Grösse und Brustkrebsrisiko: Neue Erkenntnisse
Grosse Frauen zeigen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, das mit genetischen Faktoren verbunden ist.
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Inhaltsverzeichnis
Grosse Frauen, also solche, die 176 cm oder grösser sind, haben ein 20% bis 30% höheres Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, im Vergleich zu kleineren Frauen, die etwa 155 cm oder weniger messen. Diese Info stammt aus einer Studie, die Daten von verschiedenen Forschungsprojekten mit Tausenden von Frauen untersucht hat. Eine Idee hinter diesem erhöhten Risiko ist, dass grosse Frauen während ihrer Kindheit Wachstumsschübe haben. Diese Wachstumsschübe können zu höheren Hormonspiegeln im Körper führen, was später im Leben mit dem Brustkrebsrisiko zusammenhängen kann.
Die Rolle des HMGA1-Proteins
Ein spezielles Protein, bekannt als HMGA1, könnte auch Brustkrebs beeinflussen. Es ist mit der Ausbreitung und dem Wachstum von Krebs verbunden, insbesondere mit einer Art namens triple-negativer Brustkrebs (TNBC). HMGA1 kann diesen Krebszellen helfen, sich zu bewegen, in andere Gewebe einzudringen und Metastasen zu bilden, also sich in andere Körperteile auszubreiten.
Forscher haben eine grosse Studie durchgeführt, bei der sie die DNA von über 333.000 Personen untersucht haben, um Verbindungen zwischen Grösse und bestimmten genetischen Merkmalen zu finden. Sie fanden einige DNA-Sequenzen in der Nähe von HMGA1, die mit einer Körpergrösse von etwa 4,83 cm mehr verbunden sind. In unserer eigenen Studie haben wir Daten aus einer grossen Gesundheitsdatenbank verwendet, um zu prüfen, wie dieses Protein mit Grösse, Brustkrebsrisiko und dem Wohlbefinden der Patientinnen nach der Diagnose zusammenhängt.
Über die UK Biobank Studie
Die UK Biobank ist eine grosse Gesundheitsstudie, die Männer und Frauen aus verschiedenen Teilen des Vereinigten Königreichs einbezieht. Die Teilnehmer wurden von 2006 bis 2010 rekrutiert und werden weiterhin auf gesundheitliche Ereignisse überwacht. Diese Studie hat ethische Genehmigungen, was bedeutet, dass sie strenge Regeln einhält, um die Rechte der Teilnehmer zu schützen. Alle Teilnehmer haben schriftlich zugestimmt, an der Studie teilzunehmen.
In unserer Analyse konzentrierten wir uns auf Frauen mit invasivem Brustkrebs, der vor oder nach ihrer Teilnahme an der Studie diagnostiziert worden sein könnte. Wir haben die Frauen in drei Grössenkategorien eingeteilt: klein (weniger als 155 cm), mittel (155 cm bis 175 cm) und gross (mehr als 175 cm).
Wir haben eine spezielle genetische Variante namens HMGA1 SNP rs41269028 betrachtet, die eine kleine Veränderung in der DNA darstellt. Diese Variante wurde bereits bei Menschen mit Diabetes untersucht.
Datenanalyse
Wir haben Daten von über 273.000 Frauen analysiert, von denen etwa 10.500 Brustkrebs hatten. Im Durchschnitt waren die Brustkrebspatientinnen in dieser Studie etwa 60 Jahre alt, und die meisten waren weissbritischer Abstammung.
In unseren Ergebnissen stellten wir fest, dass grosse Frauen mit Brustkrebs eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, Träger der minoren T-Allele des HMGA1 SNP zu sein, im Vergleich zu kleinen Frauen. Speziell waren etwa 11,9% der grossen Frauen Träger oder Homozygoten (was bedeutet, dass sie zwei Kopien des minoren Allels hatten), verglichen mit 6,8% der kleinen Frauen.
Interessanterweise sahen wir bei prämenopausalen Frauen keinen ähnlichen Trend.
Wir haben auch die Höhenmessungen der Frauen basierend auf ihrem HMGA1-Genotyp überprüft. Diejenigen mit dem dominanten Allel (CC) waren im Durchschnitt 162,29 cm gross, während die mit dem minoren Allel (CT + TT) etwas grösser waren mit 162,88 cm. Das war ein kleiner, aber signifikanter Unterschied.
Der Einfluss des Alters auf die Grösse
Mit zunehmendem Alter werden Menschen tendenziell kleiner. Um dem Rechnung zu tragen, verwendeten wir eine statistische Methode, um zu sehen, wie der HMGA1-Genotyp die Grösse unabhängig vom Alter beeinflusst. Wir fanden heraus, dass der Genotyp tatsächlich einen Einfluss auf die Grösse hatte. Frauen mit dem minoren T-Allel waren grösser als diejenigen mit dem dominanten Allel, während ältere Frauen generell kleiner waren.
Überlebensraten und Grösse
Als wir das Überleben von Brustkrebspatientinnen basierend auf ihrem Genotyp untersuchten, fanden wir keine signifikanten Unterschiede. Allerdings fanden wir beim Blick auf Überleben basierend auf der Grössenkategorie heraus, dass grosse Frauen schlechtere Überlebensraten hatten im Vergleich zu kleineren Frauen.
Risikofaktoren für Brustkrebs
In einer grösseren Analyse von über 228.000 Frauen untersuchten wir mehrere Faktoren, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen könnten. Wir fanden heraus, dass:
- Postmenopausale Frauen ein deutlich höheres Risiko hatten.
- Das Risiko für Brustkrebs mit dem Alter zunahm.
- Kleine Frauen ein geringeres Risiko hatten im Vergleich zu grossen Frauen.
- Frauen mittlerer Grösse ein niedrigeres Risiko hatten, aber das war nicht statistisch signifikant.
- Der HMGA1 SNP zeigte keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Brustkrebsrisiko.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten genetischen Unterschiede, besonders die, die mit der Grösse zusammenhängen, in den nicht-codierenden Bereichen unserer DNA zu finden sind. Etwa 99% unseres Genoms enthält keine Anweisungen für Proteine, spielt jedoch eine entscheidende Rolle in verschiedenen Funktionen unseres Körpers. Das Verständnis der genetischen Faktoren, die mit der Grösse zusammenhängen, könnte zu Erkenntnissen darüber führen, wie diese Faktoren die Gesundheit beeinflussen.
Der HMGA1 SNP, den wir untersucht haben, liegt in einem nicht-codierenden Bereich und beeinflusst wahrscheinlich die Grösse erheblich. Die Genetik macht etwa 79% der Unterschiede in der Körpergrösse unter Menschen aus.
Die Rolle von HMGA1 bei Brustkrebs
HMGA1 wurde mit dem Wachstum von Brustkrebs in Verbindung gebracht. Es könnte Krebszellen helfen, zu wachsen und sich auszubreiten, indem es auf andere Proteine wirkt, die für die Krebsentwicklung wichtig sind. Eines dieser Proteine ist FOXM1, das das Tumorwachstum fördert und mit schlechten Überlebensprognosen bei Brustkrebspatientinnen assoziiert ist.
Einschränkungen der Studie
Unsere Studie hat einige Einschränkungen. Wir hatten keine detaillierten Informationen zu Tumorgrösse, -typ oder dem Status der Hormonrezeptoren, die wichtig sind, um Brustkrebs vollständig zu verstehen. Ausserdem haben wir andere Daten verwendet als in vorherigen Studien, was zu unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der Grössenassoziationen geführt haben könnte.
Fazit
Zusammenfassend deutet unsere Analyse darauf hin, dass die Grösse eine Rolle beim Brustkrebsrisiko und der Prognose spielen kann, insbesondere bei grossen Frauen. Das HMGA1-Gen scheint die Grösse zu beeinflussen, aber unsere Studie konnte keinen direkten Zusammenhang zwischen HMGA1 und einem erhöhten Risiko oder schlechteren Ergebnissen bei grossen Frauen mit Brustkrebs eindeutig aufzeigen. Dennoch kann diese Information für Ärzte wertvoll sein, wenn sie über weitere Behandlungsoptionen entscheiden, da sie eine Vielzahl von Faktoren für jede Patientin berücksichtigen.
Titel: Tall women with breast cancer have poorer survival than short women
Zusammenfassung: BackgroundTall women are more likely to develop breast cancer (BC). High Mobility Group AT-Hook 1(HMGA1), an oncofetal protein, plays a role in the progression of breast cancer. Non-coding sequences proximal to HMGA1 contain variants associated with 4.83 cm taller height. In the current study, we used UK Biobank data to examine the relationship of HMGA1 to height, risk, and prognosis of women with breast cancer. MethodsOur analysis included all subjects with invasive BC that occurred either before or after participant enrollment and were recorded in the UK Biobank database using self-reported data and the International Classification of Diseases (ICD10, ICD9). We divided the subjects into three previously described three height groups: Short (< 155 cm), Medium (155 cm to 175 cm), Tall (> 175 cm). We analyzed the HMGA1 SNP rs41269028, a single nucleotide intron variant, C > T, minor allele frequency 0.044. SNP rs41269028 was previously evaluated in subjects with diabetes. ResultsHeight of 9583 women with BC homozygous for the HMGA1 SNP rs41269028 major allele was 162.29 cm {+/-} 6.18. Height of 944 women with BC who were carriers or homozygotes (CT + TT) of the minor allele T was 162.88 cm {+/-} 6.001. This difference was significant (p = 0.005). The effect of height group on survival was significant (p = 0.032, log rank test). Tall women had the poorest survival. The effect of HMGA1 SNP rs41269028 genotype on BC risk (p = 0.602) and survival (p = 0.439, log rank test) was insignificant. ConclusionWe conclude that HMGA1 influences height, but we were unable to demonstrate that HMGA1 is related to increased incidence or poor prognosis of tall women with breast cancer. We did find that tall women with breast cancer have poorer survival than short women. Our finding that tall women have a worse prognosis is important because it could help the oncologist decide, along with other prognostic factors, whether adjuvant therapy is warranted.
Autoren: Steven Lehrer, P. H. Rheinstein
Letzte Aktualisierung: 2024-07-09 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.07.08.24310089
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.07.08.24310089.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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