
- Metabolische Gesundheit und Entzündungen
- Implikationen für die Behandlung
- Fazit
- Originalquelle
Antipsychotika werden häufig eingesetzt, um psychische Probleme wie Schizophrenie und Bipolare Störung zu behandeln. Diese Medikamente wirken, indem sie bestimmte Stoffe im Gehirn beeinflussen, hauptsächlich Dopamin und Serotonin. Diese chemischen Stoffe sind wichtig für Stimmung und Verhalten. Die Wirkungsweise dieser Medikamente ist jedoch ziemlich komplex und sie können verschiedene Signalwege im Gehirn beeinflussen.
Die Rolle der Darmmikrobiota bei psychischer Gesundheit
Ein wichtiger Aspekt, der oft in der Behandlung von psychischen Erkrankungen übersehen wird, ist die Darmmikrobiota, also die Gemeinschaft von Bakterien, die in unseren Därmen leben. Neue Forschungen zeigen, dass es eine Verbindung zwischen Darm und Gehirn gibt, die als Darm-Hirn-Achse bekannt ist. Diese Verbindung kann unsere Stimmung und unser psychisches Wohlbefinden beeinflussen. Die Darmmikrobiota kann Stoffe produzieren, die die Gehirnfunktionen und die allgemeine psychische Gesundheit beeinflussen können.
Eine Störung der Darmmikrobiota kann zu Problemen wie Gewichtszunahme und Stoffwechselstörungen führen. Das ist wichtig, denn viele Menschen, die Antipsychotika nehmen, erleben Gewichtszunahme oder andere metabolische Probleme.
Antipsychotika und Ungleichgewicht der Darmmikrobiota
Neuere Studien haben begonnen zu untersuchen, wie Antipsychotika die Darmmikrobiota beeinflussen. Einige Berichte deuten darauf hin, dass diese Medikamente das Gleichgewicht zwischen guten und schlechten Bakterien im Darm verändern können, was zu einem Zustand namens Dysbiose führt. Dysbiose kann stören, wie der Körper Nahrung verarbeitet und Hormone regelt, was möglicherweise zur Gewichtszunahme beiträgt.
Eine Studie mit Patienten, die Antipsychotika einnahmen, fand heraus, dass ihre Darmbakterien Anzeichen eines Ungleichgewichts zeigten. Die Forscher analysierten Stuhlproben und sahen, dass bestimmte nützliche Bakterien in der Zahl abnahmen, als die Patienten diese Medikamente einnahmen.
Spezifische Antipsychotika und ihre Auswirkungen
Zwei weit verbreitete Antipsychotika sind Olanzapin und Lurasidon. Beide Medikamente zielen darauf ab, ähnliche psychische Erkrankungen zu behandeln, aber ihre Auswirkungen auf den Darm und den Stoffwechsel scheinen unterschiedlich zu sein.
Olanzapin wird konstant mit signifikanter Gewichtszunahme und negativen Veränderungen der Darmmikrobiota in Verbindung gebracht. Forschungen haben gezeigt, dass es die Anzahl einiger Bakterien erhöht, die mit Gewichtszunahme verbunden sind, während andere, die für die metabolische Gesundheit wichtig sind, verringert werden.
Im Gegensatz dazu zeigt Lurasidon ein neutraleres Profil in Bezug auf Gewichtszunahme. Einige Studien deuten darauf hin, dass es sogar helfen kann, ein gesünderes Darmumfeld aufrechtzuerhalten, indem es die Mengen bestimmter nützlicher Bakterien erhöht. Für ein vollständiges Verständnis seiner Auswirkungen ist jedoch mehr Forschung notwendig.
Studienaufbau und Methodik
Um diese Wirkungen weiter zu untersuchen, führten die Forscher eine Studie mit Ratten durch. Sie teilten die Ratten in verschiedene Gruppen auf, gaben einer Gruppe Lurasidon, einer anderen Gruppe Olanzapin und einer Kontrollgruppe eine Kochsalzlösung. Über einen Zeitraum von drei Wochen beobachteten die Forscher, wie jedes Medikament die Darmmikrobiota und verschiedene metabolische Marker wie Gewichtszunahme und Blutzuckerspiegel beeinflusste.
Während dieser Zeit sammelten sie Stuhlproben, um die Darmbakterien zu analysieren. Auch das Gewicht der Ratten wurde überwacht und es wurden Blutproben entnommen, um auf Probleme wie Entzündungen und Glukosespiegel zu prüfen.
Ergebnisse zu Darmmikrobiota und Gewichtszunahme
Die Ergebnisse zeigten, dass Olanzapin zu einem signifikanten Rückgang der Vielfalt der Darmbakterien führte. Es störte auch das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Bakterienarten, insbesondere indem das Verhältnis von Firmicutes zu Bacteroidetes erhöht wurde, was oft mit Fettleibigkeit assoziiert wird. Die Veränderungen der Darmbakterien, die durch Olanzapin verursacht wurden, korrelierten mit der beobachteten Gewichtszunahme bei den Ratten.
Auf der anderen Seite hatte Lurasidon keinen signifikanten Einfluss auf die Darmmikrobiota. Tatsächlich half es, ein diverseres und gesünderes Darmumfeld zu bewahren. Die mit Lurasidon behandelten Ratten zeigten im Vergleich zur Olanzapin-Gruppe eine minimale Gewichtszunahme.
Metabolische Gesundheit und Entzündungen
Die Studie betrachtete auch, wie diese Medikamente die metabolische Gesundheit beeinflussten. Ratten, die Olanzapin erhielten, zeigten erhöhte Entzündungsmarker und erhöhte Blutzucker- und Triglyzeridwerte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Medikament zur metabolischen Dysfunktion beiträgt, wahrscheinlich aufgrund seiner negativen Auswirkungen auf die Darmmikrobiota.
Im Gegensatz dazu zeigte Lurasidon keine signifikanten Auswirkungen auf diese metabolischen Marker. Die mit Lurasidon behandelten Ratten behielten stabile Blutzuckerwerte und zeigten keine Erhöhung der Entzündung, was auf ein gesünderes metabolisches Profil hindeutet.
Implikationen für die Behandlung
Diese Erkenntnisse werfen wichtige Fragen darüber auf, wie wir Antipsychotika verschreiben. Angesichts des Potenzials mancher Medikamente, schädliche Veränderungen in der Darmgesundheit und im Stoffwechsel zu verursachen, könnte es notwendig sein, Behandlungen anhand ihrer Nebenwirkungsprofile auszuwählen.
Für Patienten, die empfindlich auf Gewichtszunahme oder metabolische Komplikationen reagieren, könnte Lurasidon eine günstigere Option darstellen. Allerdings ist mehr Forschung erforderlich, um seine langfristigen Auswirkungen auf die Darmgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden vollständig zu verstehen.
Fazit
Die Beziehung zwischen Antipsychotika, Darmmikrobiota und metabolischer Gesundheit ist komplex und wird noch untersucht. Während Olanzapin gezeigt hat, dass es zu Gewichtszunahme und Ungleichgewichten im Darm führt, scheint Lurasidon eine neutralere Wirkung zu haben, die hilft, ein gesünderes Darmumfeld aufrechtzuerhalten.
Da unser Verständnis der Darm-Hirn-Verbindung wächst, könnte es zunehmend wichtig werden, die Auswirkungen von Medikamenten auf die Darmgesundheit bei der Behandlung psychischer Erkrankungen zu berücksichtigen. Zukünftige Forschungen könnten den Weg für personalisierte Behandlungsansätze ebnen, die die individuellen Reaktionen auf Medikamente und ihre Auswirkungen auf die Darmgesundheit und den Stoffwechsel berücksichtigen.
Insgesamt verspricht dieses Forschungsfeld, neue Wege aufzuzeigen, um die Behandlungsergebnisse für Personen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern.
Titel: The atypical antipsychotic lurasidone positively modulates the gut microbiota in rats: A comparative study to olanzapine
Zusammenfassung: Background and PurposeAntipsychotics like olanzapine are associated with significant metabolic dysfunction, attributable to gut microbiota dysbiosis. A recent notion that most psychotropics are detrimental to the gut microbiota has arisen from consistent findings of metabolic adverse effects. However, unlike olanzapine, the metabolic effects of lurasidone are conflicting, with most reports observing weight loss rather than gain. Thus, this study investigates the contrasting effects of olanzapine and lurasidone on the gut microbiota to explore the hypothesis of "gut neutrality" for lurasidone exposure. Experimental ApproachUsing a Sprague-Dawley rat model, the impact of olanzapine and lurasidone administration on the gut microbiota was explored. Faecal and blood samples were collected weekly over a 21-day period to analyse changes to the gut microbiota and related metabolic markers. Key ResultsLurasidone triggered no significant weight gain or metabolic alterations, instead positively modulating gut microbiota through increases in mean OTUs (+50 OTUs) and alpha diversity (+0.5 increase in Shannons index). This novel finding suggests an underlying mechanism for lurasidones metabolic inertia. In contrast, olanzapine triggered a statistically significant decrease in mean OTUs (-75 OTUs) and substantial compositional variation, suggesting a decrease in microbial richness. Microbiota alterations correlated with metabolic dysfunction, evidenced through a statistically significant 30% increase in weight gain, increase in pro-inflammatory cytokine expression, and increase in blood triglycerides and glycaemic levels. Conclusion and ImplicationsThe study challenges the notion that all antipsychotics disrupt the gut microbiota similarly and highlights the potential benefits of gut positive or neutral antipsychotics like lurasidone in managing metabolic side effects. Further research is warranted to validate these findings in humans to guide personalised pharmacological treatment regimens for schizophrenia. Bullet point summary- What is already known: O_LIOlanzapine induces weight gain by disrupting the gut microbiome. C_LIO_LIThe impact of lurasidone on the gut microbiome is unknown and weight gaining propensities unclear. C_LI - What this study adds: O_LILurasidone positively modulates gut microbiota through enhancement of microbial diversity and richness. C_LIO_LIPotential mechanisms underlying lurasidones weight and metabolic neutrality are elucidated. C_LI - Clinical significance: O_LIGut neutral antipsychotics like lurasidone could be favourable alternatives for patients unable to tolerate olanzapine. C_LIO_LIPersonalised treatment for schizophrenia considering individual sensitivities to metabolic effects is emphasised. C_LI
Autoren: Paul Joyce, S. Kamath, A. Hunter, K. Collins, A. Wignall
Letzte Aktualisierung: 2024-03-03 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.28.582623
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.28.582623.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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