Der Aufstieg von unkonventionellen Hefen im Brauen
Die Erforschung des Potenzials von nicht-traditionellen Hefen in der Craft-Bier-Produktion.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle des Hochdurchsatz-Screenings bei der Hefeselektion
- Faktoren, die die Aromaproduktion beim Brauen beeinflussen
- Bewertung von Hefestämmen für die Bierproduktion
- Aromaproduktion in verschiedenen Fermentationsszenarien
- Co-Fermentationstechniken
- Verbraucherpräferenzen und Biergeschmack
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
In den letzten Jahren hat die Verwendung von nicht-konventionellen Hefen (NCY) in der Getränkeindustrie, besonders in der Bierproduktion, zugenommen. Diese Hefen können Biere kreieren, die sich durch einzigartige Aromen, einen niedrigeren Alkoholgehalt und sogar potenzielle gesundheitliche Vorteile abheben. Während Craft-Bier immer beliebter wird, wächst auch das Interesse an diesen speziellen Hefen. Im Gegensatz zu grossen Brauereien, die sich an traditionelle Methoden halten, können Craft-Brauer mehr mit verschiedenen Zutaten und Hefetypen experimentieren. Allerdings gibt es im Vergleich zu den Standardbrauhefen wie Saccharomyces cerevisiae und S. pastorianus noch viel Unbekanntes über diese NCY.
Die Rolle des Hochdurchsatz-Screenings bei der Hefeselektion
Um herauszufinden, welche Hefen für das Brauen verwendet werden können, kommen oft Hochdurchsatz-Screening-Methoden zum Einsatz. Damit können Forscher schnell viele Hefestämme anhand ihrer Leistung bei der Produktion wünschenswerter Eigenschaften, wie Aroma und Alkoholgehalt, bewerten. Das reduziert die Anzahl der Kandidaten für detailliertere Studien und erleichtert das Finden von Hefen, die die Bierqualität verbessern können.
Wichtige Verbindungen, die während der Fermentation produziert werden, sind entscheidend für den Geschmack. Höhere Alkohole wie Isoamylalkohol und Phenylethylalkohol sowie deren Ester tragen zu den fruchtigen und blumigen Noten im Bier bei. Allerdings können bestimmte Verbindungen auch Fehlgeschmäcker erzeugen. Das richtige Gleichgewicht zu finden, ist entscheidend, um ein hochwertiges Getränk zu produzieren, das den Verbraucherpräferenzen entspricht.
Faktoren, die die Aromaproduktion beim Brauen beeinflussen
Die Produktion von Aromaverbindungen kann von verschiedenen Fermentationsbedingungen wie Wachstumsrate, Nährstoffverhältnissen und Temperatur beeinflusst werden. Genetisch veränderte Hefestämme könnten diese Produktion steuern, aber die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) ist in einigen Regionen eingeschränkt. Hybride Hefestämme, die nicht als GVO eingestuft werden, werden aufgrund ihrer Fähigkeit, höhere Mengen an wünschenswerten Aromaverbindungen zu produzieren, immer beliebter.
Co-Fermentationsmethoden ermöglichen es den Brauern auch, traditionelle Saccharomyces-Hefen mit nicht-Saccharomyces-Hefen zu kombinieren. Dieser Ansatz kann die Aromaverbindungen verbessern und gleichzeitig eine gute Fermentationsleistung aufrechterhalten. Er wurde zwar mehr in der Weinindustrie erforscht, gewinnt jedoch auch im Brauen an Bedeutung.
Bewertung von Hefestämmen für die Bierproduktion
In dieser Studie haben wir verschiedene Saccharomyces- und nicht-Saccharomyces-Hefestämme bewertet, um ihr Wachstum, ihre Fermentationsfähigkeiten und die Aromaproduktion im Bierwürze- einer zuckerhaltigen Flüssigkeit, die als Basis für das Brauen dient- zu untersuchen. Wir haben uns darauf konzentriert, zwei vielversprechende Stämme für die Co-Fermentation auszuwählen und untersucht, wie unterschiedliche Verhältnisse die Geschmacksprofile beeinflussten.
Erste Bewertung der Hefestämme
Der erste Schritt war zu überprüfen, wie gut zwölf Hefestämme in Bierwürze wachsen konnten. Das Ziel war es, Stämme zu finden, die gut mit traditionellen Brauhefen konkurrieren können. Wir haben sowohl feste als auch flüssige Würze verwendet, um zu bestimmen, wie gut jeder Stamm wachsen konnte.
Die meisten Stämme wuchsen ähnlich oder besser in Würze als in einem Standard-Wachstumsmedium für Hefen. Auffällig waren Stämme wie Hanseniaspora vineae und Kluyveromyces lactis, die signifikante Unterschiede im Wachstum zwischen den beiden Medientypen zeigten. Insgesamt konnten alle Stämme Würze als Nahrungsquelle nutzen.
Nach den Wachstumsbewertungen führten wir Kleinfermentationen durch, um ihre Leistung bei der Produktion von Alkohol und Aromaverbindungen zu messen. Wir stellten fest, dass während alle Stämme Zucker konsumierten, die produzierte Alkoholmenge variierte. Einige nicht-Saccharomyces-Stämme produzierten wenig Alkohol, aber ein Stamm, Hanseniaspora vineae, zeigte anständige Ausbeuten.
Ergebnisse der Kleinfermentationen
Die Fermentationsleistung der Stämme zeigte, dass einige der Braustämme signifikante Mengen an Alkohol produzierten, während viele nicht-Saccharomyces-Hefen geringere Ausbeuten hatten. Diese Einschränkung ist besonders wichtig zu bedenken, vor allem für Verbraucher, die nach alkoholfreien Bieren suchen. Die Hefestämme, die niedrigere Alkoholgehalte produzieren können, könnten geeignete Kandidaten für solche Produkte sein.
Aromaproduktion in verschiedenen Fermentationsszenarien
Um zu verstehen, wie verschiedene Hefestämme Aromaverbindungen produzierten, massen wir mehrere wichtige flüchtige Verbindungen während der Fermentation. Hanseniaspora vineae wurde für seine hohe Produktion von Ethylacetat notiert, was ein fruchtiges Aroma abgibt.
Die meisten Stämme produzierten ähnliche Mengen anderer flüchtiger Verbindungen, was ein allgemeines Bild darüber gab, was jede Hefe zum endgültigen Biergeschmack beitragen könnte. Das Vorhandensein dieser Verbindungen kann erhebliche Auswirkungen auf das Gesamtgeschmack- und Aromaprofil des Bieres haben.
Co-Fermentationstechniken
Nach der Bewertung der einzelnen Hefestämme gingen wir zu Co-Fermentationsexperimenten über. Wir wählten zwei Stämme: S. cerevisiae und H. vineae. Co-Fermentationen beinhalteten die Mischung dieser beiden Stämme in verschiedenen Verhältnissen, um zu sehen, wie es die Geschmacks- und Aromaproduktion beeinflusste.
Zuerst experimentierten wir mit verschiedenen Verhältnissen, um die beste Kombination zu bestimmen, die verhindern würde, dass ein Stamm den anderen überwältigt. Die Ergebnisse waren interessant, da H. vineae gut wuchs, selbst wenn es mit S. cerevisiae kombiniert wurde, was im Widerspruch zu den allgemeinen Erwartungen im Verhalten von Hefen steht.
Wichtige Erkenntnisse aus der Co-Fermentation
Während der Co-Fermentationstests überwachten wir, wie gut die Hefen zusammen wuchsen und wie viel Alkohol sowie Aromaverbindungen sie produzierten. Die Daten deuteten darauf hin, dass unterschiedliche Verhältnisse von S. cerevisiae und H. vineae das Geschmacksprofil des Bieres erheblich beeinflussten.
In einigen Fällen führte eine Erhöhung der Menge von H. vineae zu einem blumigeren und fruchtigeren Aroma, was für Verbraucher, die nach komplexeren Geschmäckern suchen, ansprechend sein könnte. Die Anwesenheit von H. vineae steigerte auch die Produktion bestimmter wünschenswerter Ester, was es zu einer vorteilhaften Ergänzung des Fermentationsprozesses machte.
Verbraucherpräferenzen und Biergeschmack
Durch die Manipulation der Verhältnisse von S. cerevisiae und H. vineae, die beim Brauen verwendet werden, fanden wir Wege, die B Aromen der Biere an die Verbraucherpräferenzen anzupassen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Anpassen der Hefeverhältnisse den Brauern eine Methode bietet, um ausgeprägte Geschmacksprofile zu schaffen, sei es mit fruchtigen und blumigen Aromen oder einem ausgewogeneren Profil.
Da die Nachfrage nach einzigartigen Bieren weiter steigt, bietet diese Entdeckung eine spannende Gelegenheit für Brauereien zur Innovation. Es könnte zur Schaffung von Bieren führen, die sich auf dem Markt abheben, indem sie etwas anderes und Ansprechendes bieten.
Fazit
Die Erforschung von nicht-konventionellen Hefen im Brauen eröffnet neue Möglichkeiten zur Kreation einzigartiger Biere. Unsere Studie hat gezeigt, dass die Verwendung dieser Hefen zusammen mit traditionellen Braustämmen die Aroma- und Geschmacksprofile verbessern kann, was möglicherweise zu neuen Bierstilen führt, die die Verbraucher nach Komplexität und Vielfalt verlangen.
Während das Brauen weiterhin entwickelt wird, könnte die Verwendung von NCY eine Schlüsselrolle dabei spielen, das Angebot an Geschmäckern für Biertrinker zu erweitern. Mit ihrer Fähigkeit, niedrigere Alkoholgehalte zu produzieren und gleichzeitig wünschenswerte Geschmäcker zu verbessern, sind sie ein wertvolles Werkzeug für moderne Brauer, die den sich ändernden Geschmack der Verbraucher ansprechen wollen.
Durch die sorgfältige Auswahl und Kombination von Hefestämmen können Brauereien Biere kreieren, die nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern sich auch in einem wettbewerbsintensiven Markt hervorheben. Diese Erkenntnisse unterstreichen das anhaltende Potenzial der Hefe-Biotechnologie in der Getränkeindustrie, insbesondere im Craft-Bier-Sektor, wo Kreativität und Innovation an erster Stelle stehen.
Titel: Aroma compounds profile is affected by the initial yeast ratio in wort co-fermentations
Zusammenfassung: In recent years, the boom of the craft beer industry refocused the biotech interest from ethanol production to diversification of beer aroma profiles. This study analyses the fermentative phenotype of a collection of non-conventional yeasts and examines their role in creating new flavours, particularly through co-fermentation with industrial Saccharomyces cerevisiae. High-throughput solid and liquid media fitness screening compared the ability of eight Saccharomyces and four non-Saccharomyces yeast strains to grow in wort. We determined the volatile profile of these yeast strains and found that Hanseniaspora vineae displayed a particularly high production of the desirable aroma compounds ethyl acetate and 2-phenethyl acetate. Given that H. vineae on its own was a poor fermenter, we carried out mixed wort co-fermentations with a S. cerevisiae brewing strain at different ratios. The two yeast strains were able to co-exist throughout the experiment, regardless of their initial inoculum, and the increase in the production of the esters observed in the H. vineae monoculture was maintained, alongside with a high ethanol production. Moreover, different inoculum ratios yielded different aroma profiles: the 50/50 S. cerevisiae/H. vineae ratio produced a more balanced profile, while the 10/90 ratio generated stronger floral aromas. Our findings show the potential of using different yeasts and different inoculum combinations to tailor the final aroma, thus offering new possibilities for a broader range of beer flavours and styles. IMPORTANCECraft brewing underwent an unprecedented growth in the last years due to customer demand for more unique and complex beverages. Brewers started to explore innovative fermentation methods using new ingredients, different brewing conditions, and new yeasts to explore a larger flavour landscape. The use of non-Saccharomyces yeasts has emerged as an effective strategy to produce novel distinct flavour profiles, however, knowledge regarding their fermentation performance and volatiles production is still limited, which hinders their industrial application. In this study, we expand on the knowledge of several non-Saccharomyces yeasts in terms of their brewing application and highlight the potential of H. vineae in co-fermentation with S. cerevisiae for producing unique fruity beers with a standard ethanol content. Our findings provide the craft beer industry with a new strategy to produce distinctive fruity beers.
Autoren: Daniela Delneri, J. Aguiar-Cervera, F. Visinoni, P. Zhang, K. Hollywood, U. Vrhovsek, O. Severn
Letzte Aktualisierung: 2024-03-02 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.01.583027
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.01.583027.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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