Die riesige Welt der Tiergenome und Viren
Erkunde die Vielfalt der Genome bei Tieren und Viren.
Kosuke Takada, Edward C. Holmes
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Inhaltsverzeichnis
Wenn wir über Tiergenome reden, reden wir über die genetischen Blaupausen, die alle lebenden Kreaturen definieren. Diese Genome variieren ziemlich stark in der Grösse. Im Allgemeinen haben Tiere mit Wirbelsäule (Wirbeltiere) grössere und komplexere Genome als solche ohne (Stammtiere). Zum Beispiel haben manche Fische Genome, die etwa 400 Millionen Basenpaare umfassen, während Säugetiere und Vögel Milliarden haben können. Das grösste bisher aufgezeichnete Genom gehört dem Lungenfisch, der ganze 130 Milliarden Basenpaare hat.
Was macht Genome so gross?
Einer der Hauptgründe, warum einige Wirbeltiere Genome so gross sind, liegt an repetitiven DNA-Sequenzen, wie transponierbaren Elementen. Das sind DNA-Stücke, die sich im Genom bewegen können und zum Wachstum und zur Komplexität beitragen. Im Gegensatz dazu können die Genome von Wirbellosen viel kleiner sein. Zum Beispiel haben einige winzige Rundwürmer Genome, die nur 20 Millionen Basenpaare lang sind. Insekten und Meerestiere können über eine Milliarde haben, aber insgesamt sind die Genome von Wirbellosen tendenziell kleiner und einfacher.
Interessanterweise wurden weniger Genome von Wirbellosen sequenziert im Vergleich zu Wirbeltiergenomen. Das bedeutet, dass wir vielleicht nicht ganz verstehen, wie gross die Bandbreite der Genome bei Wirbellosen ist, aber es ist klar, dass es einen grossen Unterschied im Tierreich gibt.
Das evolutionäre Bild
Tiere haben sich seit über 635 Millionen Jahren entwickelt, beginnend von einem einzelligen Vorfahren. Diese lange Geschichte hat zu einer riesigen Vielfalt an Formen und Verhaltensweisen in Tieren geführt. Ein bedeutender Schritt in der Evolution war die Entwicklung des adaptiven Immunsystems, das vor etwa 500 Millionen Jahren erstmals bei Fischen auftrat. Dieses neue Immunsystem ermöglicht es Wirbeltieren, besser auf Infektionen zu reagieren verglichen mit Wirbellosen, deren Immunantworten typischerweise einfach und vorhersagbar sind.
Aufgrund dieses evolutionären Sprungs können wir erwarten, dass die Viren, die Wirbeltiere infizieren, sich anders entwickeln als die, die Wirbellose infizieren. Einige Wissenschaftler spekulieren, dass das Aufkommen des adaptiven Immunsystems bei Wirbeltieren zu kleineren Virusgenomen geführt hat, weil kleinere Genome möglicherweise weniger Ziele für das Immunsystem bieten.
Virusgenomen: Eine eigene Welt
Viren sind nicht wirklich wählerisch, wenn's um die Grösse ihrer Genome geht. RNA-Viren haben zum Beispiel Genome, die von winzigen 1.700 Basenpaaren bis über 64.000 reichen. Auf der anderen Seite können DNA-Viren sogar noch grössere Genome haben, mit Grössen von etwa 1.800 bis beeindruckenden 2,5 Millionen Basenpaaren.
Es stellt sich heraus, dass wie gut ein Virus sich replizieren kann, ein wichtiger Faktor ist, der seine Genomgrösse beeinflusst. RNA-Viren haben oft eine hohe Mutationsrate, weil ihre Replikationsmaschine nicht die besten Prüfungsfähigkeiten hat. Das bedeutet, sie müssen ihre Genome kleiner halten, um nicht zu viele schädliche Mutationen anzusammeln. Einige RNA-Viren, wie Coronaviren, haben jedoch Fehlerkorrekturmechanismen entwickelt, die ihnen erlauben, grössere Genome zu haben, ohne zu viele Fehler zu machen.
Grösse zählt: Der Einfluss der Genomsegmentierung
Wenn wir uns Viren genauer anschauen, stellen wir fest, dass diejenigen mit segmentierten Genomen möglicherweise unterschiedliche Grössen im Vergleich zu nicht-segmentierten haben. Segmentierte RNA-Viren, wie einige in den Bunyavirales und Reovirales Ordnungen, haben oft grössere Genome. Das könnte ihnen helfen, schädliche Mutationen effektiver loszuwerden.
Das ist allerdings keine universelle Regel. Einige nicht-segmentierte Viren zeigen zum Beispiel keinen grossen Unterschied in der Genomgrösse im Vergleich zu ihren segmentierten Gegenstücken. Die Beziehung zwischen Genomsegmentierung und Grösse scheint von der spezifischen Virusgruppe abzuhängen.
Analyse der RNA-Virusvielfalt
Um ein klareres Bild davon zu bekommen, wie sich verschiedene Viren in der Genomgrösse vergleichen, schauten Forscher sich 1.467 RNA-Viren aus verschiedenen Ordnungen an. Sie fanden heraus, dass es innerhalb dieser 18 Ordnungen eine Menge Variation gibt. Die Durnavirales haben die kleinsten Genome, im Schnitt gerade über 4.000 Basenpaare, während die Nidovirales, zu denen Coronaviren gehören, viel grössere Genome haben, im Schnitt etwa 26.000 Basenpaare.
Für die, die sich für die Details der Virusgruppen interessieren, zeigten einige Ordnungen wie Amarillovirales ebenfalls eine signifikante Grössenvariation, mit kleineren und einigen aussergewöhnlich grossen Genomen.
Der Einfluss des Wirts
Es ist faszinierend, dass die Art des Wirts, den ein Virus infiziert, auch seine Genomgrösse zu beeinflussen scheint. Einige Virusordnungen enthalten Viren, die sowohl Wirbeltiere als auch Wirbellose infizieren. Bei der Analyse der Daten fiel auf, dass in ein paar Fällen wirbellosenassoziierte Viren tendenziell grössere Genome haben als solche, die mit Wirbeltieren assoziiert sind, insbesondere in Ordnungen wie Bunyavirales und Amarillovirales.
Allerdings gibt es eine Ausnahme in der Ordnung Mononegavirales, wo Viren, die Wirbeltiere infizieren, grössere Genome hatten im Vergleich zu denjenigen, die Wirbellose infizieren. Es scheint, dass die Beziehung zwischen Wirtstyp und Virusgenomgrösse ziemlich komplex sein kann.
Spass mit Segmentierung
Die Untersuchung zwischen segmentierten und nicht-segmentierten Genomen brachte auch keine klaren Ergebnisse. Einige Ordnungen hatten Viren mit beiden Typen, während andere nur segmentierte Viren hatten. In einigen Fällen hatten Viren mit mehr Segmenten grössere Gesamte Genome, was auf einen Zusammenhang zwischen Segmentierung und Grösse hindeuten könnte. Aber das ist keine universelle Schlussfolgerung.
Zum Beispiel zeigten segmentierte Viren in der Mononegavirales-Gruppe keine grösseren Grössen. Das deutet darauf hin, dass der Einfluss der Segmentierung auf die Genomgrösse je nach Virusordnung erheblich variieren könnte.
Das grosse Ganze
Am Ende kann das Verständnis dieser Variationen der Genomgrössen unter Viren und ihren Wirten den Forschern helfen, die Geheimnisse der Evolution zu entschlüsseln und wie Viren sich im Laufe der Zeit anpassen. Es erinnert uns daran, wie miteinander verbundene das Leben ist, selbst auf mikroskopischer Ebene.
Wer hätte gedacht, dass wir, wenn wir uns Tiergenome und Viren anschauen, einen Blick in eine Welt voller Variation, Anpassung und ja, ein bisschen Geheimnis werfen? Ob es der Lungenfisch mit seinem riesigen Genom ist oder ein winziges Virus mit seinem Mini-Gencode, da passiert eine Menge unter der Oberfläche!
Denkt daran, die Welt der Viren ist immer noch grösstenteils unerforscht. Mit jeder neuen Entdeckung könnten wir noch verrücktere Genomgrössen und überraschendere Anpassungen finden. Wenn ihr also jemals darüber nachgedacht habt, wie kleine Dinge einen grossen Eindruck hinterlassen können, ist die Welt der Genome und Viren der perfekte Ort, um anzufangen!
Titel: Genome sizes of animal RNA viruses reflect phylogenetic constraints
Zusammenfassung: Animal genomes are characterized by extensive variation in size. RNA viruses similarly exhibit substantial genomic diversity, with genome lengths ranging from 1.7 to 64 Kb. Despite the myriad of novel viruses discovered by metagenomics, we know little of the factors that shape the evolution of the genome size in RNA viruses. We analyzed the variation in genome sizes across orders and families of animal RNA viruses. We found that RNA viruses can have highly variable genome sizes within and among orders, with the Nidovirales (including the Coronaviridae) having both significantly larger genomes and a greater range of genome sizes than other orders. In the Bunyavirales, Amarillovirales, Nidovirales and Picornavirales the genome sizes of invertebrate-associated RNA viruses were significantly larger than those that infect vertebrates, in contrast to their animal hosts in which vertebrates commonly have larger genomes than invertebrates. However, in the Mononegavirales, vertebrate viruses were significantly larger than those viruses associated with invertebrates. There were similarly complex associations between genome size and patterns of genome segmentation. In the Bunyavirales, Reovirales, and Nidovirales, viruses with segmented genomes or that possessed a large number of segments, had significantly larger genome sizes that viruses with non-segmented genomes or a small number of segments, while in the Articulavirales there were no significant differences in genome size among viruses possessing any number of genome segments. More broadly, our analysis revealed that taxonomic position (i.e., RNA virus order) had a greater impact on genome size than whether viruses infected vertebrates or invertebrates or their pattern of genome segmentation. Hence, the phylogenetic constraints on genome size are of sufficient magnitude to shape other aspects of virus evolution.
Autoren: Kosuke Takada, Edward C. Holmes
Letzte Aktualisierung: 2024-11-02 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.11.01.621630
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.11.01.621630.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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