Neue selbstüberwachende Lernmethode zur EKG-Analyse
Ein neuer Ansatz verbessert die Verarbeitung von EKG-Signalen mit selbstüberwachenden Lerntechniken.
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Inhaltsverzeichnis
Elektrokardiogramm (EKG) Signale liefern wichtige Infos über die Herzgesundheit. Nützliche Daten aus diesen Signalen zu ziehen, kann digitale Gesundheitstechnologien in der Kardiologie echt verbessern. In den letzten Jahren kamen Machine Learning (ML) Techniken ins Spiel, um dabei zu helfen. Diese Techniken analysieren EKG-Daten automatisch und erkennen wichtige Aspekte wie Rhythmusstörungen, auch bekannt als Arrhythmien.
Eine gängige Methode hierfür ist das überwachte Lernen. Dabei wird ein Modell mit EKG-Daten trainiert, die bereits markiert oder annotiert sind, also von Menschen kategorisiert wurden. Zum Beispiel kann ein Modell trainiert werden, um unregelmässige Herzschläge zu erkennen, indem es einen Satz von EKG-Aufnahmen nutzt, die schon mit den richtigen Labels versehen sind. Aber diese Methode hat auch Nachteile. Grosse Mengen an Daten zu beschaffen und zu kennzeichnen, ist zeitaufwendig und teuer. Ausserdem haben Modelle, die so trainiert werden, oft Schwierigkeiten, zu verallgemeinern. Sie schneiden zwar gut bei den spezifischen Daten ab, auf denen sie trainiert wurden, aber funktionieren nicht gut bei neuen, unbekannten Daten.
Im Gegensatz dazu bietet Selbstüberwachtes Lernen (SSL) einen anderen Ansatz. SSL ermöglicht es Modellen, aus den Rohdaten selbst zu lernen, ohne dass gekennzeichnete Beispiele nötig sind. Das bedeutet, dass das Modell Muster und Merkmale in den EKG-Signalen nur anhand der Daten erkennen kann. Einige SSL-Methoden konzentrieren sich darauf, Paare von EKG-Signalen zu vergleichen, um Ähnlichkeiten zu finden. Zum Beispiel könnten sie sich zwei Aufnahmen von der gleichen Person ansehen und versuchen zu verstehen, welche Merkmale zwischen ihnen konstant sind. Aber das kann einschränkend sein. Wenn man sich nur auf Ähnlichkeiten fokussiert, könnte das Modell wichtige dynamische Veränderungen in den Signalen, wie verschiedene Herzrhythmen oder verschiedene Schlafphasen, übersehen.
In einer aktuellen Forschung wurde eine neue SSL-Methode vorgestellt, die nicht auf Datenaugmentation oder das Vergleichen von Signalpaare angewiesen ist. Diese Methode wurde entwickelt, um nicht nur die Ähnlichkeiten zwischen EKG-Aufnahmen zu erfassen, sondern auch deren Unterschiede. Dadurch kann das Modell ein tieferes Verständnis für die Informationen in den Daten gewinnen. Die Forschung beinhaltete auch ein neuartiges Modell auf Basis von Transformer-Blöcken, das besser abschnitt als ein häufig verwendetes Convolutional Neural Network (CNN) Modell, während es eine ähnliche Anzahl an Parametern hatte.
Die Daten, die aus EKG-Signalen gesammelt werden, können nicht nur die Herzgesundheit zeigen, sondern auch andere Eigenschaften wie das Alter und Geschlecht einer Person offenbaren. Zudem können aus den EKG-Daten dynamische Infos über die Schlafphasen und den Gemütszustand einer Person abgeleitet werden. Daher ist die Analyse von EKG-Signalen ein wichtiger Fokus in der ML-Forschung für digitale Gesundheit.
Die meisten Forschungen in diesem Bereich haben sich auf überwachte Ansätze konzentriert, die grosse annotierte Datensätze erfordern. Diese Datensätze können schwer und teuer zu beschaffen sein. SSL hingegen stellt eine vielversprechende Methode dar, die es Modellen ermöglichen könnte, aus Daten zu lernen, ohne auf menschlich annotierte Labels angewiesen zu sein. Stattdessen können SSL-Modelle Merkmale lernen, die natürlich in den Daten vorhanden sind. Jüngste Fortschritte haben erfolgreiche Anwendungen von SSL-Techniken in der EKG-Signalverarbeitung gezeigt.
Während einige SSL-Methoden vielversprechend sind, verwenden sie oft trotzdem Techniken wie Datenaugmentation oder negative Paare. Datenaugmentation bedeutet, mehrere Versionen des gleichen Eingangssignals zu erstellen, um dem Modell beim Lernen zu helfen. Negative Paare beinhalten die Verwendung von zwei verschiedenen Signalen, die nicht ähnlich sind, und stellen sicher, dass das Modell lernt, zwischen unähnlichen Eingaben zu unterscheiden. Diese Techniken könnten es dem Modell jedoch erschweren, die dynamisch wechselnden Aspekte der EKG-Aufnahmen vollständig zu erfassen, die nötig sind, um verschiedene Herzkrankheiten oder Schlafzyklen zu erkennen.
Die neue SSL-Methode, die in der aktuellen Forschung vorgestellt wurde, zielt darauf ab, diese Einschränkungen zu vermeiden. Durch den Verzicht auf Datenaugmentation oder negative Paare kann das Modell sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede in den Daten erfassen. Das ermöglicht ein umfassenderes Verständnis der in den EKG-Signalen enthaltenen Informationen. Ausserdem wird ein transformerbasiertes Modell vorgestellt, das herkömmliche CNN-Modelle übertrifft und die Vorteile des neuen Ansatzes hervorhebt.
EKG-Signale sind wertvoll, um mehr als nur Herzprobleme festzustellen; sie können auch Einblicke in biologische Eigenschaften einer Person geben. Zudem können EKGS dynamische Aktivitäten aufzeigen, wie verschiedene Schlafphasen oder sogar Hinweise auf den emotionalen Zustand einer Person. Daher ist eine gründliche Analyse der EKG-Daten entscheidend.
Eine der grössten Herausforderungen in der herkömmlichen Forschung war die Notwendigkeit grosser Datensätze mit gekennzeichneten EKG-Aufnahmen. Der traditionelle Ansatz des überwachten Lernens braucht in der Regel diese Art von Daten. Der Prozess, Daten zu beschaffen und zu kennzeichnen, nimmt viel Zeit und Ressourcen in Anspruch, und es besteht auch das Risiko, dass das Modell zu spezialisiert auf die Daten wird, mit denen es trainiert wurde.
Im Gegensatz dazu könnte SSL potenziell alle Arten von Informationen aus den Daten selbst erfassen. Diese Fähigkeit könnte die resultierenden Datenrepräsentationen vielseitiger machen, sodass sie für verschiedene Aufgaben nützlich sind. SSL kann lernen, ohne explizit gekennzeichnete Daten zu benötigen, was zu einem effizienteren Modell führt.
Jüngste Fortschritte im SSL wurden bereits in der EKG-Verarbeitung umgesetzt und verschiedene Methoden entwickelt, die versuchen, die Lernfähigkeit des Modells aus den Daten zu maximieren. Datenaugmentation war eine der eingesetzten Techniken, die darin besteht, die Eingangssignale zu verändern, um neue Trainingsproben zu erstellen. Negative Paare sind eine weitere Methode, die sich darauf konzentriert, kontrastierende Paare zwischen ähnlichen und unähnlichen EKG-Signalen zu erstellen.
Diese Methoden stossen jedoch oft auf erhebliche Einschränkungen. Wenn man sich nur auf Ähnlichkeiten konzentriert, könnte man wichtige Informationen, die Veränderungen und Dynamiken in den EKG-Aufnahmen widerspiegeln, übersehen. Hier zeigt der neue SSL-Ansatz vielversprechende Ansätze. Indem das Modell direkt aus den Daten lernt, ohne Einschränkungen wie Datenaugmentation oder negative Paare, kann es potenziell zu einem besseren Verständnis der EKG-Signale führen.
In der Praxis bedeutet das, dass die neue SSL-Methode die Extraktion dynamischer Merkmale in den EKG-Signalen erleichtert und die erlernte Darstellung umfassender macht. Die Forschung zeigt auch, dass das Transformer-Modell in der Lage ist, ein breiteres Spektrum an Informationen besser zu erfassen als das traditionelle CNN-Modell.
Es gibt aufregendes Potenzial für diese innovative SSL-Technik, die über EKG-Signale hinausgeht, denn sie könnte auch auf andere elektrophysiologische Signale wie EEG (Elektroenzephalogramm) oder EOG (Elektrookulogramm) angewendet werden. Diese Signalarten haben ähnliche Eigenschaften wie EKG-Signale, da sie die Aktivitäten lebenswichtiger Organe über die Zeit aufzeichnen.
Ein Aspekt, der in dieser Forschung heraussticht, ist das vielversprechende Datenverarbeitungsvermögen des Transformer-Modells. Während CNNs oft in der Verarbeitung von Vitalzeichen und Bildern eingesetzt werden, stellt das Transformer-Modell einen neuen Weg dar, um aussergewöhnliche Ergebnisse in der Analyse solcher Daten zu erzielen.
Die Forschung konzentrierte sich darauf, die neue SSL-Methode mit etablierten Datensätzen zu evaluieren, um zu bewerten, wie effektiv sie aus EKG-Aufnahmen lernen kann. Die Studie nutzte öffentlich verfügbare Daten für Training und Evaluation, um die Qualität der von dem mit SSL trainierten Modell generierten Darstellungen zu messen.
Zusammenfassend bietet die neue SSL-Methode eine frische Perspektive zur Analyse von EKG-Signalen. Durch den Verzicht auf die Abhängigkeit von Datenaugmentation und negativen Paaren ermöglicht sie ein umfassenderes Verständnis der zugrunde liegenden Informationen. Weitere Erkundungen dieser Technik könnten zu verbesserten Gesundheitslösungen führen und unsere Fähigkeit zur Überwachung und Diagnose verschiedener Erkrankungen auf Basis von EKG-Signalen steigern. Die Zukunft birgt das Potenzial für breitere Anwendungen dieses Ansatzes über verschiedene Arten von physiologischen Aufzeichnungen hinweg, was letztlich der Patientenversorgung und Gesundheitstechnologie zugutekommen könnte.
Titel: Subject-based Non-contrastive Self-Supervised Learning for ECG Signal Processing
Zusammenfassung: Extracting information from the electrocardiography (ECG) signal is an essential step in the design of digital health technologies in cardiology. In recent years, several machine learning (ML) algorithms for automatic extraction of information in ECG have been proposed. Supervised learning methods have successfully been used to identify specific aspects in the signal, like detection of rhythm disorders (arrhythmias). Self-supervised learning (SSL) methods, on the other hand, can be used to extract all the features contained in the data. The model is optimized without any specific goal and learns from the data itself. By adapting state-of-the-art computer vision methodologies to the signal processing domain, a few SSL approaches have been reported recently for ECG processing. However, such SSL methods require either data augmentation or negative pairs, which limits the method to only look for similarities between two ECG inputs, either two versions of the same signal or two signals from the same subject. This leads to models that are very effective at extracting characteristics that are stable in a subject, such as gender or age. But they are not successful at capturing changes within the ECG recording that can explain dynamic aspects, like different arrhythmias or different sleep stages. In this work, we introduce the first SSL method that uses neither data augmentation nor negative pairs for understanding ECG signals, and still, achieves comparable quality representations. As a result, it is possible to design a SSL method that not only captures similarities between two inputs, but also captures dissimilarities for a complete understanding of the data. In addition, a model based on transformer blocks is presented, which produces better results than a model based on convolutional layers (XResNet50) with almost the same number of parameters.
Autoren: Adrian Atienza, Jakob Bardram, Sadasivan Puthusserypady
Letzte Aktualisierung: 2023-05-12 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2305.10347
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2305.10347
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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