Verbesserung der Schätzungen von Jungvogelpopulationen
Ein neues Modell verbessert die Genauigkeit bei der Schätzung der Anzahl junger Vögel für den Naturschutz.
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Inhaltsverzeichnis
Das Verstehen von Änderungen in Tierpopulationen hängt davon ab, die Überlebensraten, Bewegungsmuster und die Anzahl junger Tiere (Fekundität) zu kennen. Allerdings kann es tricky sein, diese Faktoren zu schätzen, weil es Verzerrungen in der Art und Weise gibt, wie Beobachtungen gemacht werden. Zum Beispiel könnten Beobachter beim Zählen junger Tiere einige übersehen oder die gleichen mehrfach zählen. Um mit diesen Problemen umzugehen, verwenden Wissenschaftler verschiedene statistische Methoden. Eine beliebte Methode sind die sogenannten Capture-Recapture-Modelle. Diese Modelle helfen, Überlebensraten und Populationszahlen zu schätzen.
Fekundität, also wie viele junge Tiere produziert werden, ist ein entscheidender Faktor, um zu verstehen, wie sich Populationen vergrössern oder verkleinern. Es gibt zwar mehrere Methoden zur Messung der Fekundität, viele aktuelle Methoden schaffen es jedoch nicht, die Zahl der Jungen genau zu erfassen, was zu irreführenden Schlussfolgerungen über die Gesundheit der Population und den Schutz bedrohter Arten führen kann.
Ein häufiges Problem beim Schätzen, wie viele Junge in einem Nest sind, ist die Schwierigkeit, nahe genug an das Nest zu kommen, um genau zählen zu können. Einige Vögel bauen ihre Nester in hohen Bäumen, was es schwer macht, die Jungen ohne spezielle Ausbildung und Ausrüstung zu sehen. Selbst wenn Beobachter die Jungen sehen, tun sie dies oft aus der Entfernung, was zu Fehlern führen kann. Es gibt zwei Hauptarten von Fehlern: falsch negative (verpasste Junge) und falsch positive (die gleichen Jungen zu oft gezählt).
Dieser Artikel diskutiert, wie man besser die Anzahl junger Tiere in einem Nest schätzen kann, während man diese Fehler berücksichtigt. Wir werden auch betrachten, wie die Verwendung ungenauer Zählungen die Vorhersagen über das Bevölkerungswachstum beeinflussen kann und welche möglichen Folgen das für den Naturschutz hat.
Datensammlung über junge Vögel
In dieser Studie haben wir eine Vogelart namens Rotmilan während zweier Brutzeiten untersucht. Beobachter identifizierten Nester und überprüften, ob sie besetzt waren. Dann besuchten sie die Nester, um zu zählen, wie viele junge Vögel vorhanden waren. Die Beobachter zählten aus der Ferne mit Ferngläsern oder Spektiven, während ein zweiter Beobachter den Baum hinaufkletterte, um näher zu schauen.
Diese Methode hat Herausforderungen. Die Bodenbeobachter könnten aufgrund der Distanz oder weil die Jungen sich verstecken, nicht alle sehen, während der Kletterer sowohl die jungen Vögel als auch ihre Eltern stören könnte. Um den Stress für die Vögel zu minimieren und die Chance zu reduzieren, dass Jungen übersehen oder zu oft gezählt werden, war ein vorsichtiger Ansatz wichtig.
Arten von Beobachtungsfehlern
Junge Vögel zu beobachten kann zu zwei Hauptarten von Fehlern führen. Der erste ist ein Falsch Negatives Ergebnis, bei dem junge Vögel vollständig übersehen werden. Das ist häufig bei Wildtierbefragungen, und es gibt viele statistische Modelle, die sich mit diesem Problem befassen. Der zweite Fehler ist ein falsch positives Ergebnis, bei dem das gleiche junge Tier mehrfach gezählt wird. Während Forscher lange erkannt haben, dass falsch negative Ergebnisse ein grosses Problem darstellen, haben weniger Modelle ein Augenmerk auf falsch positive Ergebnisse, obwohl diese auch die Schätzungen der Population erheblich verzerren können.
Wenn jemand versucht, junge Vögel zu zählen, könnte er falsch zählen, indem er entweder Individuen übersehen oder die gleichen mehrfach zählt. Die hier diskutierte Forschung hat das Ziel, eine Methode zu entwickeln, die beide Fehlerarten auf neuartige Weise adressiert.
Beobachtungsmethoden und deren Einschränkungen
Zwei Hauptmethoden werden verwendet, um junge Vögel zu überwachen: direkte Beobachtung und indirekte Beobachtung. Die direkte Beobachtung beinhaltet, nah genug an das Nest zu gelangen, während die indirekte Beobachtung Werkzeuge wie Drohnen oder Kameras nutzen könnte.
Direkte Methoden können zeitaufwendig sein und die Vögel stören, was dazu führen kann, dass sie ihre Nester aufgeben. Ausserdem kann das Klettern auf Bäume für die Beobachter gefährlich sein. Aufgrund dieser Einschränkungen werden viele Zählungen oft aus der Ferne gemacht. Allerdings erhöht sich dabei die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, was die Zählungen potenziell unzuverlässig macht.
Der Einsatz von Drohnen hat sich als potenzielle Lösung herausgestellt. Sie können Nester sicher und effizient von oben überwachen, ohne die Vögel zu stören. Allerdings bleibt die Genauigkeit der Drohnenzählungen unbestätigt.
Entwicklung eines neuen Modells
Um die Genauigkeit bei der Schätzung der Gelegegrösse zu verbessern, brauchen wir ein neues Modell, das sowohl Unter- als auch Überzählungen basierend auf Beobachtungsfehlern berücksichtigt. Dieses neue Modell wird die Gelegegrösse als einen versteckten Zustand behandeln, der nicht immer genau beobachtet wird.
Aufbauend auf bestehenden Modellen haben wir ein System entwickelt, das verschiedene Zustände ermöglicht, die der tatsächlichen Anzahl der Jungen in einem Nest entsprechen. Durch die Analyse sowohl gewisser Zählungen (die durch direkte Beobachtung gewonnen wurden) als auch unsicherer Zählungen (aus Bodenbeobachtungen) können wir unsere Schätzungen der Fekundität verfeinern.
Mit diesem Modell können wir unsere Schätzungen mit tatsächlichen Zählungen von Nester vergleichen, die wir genau beobachtet haben. Das hilft uns, den Klassifizierungsprozess zu verstehen und unsere Schätzungen der produzierten jungen Vögel zu verbessern.
Datensammlung Prozess
Wir haben Daten über die Gelegegrössen des Rotmilans von Nestern in einer bestimmten Region über zwei Jahre gesammelt. Das Ziel war es, Zählungen zu erhalten, die der Realität so nah wie möglich entsprechen. Zu Beginn der Brutzeit identifizierten wir eine Anzahl von Nester. Später bestätigen Überprüfungen die Belegung dieser Nester.
Zwei Beobachter führten die Zählungen durch: einer vom Boden und einer, der den Baum hinaufkletterte, um näher zu gelangen. Der Bodenbeobachter dokumentierte, was er sehen konnte, bevor der Kletterer das Nest erreichte, um Verzerrungen zu minimieren. Dieser Ansatz half, die Zählungen, die durch zwei verschiedene Methoden gewonnen wurden, direkt zu vergleichen.
Schätzung von Parametern
Wir analysierten die gesammelten Daten, um zu bestimmen, wie gut unser Modell verschiedene Faktoren, die die Gelegegrösse beeinflussen, schätzen konnte. Wir erwarteten, dass unser Modell mit mehr Daten bessere Schätzungen liefern würde. Deshalb haben wir mehrere Datensätze mit unterschiedlichen Stichprobengrössen erstellt, um das zu testen.
Die Tests zeigten, dass kleine Stichprobengrössen zu Ungenauigkeiten bei der Schätzung der Gelegegrösse und verwandten Faktoren führen konnten. Allerdings lieferte das Modell mit zunehmender Datensatzgrösse bessere Schätzungen und weniger Verzerrung.
Kombinieren von Datensätzen für verbesserte Schätzungen
Um zu sehen, ob das Kombinieren verschiedener Datensätze zu besseren Schätzungen führt, haben wir zwei Szenarien getestet: eines, bei dem die Datensätze aus derselben Population stammen, und eines, bei dem sie aus verschiedenen Populationen mit unterschiedlichen Fekunditätsmustern stammen.
Im ersten Szenario fanden wir durch das Kombinieren kleiner Paare von Zählungen mit grösseren Sätzen unsicherer Zählungen bessere Schätzungen der Fekundität mit weniger Verzerrung. Im zweiten Szenario schnitt das Modell immer noch gut ab, was es uns ermöglichte, Daten aus einer Population zu verwenden, um Schätzungen in einer anderen zu informieren.
Das zeigt die Nützlichkeit der Kombination von Datensätzen, um unsere Fähigkeit zu verbessern, zuverlässige Schätzungen unter variierenden Bedingungen abzugeben.
Herausforderungen bei Bevölkerungsprognosen
Wir haben auch untersucht, wie Ungenauigkeiten bei der Schätzung der Fekundität die Vorhersage zukünftiger Bevölkerungsgrössen beeinflussen könnten. Falsche oder verzerrte Schätzungen könnten zu irreführenden Prognosen führen, besonders in wachsenden Populationen, wo selbst kleine Ungenauigkeiten im Laufe der Zeit erheblichen Einfluss haben könnten.
Als wir die korrigierten Schätzungen aus unserem neuen Modell verwendeten, stimmten die Prognosen eng mit den tatsächlichen Bevölkerungstrends überein. Allerdings unterschätzten die Prognosen, wenn sie Beobachtungsverzerrungen ignorierten, das Bevölkerungswachstum erheblich und könnten Naturschutzbemühungen fehlleiten.
Fazit
Die genaue Schätzung, wie viele junge Tiere produziert werden, ist entscheidend für das Verständnis der Populationsdynamik und zur Leitung von Naturschutzmassnahmen. Diese Studie entwickelte ein neues Modell, um die Beobachtungsverzerrungen zu adressieren, die oft Zählungen verzerren, was zuverlässigere Schätzungen der Fekundität ermöglicht.
Durch die Verwendung sowohl gewisser als auch unsicherer Zählungen erlaubt das Modell genauere Bewertungen der jungen Vögel, die entscheidend sind, um informierte Entscheidungen über den Naturschutz zu treffen. Indem die verschiedenen Arten von Beobachtungsfehlern anerkannt und korrigiert werden, können Fachleute im Bereich Wildtiere ihr Verständnis von Tierpopulationen erheblich verbessern.
Zukünftige Forschungen werden sich darauf konzentrieren, dieses Modell weiter zu verfeinern, möglicherweise indem andere Faktoren einbezogen werden, die die Beobachtungsgenauigkeit beeinflussen könnten, mit dem übergeordneten Ziel, die Praktiken des Wildtiermanagements und des Naturschutzes zu verbessern.
Titel: Accounting for observation biases associated with counts of young when estimating fecundity: case study on the arboreal-nesting red kite (Milvus milvus)
Zusammenfassung: AO_SCPLOWBSTRACTC_SCPLOWCounting the number of young in a brood from a distance is common practice, for example in tree-nesting birds. These counts can, however, suffer from over and undercounting, which can lead to biased estimates of fecundity (average number of nestlings per brood). Statistical model development to account for observation bias has focused on false negatives (undercounts), yet it has been shown that these models are sensitive to the presence of false positives (overcounts) when they are not accounted for. Here, we develop a model that estimates fecundity while accounting for both false positives and false negatives in brood counts. Its parameters can be estimated using a calibration approach that combines uncertain counts with certain ones, which can be obtained by accessing the brood, for example during ringing. The model uses multinomial distributions to estimate the probabilities of observing y young conditional on the true state of a brood z (i.e., true number of young) from paired uncertain and certain counts. These classification probabilities are then used to estimate the true state of broods for which only uncertain counts are available. We use a simulation study to investigate bias and precision of the model and parameterize the simulation with empirical data from 26 red kite nests visited with ground and nest-based counts during 2021 and 2022 in central Europe. In these data, bias in counts was at most 1 in either direction, more common in larger broods, and undercounting was more common than overcounting. This led to an overall 5% negative bias in fecundity in uncertain counts. The model produced essentially unbiased estimates (relative bias < 2%) of fecundity across a range of sample sizes. This held true whether or not fecundity was the same for nests with paired counts and those with uncertain-only counts. But the model could not estimate parameters when true states were missing from the paired data, which happened frequently in small sample sizes (n = 10 or 25). Further, we projected populations 50 years into the future using fecundity estimates corrected for observation biases from the multinomial model, and based on "raw" uncertain observations. We found that ignoring observation bias led to strong negative bias in projected population size for growing populations, but only minor negative bias in declining populations. Accounting for apparently minor biases associated with ground counts is important for ensuring accurate estimates of abundance and population dynamics especially for increasing populations. This could be particularly important for informing conservation decisions in projects aimed at recovering depleted populations.
Autoren: Rahel Sollmann, N. Adenot, P. Spakovszky, J. Windt, B. J. Mattsson
Letzte Aktualisierung: 2024-07-02 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.12.01.569571
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.12.01.569571.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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