Die Auswirkungen von fehlgefalteten Proteinen bei Huntington-Krankheit
Forschung zeigt, dass Curcumin Potenzial hat, gegen Huntington-Krankheit durch Proteinaggregation zu kämpfen.
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
Die richtige Faltung von Proteinen ist für alle lebenden Organismen entscheidend. Wenn Proteine falsch gefaltet werden, kann das zu ernsthaften Krankheiten führen, besonders im Gehirn. Eine solche Krankheit ist die Huntington-Krankheit (HD), die mit einer bestimmten genetischen Mutation verbunden ist, die dazu führt, dass das Protein Huntingtin falsch gefaltet wird.
Was ist die Huntington-Krankheit?
Die Huntington-Krankheit gehört zu einer Gruppe von Störungen, die durch einen erweiterten Bereich von wiederholtem Glutamin in einem Protein verursacht werden. Bei HD ist die Anzahl dieser wiederholten Glutamine höher als normal, was dazu führt, dass das Protein schädliche Strukturen im Gehirn bildet. Diese abnormalen Proteinhaufen können die Gehirnfunktion stören und eine Reihe von Symptomen verursachen, von Bewegungsstörungen bis hin zu emotionalen und kognitiven Problemen.
Das Risiko, an HD zu erkranken, hängt mit der Anzahl der Glutamine im Protein zusammen. Je mehr Glutamine vorhanden sind, desto früher können Symptome auftreten. Bei Patienten lässt sich das falsch gefaltete Huntingtin-Protein im Gehirn finden, wo es Aggregate oder Haufen bildet, die charakteristisch für die Krankheit sind. Diese Proteinaggregate gelten als wichtige Marker für HD und könnten bei der Diagnose der Krankheit helfen.
Die Rolle von Proteinaggregaten
Über die genaue Wirkung dieser Proteinaggregate auf die Entwicklung von HD wird noch diskutiert. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie toxisch für Gehirnzellen sein können, während andere zeigen, dass bestimmte Arten von Aggregaten vielleicht weniger schädlich sind. Diese breite Palette von Effekten hat zu viel Diskussion darüber geführt, ob diese Aggregate eine Ursache der Krankheit sind oder eine schützende Reaktion.
Es können verschiedene Arten von Proteinaggregaten entstehen, und diese Typen interagieren wahrscheinlich unterschiedlich mit Gehirnzellen, was ihre potenzielle Toxizität beeinflussen könnte. Zum Beispiel könnten grössere Haufen nicht so schädlich für Zellen sein wie kleinere, komplexere Formen.
Untersuchung der Proteinstruktur
Aktuelle Forschung konzentriert sich darauf, wie Proteine falsch gefaltet werden und Aggregate bilden. Für das Huntingtin-Protein haben Studien gezeigt, dass die falsch gefaltete Version eine faserige Struktur aufweist, mit einem festen Kern aus Beta-Faltblättern, die durch die wiederholten Glutaminsegmente gebildet werden. Zu wissen, wie diese Proteinaggregate strukturiert sind, könnte Auswirkungen auf das Verständnis und die Behandlung von HD haben.
Suche nach Behandlungen
Es werden viele Strategien untersucht, um neurodegenerative Krankheiten, einschliesslich HD, zu behandeln. Einige Ansätze zielen darauf ab, die Menge des Huntingtin-Proteins im Gehirn zu reduzieren, während andere versuchen, den Aggregationsprozess zu verhindern oder umzukehren. Dazu gehören der Einsatz von Antikörpern, kleinen Molekülen und anderen Medikamenten, die mit Aggregaten interagieren können.
Eine vielversprechende Verbindung ist Curcumin, ein natürliches Molekül, das in Kurkuma vorkommt. Curcumin wird schon lange in der traditionellen Medizin eingesetzt und hat potenzielle Vorteile bei verschiedenen Krankheiten gezeigt, einschliesslich neurodegenerativen. Es könnte helfen, Entzündungen zu reduzieren, die antioxidative Aktivität zu verbessern und das Gehirn vor Schäden zu schützen.
Curcumin und Proteinfehlfaltung
Forschung hat begonnen zu untersuchen, wie Curcumin die Fehlfaltung des Huntingtin-Proteins beeinflusst. Studien legen nahe, dass es die Bildung schädlicher Aggregate in Labors verlangsamen kann. Curcumin scheint den Prozess, in dem das Huntingtin-Protein gefaltet wird, zu verändern, was zu weniger toxischen Aggregatformen führt.
Um zu verstehen, wie Curcumin diese Proteine beeinflusst, haben Wissenschaftler verschiedene Experimente durchgeführt. Sie haben untersucht, wie Curcumin die Kinetik – oder Rate – der Proteinaggregation verändert und ob es die Struktur der gebildeten Aggregate verändert.
In Labortests zeigte sich, dass sich die Zeit, die benötigt wurde, um Aggregate zu bilden, erhöhte, wenn Curcumin vorhanden war. Das deutet darauf hin, dass Curcumin frühzeitige Schritte in der Proteinfehlfaltung stört. Deshalb sind Forscher daran interessiert, wie Curcumin zur Entwicklung von Therapien für HD und möglicherweise ähnliche Krankheiten eingesetzt werden könnte.
Veränderungen in der Aggregate-Struktur
Curcumin verlangsamt nicht nur die Aggregation; es verändert auch die Arten von Aggregaten, die gebildet werden. Forscher haben beobachtet, dass Aggregate, die in Anwesenheit von Curcumin gebildet wurden, schmaler sind und unterschiedliche strukturelle Merkmale im Vergleich zu denen aufweisen, die ohne Curcumin entstanden sind. Das deutet darauf hin, dass Curcumin helfen könnte, weniger schädliche Formen von Aggregaten zu produzieren, die weniger Auswirkungen auf Gehirnzellen haben könnten.
Um diese Veränderungen zu analysieren, haben Wissenschaftler fortschrittliche Bildgebungstechniken verwendet. Zum Beispiel ermöglicht die Elektronenmikroskopie ihnen, die Breite und Struktur der gebildeten Aggregate zu sehen. Andere Methoden, wie die Röntgenstreuung, helfen zu verstehen, wie die Aggregate auf molekularer Ebene organisiert sind.
Bewertung der Toxizität
Um zu bestimmen, wie Veränderungen in der Aggregate-Struktur die Toxizität beeinflussen, haben Forscher getestet, wie verschiedene Aggregate das Überleben von Zellen beeinträchtigen. Sie fanden heraus, dass Aggregate, die mit Curcumin gebildet wurden, im Vergleich zu denen, die ohne Curcumin entstanden, reduzierte toxische Effekte hatten. Das deutet darauf hin, dass Curcumin nicht nur die Aggregation verzögert, sondern auch Aggregate hervorbringt, die weniger schädlich für Gehirnzellen sind.
In Experimenten wurde gezeigt, dass die Anwesenheit von Curcumin die Gesundheit von Neuronen, die Huntingtin-Aggregaten ausgesetzt waren, verbessert. Das deutet auf eine schützende Wirkung hin und zeigt, dass Curcumin eine nützliche Rolle bei der potenziellen Behandlung oder dem Management von HD spielen könnte.
Wirkmechanismen von Curcumin
Die genauen Wege, wie Curcumin die Proteinaggregation beeinflusst, werden noch erforscht. Es könnte direkt auf das Huntingtin-Protein wirken, um es zu stabilisieren und eine Fehlfaltung zu verhindern. Alternativ könnte Curcumin mit den Aggregaten selbst interagieren, ihre Struktur verändern und ihre Toxizität reduzieren.
Forschung hat angedeutet, dass Curcumin möglicherweise die Dynamik des Huntingtin-Proteins und seiner angrenzenden Domänen beeinflusst, was zu veränderten Aggregationswegen führt. Das könnte bedeuten, dass Curcumin die Bildung spezifischer Strukturen fördert, die weniger schädlich sind und die Fähigkeit der Zelle verbessern, mit diesen beschädigten Proteinen umzugehen.
Zukünftige Richtungen
Obwohl Curcumin vielversprechend ist, ist mehr Forschung nötig, um seine Mechanismen und potenziellen Vorteile vollständig zu verstehen. Das Ziel ist es, sichere und effektive Behandlungen für die Huntington-Krankheit und ähnliche Erkrankungen basierend auf diesen Erkenntnissen zu entwickeln.
Wissenschaftler schauen auch, wie diese Entdeckungen in klinischen Umgebungen angewendet werden können. Dazu gehört, die besten Möglichkeiten zu finden, Curcumin und andere mögliche Behandlungen an Patienten zu bringen und zu verstehen, wie sie den Verlauf von HD verändern könnten.
Fazit
Die Huntington-Krankheit ist eine komplexe Erkrankung, die durch die Fehlfaltung des Huntingtin-Proteins angetrieben wird und neurodegenerative Veränderungen verursacht. Zu verstehen, wie diese Fehlfaltung geschieht und Wege zu erkunden, sie zu modifizieren oder zu verhindern, wie zum Beispiel durch die Verwendung von Curcumin, bietet einen möglichen Ansatz für therapeutische Interventionen. Mit fortlaufender Forschung besteht Hoffnung auf die Entwicklung neuer Behandlungen, die den von dieser herausfordernden Krankheit betroffenen Menschen helfen könnten.
Titel: Inhibitor-based modulation of huntingtin aggregation mechanisms reduces fibril toxicity
Zusammenfassung: Huntingtons disease (HD) is a neurodegenerative disorder in which mutated fragments of the huntingtin protein (Htt) undergo misfolding and aggregation. Since misfolded and aggregated proteins can cause cytotoxicity, there is an interest in the development of small molecule aggregation inhibitors as potential modulators of HD pathogenesis. Here, we study how a polyphenol modulates the aggregation mechanism of huntingtin exon 1 (HttEx1) even at sub-stoichiometric ratios. Remarkably, the disrupted aggregation process changes aggregate structure and neurotoxic properties. Sub-stoichiometric amounts of curcumin impact the primary and/or secondary nucleation events, extending the pre-aggregation lag phase. Surprisingly, the resulting break-through protein aggregates displayed significant reduction in toxicity in neuronal cells. Structural analysis by electron microscopy, small angle X-ray scattering (SAXS), and solid-state NMR spectroscopy identifies changes in the fibril structures, probing both the flanking domains that form the fuzzy coat, as well as the fibril core. The biggest changes affect the latter, which we propose to relate to the presence or absence of polyglutamine (polyQ) {beta}-hairpin structures. Our findings highlight multifaceted consequences of small molecule inhibitors that modulate the protein misfolding landscape, with potential implications for treatment strategies in HD and other amyloid disorders.
Autoren: Patrick C.A. van der Wel, G. Jain, M. Trombetta-Lima, I. Matlahov, H. Taborda Ribas, G. Portale, A. M. Dolga
Letzte Aktualisierung: 2024-06-08 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.04.24.537565
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.04.24.537565.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an biorxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.