Auswirkung von Ballaststoffen auf Entzündungen bei Erwachsenen
Studie untersucht, wie sich die Faseraufnahme auf Entzündungen und die Gehirnstruktur bei übergewichtigen Erwachsenen auswirkt.
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Inhaltsverzeichnis
Eine hohe Aufnahme von fettreichen Lebensmitteln kann zu einer niedrigen Entzündung im Körper führen. Das kann Veränderungen in Bereichen des Gehirns zur Folge haben, die wichtig für die Kontrolle der Nahrungsaufnahme sind, wie zum Beispiel den Hypothalamus. Diäten mit viel gesättigten Fetten können Systeme im Körper aktivieren, die Entzündungen verursachen, und auch die Bakterien im Darm verändern. Das kann den Darm durchlässiger machen, sodass schädliche Substanzen ins Blut gelangen und Entzündungen auslösen. Entzündungsstoffe, die ins Gehirn gelangen, können die normale Gehirnfunktion stören.
Ballaststoffreiche Ernährung und ihre Vorteile
Auf der anderen Seite haben Studien gezeigt, dass ballaststoffreiche Diäten entzündungshemmende Effekte im Darm und im Blut haben. Ballaststoffe werden von Bakterien im Darm in Stoffe umgewandelt, die kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) heissen. Diese SCFAs helfen, Entzündungen sowohl dort zu reduzieren, wo sie im Darm produziert werden, als auch im gesamten Körper, sobald sie ins Blut gelangen.
Im Darm helfen SCFAs, die Darmbarriere stark zu halten, indem sie die Bildung von engen Verbindungen fördern. Das hilft, schädliche Bakterien davon abzuhalten, ins Blut zu gelangen. Ausserdem können SCFAs auch das Immunsystem beeinflussen, was sich auf Entzündungen im Körper und im Gehirn auswirken kann.
Eine ballaststoffreiche Ernährung oder die aus Ballaststoffen erzeugten SCFAs können die Freisetzung von Hormonen aus dem Darm fördern, die den Appetit kontrollieren. Diese Hormone können die Hungerzeichen im Gehirn unterdrücken, was den Leuten hilft, sich satt zu fühlen. Dieses gesteigerte Sättigungsgefühl kann dazu führen, dass weniger fettreiche Lebensmittel konsumiert werden und somit die Entzündungswerte sinken.
Forschungen haben gezeigt, dass Leute, die mehr Ballaststoffe essen, tendenziell niedrigere Werte bestimmter Entzündungsmarker im Blut haben. Allerdings sind Studien, die speziell untersuchen, wie Ballaststoffe Entzündungen beeinflussen, begrenzt und beinhalten oft kleine Personengruppen.
Ziel der Studie
Diese Studie hatte zum Ziel, herauszufinden, ob eine erhöhte Ballaststoffaufnahme helfen könnte, Entzündungen bei übergewichtigen Erwachsenen zu reduzieren. Zwei Hauptfragen wurden untersucht:
- Steht eine höhere Ballaststoffaufnahme in Zusammenhang mit niedrigeren Entzündungsmarkern im Blut?
- Verbessert eine kurzfristige Erhöhung der Ballaststoffaufnahme die Entzündungsmarker und die Gehirnstruktur?
Methoden der Studie
Die Teilnehmer wurden aus bestehenden Datenbanken und Anzeigen rekrutiert. Sie wurden für ihre Zeit und Teilnahme an der Studie bezahlt. Alle Teilnehmer gaben ihr Einverständnis und erfüllten spezifische Gesundheitskriterien, um eine geeignete Studiengruppe zu gewährleisten.
Die Studie umfasste übergewichtige Erwachsene im Alter von 19 bis 42 Jahren. Jeder Teilnehmer absolvierte über mehrere Wochen hinweg Bewertungen. Sie erhöhten entweder ihre Ballaststoffaufnahme mit Inulin oder erhielten ein Placebo, das keine Ballaststoffe hatte. Eine Auswaschphase wurde einbezogen, um sicherzustellen, dass keine Auswirkungen aus der vorherigen Diät die Ergebnisse beeinflussen.
Die Teilnehmer füllten Ernährungsfragebögen aus, um ihre Ballaststoffaufnahme zu verfolgen. Ihr Blut wurde nach dem Fasten abgenommen, um Entzündungsmarker zu messen. Der Body-Mass-Index (BMI) und der Körperfettanteil wurden ebenfalls gemessen.
Ergebnisse der Studie
Das Hauptziel war zu sehen, ob eine erhöhte Ballaststoffaufnahme mit niedrigeren Entzündungen und Veränderungen im Hypothalamus, einem Teil des Gehirns, der für die Regulierung des Hungers verantwortlich ist, in Zusammenhang steht. Leider zeigten die Ergebnisse keine starke Verbindung zwischen der Ballaststoffaufnahme und den Entzündungsmarkern im Blut.
Ausserdem gab es keine signifikanten Auswirkungen der Ballaststoffaufnahme auf die Mikrostruktur des Hypothalamus. Obwohl während der Ballaststoffintervention leichte Veränderungen in der Struktur des Hypothalamus festgestellt wurden, waren diese Änderungen nicht statistisch signifikant.
Genauer gesagt ergab die Studie, dass männliche Teilnehmer niedrigere Werte bestimmter Entzündungsmarker hatten. Ein höherer Körperfettanteil wurde ebenfalls mit höheren Entzündungsmarkern in Verbindung gebracht, unabhängig von der Ballaststoffaufnahme. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das männliche Geschlecht und Körperfett einen grösseren Einfluss auf die Vorhersage von Entzündungen hatten als die Ballaststoffaufnahme.
Diskussion und Fazit
Diese Studie legt nahe, dass für die beteiligten Teilnehmer eine erhöhte Ballaststoffaufnahme nicht zu signifikanten Änderungen der Entzündungsmarker oder der Gehirnstruktur führte. Sie hebt die Bedeutung der Körperzusammensetzung und des Geschlechts bei der Bestimmung der Entzündungsniveaus hervor.
Das Fehlen signifikanter Ergebnisse könnte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Die Teilnehmer waren grösstenteils gesund und hatten möglicherweise nicht genug Entzündungen, damit die Ballaststoffe einen merklichen Einfluss haben. Ausserdem könnte die zweiwöchige Interventionsdauer nicht lang genug gewesen sein, um signifikante Veränderungen zu erkennen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl ballaststoffreiche Diäten mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht wurden, diese Studie darauf hinweist, dass eine erhöhte Ballaststoffaufnahme möglicherweise keinen starken entzündungshemmenden Effekt bei übergewichtigen jungen Erwachsenen hat. Zukünftige Forschungen sind notwendig, um mit grösseren Gruppen und längeren Beobachtungszeiträumen das Verhältnis zwischen Ballaststoffen und Entzündungen vollständig zu verstehen.
Stärken und Einschränkungen der Studie
Eine Stärke der Studie ist die Kontrolle bei der Auswahl der Teilnehmer und der Messungen. Die Studie berücksichtigte verschiedene Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten, wie Alter, Geschlecht und Körperzusammensetzung. Es gab jedoch auch Einschränkungen, wie die Abhängigkeit von selbstberichteter Nahrungsaufnahme, die manchmal zu ungenauen Daten führen kann. Die kurze Dauer der Intervention könnte es ausserdem verhindert haben, dass ausreichende Veränderungen erkannt wurden.
Abschliessend lässt sich sagen, dass, obwohl diese Studie sich auf den Zusammenhang zwischen Ballaststoffen, Entzündungen und Gehirngesundheit bei übergewichtigen Erwachsenen konzentrierte, umfassendere und längere Studien notwendig sind, um vollständig zu verstehen, wie die Ernährung diese Faktoren beeinflusst.
Titel: Habitual and supplemented prebiotic diets and their links to inflammatory serum markers and hypothalamic microstructure in young, overweight adults: a pre-registered study.
Zusammenfassung: BackgroundPrebiotic dietary fiber and related metabolites have been suggested to attenuate low-grade systemic and central inflammation through improving gut-brain axis signaling. We here aimed to test whether habitual or short-term high-dose fiber intake is linked to inflammatory markers in blood and to indicators of central hypothalamic inflammation. MethodsIn total, 59 adults (19 women, aged 28.3 years {+/-} 6.6 SD, mean body mass index, BMI, 27.3 {+/-} 1.5 SD) were included into analyses. Participants completed a food frequency questionnaire, underwent diffusion-weighted magnetic resonance imaging (MRI) at 3 Tesla for provision of mean diffusivity (MD) as a marker of brain tissue inflammation and donated fasting blood. Measurements took place at up to 4 timepoints, i.e. before and after 14 days of supplementary fiber and placebo intake, respectively. High-sensitive C-reactive protein (CRP), tumor-necrosis factor alpha (TNF-) and interleukin-6 (IL6) were assessed in serum. The study was preregistered at https://osf.io/uzbav. ResultsHabitual and interventional high-fiber diet was not significantly associated with neither inflammatory markers (|{beta}intervention|> 0.1, p > 0.32) nor with hypothalamic MD (|{beta}intervention| = 1.8, p = 0.07) according to linear mixed effects modeling. Male sex and higher body fat mass related to higher CRP. Further, higher BMI was borderline related to lower hypothalamic MD. ConclusionsIn this sample of overweight adults, dietary fiber intake was not related to inflammatory blood markers or hypothalamic microstructure. Instead, sex and body composition were of higher importance for prediction of interindividual differences in markers of (neuro)inflammation. Significance StatementPrebiotic dietary fiber has been discussed to lower systemic and central inflammation. While previous studies investigated the effects of fiber on inflammatory blood markers, the knowledge of the effect of fiber on neuroinflammation is limited. Thus, in this pre-registered randomized controlled trial analysis we examined the relationship between dietary fiber intake and inflammatory markers in blood and hypothalamus. 3T MRI and blood markers were assessed before and after high-fiber intake and placebo in 59 adults. In our overweight study sample of 19-42 years old adults, fiber intake had no significant impact on inflammatory markers. The current null findings can inform future nutrition neuroimaging trials and add to the discussion about how diet may affect brain structure and function.
Autoren: Veronica Witte, E. Toews, E. Medawar, R. Thieleking, F. Beyer, M. Stumvoll, A. Villringer
Letzte Aktualisierung: 2023-11-01 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.11.01.23297892
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.11.01.23297892.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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