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# Gesundheitswissenschaften # Onkologie

Misteln-Therapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Lungenkrebs

Die Kombination von Mistel und Standardbehandlung verbessert das Überleben bei Lungenkrebspatienten.

Friedemann Schad, A. Thronicke, R.-D. Hofheinz, R. Klein, P. Grabowski, S. L. Oei, H. Wuestefeld, C. Grah

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Misteln verbessern das Misteln verbessern das Überleben bei Lungenkrebs. für Lungenkrebspatienten. Neue Therapie zeigt bessere Ergebnisse
Inhaltsverzeichnis

Lungenkrebs ist ne ernsthafte Krankheit und die Hauptursache für Krebstote weltweit. Leider leben nur etwa 10% der Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) fünf Jahre oder länger nach der Diagnose. Neueste medizinische Fortschritte haben zu besseren Behandlungen geführt, insbesondere solchen, die gezielt bestimmte Proteine im Körper anvisieren, die PD-1 und PD-L1 genannt werden. Diese Behandlungen helfen dem Immunsystem, Krebs effektiver zu bekämpfen.

Immuncheckpoint-Blockade (ICB)

Die Behandlungen, die auf die PD-1 oder PD-L1 Proteine abzielen, nennt man Immuncheckpoint-Hemmer. Zwei gängige Medikamente sind Pembrolizumab und Nivolumab, die PD-1-Hemmer sind, und Durvalumab und Atezolizumab, die PD-L1-Hemmer sind. Ärzte testen ständig, wie man diese Medikamente am besten einsetzen kann, in Bezug auf Kombinationen, Timing und Dauer, um die Überlebensraten der Patienten zu verbessern.

Mistel-Extrakte in der Krebsbehandlung

Ein weiteres Interessengebiet in der Krebsbehandlung ist die Verwendung von Extrakten aus europäischem Mistel, bekannt als Viscum album L. oder VA. Studien deuten darauf hin, dass die Hinzufügung von VA zur PD-1/PD-L1-Therapie für Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs zu einer verbesserten Überlebensrate führen könnte. Die Forschung hat keine signifikanten Sicherheitsprobleme gezeigt, wenn VA mit Immuncheckpoint-Hemmern kombiniert wird. Ausserdem haben nationale Richtlinien gezeigt, dass die Verwendung von VA zusammen mit diesen Krebstherapien das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen nicht erhöht.

Studienziele

Eine Studie wurde durchgeführt, um zu bewerten, wie gut Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC mit der Standard-ICB-Therapie abschneiden, sowohl mit als auch ohne Misteltherapie. Die Forscher verwendeten reale Daten aus einem Krebsregister in Deutschland, das Einblicke in tatsächliche Behandlungspraxen und Patientenergebnisse bietet.

Forschungsmethoden

Die Studie umfasste Patienten, die von Juli 2015 bis Mai 2023 eingeschrieben wurden. Patienten konnten VA-Therapie basierend auf der Empfehlung ihres Arztes erhalten. Das Hauptziel war es, die Überlebensraten zwischen zwei Gruppen zu vergleichen: eine, die nur PD-1/PD-L1-Hemmer erhielt (die CTRL-Gruppe), und eine andere, die diese Hemmer zusammen mit VA-Therapie erhielt (die COMB-Gruppe).

Patientenauswahl

Patienten wurden einbezogen, wenn sie mindestens 18 Jahre alt waren und ihre Zustimmung gegeben hatten. Gesammelte Daten umfassten demografische Details, Tumorinformationen, erhaltene Behandlungen und Überlebensoutcomes. Nachuntersuchungen wurden regelmässig geplant, um den Fortschritt der Patienten zu überwachen.

Teamzusammensetzung

Ein multidisziplinäres Team von Experten aus verschiedenen Bereichen war an der Studie beteiligt, um sicherzustellen, dass alle Aspekte gründlich berücksichtigt wurden. Diese Vielfalt war entscheidend für den erfolgreichen Verlauf der Forschung.

Ethische Überlegungen

Alle Verfahren folgten den ethischen Richtlinien der Deklaration von Helsinki. Es war erforderlich, dass alle Teilnehmer schriftlich informiert zustimmten, und die Studie wurde von einem Ethikkomitee genehmigt.

Gruppeneinteilung

Die Patienten wurden basierend auf ihrer Behandlungsart in zwei Gruppen eingeteilt. Die CTRL-Gruppe erhielt nur PD-1/PD-L1-Hemmer, während die COMB-Gruppe diese Hemmer plus Misteltherapie erhielt. Die Zuordnung zur Behandlungsgruppe wurde vom Arzt nach Rücksprache mit dem Patienten getroffen.

Stichprobengrösse und statistische Analyse

Um sicherzustellen, dass die Studie bedeutungsvolle Unterschiede finden konnte, wurde eine bestimmte Anzahl von Patienten zur Analyse ausgewählt. Statistische Methoden wurden verwendet, um die Ergebnisse zwischen den beiden Gruppen zu vergleichen, wobei Faktoren wie Alter, Geschlecht, Tumorstadium und Behandlungsmethoden berücksichtigt wurden.

Patientenmerkmale

Insgesamt nahmen 300 Patienten an der Studie teil. Davon waren 222 Patienten in der CTRL-Gruppe und 78 in der COMB-Gruppe. Das mediane Alter aller Teilnehmer lag bei 68 Jahren. Andere Merkmale, wie Tumorart und -stadium, waren in beiden Gruppen ähnlich, was den Vergleich fairer macht.

Unterschiede in molekularen Markern

Die Studie untersuchte verschiedene Marker, um die Patientenbedingungen besser zu verstehen. Auffällig war, dass ein höherer Prozentsatz der Patienten in der CTRL-Gruppe einen positiven PD-L1-Status hatte. Dieser Unterschied war signifikant und weist auf die Heterogenität zwischen den Patienten hin, die die Behandlungsergebnisse beeinflussen kann.

Behandlungsansätze

Fast 60% der Patienten in der Studie erhielten eine Erstlinientherapie mit PD-1/PD-L1-Hemmern. Die Mehrheit wurde mit PD-1-Hemmern behandelt. Die Studie fand keine wesentlichen Unterschiede in den Erstbehandlungen zwischen den beiden Gruppen.

Details zur Misteltherapie

In der COMB-Gruppe dauerte die Misteltherapie im Durchschnitt länger im Vergleich zur PD-1/PD-L1-Behandlung. Die häufigsten Formen der VA-Therapie umfassten intravenöse, subkutane und intratumorale Anwendungen.

Überlebensanalyse

Eine Überlebensanalyse ergab, dass Patienten, die die Kombinationstherapie erhielten, einen signifikanten Überlebensvorteil gegenüber denen hatten, die nur PD-1/PD-L1-Hemmer erhielten. Im Durchschnitt lebten Patienten in der COMB-Gruppe 13,8 Monate, was länger war als die 6,8 Monate in der CTRL-Gruppe.

Drei-Jahres-Überlebensraten

Die Drei-Jahres-Überlebensrate war ebenfalls signifikant besser für die COMB-Gruppe bei 16,5%, verglichen mit nur 8% in der CTRL-Gruppe. Das zeigt, dass Patienten, die von der zusätzlichen Misteltherapie profitierten, bessere langfristige Ergebnisse hatten.

Einfluss auf PD-L1-positive Patienten

Unter den Patienten mit positivem PD-L1-Status hatten die, die Misteltherapie erhielten, ein 75% geringeres Sterberisiko nach Anpassung an andere Faktoren. Das legt nahe, dass die Kombination von Therapien bestimmten Patientengruppen besonders hilft.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Studie hebt die potenziellen Vorteile der Kombination von Misteltherapie mit standardmässigen Krebstherapien zur Verbesserung des Überlebens von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs hervor. Auch wenn die Ergebnisse vielversprechend sind, sind weitere Studien nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen.

Einschränkungen der Studie

Es ist erwähnenswert, dass das nicht-randomisierte Design der Studie Einschränkungen mit sich bringt. Die Forscher balancierten jedoch die Gruppen, um Variabilität und potenzielle Verzerrungen zu verringern.

Zukünftige Forschungsrichtungen

Um diese Ergebnisse zu stärken, sind mehr Forschungen notwendig, die grössere Patientengruppen und randomisierte kontrollierte Studien einbeziehen. Die Ergebnisse würden zur Entwicklung besserer Behandlungen für Lungenkrebs und zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen.

Fazit

Insgesamt scheint die Hinzufügung von Misteltherapie signifikante Vorteile für Patienten zu bieten, die standardmässige PD-1/PD-L1-Hemmer bei fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs erhalten. Die Verbesserungen der Überlebensraten bieten einen hoffnungsvollen Ansatz für bessere Behandlungsergebnisse in der Zukunft.

Originalquelle

Titel: PD-1/PD-L1 Blockade Combined with AbnobaViscum Therapy is Linked to Improved Survival in Advanced or Metastatic NSCLC Patients, an ESMO-GROW Related Real-World Data Registry Study

Zusammenfassung: BackgroundRecent advancements in cancer treatment have shown the potential of PD-1/PD-L1 inhibitor (ICB) plus Viscum album L. (VA) therapy in improving survival rates for patients with advanced or metastasized non-small cell lung cancer (NSCLC). The objective of this study was to investigate factors associated with improved survival in NSCLC patients treated with a combination of ICB and VA. MethodsPatients with advanced or metastasized NSCLC from the accredited national Network Oncology registry were included in the real-world data study adhering to ESMO-GROW criteria. The study was conducted with ethics approval. Survival and the impact on hazard were compared between patients receiving PD-1/PD-L1 inhibitor therapy alone versus combinational PD-1/PD-L1 inhibitors and abnobaViscum(R) therapy. Adjusted multivariate Cox proportional hazard analysis was utilized to examine factors linked to survival. ResultsEnrolled patients (n = 300) had stage III or stage IV NSCLC, had a 1.19 male/female ratio and were 68 years old (median). Two hundred and twenty-two patients (74%) were in the control (CTRL, PD-1/PD-L1 inhibitor therapy) and seventy-eight patients (26%) in the combinational (COMB, PD-1/PD-L1 inhibitor plus abnobaViscum(R) therapy) group. The three-year survival was significantly prolonged by 7 months when abnobaViscum(R) therapy was added to the anti-PD-1/PD-L1 therapy (Comb: 13.8 months vs. Control: 6.8 months, p = 0.005). The three-year survival rate was 16.5% in the COMB group and two times higher than the three-year survival rate in the CTRL group (8.0%). Adjusted multivariable Cox regression analysis was performed for patients with PD-L1 positive ([≥]1%) NSCLC treated with a first-line PD-1 inhibitor and revealed that the addition of abnobaViscum(R) therapy to anti-PD-1 significantly lowered the hazard of death by 75% in (aHR: 0.25; 95%CI: 0.11-0.60, p=0.002). ConclusionsOur results indicate that addition of abnobaViscum(R) therapy is significantly linked to enhanced survival in patients with advanced or metastasized NSCLC who are undergoing treatment with standard PD-1/PD-L1 inhibitor therapy irrespective of their age, tumor stage, ECOG status, surgery or radiation. The mechanisms could involve a synergistic modulation of the immune response, reduced primary PD-1/PD-L1 inhibitor resistance via immunogenic cell death and/or modification of the tumor microenvironment by combinational PD-1/PD-L1 inhibitor and abnobaViscum(R) therapy. Our findings should be complemented with analyses of RCT or R-RCT. Trial registrationThe study was registered retrospectively (DRKS00013335).

Autoren: Friedemann Schad, A. Thronicke, R.-D. Hofheinz, R. Klein, P. Grabowski, S. L. Oei, H. Wuestefeld, C. Grah

Letzte Aktualisierung: 2024-10-25 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.10.24.24316043

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.10.24.24316043.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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