Pferdetransport: Eine Studie zu Stresslevels
Die Forschung untersucht, wie verschiedene Transportbedingungen den Stress von Pferden während Wettkämpfen beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
Reitsport wird auf der ganzen Welt immer beliebter, mit einem deutlichen Anstieg an Wettbewerben und Pferden. Jedes Jahr gibt's etwa 150 internationale Pferdeshows. Laut einer grossen Datenbank, die Pferde verfolgt, sind rund 478.000 Pferde registriert, mit fast 77.000 neuen Registrierungen jährlich. Je mehr Pferde an Shows teilnehmen, desto mehr steigt auch der Bedarf an Pferdetransport – sowohl per Luft als auch per Strasse.
Die meisten Pferde werden auf der Strasse zu Wettbewerben gebracht. Es ist bekannt, dass der Transport Pferde stressen kann, besonders wenn sie für Wettbewerbe oder beim Training umgeschichtet werden. Dieser Stress kann gemessen werden, indem man sich die Cortisolwerte anschaut, ein Hormon, das bei Stress ansteigt. Andere Möglichkeiten, Stress zu messen, sind Herzfrequenzen und deren Variabilität über die Zeit.
Pferde produzieren natürlich Cortisol, wenn sie mit stressigen Situationen konfrontiert werden. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) zeigt, wie gut der Körper des Pferdes mit Stress umgeht. Wenn der Stress zunimmt, kann sich der Herzrhythmus des Pferdes ändern, was zeigt, dass der Körper auf den Druck reagiert.
Pferde in feuchten, warmen Umgebungen zu transportieren, kann die Situation noch schwieriger machen, da diese Bedingungen die Fähigkeit der Pferde, sich abzukühlen, beeinträchtigen. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen können zu Hitzestress führen und das Risiko von Krankheiten bei Tieren erhöhen. Ausserdem kann schlechter Transport zu Verletzungen oder Verdauungsproblemen führen.
Die meisten Studien, die sich mit den Auswirkungen des Transports auf Pferde beschäftigt haben, konzentrierten sich jedoch auf kühlere Klimazonen. Es gibt wenig Informationen darüber, wie Pferde auf den Transport in warmen, feuchten Gebieten reagieren. Diese Studie hat das Ziel, diese Lücke zu schliessen, indem untersucht wird, wie Pferde auf den Transport in verschiedenen Arten von Lkw reagieren – einige mit Klimaanlage, einige ohne.
Studienübersicht
In dieser Studie waren sechs gesunde Sportpferde dabei, darunter zwei Wallache und vier Stuten, mit einem Durchschnittsalter von etwa 12 Jahren und einem Durchschnittsgewicht von etwa 466 kg. Die Pferde wurden regelmässig für Springwettbewerbe trainiert und hatten Erfahrung mit dem Transport.
Experimentelles Design
Die Pferde wurden in verschiedenen Lkw über eine mittlere Distanz transportiert. Am ersten Tag wurden sie in einem klimatisierten Lkw mit voller Ladung bewegt. Am folgenden Tag wurden sie in einem nicht klimatisierten Lkw mit voller Ladung transportiert. Am dritten Tag wurden die Pferde dann in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei die eine Hälfte in einem klimatisierten Lkw mit weniger Pferden transportiert wurde und die andere in einem nicht klimatisierten Lkw mit ebenfalls weniger Pferden. Dieser Prozess wurde über vier Wochen fortgesetzt, wobei die Pferde an ihren trainingsfreien Tagen transportiert wurden.
Transportbedingungen
Vor jedem Transport wurden die Lkw gereinigt und Heu für die Pferde bereitgestellt. Die Pferde wurden mit einem Seil gesichert und durch Trennwände voneinander getrennt, sodass sie sich sehen konnten. Die Lkw fuhren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit und legten in einer festgelegten Zeit eine beträchtliche Entfernung zurück. Die inneren Umgebungen der Lkw – insbesondere Temperatur und Luftfeuchtigkeit – wurden während der Fahrten überwacht.
Datenerfassungsmethoden
Überwachung der Fahrbedingungen
Die Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke während des Transports wurden aufgezeichnet. Ausserdem wurden die Feuchtigkeit und die Temperatur im Inneren jedes Lkw in regelmässigen Abständen dokumentiert.
Messung der Blut-Cortisolwerte
Blutproben wurden vor dem Transport und zu verschiedenen Zeitpunkten danach von den Pferden entnommen, um die Cortisolwerte zu bestimmen. Dieses Hormon ist ein wichtiger Stressindikator.
Herzfrequenzüberwachung
Um die Herzfrequenzen und die Variabilität zu überprüfen, wurden die Pferde mit Überwachungsgeräten ausgestattet, die ihre Herzrhythmen vor und während des Transportzeitraums aufzeichneten. Diese Daten konnten anzeigen, wie gut die Pferde mit dem Stress des Transports umgingen.
Ergebnisse der Datenanalyse
Die Ergebnisse zeigten, wie unterschiedliche Transportbedingungen die Stresslevel der Pferde beeinflussten, was durch ihre Cortisolwerte, Herzfrequenzen und die Variabilität der Herzfrequenz angezeigt wurde.
Fahrgeschwindigkeit und Innenumgebung
Die Lkw wurden mit einer konstanten Geschwindigkeit gefahren und legten eine bekannte Distanz zurück. Messungen zeigten, dass klimatisierte Lkw ein höheres Feuchtigkeitsniveau aufrechterhielten als nicht klimatisierte Lkw. Die Lkw mit voller Ladung hatten mehr Feuchtigkeit als die mit weniger Pferden, wahrscheinlich aufgrund der zusätzlichen Feuchtigkeit, die von den Pferden erzeugt wurde.
Ergebnisse der Blut-Cortisolwerte
Nach dem Transport variierten die Cortisolwerte unter den Pferden, wobei einige unmittelbar nach der Ankunft kleine Anstiege zeigten. Diese Werte kehrten jedoch in der Regel innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde nach dem Transport wieder auf das Basisniveau zurück. Interessanterweise hatten die Pferde in den nicht klimatisierten Lkw einen signifikanten Anstieg des Cortisols im Vergleich zu denen in klimatisierten Fahrzeugen.
Beobachtungen zur Herzfrequenz und Variabilität
Die Herzfrequenz und die Variabilität zeigten ebenfalls unterschiedliche Muster, je nach Transportbedingungen. Zum Beispiel zeigte die Herzfrequenz der Pferde in klimatisierten Lkw gegen Ende ihrer Reise einen Rückgang, während die in nicht klimatisierten Lkw keine signifikanten Veränderungen aufwiesen.
Stressreaktionen
Es gab Veränderungen in der Herzfrequenzvariabilität, die auf unterschiedliche Stresslevel unter den Pferden während und nach dem Transport hinwiesen. Einige Pferde zeigten einen Anstieg der vagalen Aktivität – ein Hinweis auf Entspannung – insbesondere während des Transports in klimatisierten Bedingungen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass, während der Transport stressig sein kann, erfahrene Pferde besser auf vertraute Situationen reagieren können.
Diskussion der Ergebnisse
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Strassentransport für trainierte Pferde nicht so stressig sein könnte, insbesondere in gut klimatisierten Lkw. Die Studie hebt hervor, wie Umgebungsfaktoren wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur Pferde während des Transports beeinflussen.
Auswirkungen von Klimaanlage und Beladungsbedingungen
Klimaanlage scheint zu helfen, einen entspannteren Zustand für die Pferde aufrechtzuerhalten. Die Unterschiede in der Reaktion basierend auf den Beladungsbedingungen zeigen, dass die Anzahl der Pferde im Lkw deren Komfort und Stresslevel während des Transports beeinflussen kann.
Bedeutung von Erfahrung
Die Pferde in dieser Studie hatten alle Erfahrung mit dem Transport, was wahrscheinlich dazu beitrug, ihre Stresslevel zu senken. Frühere Erfahrungen prägen, wie sie auf ähnliche Situationen in der Zukunft reagieren.
Einfluss des zirkadianen Rhythmus
Die Tageszeit könnte eine Rolle bei den Stressreaktionen spielen. Der Transport fand tagsüber statt, und die Cortisolwerte schwanken im Laufe des Tages entsprechend den natürlichen Körperrhythmen.
Fazit und zukünftige Richtungen
Der Transport über mittlere Distanzen, unabhängig von Klimaanlage oder Beladungsbedingungen, schien die erfahrenen Pferde in dieser Studie nicht zu stressen. Die unterschiedlichen Reaktionen auf verschiedene Transportkonfigurationen liefern wertvolle Einblicke zur Verbesserung des Wohlergehens von Pferden während des Transports.
Empfehlungen für das Transportmanagement
Um das Wohl der Pferde während des Transports sicherzustellen, könnte es sinnvoll sein, klimatisierte Lkw zu verwenden, besonders in warmen Klimazonen. Ausserdem kann es helfen, die Anzahl der gleichzeitig transportierten Pferde zu berücksichtigen, um den Stresslevel zu managen.
Weitere Forschung mit grösseren Gruppen von Pferden und verschiedenen Umweltbedingungen kann helfen, die Stressreaktionen in unterschiedlichen Transportszenarien besser zu verstehen. Diese Informationen können zu besseren Managementpraktiken und verbesserten Ergebnissen für Pferde in Wettkampfumgebungen führen.
Titel: Cortisol levels, heart rate, and autonomic responses in horses during repeated road transport with different truck conditions trucks in a tropical environment
Zusammenfassung: Horses stress responses have been reported during road transport in cold but not tropical environments. Therefore, this study estimated cortisol levels, heart rate (HR), and heart rate variability (HRV) in horses during medium-distance road transport with different truck conditions in a tropical environment. Six horses were repeatedly transported in either air-conditioned trucks with full (ATF) or space (ATS) loads or non-air-conditioned trucks with full (N-ATF) and space (N-ATS) loads. Blood cortisol was determined beforehand and 5, 30, and 90 minutes post-transport. HR and HRV were assessed pre-transport and at 15-minute intervals until 90 minutes post-transport. Cortisol levels increased significantly in N-ATS horses (but non-significantly in ATF, ATS, and N-ATF horses) at 5 minutes post-transport and returned to baseline by 30 minutes post-transport. Predominant parasympathetic nervous system (PNS) activity was observed during the first few hours and returned to baseline until the destination was reached. A recurrent, increased PNS activity was detected post-transport. Interaction effects of air condition-by-loading condition-by-time, air condition-by-time, and separate effects of air condition and time were observed on HR and various HRV variables during transport. A transient increase in beat-to-beat intervals, coinciding with decreased HR, was observed in ATF horses. The PNS index increased, corresponding to a decreased sympathetic nervous system index, in ATS horses during transport. We suggest that medium-distance road transport causes no stress for transport-experienced horses in a tropical environment. Air and loading conditions impacted hormonal and autonomic modulation, causing different responses in horses transported in differently conditioned trucks.
Autoren: Metha Chanda, S. Lertratanachai, C. Poochipakorn, K. Sanigavatee, O. Huangsaksri, T. Wonghanchao, P. Charoenchanikran, C. Lawsirirat
Letzte Aktualisierung: 2024-03-29 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.26.586854
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.26.586854.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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