Untersuchen von Lücken in naturhistorischen Sammlungen
Dieses Papier untersucht das Fehlen von Sammlung von Exemplaren in verschiedenen Regionen.
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Inhaltsverzeichnis
Seit vielen Jahren sammeln Leute Proben aus der Natur, um mehr über unseren Planeten zu lernen. Diese Proben helfen uns, wichtige Infos darüber zu bekommen, wie sich die Dinge verändern. Während in manchen Gegenden die Sammlungen im Laufe der Zeit zugenommen haben, fehlen in vielen anderen Regionen Aufzeichnungen. Das kann verschiedene Gründe haben. Einige Gebiete sind schwer erreichbar, wie hohe Berggipfel oder tiefe Schluchten. Andere könnten wegen politischer Probleme, wie zum Beispiel geschützten indigenen Gebieten oder Konfliktzonen, nicht zugänglich sein. Manchmal übersehen Forscher einfach bestimmte Regionen, weil sie denken, dass sie nicht reich an Biodiversität sind, wie Wüsten, und ziehen Gebiete vor, die für ihre Artenvielfalt bekannt sind, wie Regenwälder und Korallenriffe.
Eine andere Möglichkeit ist, dass es zwar Proben aus diesen Regionen gibt, sie aber nicht digitalisiert wurden. Digitalisierung bedeutet, Infos über gesammelte Proben in digitale Formate umzuwandeln, die leichter genutzt werden können. Finanzierung kann ein grosses Hindernis für diesen Prozess in vielen Institutionen weltweit sein. Sammlungen aus diesen unterrepräsentierten Gebieten fehlen möglicherweise auch in globalen Datenbanken, was den Zugang zu diesen Informationen erschwert.
In diesem Papier möchten wir uns genauer anschauen, was mit „unexplored“ Regionen gemeint ist, indem wir verschiedene Faktoren untersuchen, die zur fehlenden Sammlung in bestimmten Gegenden der Erde beitragen.
Naturhistorische Sammlungen
Das Sammeln von Proben aus der Natur bedeutet, wilde Organismen zu beobachten, zu sammeln und für zukünftige Studien zu konservieren. Wenn Forscher Daten sammeln, machen sie möglicherweise Fotos von den Organismen, messen sie oder nehmen Proben. Diese Proben werden dann auf verschiedene Weise konserviert, z.B. durch Chemikalien oder durch Trocknen, damit sie später untersucht werden können. Diese konservierten Proben dienen als Beweis für das Vorhandensein bestimmter Arten an spezifischen Orten und zu bestimmten Zeiten. Sie helfen Wissenschaftlern, Veränderungen in den Eigenschaften von Arten im Laufe der Zeit zu dokumentieren und können genutzt werden, um neue Arten nachzuweisen.
Naturhistorische Sammlungen haben viele Anwendungen. Sie helfen bei grossangelegten Studien zu globalen Veränderungen und ermöglichen Kooperationen zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen. Ein besorgniserregender Trend ist jedoch, dass die naturhistorischen Sammlungen abnehmen. Das könnte daran liegen, dass Museen ihre Schwerpunkte verschieben. Während sie früher Forschung und Sammlungen betont haben, konzentrieren sich viele jetzt mehr auf öffentliche Ausstellungen und Nachhaltigkeit. Ausserdem können politische und kulturelle Faktoren die Sammlung bestimmter Organismen verhindern, und eine Abnahme der Mittel für grundlegende wissenschaftliche Forschung erschwert die Situation zusätzlich. Das hat Ungleichheiten zwischen Forschern aus wohlhabenden und ärmeren Ländern geschaffen.
Um diese Probleme anzugehen, wollen wir Regionen auf der Erde hervorheben, in denen es wenige oder keine öffentlichen naturhistorischen Aufzeichnungen gibt und untersuchen, warum das so ist. Wir konzentrieren uns auf Land- und Süsswasserumgebungen und lassen die grossen und noch mysteriösen Ozeane aussen vor. Wir werden terrestrische Pflanzen und Wirbeltiere wie Vögel und Säugetiere sowie Süsswasserfische analysieren.
Lücken in den Sammlungen
Die Bereiche, in denen Sammlungen fehlen, sind nicht konsistent für verschiedene Organismengruppen. Zum Beispiel könnte eine Region wenige Säugetier-Proben aber viele Süsswasserfisch-Proben haben. Einige Studien haben gezeigt, dass Sammelbemühungen oft zugunsten bestimmter Gebiete wie Nordamerika und Westeuropa verzerrt sind. Ausserhalb dieser Regionen ist eine hohe Probenabdeckung meist mit spezifischen Programmen verbunden, die darauf abzielen, Daten an bestimmten Orten zu sammeln. Daher werden wir die Verzerrungen für jede Organismengruppe einzeln betrachten und Regionen identifizieren, in denen wissenschaftliche Sammlungen für mehrere Gruppen fehlen. Unser Ziel ist es, die Gründe hinter diesen Lücken zu erkennen und das Bewusstsein für Gegenden zu schärfen, die im Fokus zukünftiger naturhistorischer Forschung und Naturschutzmassnahmen stehen sollten.
Das Amazonasbecken ist eines der grössten und biodiversesten Gebiete weltweit, hat aber immer noch geringere Sammlungszahlen, besonders für Pilze und Säugetiere. Viele Teile des Amazonas sind weiterhin schlecht untersucht, mit nur einem kleinen Bruchteil des Gebiets, das in Pflanzenzensusdaten abgedeckt ist. Andere Tiefländer wie das Orinoco-Becken und die Atacama-Wüste haben ebenfalls nur wenige öffentlich verfügbare Aufzeichnungen. Während der Mangel an Sammlungen in der Atacama möglicherweise die geringe Artenvielfalt widerspiegelt, limitiert die Zugänglichkeit und der politische Konflikt auch die Erkundung in anderen Gebieten. Der Mangel an Strassen oder schiffbaren Flüssen macht es schwierig, viele Regionen zu erreichen, was Kosten, Risiken und logistische Probleme erhöht.
Regionale Analyse
Südamerika
In Südamerika zeigen die Sammlungsaufzeichnungen, dass Gebiete mit bergigem Terrain und bekannten Biodiversitäts-Hotspots mehr Proben haben. Dieser Trend entsteht wahrscheinlich, weil Forscher dazu tendieren, ihre Bemühungen auf Orte mit hoher Artenvielfalt zu konzentrieren. Zum Beispiel zeigen die Sammlungen in den Anden und dem Atlantischen Wald auffällige Muster der Sammelaktivität.
Dennoch bleiben wertvolle Gebiete unterprobt. Zum Beispiel hat das Amazonasbecken niedrigere Erfassungsraten in verschiedenen Gruppen, besonders für Pilze und Säugetiere. Auch andere Tiefländer sind schwach vertreten, und lokale Sammlungen, die existieren, wurden nicht ausreichend digitalisiert. Diese Situation bedeutet, dass viele Aufzeichnungen der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft verborgen bleiben.
Kartierungsbemühungen können Einblicke darüber geben, wie die Probenverteilungen sind. Zum Beispiel ist die Amazonasregion für ihre immense Biodiversität bekannt, hat aber weniger dokumentierte Sammlungen als erwartet. Zusätzlich fehlen in anderen Regionen wie dem Orinoco-Becken und den patagonischen Grasländern ausreichende Aufzeichnungen. Politische Instabilität war ein wesentlicher Faktor, der Sammlungen in verschiedenen Teilen Südamerikas einschränkt, wobei historische Konflikte oft die Fähigkeit von Naturforschern reduzieren, bestimmte Gebiete zu betreten.
Nord- und Mittelamerika
Nordamerika ist einer der am gründlichsten untersuchten Kontinente. Die meisten Gruppen zeigen konsistente Rückgänge bei den Sammlungsefforts, je weiter man von Süden nach Norden geht. Kanada hat grosse Lücken in den Aufzeichnungen, insbesondere im Inland. Die Bevölkerungsgrösse und die verfügbaren Ressourcen für das Sammeln können die Anzahl der gesammelten Proben direkt beeinflussen. In Regionen wie Nicaragua zeigen sich ähnliche Muster, wo es reiche Biodiversität gibt, aber die Sammelbemühungen minimal sind.
Die meisten Karibikgebiete scheinen gut untersucht zu sein, mit Ausnahme von Kuba, wo politische Faktoren den Zugang zu Ressourcen zu beeinflussen scheinen. Die Vereinigten Staaten sind besonders gut in Proben vertreten, hauptsächlich wegen klimatischer Unterschiede und der Verfügbarkeit von Ressourcen in verschiedenen Regionen. Allerdings gibt es in bestimmten Gebieten, wie dem Südosten der USA, Lücken bei den Säugetiersammlungen im Vergleich zu anderen Gruppen.
Afrika
In Afrika sind viele Gebiete, die als „unexplored“ gekennzeichnet sind, das Ergebnis einer geringen Digitalisierung bestehender Sammlungen und einem allgemeinen Mangel an Proben. Das Klima variiert stark auf dem Kontinent, wobei die trockene Sahara-Region stark von den tropischen Gebieten südlich der Sahara abweicht. Madagaskar zum Beispiel ist besser untersucht aufgrund der Bemühungen spezifischer botanischer Programme dort.
Leider bleiben die Sammlungen aus vielen afrikanischen Ländern dünn gesät, und das aus mehreren Gründen, einschliesslich historischer Ereignisse wie der Kolonialisierung, mangelnder wissenschaftlicher Unterstützung und geografischer Herausforderungen. Politische Instabilität und kulturelle Überzeugungen erschweren ebenfalls die Sammelaktivitäten. Es besteht ein grosser Bedarf, die Sammlungen in Afrika zu digitalisieren und mit globalen Datenbanken zu teilen, um das Verständnis und den Schutz der Biodiversität zu verbessern.
Australien und Ozeanien
In Australien sind Teile des zentralen trockenen Landes weniger untersucht im Vergleich zu den biodiverse Regionen im Norden und Süden. Diese Diskrepanz hängt grösstenteils mit dem raueren Klima und logistischen Schwierigkeiten beim Erreichen dieser Gebiete zusammen. Tasmanien und andere gemässigte Regionen scheinen gut in Sammlungen vertreten zu sein, teilweise wegen lokaler naturhistorischer Museen.
In Ozeanien gibt es eine Kluft zwischen gut untersuchten Regionen und solchen, denen Proben fehlen. Zum Beispiel war Neuguinea Teil zahlreicher naturhistorischer Expeditionen, jedoch bleiben einige Gegenden unterprobt. Länder wie Indonesien haben eine reiche Biodiversität, jedoch zeigen sie überraschend wenige Sammlungen, besonders für Pilze. Im Gegensatz dazu gab es auf den Philippinen mehr Sammlungsaktivitäten.
Europa
Der Grossteil Europas hat einen Reichtum an gesammelten Proben, wobei die digitalisierten Aufzeichnungen zu den höchsten weltweit zählen. Dennoch fehlen grosse Regionen Eurasiens, einschliesslich eines Grossteils des Festlands von China und Russland, an ausreichenden Sammlungen. Indien ist ebenfalls unerwartet niedrig in den Aufzeichnungen, angesichts seiner reichen Biodiversität. In Gebieten mit starken lokalen Institutionen und Digitalisierung Bemühungen gibt es tendenziell mehr Proben, wie z.B. in Südkorea und Taiwan.
Fazit
Der Begriff „unexplored“ kann je nach Kontext verschiedene Bedeutungen haben. Für einige bezieht es sich vielleicht auf Orte, die nie von Menschen gesehen wurden, während es für andere möglicherweise Orte meint, die nicht gründlich untersucht wurden oder unberührt geblieben sind. Wenn wir uns die als „unexplored“ gekennzeichneten Regionen anschauen, finden wir oft heraus, dass ein Mangel an digitalisierten naturhistorischen Sammlungen zu diesem Missverständnis beiträgt.
Einige Gebiete haben vielleicht einfach weniger Organismen zu sammeln, während andere von politischer Unruhe oder fehlender Infrastruktur betroffen sind. Es ist wichtig, das Thema unterrepräsentierter Regionen sensibel zu behandeln und zu verstehen, dass bestehende Forschungen und das Wissen lokaler Wissenschaftler immense Werte haben.
Zukünftige Forschungen sollten sich darauf konzentrieren, diese Lücken in der Biodiversität besser zu verstehen, nicht nur im Sinne wissenschaftlicher Entdeckungen, sondern auch zur Unterstützung von Naturschutzmassnahmen. Der Zugang zu finanziellen Ressourcen für die Digitalisierung zu verbessern und die ethische Zusammenarbeit zwischen lokalen Gemeinschaften und Forschern zu betonen, sind entscheidend, um ein inklusiveres Verständnis der Biodiversität zu fördern.
Indem wir Regionen mit wenigen oder keinen Sammlungen anerkennen, wollen wir die Diskussion anregen, wie wir diese Orte besser untersuchen und schützen können, um sicherzustellen, dass die Bedeutung lokalen Wissens und Praktiken respektiert und in zukünftige Forschungsbemühungen integriert wird.
Titel: What unexplored means: Mapping undersampled regions in natural history collections
Zusammenfassung: We examined global records of accessible natural history voucher collections (with publicly available data) for terrestrial and freshwater vascular plants, fungi, freshwater fishes, birds, mammals, and herpetofauna (amphibians and reptiles) and highlight areas of the world that would be considered undersampled and sometimes called "unexplored" (i.e., have relatively low, or no evidence of, past sampling efforts) under typical Western-scientific descriptions. We also question what "unexplored" may actually mean in these contexts and explain how retiring the term in favor of more nuanced phrasing can mitigate future misunderstandings of natural history science.
Autoren: Prosanta Chakrabarty, L. Ball, S. Rodriguez Machado, D. Paredes-Burneo, S. Rutledge, D. Boyd, D. Vander Pluym, S. Babb-Biernacki, A. Chipps, R. Ozturk, Y. Terzi
Letzte Aktualisierung: 2024-05-01 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.09.579602
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.09.579602.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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