Die Verbindung zwischen Depression und Alzheimerkrankheit
Forschung zeigt genetische Verbindungen zwischen Depression und Risiko für Alzheimerkrankheit.
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Inhaltsverzeichnis
- Der Zusammenhang zwischen Depression und Alzheimer
- Diagnostizieren von Depression
- Symptome und ihre Rolle
- Neue Forschungsansätze
- Methodologie der Forschungsstudien
- Ergebnisse der Forschung
- Verständnis genetischer Korrelationen
- Lokale genetische Korrelationen
- Koinlokalisierung genetischer Faktoren
- Mendelische Randomisierungsanalyse
- Polygenetische Risikoscores
- Implikationen der Ergebnisse
- Zukünftige Forschungsrichtungen
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
Depression ist nicht nur ein psychisches Gesundheitsproblem; sie kann auch das Risiko erhöhen, an Demenz zu erkranken, insbesondere an Alzheimer. Alzheimer ist die häufigste Art von Demenz und betrifft weltweit Millionen von Menschen. Es ist wichtig, den Zusammenhang zwischen Depression und Alzheimer zu verstehen, da dies helfen kann, neue Wege zu finden, um die Belastung durch Demenz zu verringern.
Der Zusammenhang zwischen Depression und Alzheimer
Forschung zeigt, dass Menschen, die an Depression leiden, ein höheres Risiko haben, später im Leben an Demenz zu erkranken. Diese Verbindung wird durch Studien gestützt, die genetische Faktoren analysieren, die zu beiden Erkrankungen beitragen. Zwillingsstudien haben gezeigt, dass sowohl Depression als auch Alzheimer genetische Komponenten haben – etwa 40% für Depression und 80% für Alzheimer.
Viele grosse genetische Studien haben zahlreiche genetische Marker identifiziert, die mit Alzheimer und Depression in Verbindung stehen. Das wirft die Frage auf, ob diese beiden Störungen einige gemeinsame genetische Faktoren teilen. Frühere Forschungen haben jedoch gemischte Ergebnisse geliefert. Einige Studien haben keinen signifikanten genetischen Überschneidungen gefunden, während andere eine moderate Verbindung festgestellt haben, die darauf hindeutet, dass Depression das Risiko für Alzheimer erhöhen könnte.
Diagnostizieren von Depression
Laut dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) erfordert die Diagnose einer schweren depressiven Episode mindestens fünf von neun spezifischen Symptomen, die mindestens zwei Wochen anhalten. Zu den Symptomen gehören Gefühle der Traurigkeit, Verlust des Interesses an Aktivitäten, Veränderungen des Appetits, Schlafstörungen und mehr. Da es viele Möglichkeiten gibt, wie diese Symptome bei verschiedenen Menschen kombiniert auftreten können, ist das Verständnis der genetischen Verbindungen zu verschiedenen Arten von Depressionen kompliziert.
In jüngster Zeit hat die Forschung begonnen, Depression in einzelne Symptome zu unterteilen, um Einblicke in die genetischen Aspekte der Depression und ihrer verschiedenen Formen zu gewinnen. Einige Studien legen nahe, dass Anhedonie, das Fehlen von Freude, ein besserer Prädiktor für Demenz sein könnte als ein allgemeines Traurigsein.
Symptome und ihre Rolle
Viele Symptome der Depression, wie Appetitveränderungen und Schlafstörungen, sind auch bei Menschen mit Demenz zu beobachten, die keine Vorgeschichte von Depression haben. Das deutet darauf hin, dass die Untersuchung spezifischer Symptome der Depression mehr Einblicke in die gemeinsamen genetischen Risiken zwischen Depression und Alzheimer bieten könnte.
Allerdings müssen Studien, die sich mit der Überschneidung genetischer Faktoren beschäftigen, auch berücksichtigen, wie die Fälle definiert sind. Einige Forschungen nutzen selbstberichtete Familiengeschichten, während andere klinische Diagnosen erfordern. Dieser Unterschied kann die Ergebnisse und Interpretationen genetischer Studien beeinflussen.
Neue Forschungsansätze
Um diese Probleme anzugehen, werden neue gross angelegte Studien durchgeführt. Diese Studien analysieren Daten aus verschiedenen Quellen, um die genetischen Verbindungen zwischen den Symptomen der Depression und Alzheimer besser zu verstehen. Die Forschung zielt darauf ab, zu verdeutlichen, wie verschiedene Methoden zur Identifizierung von Alzheimer-Fällen die Studienergebnisse beeinflussen können.
Methodologie der Forschungsstudien
In dieser Studienreihe sammelten die Forscher Daten mithilfe mehrerer bekannter Datenbanken und Studien, die sich auf psychische Gesundheit und Demenz konzentrieren. Das Ziel war es, individuelle Symptome der Depression mithilfe des Patient Health Questionnaire (PHQ-9) zu untersuchen, eines Werkzeugs, das regelmässig zur Bewertung der Schwere von Depressionssymptomen verwendet wird.
Die Teilnehmer wurden basierend auf Kriterien wie ihrer Abstammung und vorherigen Diagnosen anderer psychischer Gesundheitsprobleme ausgewählt. Dies half sicherzustellen, dass die Daten so genau wie möglich für die Untersuchung der genetischen Komponenten von Depression und Alzheimer waren.
Die Forscher führten genomweite Assoziationsstudien (GWAS) durch, um die Beziehung zwischen Depressionssymptomen und genetischen Informationen zu bewerten. Diese Studien betrachten viele genetische Varianten im gesamten Genom, um herauszufinden, ob es welche gibt, die mit bestimmten Merkmalen in Verbindung stehen.
Zusätzlich führten sie weitere Analysen mit verschiedenen statistischen Methoden durch, um die genetischen Korrelationen zwischen Depression und Alzheimer zu verstehen. Durch die Analyse gemeinsamer genetischer Marker wollten die Forscher herausfinden, ob spezifische Depressionssymptome mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer verbunden sind.
Ergebnisse der Forschung
Die Metaanalysen enthüllten zahlreiche signifikante genetische Loci, die mit Depressionssymptomen in Verbindung stehen und die Anzahl der bekannten genetischen Marker erweitern. Viele dieser Loci waren mit Merkmalen wie Schlafproblemen und Appetitveränderungen verknüpft, die sowohl für Depression als auch für Demenz relevant sind.
Die Forscher fanden heraus, dass Depressionssymptome signifikante genetische Korrelationen mit Alzheimer aufwiesen, insbesondere bei Studien, die Proxy-Diagnosen einbezogen. Allerdings wurde kein Beweis gefunden, der darauf hindeutet, dass Depression direkt Alzheimer verursacht. Das widerspricht einigen früheren Erkenntnissen, die Depression direkt mit einem erhöhten Risiko für Demenz in Verbindung brachten.
Verständnis genetischer Korrelationen
In den Studien wurden genetische Korrelationen berechnet, um zu verstehen, wie eng zwei Merkmale Genetisch miteinander verbunden sind. Sie fanden eine signifikante Anzahl von Korrelationen zwischen Depressionssymptomen und Alzheimer, insbesondere in Studien, die Proxy-Fälle einbezogen. Bei nur klinisch diagnostizierten Alzheimer-Fällen wurden jedoch weniger signifikante Korrelationen gefunden.
Das deutet darauf hin, dass die Methode der Fallidentifikation die Ergebnisse beeinflussen kann. Die Unterschiede in den Ergebnissen unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überlegung bei der Gestaltung zukünftiger Studien, die die Verbindungen zwischen Depression und Alzheimer untersuchen.
Lokale genetische Korrelationen
Lokale genetische Korrelationen wurden auch an verschiedenen genomischen Standorten getestet. Diese Analyse zielt darauf ab, spezifische Regionen im Genom zu identifizieren, in denen Depression und Alzheimer möglicherweise gemeinsame genetische Risikofaktoren haben. Eine kleine Anzahl von Regionen zeigte signifikante lokale Korrelationen. Es wurde jedoch kein starker Beweis gefunden, der darauf hindeutet, dass in diesen Bereichen ein gemeinsames ursächliches Variant existiert.
Koinlokalisierung genetischer Faktoren
Koinlokalisierungstests wurden durchgeführt, um zu prüfen, ob spezifische genetische Varianten das überlappende Risiko zwischen Depression und Alzheimer erklären könnten. In einem bemerkenswerten Ergebnis zeigte ein Bereich des Genoms in der Nähe des TMEM106B-Gens Beweise für Koinlokalisierung zwischen mehreren Depressionsphänotypen und Alzheimer. Dieses Gen wurde zuvor mit verschiedenen psychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht, was seine Bedeutung für das Verständnis beider Erkrankungen anzeigt.
Mendelische Randomisierungsanalyse
Die mendelische Randomisierung (MR) ist eine Methode, die hilft zu bewerten, ob ein Faktor einen anderen beeinflusst, indem genetische Varianten als Werkzeuge verwendet werden. Die Studien führten MR-Analysen durch, um potenzielle ursächliche Beziehungen zwischen Depressionssymptomen und Alzheimer zu untersuchen. Es wurden jedoch keine signifikanten Kausalbeziehungen gefunden, was darauf hindeutet, dass die Beziehung komplexer sein könnte, als zuvor gedacht.
Polygenetische Risikoscores
Polygenetische Risikoscores wurden verwendet, um das genetische Risiko eines Individuums sowohl für Depression als auch für Alzheimer zu messen. Die Analyse ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen diesen Scores und dem Alzheimer-Status in klinischen Proben. Während einige nominale Assoziationen beobachtet wurden, erreichten sie nicht die statistische Signifikanz, wenn mehrere Tests berücksichtigt wurden.
Implikationen der Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser Studien fügen ein bedeutendes Puzzlestück zum Verständnis der Beziehung zwischen Depression und Alzheimer hinzu. Die Identifizierung genetischer Risikoloci, die mit Depressionssymptomen in Verbindung stehen, bietet Einblicke, wie spezifische Aspekte der Depression das Demenzrisiko beeinflussen könnten.
Trotz der Ergebnisse ist es wichtig zu beachten, dass keine direkte kausale Beziehung zwischen Depression und Alzheimer festgestellt wurde. Die komplexe Natur dieser Erkrankungen, zusammen mit den verschiedenen Faktoren, die sie beeinflussen, legt nahe, dass weitere Forschung nötig ist, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen.
Zukünftige Forschungsrichtungen
In Zukunft sollten Forscher sich darauf konzentrieren, Studien mit vielfältigeren Populationen durchzuführen. Die aktuellen Studien betrafen hauptsächlich Personen europäischer Abstammung, was die Anwendbarkeit der Ergebnisse auf verschiedene Gruppen einschränkt. Eine Erweiterung der Forschung auf verschiedene Populationen kann das Verständnis darüber verbessern, wie genetische Faktoren Depression und Alzheimer in unterschiedlichen Gruppen beeinflussen.
Darüber hinaus sollten zukünftige Studien darauf abzielen, die Rolle seltener genetischer Varianten zu untersuchen. Frühere Ergebnisse haben die Rolle dieser Varianten weitgehend unerforscht gelassen, und sie könnten entscheidende Einblicke in die gemeinsamen Risiken zwischen Depression und Alzheimer bieten.
Fazit
Zusammenfassend ist es wichtig, die Beziehung zwischen Depression und Alzheimer zu verstehen, um die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Obwohl die durchgeführten Studien zahlreiche genetische Faktoren und Korrelationen identifiziert haben, bestätigen sie nicht, dass Depression Alzheimer verursacht. Stattdessen heben sie die Komplexität dieser Bedingungen und die Notwendigkeit weiterer Forschung hervor.
Indem man sich auf spezifische Depressionssymptome konzentriert, können Forscher Einblicke in die gemeinsamen genetischen und biologischen Mechanismen beider Störungen gewinnen. Diese Verbindungen zu identifizieren, ist entscheidend, um neue Ansätze zur Prävention und Behandlung von Demenz zu entwickeln und letztendlich die Lebensqualität von Millionen von Menschen zu verbessern.
Titel: Investigating the genetic relationship between depression symptoms and Alzheimer's disease in clinically diagnosed and proxy cases
Zusammenfassung: Depression is a risk factor for Alzheimers disease (AD), but evidence for their genetic relationship is mixed. Assessing depression symptom specific genetic associations may better clarify this relationship. Using data from the UK Biobank, the GLAD Study and PROTECT, we performed the largest genome-wide meta-analyses (GWAS) of the nine depression symptom items, plus their sum score, on the Patient Health Questionnaire (PHQ-9) (GWAS equivalent N: 224,535--308,421). We assessed global/local genetic correlations and statistical colocalisation between depression phenotypes and AD across six AD GWAS with varying proportions of clinical and proxy (family history) case ascertainment. We assessed bi-directional causal associations using Mendelian randomisation (MR) and the predictiveness of depression phenotype polygenic risk scores (PRS) for AD case/control status in three clinical AD cohorts. Our GWAS meta-analyses identified 37 genomic risk loci across the ten depression symptom phenotypes. Of the 72 global genetic correlation tests conducted between depression/depression symptoms and AD, 20 were significant at pFDR[≤] 0.05. Only one significant genetic correlation was identified with AD GWAS containing clinical-only cases. Colocalisation was not identified at loci contains local genetic correlation but was identified in the region of transmembrane protein 106B (TMEM106B) between multiple depression phenotypes and both clinical-only and clinical+proxy AD. MR and PRS analyses did not yield statistically significant results. Our findings do not demonstrate a causal role of depression/depression symptoms on AD and suggest that previous evidence of their genetic overlap may be driven by the inclusion of proxy cases/controls. However, the identification of colocalisation at TMEM106B warrants further investigation.
Autoren: Petroula Proitsi, L. Gilchrist, T. P. Spargo, R. E. Green, J. R. I. Coleman, D. M. Howard, J. G. Thorp, B. Adey, J. Lord, H. L. Davies, J. Mundy, A. ter Kuile, M. R. Davies, C. Hübel, S. Bristow, S. H. Lee, H. Rogers, C. Curtis, G. Kalsi, R. Arathimos, A. Corbett, C. Ballard, H. Brooker, B. Creese, D. Aarsland, A. Hampshire, L. Velayudhan, T. C. Eley, G. Breen, A. Iacoangeli, S. Koks, C. M. Lewis, Alzheimer's Disease Neuroimaging Initiative, AddNeuroMed, GERAD1 Consortium
Letzte Aktualisierung: 2023-07-03 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.05.23290588
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.05.23290588.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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Referenz Links
- https://pgc.unc.edu/for-researchers/download-results/
- https://gtexportal.org/home/tissueSummaryPage
- https://github.com/zhenin/HDL/wiki/Reference-panels
- https://github.com/josefin-werme/LAVA
- https://github.com/ThomasPSpargo/COLOC-reporter
- https://dougspeed.com/bldldak/
- https://adni.loni.usc.edu
- https://portal.dementiasplatform.uk/CohortDirectory/Item?fingerPrintID=GERAD
- https://brc.slam.nhs.uk/about/core-facilities/bioresource
- https://adni.loni.usc.edu/wp-content/uploads/how_to_apply/ADNI_Acknowledgement_List.pdf
- https://doi.org/10.18742/rnvf-m076