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Fortschritte in der Proteinkonstruktforschung mit DSSI

DSSI-Quervernetzer verbessert die Proteinanalyse und zeigt neue Einblicke in Proteininteraktionen.

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Inhaltsverzeichnis

In den letzten zwanzig Jahren haben Wissenschaftler eine Technik namens Cross-Linking Mass Spectrometry (XL-MS) entwickelt, um die Formen und Verhaltensweisen von Proteinen zu untersuchen. Proteine sind essentielle Moleküle in unserem Körper, und das Verständnis ihrer Struktur hilft uns, ihre Funktionen zu lernen. XL-MS ermöglicht es Forschern, Proteine in ihren natürlichen Umgebungen zu betrachten, was es zu einem wertvollen Werkzeug für die Proteinforschung macht.

Der Prozess beinhaltet die Verwendung spezieller Chemikalien, die Cross-Linker genannt werden und Paare von Aminosäuren in Proteinen verbinden, die nah beieinander liegen. Diese Verbindungen dienen als Marker, um den Wissenschaftlern zu helfen, die Struktur von Proteinen zu kartieren und zu verstehen, wie sie ihre Form verändern können. Es gibt jedoch Herausforderungen bei der Analyse der Daten, die aus XL-MS gewonnen werden, insbesondere im Umgang mit Mischungen aus Proteinen und deren Abbauprodukten.

Herausforderungen bei der Cross-Linking Mass Spectrometry

Ein grosses Problem, mit dem Forscher bei XL-MS konfrontiert sind, ist die Schwierigkeit, komplexe Mischungen, die als enzymatische Proteolysate bekannt sind, zu analysieren. Wenn Proteine cross-linked werden, entstehen nur eine kleine Anzahl an Cross-Links, die von vielen anderen kleineren Proteinfragmenten umgeben sind. Das macht es schwer, zu identifizieren, welche Verbindungen zwischen den Aminosäuren hergestellt wurden.

Gängige Methoden wie die umgekehrte Phasenflüssigkeitschromatographie in Verbindung mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) haben Schwierigkeiten, Cross-Links zu identifizieren, besonders wenn es um grosse Gruppen von Proteinen geht. Um dies zu verbessern, haben die Forscher zusätzliche Schritte zur Analyse hinzugefügt und verschiedene Arten von Chromatographie verwendet, um die Mischungen zu trennen. Dadurch können sie die cross-linked Proteine besser isolieren und identifizieren.

Einige Cross-Linker haben auch spezielle Tags, die eine selektive Reinigung der Cross-Links ermöglichen, wodurch das Hintergrundrauschen kleiner Proteinfragmente verringert wird. Diese Tags können Biotin und andere Chemikalien umfassen, was es einfacher macht, die spezifischen Verbindungen zu isolieren, die die Forscher untersuchen möchten.

Ein neuer Cross-Linker: DSSI

Um XL-MS zu verbessern, wurde ein neuer Cross-Linker namens DSSI entwickelt. DSSI ist eine fortschrittliche Version, die im Massenspektrometer gespalten werden kann, was es den Forschern erleichtert, die verknüpften Proteine zu identifizieren. Das Design von DSSI ermöglicht es, die Vorteile früherer Cross-Linker zu bewahren und gleichzeitig neue Funktionen hinzuzufügen.

DSSI beginnt mit einer Basischemikalie, die die Forscher modifizieren, um eine nützliche Form zur Verbindung von Proteinen zu schaffen. Die neue Struktur behält die entscheidende Fähigkeit, in der Gasphase zu zerfallen, was für die Analyse wichtig ist. Das Design ermöglicht es, Tags anzubringen, die bei der Reinigung der Cross-Links helfen.

Die Forscher testeten DSSI, indem sie es auf ein bekanntes Protein namens α-Synuclein anwendeten, das bei Hirnerkrankungen wie Parkinson beteiligt ist. Sie verwendeten effektive Methoden, um das Protein nach der Cross-Linkung in kleinere Stücke zu zerlegen, die dann analysiert wurden. Die Analyse zeigte zahlreiche Verbindungen und gab Einblicke, wie α-Synuclein sich verhält.

Verwendung von DSSI für Zellstudien

Um sicherzustellen, dass DSSI auch in komplexeren Situationen gut funktioniert, wendeten die Forscher es auf Zelllysate von menschlichen Zellen an. Sie verglichen verschiedene Methoden zur Zerlegung von Proteinen und stellten fest, dass eine schnellere Technik fast so viele Ergebnisse lieferte wie eine längere, traditionelle Methode. Diese Geschwindigkeit erhöht den Durchsatz der Analyse, sodass mehr Proben in kürzerer Zeit untersucht werden können.

Bei Tests mit Zelllysaten half DSSI, eine grosse Anzahl einzigartiger Cross-Links zu identifizieren, die viele Proteine miteinander verknüpften und andeuteten, wie sie in einem zellulären Kontext interagieren könnten. Das zeigt, dass DSSI neue Wege eröffnet, um das gesamte Spektrum der Proteininteraktionen innerhalb von Zellen zu verstehen.

Strukturelle Validierung mit Protein-Komplexen

DSSI wurde gegen bekannte Strukturen grosser Proteingruppen validiert, was bestätigt, dass die von DSSI hergestellten Verbindungen gut in etablierte Modelle passen. Diese Validierung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die gemessenen Verbindungen echte strukturelle Beziehungen innerhalb der Proteine widerspiegeln.

Beim Vergleich von DSSI mit früheren Cross-Linkern fanden die Forscher heraus, dass sie ähnliche Eigenschaften hinsichtlich der Abstände zwischen den verknüpften Proteinen hatten. Die DSSI-Cross-Links stimmten gut mit hochauflösenden Bildern aus Proteinstudien überein, was darauf hindeutet, dass der neue Cross-Linker zuverlässig für strukturanalytische Zwecke ist.

Einblicke in Intrinsisch ungeordnete Proteine

Eine einzigartige Kategorie von Proteinen, die mit DSSI untersucht wurde, sind die intrinsisch ungeordneten Proteine (IDPs). Diese Proteine haben keine feste Struktur, was es schwieriger macht, sie zu studieren. Dennoch erfasste DSSI erfolgreich Informationen darüber, wie diese IDPs mit anderen Proteinen interagieren.

Ein spezifisches IDP, das untersucht wurde, war SERBP1, ein Protein, das an der Regulierung anderer zellulärer Prozesse beteiligt ist. Mit DSSI konnten die Forscher genau bestimmen, wie SERBP1 mit verschiedenen Proteinen im Ribosom interagiert, einem wichtigen Teil der Zellmachinerie. Diese Informationen können den Wissenschaftlern helfen, mehr darüber zu verstehen, wie flexible Proteine in verschiedenen biologischen Prozessen funktionieren.

Fazit

DSSI stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der Proteinforschung dar und bietet neue Möglichkeiten, die Komplexität von Proteinstrukturen und -interaktionen zu erkunden. Sein Design ermöglicht eine bessere Identifizierung von Cross-Links, selbst in komplizierten Mischungen, und ebnet den Weg für gründlichere Studien über zelluläre Interaktionen und das Verhalten von Proteinen.

Zusammenfassend zeigt die Entwicklung von DSSI, wie sich fortschrittliche Methoden auf unser Verständnis von wichtigen biologischen Komponenten auswirken können. Durch die Anwendung von DSSI auf verschiedene Proteinstudien können Forscher tiefere Einblicke in die molekularen Abläufe des Lebens gewinnen, was zu Durchbrüchen in unserem Verständnis von Krankheiten und möglichen Behandlungen führen könnte. Die Zukunft der Proteinforschung sieht mit Werkzeugen wie DSSI vielversprechend aus und fördert Innovationen und Entdeckungen im komplexen Geflecht des Lebens auf molekularer Ebene.

Originalquelle

Titel: Twisting Urea- to Imide-Based Mass Spectrometry-Cleavable Cross-Linkers Enables Affinity Tagging

Zusammenfassung: Disuccinimidyl dibutyric urea (DSBU) is a mass spectrometry (MS)-cleavable cross-linker that has multiple applications in structural biology, ranging from isolated protein complexes to comprehensive system-wide interactomics. DSBU facilitates a rapid and reliable identification of cross-links through the dissociation of its urea group in the gas-phase. In this study, we further advance the structural capabilities of DSBU by twisting the urea group into an imide, thus introducing a novel class of cross-linkers. This modification preserves the MS-cleavability of the amide bond, granted by the two acyl groups of the imide function. The central nitrogen atom enables the introduction of affinity purification tags. Here, we introduce disuccinimidyl disuccinic imide (DSSI) as prototype of this class of cross-linkers. It features a phosphonate handle for immobilized metal ion affinity chromatography (IMAC) enrichment. We detail DSSI synthesis and describe its behavior in solution and in the gas-phase while cross-linking isolated proteins and human cell lysates. DSSI and DSBU cross-links are compared at the same enrichment depths to bridge these two cross-linker classes. We validate DSSI cross-links by mapping them in high-resolution structures of large protein assemblies. The cross-links observed yield insights into the morphology of intrinsically disordered proteins (IDPs) and their complexes. The DSSI linker might spearhead a novel class of MS-cleavable and enrichable cross-linkers.

Autoren: Claudio Iacobucci, A. Di Ianni, C. H. Ihling, T. Vranka, V. Matousek, A. Sinz

Letzte Aktualisierung: 2024-03-29 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.29.587196

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.29.587196.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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