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Änderungen bei den Strompreisen in Österreich

Eine Analyse der jüngsten Veränderungen bei den Strompreisen und Marktdynamiken in Österreich.

― 6 min Lesedauer


Analyse der StrompreiseAnalyse der Strompreisein ÖsterreichStrompreismodell in Österreich.Untersuchung der Schwankungen im
Inhaltsverzeichnis

In den letzten Jahren gab es in Österreich deutliche Veränderungen bei den Strompreisen, besonders seit dem zweiten Quartal 2021. Diese Veränderungen hängen mit den Veränderungen in der Energieversorgung in ganz Europa zusammen, was zu neuen Mustern im Verhalten der Strompreise führt.

Dieser Artikel schaut sich zwei verschiedene Modelle an, die verwendet werden, um die Strompreise über drei Zeiträume zu analysieren: vor der Krise (2018 bis 2021), während der Krise (2021 bis 2023) und den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2023. Indem wir untersuchen, wie diese Modelle funktionieren, können wir Einsichten in die Dynamik der Strompreisgestaltung in Österreich gewinnen.

Überblick über die Forschung

Die Forschung konzentriert sich auf Daten der Europäischen Energiebörse (EEX) und schaut sich speziell die täglichen Durchschnittsstrompreise in Österreich an. Der Ausgangspunkt für diese Analyse war der spürbare Preisschub, der rund um April 2021 stattfand und mit dem Beginn dessen zusammenfiel, was jetzt als europäische Energiekrise bezeichnet wird. Diese Zeit war geprägt von erhöhter Volatilität bei den Strompreisen, was zu scharfen Peaks und erheblichen Schwankungen führte.

In dieser Studie betrachten wir hauptsächlich die Grundlaststrompreise, die den durchschnittlichen Preis von Mitternacht bis Mittag widerspiegeln. Dieser Fokus kann auf Spitzen- und Niedrigpreiszeiten ausgeweitet werden, da all diese Kategorien ähnliche Merkmale und Trends aufweisen.

Modelle in der Studie

Die Studie bewertet zwei Multifaktoren-Modelle, die entwickelt wurden, um die Komplexität der Strompreisgestaltung zu erfassen. Das erste Modell ist eine klassische Struktur, die einen Gaussschen Prozess zusammen mit zwei Signalen verwendet, die Preissprünge repräsentieren - sowohl nach oben als auch nach unten. Das zweite Modell baut darauf auf, indem ein zusätzliches Gausssches Signal hinzugefügt wird, um zu sehen, ob diese Verbesserung die Leistung des Modells steigert.

Die Kalibrierung dieser Modelle erfolgt mit einer speziellen Methode, die als Markov-Chain-Monte-Carlo (MCMC) bekannt ist, die bei der Schätzung verschiedener Parameter im Modellierungsprozess hilft. Das Ziel besteht darin, zu überprüfen, wie gut jedes Modell die tatsächlichen Strompreise widerspiegelt und ihre Wirksamkeit durch Simulationen zu validieren.

Muster in den Daten finden

Die Analyse wird durchgeführt, indem die Daten in drei verschiedene Segmente unterteilt werden: die Zeit vor der Energiekrise (2018-2021), die Krise selbst (2021-2023) und den Gesamtzeitraum von 2018-2023. Jedes dieser Segmente hat einzigartige Eigenschaften in Bezug auf das Preisverhalten.

Von 2018 bis 2021 sah der Strommarkt relativ stabile Preise, was dem klassischen Modell ermöglicht hat, gut abzuschneiden. Mit dem Beginn der Krise 2021 änderten sich die Dynamiken jedoch drastisch. Die Einführung von Spitzenpreisen während der Arbeitsstunden liess die Strompreise explodieren, was zu einem auffälligen Anstieg der Preisvolatilität führte.

Ergebnisse der Kalibrierung

Das erste Modell, das die positiven und negativen Sprungkomponenten umfasst, zeigte sich während stabiler Phasen als besser. Im Gegensatz dazu verbesserte die Hinzufügung des zweiten gaussschen Signals während der Krise nicht die Anpassung des Modells. Im Wesentlichen hat das erste Modell das normale Marktverhalten effektiv erfasst, hatte jedoch Schwierigkeiten, sich an die sich schnell ändernde Umwelt während der Krise anzupassen.

Die Kalibrierung dieser Modelle über verschiedene Zeitintervalle erlaubte es den Forschern, Vergleiche zwischen ihrer Leistung zu ziehen. Für die Non-Krisen-Periode war das klassische Modell ausreichend. Doch in Krisenzeiten brachte ein komplexeres Modell keine besseren Ergebnisse.

Einblicke in das Preisverhalten

Die Analyse der Daten offenbarte, dass die durchschnittlichen Spotpreise für Strom über die Zeit klare Muster zeigten. Die signifikanten Preisschwankungen, die während der Energiekrise beobachtet wurden, deuteten darauf hin, dass traditionelle Modellierungsmethoden möglicherweise nicht vollständig erfassen, wie extreme Preisänderungen wirken.

Die Forschung hat auch hervorgehoben, wie die zugrunde liegenden Faktoren, die Preisänderungen beeinflussen, je nach analysiertem Zeitraum unterschiedlich sind. Beispielsweise spielten Faktoren wie Lieferunterbrechungen, Nachfrageschwankungen und Änderungen in der Energiepolitik eine Rolle bei der Gestaltung der Strompreise.

Die Rolle von Angebot und Nachfrage

Ein wichtiger Treiber der Strompreise ist das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. In normalen Zeiten, wenn Angebot und Nachfrage effektiv aufeinander abgestimmt sind, tendieren die Preise dazu, stabil zu bleiben. In Krisenzeiten, wie sie 2021 begannen, wird dieses Gleichgewicht jedoch gestört.

Die steigende Nachfrage, gepaart mit Problemen in der Energieversorgung, führte zu Preissteigerungen, die oft unvorhersehbar waren. Die Forschung stellte fest, dass die Modelle diese plötzlichen Nachfrageschübe berücksichtigen mussten, um die Realität der Stromverbraucher in Österreich besser darzustellen.

Einschränkungen der aktuellen Modelle

Während beide in der Studie vorgestellten Modelle ihre Stärken haben, gibt es auch Einschränkungen.

  1. Komplexität: Die Hinzufügung des zweiten gaussschen Prozesses fügt eine Komplexität hinzu, die nicht immer in eine bessere Vorhersagefähigkeit umgewandelt werden kann.
  2. Datensensibilität: Die Modelle sind stark von der Qualität und Granularität der verfügbaren Daten abhängig. Änderungen in den Reportingstandards oder der Datenerhebungsmethoden könnten die Ergebnisse beeinflussen.
  3. Externe Faktoren: Faktoren, die ausserhalb des Modells liegen, wie geopolitische Ereignisse, wirtschaftliche Veränderungen oder regulatorische Verschiebungen, können das Angebot und die Preise von Energie drastisch verändern.

Zukünftige Forschungsrichtungen

Angesichts der Ergebnisse dieser Forschung gibt es reichlich Gelegenheit für weitere Studien. Zukünftige Arbeiten könnten sich auf Folgendes konzentrieren:

  • Verfeinerung von Modellen: Entwicklung neuer Modelle, die mehr Variablen einbeziehen und möglicherweise besser die Schwankungen der Strompreise darstellen.
  • Verhaltensanalyse: Untersuchung des Verbraucherverhaltens in Reaktion auf Preisänderungen, insbesondere in Krisenzeiten.
  • Vergleichsstudien: Überprüfung, wie diese Modelle in anderen europäischen Ländern funktionieren, in denen sich das Preisverhalten von Energie unterscheiden könnte.

Der Bedarf nach anpassungsfähigeren Modellen, die besser mit unvorhersehbaren Marktbedingungen umgehen können, war noch nie so offensichtlich.

Fazit

Die Landschaft der Strompreisgestaltung in Österreich verändert sich, und das Verständnis dieser Verschiebungen ist entscheidend für Verbraucher, politischen Entscheidungsträger und Forscher gleichermassen. Die Studie zeigt die Notwendigkeit robuster Modelle, die sich an stabile und Krisenzeiten anpassen können und damit helfen, Entscheidungen im Energiemarkt zu lenken.

Zusammenfassend sind die Strompreise von einer Kombination aus Marktdynamik, Angebot und Nachfrage sowie externen Faktoren beeinflusst. Zukünftige Forscher werden ermutigt, Methoden zu verfolgen, die zu einem besseren Verständnis dieser Komplexitäten führen könnten, was letztendlich zur Entwicklung widerstandsfähigerer Energiesysteme beiträgt.

Originalquelle

Titel: A Comparative Study of Factor Models for Different Periods of the Electricity Spot Price Market

Zusammenfassung: Due to major shifts in European energy supply, a structural change can be observed in Austrian electricity spot price data starting from the second quarter of the year 2021 onward. In this work we study the performance of two different factor models for the electricity spot price in three different time periods. To this end, we consider three samples of EEX data for the Austrian base load electricity spot price, one from the pre-crises from 2018 to 2021, the second from the time of the crisis from 2021 to 2023 and the whole data from 2018 to 2023. For each of these samples, we investigate the fit of a classical 3-factor model with a Gaussian base signal and one positive and one negative jump signal and compare it with a 4-factor model to assess the effect of adding a second Gaussian base signal to the model. For the calibration of the models we develop a tailor-made Markov Chain Monte Carlo method based on Gibbs sampling. To evaluate the model adequacy, we provide simulations of the spot price as well as a posterior predictive check for the 3- and the 4-factor model. We find that the 4-factor model outperforms the 3-factor model in times of non-crises. In times of crises, the second Gaussian base signal does not lead to a better fit of the model. To the best of our knowledge, this is the first study regarding stochastic electricity spot price models in this new market environment. Hence, it serves as a solid base for future research.

Autoren: Christian Laudagé, Florian Aichinger, Sascha Desmettre

Letzte Aktualisierung: 2024-04-22 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2306.07731

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2306.07731

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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