Herausforderungen bei der Verständlichkeit von Sprachmodellen hinsichtlich ihrer Lesarten
Diese Studie untersucht, wie Sprachmodelle Sätze verarbeiten, die das Wort 'respektive' enthalten.
― 7 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
Menschen finden es einfach, Sätze zu verstehen, die das Wort "respektive" enthalten, wie zum Beispiel "Niels Bohr und Kurt Cobain wurden respektive in Kopenhagen und Seattle geboren." In diesem Artikel wird untersucht, wie Sprachmodelle, also Computerprogramme, die darauf ausgelegt sind, menschliche Sprache zu verstehen, die Bedeutung hinter solchen Sätzen verarbeiten. Es wird auf zwei Hauptbereiche geschaut: Grammatik und Allgemeinwissen über die Welt.
Sprachmodelle werden auf ihre Fähigkeit getestet, mit verschiedenen Formen von "respektive" umzugehen, durch zwei speziell erstellte Datensätze. Ein Datensatz ist synthetisch, was bedeutet, dass er künstlich erstellt wurde, um verschiedene Arten zu beinhalten, wie das Wort "respektive" auftreten kann. Der andere Datensatz kommt aus realen Beispielen. Das Ziel ist zu sehen, ob Sprachmodelle diese Phrasen immer noch verstehen können, ohne ausdrücklich darauf trainiert zu sein, "respektive" zu erkennen, oder ob sie das nur tun können, wenn es klar gesagt wird.
Die Ergebnisse zeigen, dass Sprachmodelle zwar ziemlich gut lernen können, wenn "respektive" vorhanden ist, aber Schwierigkeiten haben, wenn es angedeutet oder gar nicht erwähnt wird. Ausserdem brauchen sie mehr Training, wenn sie mit realen Beispielen umgehen, verglichen mit den synthetischen. Selbst wenn Modelle länger trainiert werden, scheitern sie oft daran, verschiedene Teile von Sätzen, die "respektive" verwenden, richtig miteinander zu verbinden.
Was sind respektive Lesarten?
Der Begriff "respektive Lesarten" bezieht sich darauf, wie Sätze verschiedene Gruppen von Subjekten und Objekten verknüpfen können. Zum Beispiel, in dem Satz "John und Mary lächelten," verstehen wir, dass es bedeutet "John lächelte und Mary lächelte." Diese Art der Bedeutungsinterpretation nennt man distributive Lesart, bei der die Handlung auf jede Person separat angewendet wird.
Es gibt auch andere Arten von Lesarten, wie kollektive Lesarten, wo eine Handlung auf eine Gruppe insgesamt angewendet wird. Zum Beispiel impliziert "Die Männer versammelten sich," dass alle Männer zusammengekommen sind, anstatt dass jeder Mann einzeln versammelt. Kumulative Lesarten beinhalten Beziehungen zwischen zwei verschiedenen Gruppen, ohne die genauen Aktionen zu spezifizieren.
Respektive Lesarten ermöglichen eine spezifische Beziehung zwischen zwei Gruppen und stellen sicher, dass jedes Subjekt in der ersten Gruppe einem Pendant in der zweiten Gruppe entspricht. Zum Beispiel, wenn wir sagen "Emiliano Zapata und Gerhart Münch starben respektive in Morelos und Michoacán," bedeutet das, dass Zapata in Morelos und Münch in Michoacán starb.
In diesem Artikel wollen die Forscher sehen, wie gut Sprachmodelle diese Arten von Strukturen verstehen können, insbesondere wenn das Wort "respektive" weggelassen oder angedeutet wird.
Erstellung von Datensätzen für Tests
Um Sprachmodelle zu testen, wurden zwei Datensätze erstellt: einer namens WikiResNLI, der synthetisch ist, und ein anderer namens NatResNLI, der aus natürlich vorkommenden Beispielen besteht. Der WikiResNLI-Datensatz enthält kontrollierte Beispiele, die darauf abzielen, Sprachmodelle herauszufordern. Jeder Satz paart Subjekte mit entsprechenden Objekten explizit oder implizit und ermöglicht verschiedene Interpretationsformen.
Der NatResNLI-Datensatz enthält andererseits tatsächliche Sätze, in denen "respektive" verwendet wird. Die Forscher sammelten diese Sätze aus verschiedenen Online-Quellen und stellten sicher, dass sie die beabsichtigten Bedeutungen klar ohne Verwirrung zeigten.
Die beiden Datensätze helfen dabei zu bewerten, ob Sprachmodelle mit diesen respektiven Lesarten richtig schlussfolgern können und die Bedeutungen dahinter verstehen, auch ohne explizite Markierungen.
Leistung von Sprachmodellen
Bei Tests mit Sprachmodellen wie DeBERTa auf diesen Datensätzen zeigten die Ergebnisse, dass die Modelle ihr Verständnis der respektiven Lesarten verbessern konnten, wenn sie mit mehr Daten trainiert wurden. Die Verbesserungen waren jedoch begrenzt. Zum Beispiel war die Leistung beim Feintuning der Modelle mit beiden Datensätzen besser, wenn "respektive" vorhanden war, fiel aber erheblich ab, wenn es nicht der Fall war.
In Szenarien, in denen das Sprachmodell ohne vorheriges Training auf den Datensätzen getestet wurde, schnitt es schlecht ab. Das leistungsstärkste Modell, DeBERTa, erreichte nur etwa 35% Genauigkeit mit dem synthetischen Datensatz und etwas höher, als es mit allen verfügbaren Datensätzen trainiert wurde. Obwohl die Leistung mit mehr Training besser wurde, blieb sie unzureichend, insbesondere in Fällen ohne explizite Hinweise.
Verallgemeinerung von Lesarten
Die Forscher fragten sich, ob Sprachmodelle ihr Verständnis von expliziten Instanzen von "respektive" auf implizite Beispiele übertragen konnten. In einigen Tests wurden Sprachmodelle mit expliziten Markierungen trainiert, bevor sie auf solche ohne Markierungen trafen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Modelle zwar einige Verbindungen zwischen expliziten und impliziten Lesarten lernen konnten, aber nicht effektiv dabei waren.
Die Modelle hatten Schwierigkeiten mit komplexeren Konstruktionen und scheiterten oft daran, ihr Verständnis zu verallgemeinern. Zum Beispiel benötigten die Modelle viele Instanzen, um ein grundlegendes Mass an Genauigkeit zu erreichen, während Menschen die Bedeutungen leicht mit minimalem Kontext ableiten konnten.
Einfluss der natürlichen Sprache
Die Forscher wollten auch sehen, ob Sprachmodelle ihr Wissen vom WikiResNLI-Datensatz auf den NatResNLI-Datensatz anwenden konnten, der reale Beispiele enthält. Sie fanden heraus, dass die Leistung normalerweise schlechter war, wenn sie von synthetischen zu natürlichen Instanzen übergingen. Das deutet darauf hin, dass Sprachmodelle oft Schwierigkeiten haben, ihr trainiertes Wissen auf weniger strukturierte, komplexere sprachliche Formen anzupassen.
Wenn sie zum Beispiel mit Sätzen aus dem NatResNLI-Datensatz getestet wurden, zeigten die Modelle eine Abnahme der Genauigkeit aufgrund der erhöhten Komplexität der Sätze und der darin enthaltenen sprachlichen Strukturen.
Hinweise für Vorhersagen
Ein wichtiger Aspekt der Forschung war die Identifizierung, auf welche Hinweise Sprachmodelle sich bei der Vorhersage von Bedeutungen stützten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Modelle oft auf oberflächliche Hinweise, wie spezifische Wörter oder Phrasen, setzten, anstatt auf ein tieferes, kontextuelles Verständnis. Sprachmodelle hatten Schwierigkeiten, Bedeutungen abzuleiten, wenn sie dazu verpflichtet waren, Allgemeinwissen und Weltwissen anzuwenden.
Wenn beispielsweise Paare präsentiert wurden, die gegenseitige Exklusivität benötigten, um sie richtig zu verstehen, machten die Modelle häufig Fehler. Das zeigt, dass, während Sprachmodelle bestimmte Muster auswendig lernen können, sie möglicherweise die zugrunde liegende Logik und Beziehungen, die Menschen leicht erkennen, nicht begreifen.
Herausforderungen für Sprachmodelle
Diese Forschung hob wichtige Herausforderungen hervor, mit denen Sprachmodelle konfrontiert sind, insbesondere in ihrer Fähigkeit, respektive Lesarten zu verstehen und zu verarbeiten. Die Lücke zwischen dem Verständnis von menschlicher Sprache und dem von Sprachmodellen bleibt erheblich.
Abhängigkeit von Daten: Sprachmodelle sind stark auf die Menge und Art der Trainingsdaten angewiesen. Ohne ausreichende vielfältige Beispiele haben sie Schwierigkeiten, effektiv zu verallgemeinern.
Komplexe Linguistik: Komplexere Satzstrukturen verwirren Sprachmodelle oft und führen zu Fehlern im Denken und Verständnis.
Hinweise für Vorhersagen: Zu starkes Vertrauen auf lexikalische Hinweise kann die Fähigkeit der Sprachmodelle einschränken, die volle Bedeutung hinter Sätzen zu erfassen, was oft Allgemeinwissen erfordert.
Lernen aus dem Kontext: Sprachmodelle brauchen typischerweise explizite Anleitungen, um implizite Bedeutungen vollständig zu verstehen, was Menschen natürlich tun.
Fazit
Insgesamt zeigt die Studie, dass Sprachmodelle zwar bemerkenswerte Fortschritte im Verständnis natürlicher Sprache gemacht haben, es jedoch immer noch erhebliche Lücken in ihrer Leistung gibt. Sie haben Schwierigkeiten mit flexiblem Denken, insbesondere bei komplexen Satzstrukturen und den Feinheiten der natürlichen Sprache. Weitere Arbeiten sind nötig, um ihre Fähigkeit zu verbessern, respektive Lesarten und andere linguistische Konstruktionen zu verstehen, damit sie menschliche Denkmuster näherkommen können. Die Erforschung verschiedener Datensätze und Trainingsmethoden wird entscheidend sein, um diese Modelle in Zukunft zu verbessern.
Titel: What does the Failure to Reason with "Respectively" in Zero/Few-Shot Settings Tell Us about Language Models?
Zusammenfassung: Humans can effortlessly understand the coordinate structure of sentences such as "Niels Bohr and Kurt Cobain were born in Copenhagen and Seattle, respectively". In the context of natural language inference (NLI), we examine how language models (LMs) reason with respective readings (Gawron and Kehler, 2004) from two perspectives: syntactic-semantic and commonsense-world knowledge. We propose a controlled synthetic dataset WikiResNLI and a naturally occurring dataset NatResNLI to encompass various explicit and implicit realizations of "respectively". We show that fine-tuned NLI models struggle with understanding such readings without explicit supervision. While few-shot learning is easy in the presence of explicit cues, longer training is required when the reading is evoked implicitly, leaving models to rely on common sense inferences. Furthermore, our fine-grained analysis indicates models fail to generalize across different constructions. To conclude, we demonstrate that LMs still lag behind humans in generalizing to the long tail of linguistic constructions.
Autoren: Ruixiang Cui, Seolhwa Lee, Daniel Hershcovich, Anders Søgaard
Letzte Aktualisierung: 2023-05-31 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2305.19597
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2305.19597
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.