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# Gesundheitswissenschaften# Öffentliche und globale Gesundheit

Multimorbidität im Gesundheitswesen Afrikas angehen

Ein Fokus auf die Verbesserung der Versorgung für Menschen mit mehreren chronischen Erkrankungen.

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Inhaltsverzeichnis

Multimorbidität bedeutet, dass man gleichzeitig zwei oder mehr langfristige Gesundheitszustände hat. Dieses Thema hat in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen, da wir erkennen, dass es nicht nur ein Problem für reiche Länder ist, sondern auch ein wachsendes Problem in ärmeren Regionen. In vielen einkommensschwachen und mittelständischen Ländern konzentrieren sich die Gesundheitssysteme oft darauf, einzelne Krankheiten zu behandeln, hauptsächlich Infektionen wie HIV und Tuberkulose. Da nichtübertragbare Krankheiten wie Herzkrankheiten und Diabetes zunehmen, fehlt es an Finanzierung und Aufmerksamkeit für diese Probleme. Das führt zu einer schlechteren Versorgungsqualität für Menschen mit verschiedenen Gesundheitsproblemen und daran, dass verschiedene Arten von Gesundheitsversorgung für Personen mit mehreren chronischen Erkrankungen nicht integriert werden.

Die globale Herausforderung der Multimorbidität

Während die Welt sich zunehmend der Multimorbidität bewusst wird, bemühen sich Forscher und Gesundheitspraktiker darum, bessere Wege zu finden, um damit umzugehen, besonders in Subsahara-Afrika. Eine gemeinsame Initiative wurde ins Leben gerufen, um hohe Prioritäten zur Bekämpfung dieses Problems im globalen Rahmen zu setzen, und es wurden noch spezifischere Pläne für Südafrika entwickelt. Zu den wichtigsten Prioritäten gehören die Forschung dazu, wie Krankheiten zusammen auftreten, die Verbesserung von Präventionsmethoden und die Schaffung besserer Gesundheitssysteme, die die Bedürfnisse von Menschen mit mehreren Gesundheitsproblemen berücksichtigen.

Traditionell kam der Fokus auf Multimorbidität aus Studien, hauptsächlich in wohlhabenderen Ländern. Daher besteht ein klarer Bedarf an Perspektiven aus Ländern, die diese Herausforderungen aus erster Hand erleben. Dazu gehört auch die Schaffung von Partnerschaften und Kooperationen über Regionen hinweg, um vielfältige Sichtweisen einzubringen, besonders von Gesundheitsfachleuten und Gemeinschaften, die von diesen Bedingungen betroffen sind.

Definition von Multimorbidität

Es gibt immer noch viel Diskussion darüber, was Multimorbidität wirklich bedeutet. Die Definition umfasst normalerweise, dass man zwei oder mehr Chronische Erkrankungen hat, aber die Meinungen darüber, welche Erkrankungen dazu zählen, gehen auseinander. Diese mangelnde klare und allgemein akzeptierte Definition erschwert es, Daten aus verschiedenen Regionen und Disziplinen zu vergleichen, was die Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Problems behindern kann.

Die Diskussion über Multimorbidität konzentrierte sich oft darauf, eine universelle Definition zu finden. Einige argumentieren jedoch, dass dies unser Verständnis einschränken könnte, da die Erfahrungen jeder Person einzigartig sind. Stattdessen sollten wir die gesamte Person in Betracht ziehen, einschliesslich ihres persönlichen Kontexts und ihrer Umstände, was zu einer besseren, ganzheitlicheren Gesundheitsversorgung führen könnte.

Ziele der Forschungsinitiative

Eine aktuelle Forschungsinitiative hatte zum Ziel, sich näher mit den Ideen rund um Multimorbidität in Afrika zu beschäftigen. Dazu gehörte ein Workshop, in dem Teilnehmer verschiedene Definitionen von Multimorbidität diskutierten und kritisch beleuchteten, während sie deren potenzielle Vor- und Nachteile erkundeten. Das Ziel war es, einen Rahmen zu schaffen, der die einzigartigen Erfahrungen und Bedürfnisse in afrikanischen Kontexten berücksichtigt.

Durch die Zusammenführung verschiedener Disziplinen wird angestrebt, ein Modell zu entwickeln, das Multimorbidität effektiv angeht und einen personenorientierten Ansatz zur Versorgung fördert. Dies erfordert eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren, während die Bedeutung des Verständnisses der breiteren sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren, die zur Gesundheit beitragen, anerkannt wird.

Überblick über den Workshop

Der Workshop fand in Blantyre, Malawi, statt und umfasste eine vielfältige Gruppe von Teilnehmern, darunter Gesundheitsfachleute, Forscher und politische Entscheidungsträger. Die Diskussionen konzentrierten sich auf vier Hauptthemen: Definition von Multimorbidität, Analyse von Gesundheitsdaten, Identifizierung von Risikofaktoren und Präventionsmethoden sowie Bewertung von Gesundheitssystemen.

Um jede Sitzung einzuleiten, gab ein Experte einen Überblick über das vorhandene Wissen, Forschungslücken und dringende Fragen. Anschliessend wurden die Teilnehmer in kleinere Gruppen aufgeteilt, um Ideen zu generieren und Einblicke zu teilen, was letztendlich zur Identifizierung gemeinsamer Themen führte.

Ergebnisse: Wichtige Themen

Drei Hauptthemen tauchten aus den Workshop-Diskussionen auf, die das Verständnis von Multimorbidität in Afrika prägen können:

Thema 1: Krankheitszentrierte Ansichten

Eine grosse Herausforderung ist, dass viele Gesundheitssysteme sich auf die Behandlung einzelner Krankheiten konzentrieren, anstatt zu betrachten, wie sie miteinander interagieren. Dieser krankheitszentrierte Ansatz wird stark von Finanzierung aus externen Quellen beeinflusst, die oft Ressourcen für spezifische Krankheiten bereitstellt und andere vernachlässigt. Da chronische Krankheiten, einschliesslich psychischer Probleme, zunehmen, ist es wichtig, den Fokus auf Multimorbidität zu verschieben und zu priorisieren, wie verschiedene Gesundheitszustände die Menschen gemeinsam betreffen.

Die Teilnehmer äusserten Bedenken, dass die Definition von Multimorbidität einfach als das Vorhandensein von zwei oder mehr chronischen Erkrankungen zu einer zu einfachen Sicht auf die Gesundheit führen kann. Stattdessen sollte der Fokus darauf liegen, die Erfahrungen der Individuen zu verstehen und wie sie mit mehreren Erkrankungen im Alltag umgehen.

Thema 2: Priorisierung der Bedürfnisse der Patienten

Ein weiteres zentrales Thema ist die Wichtigkeit, zu verstehen, was den Menschen mit mehreren Gesundheitsproblemen wichtig ist. Die Teilnehmer bemerkten, dass Patienten oft weniger an ihren Diagnosen als an den Auswirkungen dieser Erkrankungen auf ihr Leben interessiert sind. Faktoren wie Symptome, Belastungen der Behandlung und Lebensqualität sollten in den Gesundheitssystemen priorisiert werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Rolle von Familie und sozialen Netzwerken in der Pflege von Menschen mit Multimorbidität zu berücksichtigen. In Afrika, wo Unterstützung durch die Gemeinschaft oft entscheidend ist, könnte ein Modell, das familienzentrierte Pflege betont, bessere Ergebnisse liefern. Schliesslich ist es wichtig, die sozialen und wirtschaftlichen Faktoren zu erkennen, die zur Gesundheit beitragen, um ein umfassendes Verständnis von Multimorbidität zu erlangen.

Thema 3: Flexibilität in Definitionen

Schliesslich ist ein flexibler Ansatz zur Definition von Multimorbidität notwendig. Da die Erfahrung, mit mehreren Gesundheitszuständen zu leben, von Individuum zu Individuum variiert, ist eine starre Definition möglicherweise nicht praktikabel. Die Workshop-Teilnehmer waren sich einig, dass verschiedene Kontexte unterschiedliche Verständnisse und Rahmenbedingungen erfordern können.

Statt zu versuchen, jeden in eine einzige Definition zu pressen, kann ein breiter und anpassungsfähiger Ansatz vorteilhafter sein. Die Teilnehmergruppe schlug eine Definition vor, die sich auf die Ansammlung von Bedürfnissen und Bedingungen konzentriert, die gemeinsam angegangen werden müssen.

Der Bedarf an kontextspezifischer Versorgung

Die Ergebnisse des Workshops heben die Notwendigkeit hervor, kontextspezifischere Ansätze im Gesundheitswesen zu fördern. Traditionelle Modelle, die einzelne Krankheiten isolieren, berücksichtigen nicht angemessen die Komplexität von Multimorbidität. Ein integrierter Ansatz ermöglicht ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bedingungen und deren Auswirkungen auf Einzelpersonen und Gemeinschaften.

Viele Teilnehmer hatten Erfahrungen gemacht, die zeigten, dass es die Effektivität der Versorgung einschränken kann, sich nur auf medizinische Bedingungen zu konzentrieren. Zum Beispiel kann ein Patient, der wegen Diabetes behandelt wird, auch an Depressionen leiden, und die gleichzeitige Behandlung beider Probleme kann zu besseren Gesundheitsergebnissen führen.

Aufbau eines neuen Modells für Multimorbidität

Das Ziel der Forschungsinitiative ist es, ein neues konzeptionelles Modell für Multimorbidität zu entwickeln, das all diese Erkenntnisse berücksichtigt. Dieses Modell soll die unterschiedlichen Erfahrungen und Herausforderungen, mit denen Menschen mit mehreren Gesundheitsproblemen konfrontiert sind, einbeziehen und sicherstellen, dass ihre Bedürfnisse, sozialen Umstände und ihr allgemeines Wohlbefinden im Mittelpunkt der Versorgung stehen.

Es ist wichtig, einen Rahmen zu schaffen, der die Gesundheitsversorgung über verschiedene Disziplinen, Kulturen und Regionen hinweg leiten kann. Dadurch kann das Gesundheitssystem besser auf die realen Erfahrungen von Menschen mit Multimorbidität reagieren.

Balance zwischen medizinischen und sozialen Faktoren

Ein wichtiger Aspekt bei der Bekämpfung von Multimorbidität ist die richtige Balance zwischen medizinischen und sozialen Faktoren zu finden. Gesundheitssysteme sollten darauf abzielen, eine ganzheitliche Versorgung zu bieten, die den Einfluss von sozioökonomischen und umweltbedingten Bedingungen auf die Gesundheitsergebnisse anerkennt.

Zum Beispiel, während medizinische Behandlungen notwendig sind, kann die Unterstützung von Individuen durch soziale Programme, Gemeinschaftsressourcen und psychische Gesundheitsdienste die Effektivität der Versorgung verstärken. Die Erkenntnisse aus dem Workshop legen nahe, dass es entscheidend ist, zu verstehen, wie diese Faktoren miteinander verwoben sind, um die Gesundheit von Menschen mit Multimorbidität zu verbessern.

Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg

Um der vielschichtigen Natur der Multimorbidität gerecht zu werden, ist eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen unerlässlich. Dazu gehört, Gesundheitsfachleute, Sozialwissenschaftler, politische Entscheidungsträger und Vertreter der Gemeinschaft einzubeziehen. Durch die gemeinsame Arbeit können diese unterschiedlichen Gruppen ein tieferes Verständnis für die Komplexität der Situation gewinnen und effektivere Interventionen entwickeln.

Die Einbeziehung von Community-Mitgliedern und Patienten in diesen kollaborativen Prozess ist besonders wichtig. Ihre Einsichten können helfen, die Entwicklung von Versorgungsmodellen zu gestalten, die relevanter und reaktionsschneller auf die Bedürfnisse derjenigen sind, die mit mehreren Gesundheitszuständen leben.

Fazit

Zusammenfassend erfordert die Behandlung von Multimorbidität einen Schritt weg von traditionellen, krankheitszentrierten Versorgungsmodellen. Der Fokus sollte auf der Person, ihren Erfahrungen und Bedürfnissen liegen, sowie auf der Anerkennung der sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen.

Die Forschungsinitiative zielt darauf ab, eine Grundlage für die Entwicklung eines konzeptionellen Modells der Multimorbidität zu bieten, das Flexibilität und Anpassungsfähigkeit betont. Damit können die Gesundheitssysteme in Afrika die von mehreren chronischen Erkrankungen betroffenen Bevölkerungsgruppen besser bedienen, was letztlich zu verbesserten Gesundheitsergebnissen und Lebensqualität führt.

Durch gemeinsame Anstrengungen und das Engagement für eine personenorientierte Versorgung besteht das Potenzial, die Art und Weise, wie Multimorbidität verstanden und angegangen wird, zu transformieren und den Weg für umfassendere und effektivere Gesundheitssysteme zu ebnen.

Originalquelle

Titel: Interdisciplinary perspectives on multimorbidity in Africa: developing an expanded conceptual model

Zusammenfassung: Multimorbidity is an emerging challenge for healthcare systems globally. It is commonly defined as the co-occurrence of two or more chronic conditions in one person, but the suitability and utility of this concept beyond high-income settings is uncertain. This article presents the findings from an interdisciplinary research initiative that drew together 60 academic and applied partners working in 10 African countries to critically consider existing concepts and definitions of multimorbidity, to evaluate their utility and limitations, and to co-develop an context-sensitive, interdisciplinary conceptual framing. This iterative process was guided by the principles of grounded theory and involved focus- and whole-group discussions during a three-day concept-building workshop, thematic coding of workshop discussions, and further post-workshop iterative development and refinement. The three main thematic domains that emerged from workshop discussions were: the disease-centricity of current concepts and definitions; the need to foreground what matters to people living with multimorbidity (PLWMM), families, and other stakeholders; and the need for conceptual breadth and flexibility to accommodate the contributions of multiple disciplinary perspectives and heterogeneity within and between different African countries. These themes fed into the development of an expanded conceptual model that centres the catastrophic impacts multimorbidity often has for PLWMM, their families and support structures, for service providers, and for resource-constrained healthcare systems.

Autoren: Justin Dixon, B. Morton, M. J. Nkhata, A. Silman, I. G. Simiyu, S. A. Spencer, M. Van Pinxteren, C. Bunn, C. Calderwood, C. I. R. Chandler, E. Chikumbu, A. C. Crampin, J. R. Hurst, M. Jobe, A. P. Kengne, N. S. Levitt, M. Moshabela, M. Owolabi, N. Peer, N. Phiri, S. J. Singh, T. Tamuhla, M. Tembo, N. Tiffin, E. Worrall, N. M. Yongolo, G. T. Banda, F. M. Bickton, A.-M. Mamani Bilungula, E. Bosire, M. S. Chawani, B. Chinoko, M. Chisala, J. Chiwanda, S. Drew, L. Farrant, R. A. Ferrand, M. Gondwe, C. L. Gregson, R. Harding, D. Kajungu, S. Kasenda, W. Katagira

Letzte Aktualisierung: 2023-09-23 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.09.19.23295816

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.09.19.23295816.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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