Peste der kleinen Wiederkäuer: Auswirkungen auf Ziegen
Ein Blick auf die Auswirkungen von PPR auf Ziegen und die Immunantwort.
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Inhaltsverzeichnis
Die Peste der kleinen Wiederkäuer (PPR) ist ne ernste Krankheit, die kleine Wiederkäuer wie Ziegen und Schafe betrifft. Sie stellt ne grosse Bedrohung für Haustiere und Wildtiere dar und ist ein echtes Sorgenkind für Landwirte, die Nahrungsmittelversorgung und die Umwelt. Der Virus, der PPR verursacht, heisst PPR-Virus (PPRV). Dieser Virus gehört zu einer Familie von Viren, die bei Tieren schwere Erkrankungen auslösen können.
Wie sich PPRV verbreitet
Der PPR-Virus verbreitet sich hauptsächlich, wenn gesunde Tiere mit infizierten Tieren in Kontakt kommen oder durch infizierte Tröpfchen in der Luft. Er kann auch über kontaminierte Lebensmittel, Wasser und andere Objekte übertragen werden. Wissenschaftler versuchen jedoch immer noch herauszufinden, wie sehr diese indirekten Übertragungswege tatsächlich zur allgemeinen Infektionsrate beitragen.
Unterschiede in der Schwere der Krankheit
Verschiedene Tiere reagieren unterschiedlich auf den PPR-Virus. Einige entwickeln schwere Symptome, während andere vielleicht nur milde Anzeichen zeigen oder gar keine. Diese Unterschiede werden von vielen Faktoren beeinflusst, einschliesslich des spezifischen Virus-Stammes und der Rasse oder Art des infizierten Tiers. Das macht es für Wissenschaftler schwierig, genau zu bestimmen, wie der Virus verschiedene Arten beeinflusst, und effektive Kontrollstrategien zu entwickeln.
Wichtigkeit von Forschung und Impfstoffen
Um PPR zu bekämpfen, streben die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) an, die Krankheit bis 2030 auszurotten. Um das zu erreichen, benötigen sie zuverlässige Diagnosetests und effektive Impfstoffe, die erschwinglich und weit verbreitet sind. Zu verstehen, wie verschiedene Tiere auf den Virus reagieren, ist auch entscheidend, um die Kontrollstrategien zu verbessern.
Wie der Virus das Immunsystem beeinflusst
Der Virus heftet sich an einen bestimmten Rezeptor auf der Oberfläche von Immunzellen, der Signaling Lymphocyte Activation Molecule (SLAM) genannt wird. Sobald der Virus in diese Immunzellen eindringt, kann er deren Fähigkeit beeinträchtigen, sich zu vermehren und effektiv auf die Infektion zu reagieren.
Die angeborene Immunantwort, die die erste Verteidigungslinie des Körpers darstellt, kann manchmal die Vermehrung des Virus begrenzen. Diese Reaktionen beinhalten mehrere Mechanismen, wie einen natürlichen Prozess namens Autophagie, der hilft, schädliche Elemente aus Zellen zu entfernen, und die Produktion von Interferonen, die benachbarte Zellen vor der Infektion warnen.
Aber wie der Körper auf den Virus reagiert, kann je nach Stamm unterschiedlich sein. Einige Stämme können mehr Entzündungen verursachen, während andere weniger aggressiv sind. Diese Unterschiede zu verstehen, ist entscheidend für das Management und die Behandlung der Krankheit.
Untersuchung von PPRV bei Ziegen
Um mehr darüber zu erfahren, wie verschiedene Stämme von PPRV Tiere beeinflussen, haben Forscher Saanen-Ziegen als Modell verwendet. Sie haben speziell zwei Stämme untersucht: Marokko 2008 (MA08) und Elfenbeinküste 1989 (IC89). Der MA08-Stamm führte zu schweren Erkrankungen bei den Ziegen, was zu schweren Symptomen führte, während der IC89-Stamm mildere Auswirkungen hatte.
Tests zeigten, dass der MA08-Stamm zu einem signifikanten Verlust von Lymphozyten führte, die entscheidende Immunzellen sind. Ausserdem verursachte er auffällige Läsionen und hohe Viruslevel im Blut und in den Geweben, während der IC89-Stamm solche schweren Auswirkungen nicht zeigte.
Untersuchung der viralen Präsenz in Geweben
Forscher verwendeten fortschrittliche Techniken, um virale RNA, das genetische Material des Virus, im Blut und in verschiedenen Geweben der Ziegen zu analysieren. Sie fanden heraus, dass der MA08-Stamm bereits drei Tage nach der Infektion hohe Konzentrationen viraler RNA aufwies, während die Werte des IC89-Stammes viel niedriger und später nachweisbar waren.
Als sie die Mandeln untersuchten, ein wichtiges Organ für Immunantworten, stellten sie fest, dass der MA08-Stamm eine viel stärkere Viruspräsenz aufwies als der IC89-Stamm. Das deutet darauf hin, dass die Mandeln ein kritischer Ort für die Aktivität des Virus und die Immunantwort sein könnten.
Dynamik der Immunzellen
Die Immunantwort variierte erheblich zwischen den beiden Stämmen. Die Analyse von Lymphozyten-Unterpopulationen zeigte einen markanten Rückgang der CD4 T-Zellen, die für die Aktivierung anderer Immunzellen im Körper wichtig sind, nach einer Infektion mit dem MA08-Stamm. Im Gegensatz dazu hatte der IC89-Stamm keinen signifikanten Einfluss auf die CD4 T-Zell-Werte.
Interessanterweise zeigten die CD8 T-Zellen zwar eine gewisse Reduktion, aber nicht so stark. Ausserdem wurde im Fall des MA08-Stammes die Expression des PPRV-Nukleoproteins hauptsächlich in CD4 T-Zellen während der akuten Phase der Krankheit beobachtet.
Aktivierung der angeborenen Immunantwort
Beide Virus-Stämme lösten angeborene Immunreaktionen aus, aber es gab auffällige Unterschiede. Der MA08-Stamm induzierte eine frühe Typ-I-Interferon-Reaktion, die entscheidend im Kampf gegen Virusinfektionen ist. Der IC89-Stamm schien jedoch mehr angeborene Immunreaktionen in späteren Phasen zu aktivieren.
In den untersuchten Geweben führte der MA08-Stamm zu einer starken Aktivierung von Immunreaktionen, die mit Entzündungen und myeloischen Zellen verbunden sind, die helfen, Infektionen zu bekämpfen. Im Gegensatz dazu waren die Immunreaktionen, die durch den IC89-Stamm ausgelöst wurden, eher gedämpft und zeigten keine ähnlichen Aktivierungsniveaus.
Das deutet darauf hin, dass der MA08-Stamm nicht nur schwere Erkrankungen verursacht, sondern auch eine starke Immunreaktion hervorruft, die immer noch nicht ausreichend ist, um die Infektion effektiv zu kontrollieren.
Verstehen der adaptiven Immunität
Die Adaptive Immunität umfasst spezifischere Reaktionen des Immunsystems und ist wichtig für den langfristigen Schutz gegen Viren. Forscher fanden heraus, dass die Präsenz von B- und T-Zellen, die wesentliche Bestandteile der adaptiven Immunität sind, nach der Infektion modifiziert wurde.
Zunächst waren die adaptiven Immunreaktionen bei beiden Stämmen unterdrückt, aber am Tag 12 nach der Infektion waren für den MA08-Stamm Aktivierungszeichen sichtbar. Diese Unterdrückung könnte die Fähigkeit des Tieres beeinträchtigen, eine effektive Reaktion gegen den Virus zu entwickeln.
Proteom-Analyse der Immunantwort
Die Forscher untersuchten auch die während der Infektion produzierten Proteine. Sie fanden heraus, dass beide Stämme die Produktion von Proteinen auslösten, die mit der angeborenen antiviralen Reaktion in Verbindung stehen. Der MA08-Stamm zeigte jedoch ein komplexeres und robusteres Profil, was darauf hindeutet, dass er möglicherweise durch mehrere Mechanismen wirkt, um sich zu vermehren und Krankheiten zu verursachen.
Beobachtungen in mandelgewebe
Die Mandeln zeigten deutliche Anzeichen von Entzündung und Schaden nach der MA08-Infektion. Histologische Untersuchungen ergaben Ulzerationen und die Präsenz von Immunzellen, insbesondere Neutrophilen, was auf eine starke Entzündungsreaktion hindeutet. Im Gegensatz dazu wurde in den Lymphknoten eine solche Entzündung nicht festgestellt, obwohl der Virus dort nachweisbar war.
Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Mandeln als Eintrittspunkt für den Virus dienen und ein Ort sind, an dem signifikante Immunreaktionen stattfinden, die zu potenziellen Gewebeschäden führen.
Die Rolle der Immunbarrieren
Die mandelgewebe fungieren als Barriere gegen Infektionen. Schäden an dieser Barriere können die Verwundbarkeit gegenüber nicht nur PPRV, sondern auch anderen Krankheitserregern erhöhen. In Fällen schwerer Infektionen brechen die Immunbarrieren zusammen, was das Eindringen anderer schädlicher Bakterien erleichtert und die Krankheit weiter komplizieren kann.
Fazit
Zu verstehen, wie PPRV Ziegen beeinflusst, ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Kontrollstrategien und Impfstoffe. Die Unterschiede zwischen den virulenten und weniger virulenten Stämmen des Virus bieten Einblicke, wie das Immunsystem auf solche Infektionen reagiert. Die Ergebnisse dieser Forschung heben die Komplexität von Virusinfektionen hervor und unterstreichen die Notwendigkeit fortlaufender Studien, um Krankheiten wie PPR besser zu managen und zu verhindern. Durch den Fokus auf frühe Immunreaktionen und die Mechanismen der Virusinfektion können Forscher Strategien verfeinern, um Haustiere und Wildpopulationen vor dieser verheerenden Krankheit zu schützen.
Titel: Peste des Petits Ruminants virus virulence is associated with an early inflammatory profile in the tonsils and cell cycle arrest in lymphoid tissue
Zusammenfassung: Using a systems immunology approach, this study comprehensively explored the immunopathogenesis of Peste des Petits Ruminants (PPR) focussing on strain-dependent differences in virulence. Saanen goats were infected either with the highly virulent Morroco 2008 (MA08) or the low virulent Ivory Coast 1989 (IC89) strain of PPR virus (PPRV). As expected, MA08-infected goats exhibited higher clinical scores, pronounced lymphocyte depletion, and lesions affecting mucosal and lymphoid tissues. CD4 T cells were found to be most affected in terms of depletion and infection in the peripheral blood. Transcriptional analyses of the blood and lymphoid tissue demonstrated activation of interferon type I (IFN-I) responses at three days post infection (dpi) only with MA08, but comparable IFN-I expression levels with MA08 and IC89 at 6 dpi. In contrast, only the MA08 strain induced strong inflammatory and myeloid cell-related transcriptional responses which as observed in tonsils but not in the mesenteric lymph node. This inflammatory response in the tonsil was associated with an extensive damage and infection of the tonsillar epithelium in the crypts, pointing on a barrier defect as a possible cause of inflammation. The other prominent effect induced by MA08, but not IC89, was a strong and early downregulation of cell cycle gene networks in lymphoid tissues. This effect was found in the blood compartment and all analysed lymphoid tissues and can be interpreted as suppressed lymphocyte proliferation that may cause immunosuppression during the first week following MA08 infection. A proteome analysis confirmed elevated synthesis of IFN-I response proteins during infection with both strains, but only the MA08 strain additionally upregulated ribosomal and inflammation-related proteins. In conclusion, the present comprehensive investigation delineates strain-dependent differences in early immunopathological processes associated with severe inflammation disease and a blunted lymphocyte proliferation. Understanding such strain-specific differences is relevant for effective PPRV surveillance strategies. Author summaryField observations show that the severity of infection with Peste des Petits Ruminants virus (PPRV) is highly dependent on the viral strains and the host infected, but the mechanisms behind these variations are not well understood. Here we compare immune response in Saanen goats infected with high (MA08) and low (IC89) virulent PPRV strains. Analyses revealed a differential immune response: early activation of type I interferon (IFN-I) responses only with MA08, but comparable IFN-I expression levels with MA08 and IC89 at later stages. Additionally, only the MA08 strain triggered inflammatory and myeloid cell- related responses in the tonsils, as well as a disseminated early and marked suppression of lymphocyte proliferation evidenced by cell cycle arrest. CD4 T cells were found to be most affected in terms of depletion in the peripheral blood. Massive infection of the tonsils, particularly for the highly virulent strains, seems to induce epithelial lesions that promotes the inflammatory responses. These findings underscore the importance of understanding strain- specific differences for appropriate surveillance and control of PPR.
Autoren: Roger-Junior Eloiflin, L. Grau-Roma, V. Lasserre, S. Python, S. Talker, P. Totte, O. Garcia- Nicolas, A. Summerfield, A. Bataille
Letzte Aktualisierung: 2024-04-26 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.23.590699
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.23.590699.full.pdf
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