Simple Science

Hochmoderne Wissenschaft einfach erklärt

# Biologie# Neurowissenschaften

Wie wir durchschnittliche Mengen in visuellen Informationen wahrnehmen

Die Studie untersucht unsere Fähigkeit, durchschnittliche Mengen aus dynamischen visuellen Reizen zu schätzen.

― 8 min Lesedauer


Durchschnittliche MengenDurchschnittliche Mengenin der Sicht wahrnehmenMengenabschätzung.Prozesse der visuellenStudie enthüllt Einblicke in die
Inhaltsverzeichnis

Menschen und Tiere können schnell erraten, wie viele Dinge in einer visuellen Szene sind, also zum Beispiel Punkte oder Objekte zählen, ohne tatsächlich jedes einzelne zu zählen. Diese Fähigkeit ermöglicht es uns, grobe Schätzungen abzugeben, aber sie ist nicht immer genau. Je mehr Objekte es gibt, desto wahrscheinlicher machen wir Fehler. Diese Fähigkeit, Mengen wahrzunehmen, scheint ein grundlegender Teil davon zu sein, wie wir die Welt erleben. Die meisten Studien zu diesem Thema haben sich darauf konzentriert, wie Menschen Mengen einschätzen, wenn sie gleichzeitig Objekte sehen, wie zum Beispiel Gruppen von Punkten. Wir können jedoch auch die Menge aus Ereignissen schätzen, die über die Zeit stattfinden, wie kurze Lichtblitze.

Forschung zeigt, dass verschiedene Arten von numerischen Reizen sich gegenseitig beeinflussen können, was darauf hindeutet, dass wir ein allgemeines "Zahlengefühl" haben. Die Aktivität im Gehirn, die mit dem Zählen zusammenhängt, wurde in verschiedenen Teilen des visuellen Systems beobachtet. Diese Aktivität beginnt früh in den Verarbeitungsphasen und setzt sich fort, während wir Zahlen wahrnehmen.

Generell, wenn wir untersuchen, wie Menschen durchschnittliche Mengen schätzen, betrifft es bewegungslose Punkte. Im realen Leben verändern sich unsere Umgebung ständig, und wir schauen oft schnell umher. Das wirft die Frage auf, wie unser visuelles System die durchschnittliche Anzahl von schnell bewegenden visuellen Ereignissen ermittelt, wobei sowohl Raum als auch Zeit berücksichtigt werden.

Frühere Studien zeigen, dass wir, wenn wir wechselnde Reize oder eine Reihe von unterschiedlichen Objekten sehen, die durchschnittliche Anzahl genau wahrnehmen und beurteilen können. Viele Studien haben ergeben, dass unser visuelles System den Durchschnittswert eines Merkmals, das sich über die Zeit ändert, leicht erfassen kann. Wir wissen aus früheren Arbeiten, dass die Beurteilung der durchschnittlichen Menge tendenziell präziser wird, je länger die Reihenfolge der Objekte ist, was bedeutet, dass wir bessere Urteile abgeben, wenn wir mehr Informationen haben. Es scheint auch, dass neuere Informationen in unseren Entscheidungen mehr zählen, obwohl dieser Effekt nicht bei allen Individuen konsistent sein mag.

Dieser Artikel zielt darauf ab, tiefer zu erkunden, wie unsere durchschnittliche Mengenwahrnehmung funktioniert und wie unser Gehirn diese Informationen verarbeitet. Wir verwendeten eine Aufgabe, bei der Teilnehmer dynamische Arrays von Punkten betrachteten, wobei sie entscheiden mussten, ob die durchschnittliche Menge höher oder niedriger ist als ein gespeichertes Referenzobjekt. Durch die Nutzung schnell wechselnder visueller Informationen hoffen wir, die Mechanismen hinter unserer Fähigkeit, durchschnittliche Mengen wahrzunehmen, und die damit verbundene Gehirnaktivität aufzudecken.

Experimentelle Einrichtung

Die Studie umfasste 22 erwachsene Freiwillige, die alle normales oder korrigiertes Sehen hatten. Jeder Teilnehmer wurde in einem schallgedämmten Raum getestet, während er vor einem Monitor sass.

Wir verwendeten eine Klassifizierungsaufgabe, bei der die Teilnehmer schnelle Sequenzen von Punktarrays beobachteten, die in der Menge variierten. In jedem Versuch mussten die Teilnehmer beurteilen, ob die durchschnittliche Anzahl der Punkte höher oder niedriger war als ein zuvor gezeigter Referenzreiz. Diese hochdynamische Anordnung sollte dafür sorgen, dass die Punkte wie ein kontinuierlicher Strom erschienen und nicht wie separate Bilder.

Während des Experiments variierte die Anzahl der Punkte, und jeder Teilnehmer sah die Referenz mehrfach. Sie konzentrierten sich auf einen zentralen Punkt auf dem Bildschirm, während sie die dynamischen Reize betrachteten. Nach jedem Reiz gab es eine kurze Pause, bevor sie aufgefordert wurden, ihr Urteil abzugeben.

Die Anzahl der Versuche für jeden Teilnehmer war erheblich, mit insgesamt 1000 Versuchen. Vor Beginn übten die Teilnehmer mit einer kleineren Anzahl von Versuchen, um sich mit der Aufgabe vertraut zu machen.

Analyse der Verhaltensdaten

Um zu verstehen, wie genau die Teilnehmer Mengen einschätzten, schauten wir uns mehrere Massstäbe an. Wir berechneten die Genauigkeit ihrer numerischen Schätzungen und massen auch ihre Präzision. So konnten wir analysieren, wie gut die Teilnehmer abschnitten und wie konsistent sie in ihren Urteilen waren.

Wir untersuchten auch, ob die Anzahl der Objekte in jeder Sequenz die Leistung beeinflusste. Die Ergebnisse zeigten bemerkenswerte Unterschiede, wobei einige Verzerrungen abhängig von der Anzahl der präsentierten Arrays auftraten. Die Teilnehmer neigten dazu, Schätzungen abzugeben, die entweder zu hoch oder zu niedrig waren, je nachdem, wie viele Arrays gezeigt wurden. Das deutet darauf hin, dass ihre Wahrnehmung der durchschnittlichen Menge durch die Länge der angesehenen Reihe beeinflusst werden kann.

Darüber hinaus analysierten wir, wie unterschiedliche Positionen der Arrays in einer Sequenz die Urteile der Teilnehmer beeinflussten. Es schien, dass die ersten und letzten Arrays unterschiedliche Einflüsse hatten, abhängig von der Gesamtzahl der Arrays in einer Sequenz.

Wir untersuchten auch, ob die Teilnehmer ihre Schätzungen basierend auf dem anpassten, was sie im vorherigen Versuch gesehen hatten. Das bedeutet, wenn sie in einem Versuch eine Anzahl von Punkten sahen, könnte das beeinflussen, wie sie die Menge im nächsten Versuch wahrnahmen.

EEG-Aufzeichnung und Verarbeitung

Um besser zu verstehen, wie das Gehirn die durchschnittliche Mengenwahrnehmung verarbeitet, zeichneten wir elektrische Aktivität im Gehirn mittels EEG auf. Diese Methode erlaubte es uns, zu sehen, wie das Gehirn auf die Reize während der Aufgabe reagierte.

Wir verarbeiteten die EEG-Daten sorgfältig, um Rauschen oder Artefakte herauszufiltern und sicherzustellen, dass die aufgezeichneten Signale zuverlässig waren. Wir konzentrierten uns auf bestimmte Gehirnwellen, von denen angenommen wird, dass sie mit der Wahrnehmung von Mengen und Anpassungseffekten zusammenhängen.

Indem wir die EEG-Signale für jede einzigartige Kombination von Mengen und Sequenzlängen mittelten, konnten wir bewerten, wie die Gehirnaktivität mit der Leistung der Teilnehmer in der Aufgabe variierte.

Analyse der ereignisbezogenen Potentiale

Wir analysierten die Gehirnantworten, um festzustellen, ob sie sensibel für die durchschnittlichen Mengen waren, die die Teilnehmer sahen. Indem wir die EEG-Daten nach der durchschnittlichen Anzahl von Punkten sortierten, konnten wir sehen, wie die Gehirnaktivität die Urteile der Teilnehmer widerspiegelte.

Die Ergebnisse zeigten, dass bestimmte Gehirnreaktionen an die durchschnittliche Menge gebunden waren, wobei spürbare Aktivität kurz nach Beginn des Reizes auftrat. Diese Reaktionen setzten sich während der Präsentation des Reizes fort.

Zusätzlich schauten wir uns an, wie die Gehirnaktivität mit der Genauigkeit und Präzision der Urteile der Teilnehmer zusammenhing. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass bestimmte Momente der Gehirnaktivität vorhersagen konnten, wie gut die Teilnehmer abschnitten, was auf eine mögliche Verbindung zwischen der Gehirnverarbeitung und der Wahrnehmung der durchschnittlichen Menge hinweist.

Anpassungseffekte der Wahrnehmung

Wir untersuchten auch, ob die Anpassung der Wahrnehmung die Fähigkeit der Teilnehmer beeinflusste, die durchschnittliche Menge wahrzunehmen. Das bedeutet, dass kürzliche Erfahrungen beeinflussen könnten, wie Menschen nachfolgende Informationen bewerten.

Unsere Ergebnisse zeigten eindeutige Anpassungseffekte, wie anhand der Unterschiede in den wahrgenommenen durchschnittlichen Mengen zu erkennen ist, basierend darauf, was die Teilnehmer zuvor gesehen hatten. Diese Verzerrungen zeigten, dass, wenn in dem vorherigen Versuch weniger Punkte gezeigt wurden, die Teilnehmer dazu neigten, die durchschnittliche Anzahl im folgenden Versuch zu überschätzen und umgekehrt.

Wir analysierten weiter, wie sich diese Effekte je nach Dauer oder Anzahl der im vorherigen Reiz gezeigten Arrays verändern könnten. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass längere Sequenzen einen stärkeren Effekt auf die Wahrnehmung der durchschnittlichen Menge hatten.

Wichtige Erkenntnisse

Die Studie lieferte wertvolle Einblicke, wie Menschen durchschnittliche Mengen wahrnehmen und was in ihren Gehirnen während dieses Prozesses vor sich geht. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse:

  1. Leistungsvariationen: Teilnehmer zeigten unterschiedliche Genauigkeit und Präzision bei der Schätzung durchschnittlicher Mengen, abhängig von der Anzahl der präsentierten Arrays. Das deutet darauf hin, dass umfangreichere Sequenzen zu Über- oder Unterschätzungen führen könnten.

  2. Temporale Gewichtung: Der Einfluss von Arrays in einer Sequenz variierte je nach Sequenzlänge. Bei kürzeren Sequenzen neigten die Teilnehmer eher dazu, sich auf neuere Informationen zu stützen, während bei längeren Sequenzen eine Verschiebung hin zu früheren Informationen zu beobachten war.

  3. Anpassungseffekte: Die Anpassung der Wahrnehmung spielte eine Rolle dabei, wie die Teilnehmer die durchschnittlichen Mengen über die Versuche hinweg wahrnahmen. Das bedeutet, ihre Schätzungen waren beeinflusst von dem, was sie gerade gesehen hatten, bevor sie ein Urteil abgaben.

  4. Neurale Aktivitätskorrelate: Die durch EEG gemessene Gehirnaktivität zeigte Sensitivität gegenüber durchschnittlichen Mengen und offenbarte mehrere Verarbeitungsstufen, die sowohl mit der Berechnung der durchschnittlichen Menge als auch mit Anpassungseffekten in Zusammenhang standen.

Durch die Kombination von Verhaltensdaten mit EEG-Aufzeichnungen können wir beginnen zu verstehen, welche zugrunde liegenden Prozesse an der Wahrnehmung der durchschnittlichen Menge beteiligt sind. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass unsere Fähigkeit, numerische Informationen zu bewerten, nicht nur auf den visuellen Eingaben basiert, die wir erhalten, sondern auch darauf, wie unser Gehirn frühere Erfahrungen verarbeitet hat.

Fazit

Zusammenfassend beleuchtet diese Studie, wie die Wahrnehmung durchschnittlicher Mengen funktioniert. Durch die Nutzung schnell dynamischer Reize und die Untersuchung sowohl der Verhaltensaspekte als auch der zugrunde liegenden Gehirnaktivität haben wir ein klareres Bild von den Mechanismen, die beteiligt sind, bereitgestellt.

Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Wahrnehmung durchschnittlicher Mengen ein dynamischer Prozess ist, der von kürzlichen visuellen Erfahrungen und der Gesamtmenge der bereitgestellten Informationen beeinflusst wird. Die Reaktionen des Gehirns auf diese Reize offenbaren verschiedene Verarbeitungsstufen, die zu unseren Urteilen beitragen.

Diese Forschung erweitert unser Verständnis von Kognition und Wahrnehmung, insbesondere wie wir mit numerischen Informationen in unserem täglichen Leben interagieren und diese interpretieren. Weitere Untersuchungen in diesem Bereich könnten zu einem tieferen Verständnis nicht nur der numerischen Wahrnehmung, sondern auch der Funktionsweise unserer visuellen Systeme in komplexeren Szenarien führen.

Originalquelle

Titel: The mechanisms and neural signature of average numerosity perception

Zusammenfassung: The human brain is endowed with an intuitive sense of number allowing to perceive the approximate quantity of items in a scene, or "numerosity." This ability is not limited to items distributed in space, but also to events unfolding in time and to the average numerosity of dynamic scenes. How the brain computes and represents the average numerosity over time however remains mostly unclear. Here we investigate the mechanisms and electrophysiological (EEG) signature of average numerosity perception. To do so, we used dynamic stimuli composed of 3-12 arrays presented for 50 ms each, and asked participants to judge the average numerosity of the sequence. Our results first show that the weight of different arrays in the sequence in determining the judgement is subject to both primacy and recency effects, depending on the length of the sequence. Moreover, we show systematic perceptual adaptation effects across trials, with the bias on numerical estimates depending on both the average numerosity and length of the preceding stimulus. The EEG results show numerosity-sensitive brain responses starting very early after stimulus onset, and that activity around the offset of the sequence can predict both the accuracy and precision of judgments. Additionally, we show a neural signature of the adaptation effect at around 300 ms, whereby the amplitude of brain responses can predict the strength of the bias. Overall, our findings support the existence of a dedicated, low-level perceptual mechanism involved with the computation of average numerosity, and highlight the processing stages involved with such process.

Autoren: Michele Fornaciai, I. Togoli, O. Collignon, D. Bueti

Letzte Aktualisierung: 2024-05-01 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.29.591635

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.29.591635.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an biorxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

Mehr von den Autoren

Ähnliche Artikel