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# Biologie# Bioinformatik

Fortschritte im Protein-Sprachmodellieren mit MULAN

MULAN integriert Sequenz- und Strukturinformationen, um das Verständnis von Proteinen zu verbessern.

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MULAN: NeuesMULAN: NeuesProteinmodellfür Einblicke in Proteine.Kombiniert Sequenz- und Strukturdaten
Inhaltsverzeichnis

Proteine sind essentielle Moleküle, die in allen Lebewesen vorkommen. Sie bestehen aus kleineren Einheiten, die Aminosäuren genannt werden, und es gibt 20 verschiedene Arten dieser Aminosäuren. Die Reihenfolge, in der diese Aminosäuren angeordnet sind, bestimmt, wie ein Protein gebildet wird und was es tut. Jedes Protein hat eine einzigartige Form, die es ihm ermöglicht, spezifische Funktionen in Zellen und Organismen auszuführen.

Die Forschung zu Proteinen hat durch Fortschritte in der Technologie, insbesondere in der Gen-Sequenzierung, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das hat dazu geführt, dass eine riesige Menge an Proteindaten öffentlich verfügbar geworden ist, die Forscher nutzen können, um besser zu verstehen, wie das Leben auf molekularer Ebene funktioniert. Mit modernen Computertechniken können Wissenschaftler Proteinsequenzen effektiver analysieren, was in verschiedenen Bereichen, darunter die Medikamentenentwicklung und Biotechnologie, hilfreich sein kann.

Maschinelles Lernen und Proteine

Mit dem Aufkommen von maschinellem Lernen haben Forscher Wege gefunden, Techniken, die normalerweise in der Sprachverarbeitung verwendet werden, auf Proteinsequenzen anzuwenden. Das liegt daran, dass Proteinsequenzen ähnlich wie Sätze aus Wörtern betrachtet werden können. So wie Wörter Sätze in der Sprache bilden, bilden Aminosäuren Proteine. Diese Ähnlichkeit bringt Wissenschaftler dazu zu denken, dass das Verständnis von Proteinsequenzen helfen könnte, deren Strukturen und Funktionen vorherzusagen.

Kürzlich sind neue Modelle der Protein-Sprache, bekannt als PLMs, aufgetaucht. Diese Modelle analysieren Proteinsequenzen und haben vielversprechende Ergebnisse beim Lernen von Proteinrepräsentationen gezeigt. Zu den führenden Modellen gehören ProtTrans, ESM-2 und Ankh. Obwohl diese Modelle bedeutende Fortschritte gemacht haben, stossen sie oft auf Einschränkungen, wenn sie nur Sequenzdaten verwenden. Sie stellen die strukturellen Aspekte von Proteinen, die entscheidend für das Verständnis der Funktionsweise von Proteinen sind, nicht vollständig dar.

Der Bedarf an strukturellen Informationen

Neueste Entwicklungen in Methoden zur Untersuchung von Proteinstrukturen, insbesondere AlphaFold, haben es einfacher gemacht, strukturelle Informationen über eine grosse Anzahl von Proteinen zu erhalten. Das hat zur Schaffung neuer Modelle geführt, die sowohl Sequenz- als auch strukturelle Informationen über Proteine kombinieren. Ein Beispiel ist ein Modell namens SaProt, das einige strukturelle Kenntnisse integriert, aber immer noch nicht das volle Potenzial der dreidimensionalen Proteinstruktur nutzt.

Diese Lücke zeigt, dass es verbesserte Modelle braucht, die strukturelle Informationen von Proteinen besser einbeziehen, um ihre Leistung in verschiedenen Aufgaben zu steigern.

Einführung von MuLAn: Ein neuer Ansatz zur Proteinmodellierung

Um die Einschränkungen der aktuellen Modelle zu adressieren, schlagen wir ein neues Modell namens MULAN vor, das für ein multimodales Protein-Sprachmodell steht, das mit sowohl Sequenz- als auch strukturellen Daten arbeitet. MULAN beinhaltet eine Komponente namens Structure Adapter, die hilft, die Details der Proteinstruktur unter Verwendung spezifischer Winkel zu verarbeiten. Mit diesem Modell können Forscher tiefere Einblicke in die Funktionsweise und Interaktion von Proteinen gewinnen.

Ein bedeutender Vorteil von MULAN ist, dass es auf vorhandenen Basismodellen aufbaut, was ein effizienteres Training ermöglicht. Anstatt eine umfassende Schulung von Grund auf zu benötigen, kann MULAN vortrainierte Modelle verfeinern, was die Übernahme struktureller Kenntnisse erleichtert und beschleunigt.

Leistungsbewertung von MULAN

Wir haben die Leistung von MULAN bei verschiedenen Aufgaben bewertet, die ein Verständnis der Eigenschaften von Proteinen erfordern. Unsere Ergebnisse zeigen, dass MULAN konsequent besser abschneidet als Modelle, die sich nur auf Sequenzen verlassen. Die Verbesserungen waren besonders auffällig bei Aufgaben, die Proteininteraktionen und -eigenschaften betreffen, was bestätigt, dass die Einbeziehung struktureller Daten die Modellleistung erheblich verbessert.

MULAN zeigte auch bessere Ergebnisse im Vergleich zum SaProt-Modell, das bereits strukturelle Informationen nutzt. Das deutet darauf hin, dass es noch Potenzial gibt, bestehende strukturelle Modelle durch die Verwendung unseres vorgeschlagenen Structure Adapters zu verbessern.

Der Structure Adapter erklärt

Der Structure Adapter ist ein zentrales Merkmal von MULAN, das es ihm ermöglicht, strukturelle Informationen zu integrieren. Diese Komponente verarbeitet die Winkel, die mit Protein-Resten verbunden sind, was entscheidend dafür ist, die Gesamform des Proteins zu bestimmen.

In MULAN übersetzt dieser Adapter die Winkeldaten in eine Form, die zusammen mit den traditionellen Sequenzdaten verwendet werden kann. Dadurch kann das Modell sowohl die Sequenz als auch die Struktur berücksichtigen, was zu einem umfassenderen Verständnis der Eigenschaften jedes Proteins führt.

Training und Datenverarbeitung

MULAN wurde mit einem grossen Datensatz von Proteinstrukturen trainiert, die aus bestehenden Datenbanken stammen. Dabei wurden zu kurze Proteine herausgefiltert und sichergestellt, dass die verbleibenden Proteine zuverlässige strukturelle Daten hatten.

Während der Trainingsphase haben wir eine Strategie verwendet, die zufällig Teile der Eingabedaten maskiert. Für die Winkeldaten haben wir eine ähnliche Maskierungsmethode angewendet, um die Qualität unseres Modells zu verbessern. Das war besonders wichtig, um unzuverlässige Informationen zu vermeiden, die die Leistung beeinträchtigen könnten.

Ergebnisse aus verschiedenen Aufgaben

Wir haben MULAN in acht verschiedenen Aufgaben getestet, die mit dem Verständnis von Proteinen zu tun haben. Dazu gehörten das Vorhersagen von Interaktionen zwischen Proteinen, das Vorhersagen von Eigenschaften wie Temperaturstabilität und die Analyse von Proteinfunktionen. Die Leistungsmetriken zeigten, dass MULAN bei Aufgaben, die von einem Verständnis der Proteinstruktur profitieren, hervorragend abschnitt.

Zum Beispiel zeigte MULAN bei der Aufgabe, wie Proteine miteinander interagieren, eine deutliche Verbesserung gegenüber anderen Modellen. Zudem waren die Ergebnisse beim Vorhersagen von molekularen Funktionen von Proteinen ebenfalls signifikant besser.

Erkenntnisse aus der Ablationsstudie

Ein wichtiger Teil unserer Bewertung war eine Ablationsstudie, in der wir die spezifischen Beiträge verschiedener Komponenten innerhalb von MULAN untersucht haben. Diese Studie bestätigte, dass der Structure Adapter entscheidend für die Verbesserung der Modellleistung war. Einfach nur strukturelle Merkmale hinzuzufügen, ohne den Adapter, führte nicht zum gleichen Erfolg.

Wir fanden auch heraus, dass das Herausfiltern von strukturellen Daten mit geringer Zuverlässigkeit die Gesamtergebnisse verbesserte. Indem wir sicherstellten, dass nur verlässliche strukturelle Informationen im Training verwendet wurden, konnte das Modell bei verschiedenen Aufgaben besser abschneiden.

Vorhersage der Sekundärstruktur

Um die Effektivität von MULAN bei der Nutzung dreidimensionaler Strukturinformationen weiter zu demonstrieren, haben wir speziell Aufgaben betrachtet, die die Vorhersage der Sekundärstruktur betreffen. Sekundärstrukturen sind häufig in Proteinen vorkommende Muster, wie Alpha-Helices und Beta-Faltblätter.

Die Ergebnisse zeigten, dass MULAN sowohl traditionelle sequenzbasierte Modelle als auch bestehende Strukturmodelle übertraf, was seine verbesserte Wahrnehmung von Elementen der Sekundärstruktur demonstriert. Das verstärkt die Fähigkeit des Modells, strukturelle Informationen effektiv zu nutzen.

Fazit und zukünftige Richtungen

MULAN stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von Protein-Sprachmodellen dar, die strukturelle Daten einbeziehen. Durch die Kombination von Sequenzinformationen mit strukturellen Einblicken verbessert das Modell nicht nur die Leistung bestehender Modelle, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Forschung in der Proteinwissenschaft.

Obwohl MULAN hervorragende Ergebnisse gezeigt hat, gibt es immer noch Herausforderungen zu bewältigen. Zukünftige Bemühungen könnten darin bestehen, das Modell mit grösseren Datensätzen zu trainieren und neue Methoden zu erkunden, um noch mehr strukturelle Informationen einzuarbeiten.

Diese Arbeit hebt die Bedeutung der Kombination verschiedener Datentypen im Verständnis komplexer biologischer Systeme hervor. Während wir weiterhin an der Verfeinerung dieser Modelle arbeiten, werden wir wahrscheinlich tiefere Einblicke in die Rolle von Proteinen in den Lebensprozessen gewinnen.

Originalquelle

Titel: MULAN: Multimodal Protein Language Model for Sequence and Structure Encoding

Zusammenfassung: Most protein language models (PLMs), which are used to produce high-quality protein representations, use only protein sequences during training. However, the known protein structure is crucial in many protein property prediction tasks, so there is a growing interest in incorporating the knowledge about the protein structure into a PLM. In this study, we propose MULAN, a MULtimodal PLM for both sequence and ANgle-based structure encoding. MULAN has a pre-trained sequence encoder and an introduced Structure Adapter, which are then fused and trained together. According to the evaluation on 7 downstream tasks of various nature, both small and medium-sized MULAN models show consistent improvement in quality compared to both sequence-only ESM-2 and structure-aware SaProt. Importantly, our model offers a cheap increase in the structural awareness of the protein representations due to finetuning of existing PLMs instead of training from scratch. We perform a detailed analysis of the proposed model and demonstrate its awareness of the protein structure. The implementation, training data and model checkpoints are available at https://github.com/DFrolova/MULAN.

Autoren: Daria Frolova, M. Pak, A. Litvin, I. Sharov, D. Ivankov, I. Oseledets

Letzte Aktualisierung: 2024-06-02 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.05.30.596565

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.05.30.596565.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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