Die Lücke zwischen Bildklassifizierung und wahrnehmbarer Ähnlichkeit
Die Untersuchung des Unterschieds zwischen der Genauigkeit der Bilderkennung und dem Verständnis visueller Ähnlichkeit.
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Inhaltsverzeichnis
In den letzten Jahren sind Deep-Learning-Modelle für Computer Vision besser darin geworden, Bilder zu klassifizieren. Aber nur weil diese Modelle genauer darin sind, Bilder zu identifizieren, heisst das nicht, dass sie besser darin sind zu verstehen, wie ähnlich verschiedene Bilder einander sind. Dieser Artikel bespricht die Lücke zwischen der Genauigkeit der Bildklassifikation und der Fähigkeit der Modelle, die wahrgenommene Ähnlichkeit zu erfassen – also wie Menschen die Ähnlichkeit verschiedener Bilder wahrnehmen.
Fortschritte in der Computer Vision
Deep Learning hat unsere Herangehensweise an Computer Vision verändert. Modelle wie GoogLeNet und VGG haben bedeutende Fortschritte in der Bildklassifikation gezeigt und beeindruckende Genauigkeitsraten erreicht. Die Leistung dieser Modelle wird normalerweise daran gemessen, wie genau sie Bilder in Tests klassifizieren können. Zum Beispiel hat sich die Genauigkeit bei einem bekannten Datensatz namens ImageNet über die Jahre stark verbessert, was den Anschein erweckt, dass diese Modelle insgesamt besser werden.
Allerdings hat der Fokus auf die Klassifikationsgenauigkeit zu Modellen geführt, die sehr spezialisiert sind. Sie glänzen darin, zwischen bestimmten Bildklassen zu unterscheiden, und könnten bei Aufgaben, für die sie nicht spezifisch trainiert wurden, nicht so gut abschneiden. Das wirft die Frage auf: Verbessern sich diese Modelle wirklich in einem breiteren Sinne?
Untersuchung der wahrgenommenen Ähnlichkeit
Um Licht auf dieses Thema zu werfen, haben Forscher mehrere leistungsstarke Computer-Vision-Modelle untersucht, um zu sehen, wie gut sie die wahrgenommene Ähnlichkeit darstellen. Sie wollten herausfinden, ob eine höhere Genauigkeit in der Klassifikation mit einem besseren Verständnis davon verbunden ist, wie ähnlich Bilder einander sind.
Die Forscher verwendeten grossangelegte Verhaltensdatensätze, die menschliche Urteile zur Bildähnlichkeit repräsentieren. Ihre Ergebnisse zeigten, dass eine grössere Klassifikationsgenauigkeit bei den Modellen nicht in bessere Leistungen bei der Vorhersage menschlicher Ähnlichkeitsurteile umschlug. Auffällig war, dass die Leistungsverbesserung seit älteren Modellen wie GoogLeNet und VGG zu stagnieren schien.
Verhaltensdatensätze
Um die Modelle zu bewerten, nutzten die Forscher verschiedene Verhaltensdatensätze, die Ähnlichkeitsbewertungen für Bilder und Wörter enthielten. Sie sammelten Daten von vielen Teilnehmern, die gefragt wurden, wie ähnlich verschiedene Bilder oder Wörter waren. Die Bewertungen lieferten eine reichhaltige Informationsquelle, um zu verstehen, wie gut die Modelle die wahrgenommene Ähnlichkeit darstellten.
Die Datensätze deckten mehrere Aspekte ab, darunter:
- Bildähnlichkeitsbewertungen: Teilnehmer bewerteten die Ähnlichkeit von Bildpaaren.
- Wortähnlichkeitsbewertungen: Teilnehmer bewerteten die Ähnlichkeit von Wörtern, die diesen Bildern entsprachen.
- Typikalitätsbewertungen: Teilnehmer gaben an, welche Bilder für bestimmte Kategorien am typischsten und am wenigsten typisch waren.
Diese unterschiedlichen Bewertungsarten trugen zu einem umfassenden Verständnis davon bei, wie gut die Modelle wahrgenommene Ähnlichkeiten erfassten.
Leistungsanalyse der Modelle
Ein wichtiges Ziel dieser Forschung war es, herauszufinden, welche Modelle bei der Vorhersage menschlicher Ähnlichkeitsurteile am besten abschnitten. Die Forscher sammelten Daten von verschiedenen existierenden Modellen und untersuchten deren Leistung im Vergleich zu den Verhaltensdatensätzen.
Interessanterweise stellten sie fest, dass einige der am besten abschneidenden Modelle unter den ältesten waren, wie GoogLeNet. Das war überraschend, da viele neue Modelle entwickelt wurden, um eine bessere Klassifikationsleistung zu erreichen. Obwohl einige Modelle eine hohe Klassifikationsgenauigkeit erzielten, schnitten sie beim Verständnis der wahrgenommenen Ähnlichkeit nicht so gut ab.
Beziehung zwischen Modellkomplexität und Leistung
Die Forscher schauten sich auch an, ob die Komplexität eines Modells – also die Anzahl der Schichten oder Parameter – einen Einfluss auf die Fähigkeit hatte, menschliche Ähnlichkeitsurteile vorherzusagen. Sie fanden heraus, dass ein komplexeres Modell nicht unbedingt besser darin war, Ähnlichkeiten darzustellen. Tatsächlich schnitten einfachere Modelle mit weniger Parametern oft genauso gut oder sogar besser ab.
Zum Beispiel ist GoogLeNet im Vergleich zu anderen hochmodernen Modellen relativ klein, zeigte jedoch trotzdem eine Top-Leistung bei der Erfassung menschlicher Ähnlichkeitsurteile. Das deutet darauf hin, dass, obwohl fortschrittlichere Modelle möglicherweise eine höhere Genauigkeit in der Klassifikation erreichen, dies nicht garantiert, dass sie in wahrnehmungsbezogenen Aufgaben besser abschneiden.
Implikationen der Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser Studie fordern eine Neubewertung dessen, was es bedeutet, wenn Modelle gut abschneiden. Über verschiedene Datensätze hinweg schnitten ältere Modelle oft besser ab als neuere, komplexere, wenn es darum ging, wie ähnlich Bilder sind. Das deutet darauf hin, dass ein blosser Fokus auf Klassifikationsgenauigkeit zu Modellen führen könnte, die zu spezialisiert sind und nicht auf andere Aufgaben verallgemeinern können.
Eine mögliche Erklärung für diese Diskrepanz ist, dass moderne Modelle so entwickelt wurden, dass sie sich auf feine Details konzentrieren, die spezifische Klassen unterscheiden, anstatt die breiteren wahrgenommenen Merkmale zu erfassen, auf die Menschen angewiesen sind, wenn sie Ähnlichkeit beurteilen.
Grenzen und zukünftige Richtungen
Während diese Ergebnisse Einblicke bieten, sind sie durch die Begrenzungen der untersuchten Modelle eingeschränkt. Es ist wichtig zu erkennen, dass es möglicherweise andere Modelle gibt, die sowohl bei Klassifikations- als auch bei wahrnehmungsbezogenen Aufgaben gut abschneiden. Die Forscher ermutigen zu einer weiteren Erkundung dieser Modelle.
Um zukünftige Modelle zu verbessern, schlagen die Forscher vor, die Trainingsziele zu ändern. Anstatt sich ausschliesslich darauf zu konzentrieren, genaue Klassifikationen zu erreichen, könnten Modelle auch davon profitieren, für eng verwandte Klassifikationen belohnt zu werden. Zum Beispiel könnte es helfen, wenn ein Pudel als ähnlicher zu einem Hund als zu einem Kissen betrachtet wird, damit Modelle bessere Repräsentationen von wahrgenommener Ähnlichkeit lernen.
Darüber hinaus könnte die zukünftige Arbeit darauf abzielen, Modelle zu erstellen, die nicht nur in einem Bereich, sondern über verschiedene Aufgaben hinweg gut abschneiden. Idealerweise würde dies auch eine Bewertung umfassen, wie gut Modelle bei Aufgaben abschneiden, für die sie nicht spezifisch entwickelt wurden, um eine umfassendere Einschätzung ihrer Fähigkeiten zu bieten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl Deep-Learning-Modelle erhebliche Fortschritte in der Bildklassifikation gemacht haben, dies nicht immer mit einem verbesserten Verständnis der wahrgenommenen Ähnlichkeit gleichzusetzen ist. Alte Modelle haben eine starke Leistung bei der Erfassung menschlicher Interpretationen von Ähnlichkeit gezeigt, während neuere, komplexere Modelle möglicherweise nicht die erwarteten Fortschritte geliefert haben.
Während sich das Feld der Computer Vision weiterentwickelt, wird es entscheidend sein, den breiteren Kontext der Modellleistung zu berücksichtigen, nicht nur durch die Linse der Genauigkeit in Klassifikationsaufgaben, sondern auch indem man betrachtet, wie gut diese Modelle die visuelle Welt in einer Weise verstehen können, die mit menschlichen Wahrnehmungen übereinstimmt.
Titel: The challenge of representation learning: Improved accuracy in deep vision models does not come with better predictions of perceptual similarity
Zusammenfassung: Over the last years, advancements in deep learning models for computer vision have led to a dramatic improvement in their image classification accuracy. However, models with a higher accuracy in the task they were trained on do not necessarily develop better image representations that allow them to also perform better in other tasks they were not trained on. In order to investigate the representation learning capabilities of prominent high-performing computer vision models, we investigated how well they capture various indices of perceptual similarity from large-scale behavioral datasets. We find that higher image classification accuracy rates are not associated with a better performance on these datasets, and in fact we observe no improvement in performance since GoogLeNet (released 2015) and VGG-M (released 2014). We speculate that more accurate classification may result from hyper-engineering towards very fine-grained distinctions between highly similar classes, which does not incentivize the models to capture overall perceptual similarities.
Autoren: Fritz Günther, Marco Marelli, Marco Alessandro Petilli
Letzte Aktualisierung: 2023-03-13 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2303.07084
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2303.07084
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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Referenz Links
- https://doi.org/10.17605/OSF.IO/QVW9C
- https://github.com/matlab-deep-learning/MATLAB-Deep-Learning-Model-Hub
- https://de.mathworks.com/help/deeplearning/ug/pretrained-convolutional-neural-networks.html
- https://www.vlfeat.org/matconvnet/pretrained/
- https://osf.io/sx5u3/?view_only=09c05b84a52246d5b8b061cbbee10350