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# Gesundheitswissenschaften# Genetische und genomische Medizin

CHEK2-Varianten und Krebsrisiko: Neue Erkenntnisse

Studie zeigt den Einfluss von CHEK2-Varianten auf Krebsrisiko und Überleben.

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CHEK2-Varianten und KrebsCHEK2-Varianten und KrebsRisiko für Krebs untersucht.Einfluss genetischer Varianten auf das
Inhaltsverzeichnis

CHEK2 ist ein Gen, das eine Rolle beim Schutz des Körpers vor Krebs spielt, indem es hilft, beschädigte DNA zu reparieren. Veränderungen in diesem Gen, die als Varianten bekannt sind, können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, bestimmte Krebsarten zu entwickeln. Studien haben gezeigt, dass Personen mit schädlichen Varianten in CHEK2 ein höheres Risiko für Krebserkrankungen haben, insbesondere für Brust- und Prostatakrebs. Es gibt jedoch auch Behauptungen über ein erhöhtes Risiko für andere Krebsarten wie Kolorektal-, Nieren- und Blasenkrebs, aber die Beweise dafür sind nicht so stark.

Arten von Varianten in CHEK2

Es gibt zwei Haupttypen von Varianten, die das CHEK2-Gen beeinflussen: truncating variants (PTV) und missense variants (PMV). Truncating variants führen allgemein zu einem höheren Krebsrisiko. Missense variants können dagegen unterschiedliche Auswirkungen auf das Krebsrisiko haben, je nachdem, wo die Veränderung in der Proteinstruktur auftritt. Studien zeigen, dass etwa 60 % der seltenen missense variants mit einem niedrigeren Risiko für die Entwicklung von Krebs im Vergleich zu truncating variants verbunden sind.

Untersuchung des Krebsrisikos mit genomischer Feststellung

Traditionell haben Studien Menschen mit Krebs und deren Familiengeschichte untersucht, um das Risiko zu bestimmen. Diese Methode nennt man den phenotype-first Ansatz. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die genomische Feststellung darauf, genetische Varianten zuerst zu identifizieren und dann die Gesundheitsdaten zu betrachten, um zu verstehen, wie diese Varianten das Krebsrisiko beeinflussen können. Dieses Verfahren zielt darauf ab, genauere Schätzungen des Krebsrisikos und die Auswirkungen verschiedener Varianten zu liefern.

Ziel der Studie

Das Ziel dieser Studie war es, das Krebsrisiko bei Personen mit pathogenen CHEK2-Varianten mithilfe der genomischen Feststellung zu messen. Die Forscher analysierten Gesundheitsdaten aus zwei grossen Gruppen - dem UK Biobank und dem Geisinger MyCode - um zu untersuchen, wie häufig diese Varianten sind, wie sie das Krebsrisiko beeinflussen und wie sie die Überlebensraten im Vergleich zu Personen ohne diese Varianten beeinflussen.

Teilnehmer und Datensammlung

Die Forscher sammelten genetische Daten von Teilnehmern der UK Biobank, die Informationen von vielen Menschen im Vereinigten Königreich enthält, sowie des Geisinger Health Systems in Pennsylvania, das Gesundheitsdaten von seinen Patienten erfasst. Die Teilnehmer gaben Blutproben für genetische Tests und erlaubten, dass ihre Gesundheitsdaten für die Forschung genutzt werden.

Um genaue Ergebnisse zu gewährleisten, schlossen die Forscher verwandte Personen von der Analyse aus, um verzerrte Daten zu vermeiden.

Bewertung von Varianten und Krebsstatus

Die Forscher filterten die genetischen Varianten basierend auf ihrer Qualität und klassifizierten sie in verschiedene Kategorien: pathogen, wahrscheinlich pathogen, ungewisse Signifikanz, wahrscheinlich benign und benign. Die Studie konzentrierte sich auf Personen mit pathogenen oder wahrscheinlich pathogenen Varianten, während Personen mit ungewissen Varianten ausgeschlossen wurden.

Krebserkrankungen und demografische Details wie Alter, Geschlecht und Lebensstil wurden mit spezifischen medizinischen Codes erfasst. Diese Codes helfen, Krebsarten und Patienteneigenschaften in den Gesundheitsakten zu identifizieren.

Statistische Analyse

Die Forscher verwendeten statistische Methoden, um das Krebsrisiko, das mit CHEK2-Varianten verbunden ist, zu schätzen. Sie berücksichtigten Faktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchen, Alkoholkonsum und Body-Mass-Index (BMI) in ihrer Analyse. Auch notwendige Anpassungen für Verwandtschaft innerhalb der Daten wurden vorgenommen.

Wichtige Ergebnisse

Verbreitung von CHEK2-Varianten

Die Studie stellte fest, dass pathogene CHEK2-Varianten relativ häufig in der Bevölkerung vorkommen. Die Prävalenzraten variierten zwischen den beiden Kohorten, wobei eine signifikante Anzahl von Teilnehmern diese Varianten trug. Die Analyse ergab, dass viele Personen mit diesen Varianten auch eine höhere Prävalenz von Krebserkrankungen im Vergleich zu denen ohne sie hatten.

Erhöhtes Risiko für spezifische Krebsarten

Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass Personen mit pathogenen CHEK2-Varianten ein signifikant höheres Risiko für mehrere Krebsarten, darunter Brustkrebs, Prostatakrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs und lymphatische Leukämie, hatten. Die Risiken waren in beiden Kohorten besonders auffällig und bestätigten den Zusammenhang zwischen CHEK2-Varianten und Krebs.

Alter und Krebsrisiko

Die Forscher beobachteten, dass das Alter eine Rolle beim Krebsrisiko in Zusammenhang mit CHEK2-Varianten spielt. Jüngere Personen mit diesen Varianten zeigten ein anderes Risikomuster im Vergleich zu älteren Personen. Insgesamt deutete die Analyse darauf hin, dass das Risiko, Krebs zu entwickeln, mit dem Alter für Personen mit pathogenen CHEK2-Varianten steigt.

Sterberaten

Die Studie betrachtete auch die Sterberaten bei Personen mit CHEK2-Varianten. In der UK Biobank gab es einen signifikanten Anstieg der Gesamtsterblichkeitsraten bei Personen mit diesen Varianten, während im Geisinger-Kohorte kein signifikanter Unterschied festgestellt wurde. Das deutet darauf hin, dass es zwar ein erhöhtes Krebsrisiko gibt, die Schwere der Erkrankung jedoch nicht grösser sein mag als bei Personen ohne CHEK2-Varianten.

Überleben bei Krebs

Die Überlebensanalyse zeigte keinen signifikanten Anstieg der Sterberaten für Personen mit Krebs, die CHEK2-Varianten trugen, im Vergleich zu denen ohne Varianten. Das deutet darauf hin, dass das Vorhandensein dieser genetischen Varianten nicht unbedingt zu schlechteren Ergebnissen bei Krebspatienten führt.

Fazit und Implikationen

Diese Studie liefert wichtige Einblicke in die Beziehung zwischen CHEK2-Varianten und Krebsrisiko. Sie bestätigt das erhöhte Risiko für Brust- und Prostatakrebs und zeigt den Bedarf für weitergehende Untersuchungen zu anderen Krebsarten wie Nieren- und Blasenkrebs auf.

Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von genetischen Tests und das Verständnis genetischer Faktoren zur Entwicklung effektiver Screening- und Präventionsstrategien gegen Krebs. Ärzte sollten diese Varianten bei der Risikobewertung von Patienten und deren Familien in Betracht ziehen.

Angesichts der Komplexität der Krebsgenetik ist fortlaufende Forschung entscheidend, um Leitlinien zu entwickeln, die helfen, Risiken zu steuern und die Behandlungsergebnisse basierend auf individuellen genetischen Profilen zu verbessern. Wenn mehr Daten verfügbar werden, können Gesundheitsdienstleister ihre Ansätze zur Krebsüberwachung und -behandlung für Träger pathogener CHEK2-Varianten verfeinern.

Originalquelle

Titel: Genomic ascertainment of CHEK2-related cancer predisposition

Zusammenfassung: PurposeThere is clear evidence that deleterious germline variants in CHEK2 increases risk for breast and prostate cancers; there is limited or conflicting evidence for other cancers. Genomic ascertainment was used to quantify cancer risk in CHEK2 germline pathogenic variant heterozygotes. Patients and MethodsGermline CHEK2 variants were extracted from two exome-sequenced biobanks linked to the electronic health record: UK Biobank (n= 469,765) and Geisinger MyCode (n=170,503). Variants were classified as per American College of Medical Genetics and Genomics (ACMG)/Association for Molecular Pathology (AMP) criteria. Heterozygotes harbored a CHEK2 pathogenic/likely pathogenic (P/LP) variant; controls harbored benign/likely benign CHEK2 variation or wildtype CHEK2. Tumor phenotype and demographic data were retrieved; to adjust for relatedness, association analysis was performed with SAIGE-GENE+ with Bonferroni correction. ResultsIn CHEK2 heterozygotes in both MyCode and UK Biobank, there was a significant excess risk of all cancers tested, including breast cancer (C50; OR=1.54 and 1.84, respectively), male genital organ cancer (C60-C63; OR=1.61 and 1.77 respectively), urinary tract cancer (C64-C68; OR=1.56 and 1.75, respectively) and lymphoid, hematopoietic, and related tissue cancer (C81-C96; OR=1.42 and 2.11, respectively). Compared to controls, age-dependent cancer penetrance in CHEK2 heterozygotes was significantly younger in both cohorts; no significant difference was observed between the penetrance of truncating and missense variants for cancer in either cohort. Overall survival was significantly decreased in CHEK2 heterozygotes in UK Biobank but there was no statistical difference in MyCode. ConclusionUsing genomic ascertainment in two population-scale cohorts, this investigation quantified the prevalence, penetrance, cancer phenotype and survival in CHEK2 heterozygotes. Tailored treatment options and surveillance strategies to manage those risks are warranted.

Autoren: Douglas R Stewart, S. Kim, J. Kim, M. Ramos, J. Haley, D. Smelser, H. S. Rao, u. mirshahi, Geisinger-Regeneron DiscovEHR Collaboration, B. I. Graubard, H. A. Katki, D. Carey

Letzte Aktualisierung: 2024-08-08 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.08.07.24311613

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.08.07.24311613.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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