Waldbrände und ihr Einfluss auf das Gesundheitsverhalten
Waldbrände verändern das Verhalten der Menschen und erhöhen die Risiken der Verbreitung von Krankheiten.
Giulia Pullano, B. Arregui Garcia, C. Ascione, A. Pera, B. Wang, D. Stocco, C. J. Carlson, S. Bansal, E. Valdano
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Inhaltsverzeichnis
Der Klimawandel sorgt dafür, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen und Waldbrände häufiger und intensiver auftreten. Diese Ereignisse können der Umwelt ernsthaften Schaden zufügen und die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. Sie zerstören nicht nur natürliche Lebensräume und Wirtschaften, sondern führen auch zu Verletzungen und Krankheiten.
Wenn extremes Wetter auftritt, kann das das Verhalten der Menschen beeinflussen. Diese Verhaltensänderungen können sich auch auf die Gesundheit auswirken. Zum Beispiel während der Covid-19-Pandemie führten mehrere heftige Hitzewellen dazu, dass viele Leute drinnen blieben, was zu mehr Covid-19-Fällen und Todesfällen führte. Allerdings wissen wir immer noch nicht viel darüber, wie diese Verhaltensänderungen mit der Verbreitung von Krankheiten zusammenhängen, besonders wenn extremes Wetter passiert. Es ist wichtig, diesen Bereich zu untersuchen, um uns besser auf zukünftige Gesundheitskrisen vorzubereiten, insbesondere in einer wärmer werdenden Welt.
Der Einfluss von Waldbränden auf das menschliche Verhalten
Waldbrände sind besonders störende Ereignisse. Sie können die Luftqualität in grossen Gebieten stark beeinträchtigen und ernsthafte Gesundheitsbedenken aufwerfen. Während ein Grossteil der Aufmerksamkeit auf den direkten gesundheitlichen Auswirkungen von Waldbränden, wie Todesfällen durch Rauchinhalation, liegt, wurde weniger darauf geachtet, wie Waldbrände unser Verhalten verändern können.
Die Leute verbringen während Waldbränden aufgrund der schlechten Luftqualität weniger Zeit draussen. Diese Veränderung kann zu mehr Aktivitäten drinnen führen. Drinnen sind die Leute näher beieinander und es gibt oft weniger frische Luft, was die Verbreitung von luftübertragbaren Krankheiten wie Grippe und Covid-19 erleichtert. Da Waldbrände häufiger werden, ist es wichtig zu verstehen, wie mehr Zeit drinnen die Verbreitung von Krankheiten beeinflussen kann.
Eine Studie zur Waldbrandsaison 2020
Um mehr über die Auswirkungen von Waldbränden auf menschliches Verhalten und Gesundheit herauszufinden, haben wir uns die Waldbrandsaison 2020 genauer angesehen, die eine der schlimmsten in den letzten Jahren war. Im August 2020 brachen in Kalifornien, Oregon und Washington mehrere Waldbrände aus. Wir wollten sehen, wie diese Waldbrände beeinflussten, wo die Menschen ihre Zeit verbrachten – drinnen oder draussen – und wie dies die Verbreitung von Krankheiten beeinflussen könnte.
Wir haben Daten aus US-Kreisen verfolgt, um diejenigen mit sehr schlechter Luftqualität zu identifizieren, wo der Luftqualitätsindex (AQI) ungesunde Werte erreichte. Wir konzentrierten uns auf zehn Kreise, die an mindestens drei Tagen nach den Waldbränden hohe AQI-Werte hatten. Diese Kreise verglichen wir mit anderen, die keine schlechte Luftqualität hatten.
Unsere Ergebnisse zeigten, dass in den von Waldbränden betroffenen Kreisen mehr Leute drinnen blieben. Das war nicht für alle Kreise zutreffend, aber insgesamt nahm die Indoor-Aktivität in den betroffenen Gebieten, insbesondere in Teilen von Oregon und Washington, deutlich zu.
Untersuchung der Verbreitung von Krankheiten
Dann schauten wir uns an, wie diese Zunahme an Indoor-Aktivitäten mit der Verbreitung von Atemwegserkrankungen zusammenhing. Mithilfe eines Modells bewerteten wir, wie sich die Veränderung des Aufenthaltsorts der Menschen auf die Verbreitung von Krankheiten vor, während und nach den Waldbränden auswirkte.
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Verbreitung von Krankheiten wie Grippe und Covid-19 zunahm, wenn Menschen mehr Zeit drinnen verbrachten. Dieser Anstieg war besonders in den Kreisen auffällig, in denen die Leute aufgrund der Waldbrände ihre Indoor-Aktivität erhöhten. Die Verbreitung von Krankheiten war geringer, wenn die Krankheiten längere Inkubationszeiten hatten, was bedeutete, dass sie länger brauchten, um sich von Person zu Person auszubreiten.
Wir untersuchten auch, wie unterschiedliche Krankheitsausbreitungsniveaus basierend auf verschiedenen Faktoren, einschliesslich des Verhaltens der Menschen und des Virus selbst, auftreten könnten. Das Modell deutete darauf hin, dass in von Waldbränden betroffenen Kreisen die Fallzahlen stärker anstiegen als in Gebieten ohne Probleme durch Waldbrände.
Die Rolle des Maskentragens
Um Risiken während Waldbränden zu mindern, schauten wir uns an, wie das Tragen von Masken drinnen helfen könnte. Die Daten deuteten darauf hin, dass ein Anstieg der Maskenbenutzung die Verbreitung von Krankheiten bei Ereignissen wie Waldbränden reduzieren könnte. Die Ergebnisse machten deutlich, dass es wichtig ist, das Tragen von Masken zu empfehlen, wenn die Luftqualität schlecht ist, da dies das Risiko einer Erkrankung durch längere Aufenthalte in überfüllten Innenräumen verringern könnte.
Verständnis der Ergebnisse
Während unsere Studie sich hauptsächlich darauf konzentrierte, wie der Wechsel von Indoor- zu Outdoor-Aktivität die Krankheitsverbreitung beeinflusste, haben wir nicht betrachtet, was zu Hause passiert. Aktivitäten in Innenräumen zu Hause könnten ebenfalls eine Rolle bei der Verbreitung von Krankheiten spielen, und dieses Verständnis wäre für weitere Studien von Vorteil.
Darüber hinaus schloss unser Modell einige öffentliche Gesundheitsdaten nicht ein, was auf die Notwendigkeit weiterer Forschung hinweist. Diese zukünftige Arbeit sollte öffentliche Gesundheitsdaten nutzen, um näher zu untersuchen, wie der Klimawandel die Verbreitung bestimmter Krankheiten beeinflusst.
Fazit: Bedarf an weiterer Forschung
Diese Forschung hebt hervor, wie wichtig es ist, darauf zu achten, wie kurzfristige Luftqualitätsabfälle durch Waldbrände die Verbreitung von Atemwegserkrankungen beeinflussen können. Die erheblichen Verhaltensänderungen, die während Waldbränden auftreten, deuten darauf hin, dass das Tragen von Masken drinnen eine wichtige Massnahme zur Reduzierung gesundheitlicher Risiken sein könnte.
Insgesamt ist es entscheidend, zu beobachten, wie sich das Verhalten der Menschen während und nach extremen Wetterereignissen ändert. Dieses Verständnis kann uns helfen, herauszufinden, wie solche Störungen die Verbreitung von Krankheiten beeinflussen und zu neuen Ausbrüchen führen können. Die öffentlichen Gesundheitsmassnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sollten diese Verhaltensänderungen, die durch extreme Wetterereignisse verursacht werden, berücksichtigen.
Wenn wir auf die Waldbrandsaison 2020 blicken, sehen wir die Notwendigkeit, mehr darüber zu lernen, wie Waldbrände die Gesundheit beeinflussen. Durch die Untersuchung der Luftqualitätsdaten während dieses Zeitraums identifizierten wir Kreise, in denen die Luftqualität besonders schlecht war. Wir konzentrierten uns auf die zehn bevölkerungsreichsten Kreise, die von diesen Waldbränden betroffen waren.
Unsere Analyse bestand aus zwei Hauptschritten: zuerst zu verstehen, wie sich das menschliche Verhalten während der Waldbrände änderte, und zweitens diese Informationen zu nutzen, um zu bewerten, wie sich diese Veränderungen auf die Zirkulation von Krankheiten auswirkten. Wir verglichen Kreise mit hohen AQI-Werten mit solchen mit guter Luftqualität.
Um dies zu erreichen, massen wir das menschliche Verhalten mithilfe eines Indoor-Aktivitätsindex. Dieser Index erfasst, wie oft Menschen an Indoor- oder Outdoor-Aktivitäten teilnehmen. Die Daten, die wir verwendeten, kamen aus verschiedenen Orten vor, während und nach den Waldbränden.
Durch die Beobachtung von Mustern in den Indoor-Aktivitäten konnten wir klare Verschiebungen im Zusammenhang mit den Waldbränden identifizieren. Darüber hinaus integrierten wir diese Veränderungen in ein Modell zur Krankheitsübertragung.
Die Ergebnisse unserer Studie zeigten, dass die schlechte Luftqualität durch Waldbrände die Indoor-Aktivitäten erheblich erhöhte, was wiederum das Risiko der Krankheitsverbreitung erhöhte. Die Studie unterstrich auch die Wichtigkeit gezielter Massnahmen wie das Tragen von Masken drinnen während Waldbrandereignissen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit.
Diese Forschung ist ein Aufruf zur Entwicklung umfassender public health-Strategien, die berücksichtigen, wie extremes Wetter das Verhalten verändern und die Krankheitsübertragung beeinflussen kann.
Titel: Disruption of outdoor activities caused by wildfires increases disease circulation
Zusammenfassung: Although climate change poses a well-established risk to human health, present-day health impacts, particularly those resulting from climate-induced behavioral changes, are under-quantified. Analyzing the U.S. West Coast wildfires of September 2020, we found that poor air quality drives people indoors, increasing the circulation of airborne pathogens like COVID-19. Indoor masking rates as low as 10% can mitigate this risk, offering a clear path to enhance public health responses during wildfires.
Autoren: Giulia Pullano, B. Arregui Garcia, C. Ascione, A. Pera, B. Wang, D. Stocco, C. J. Carlson, S. Bansal, E. Valdano
Letzte Aktualisierung: 2024-08-09 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.08.08.24311678
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.08.08.24311678.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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