Auswirkungen von COVID-19 auf die globalen Sterberaten
Die Untersuchung von übermässigen Todesfällen zeigt Unterschiede, die mit wirtschaftlicher Verwundbarkeit zusammenhängen.
― 5 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
- Trends bei Übersterblichkeiten
- Länder nach Verwundbarkeit vergleichen
- Kumulative Übersterblichkeit
- Sterberaten-Trends über die Zeit
- Faktoren, die die Übersterblichkeit beeinflussen
- Besonderer Fokus auf Jugendliche
- Einschränkungen der Analyse
- Wichtige Erkenntnisse
- Nach vorn schauen
- Originalquelle
- Referenz Links
Die COVID-19-Pandemie hat einen grossen Einfluss auf die Sterberaten weltweit gehabt. Eine Möglichkeit, diesen Einfluss zu verstehen, ist das Konzept der Übersterblichkeit, also die Anzahl der Todesfälle, die über das hinausgehen, was wir basierend auf früheren Daten erwarten würden. Diese Zahl umfasst sowohl Todesfälle, die durch das Virus selbst verursacht wurden, als auch solche, die aufgrund der indirekten Auswirkungen der Pandemie, wie Störungen im Gesundheitswesen oder soziale Isolation, auftraten.
Trends bei Übersterblichkeiten
Drei Jahre nach der Erklärung der COVID-19-Pandemie haben wir jetzt ein klareres Bild davon, wie die Übersterblichkeit in verschiedenen Ländern variierte. Die zuverlässigsten Daten kommen aus Ländern mit guter Dokumentation und klaren demografischen Informationen, die Altersanpassungen bei der Analyse der Sterberaten ermöglichen.
Die Muster der Übersterblichkeit haben sich von Land zu Land stark unterschieden. Einige Länder erlebten zu unterschiedlichen Zeiten mehr Todesfälle, weshalb es wichtig ist zu analysieren, wie und warum sich diese Trends unterschieden.
Länder nach Verwundbarkeit vergleichen
Um diese Unterschiede besser zu verstehen, können Länder basierend auf ihrer Verwundbarkeit kategorisiert werden, was mit wirtschaftlichen Faktoren wie Durchschnittseinkommen, Einkommensungleichheit und dem Anteil der Menschen, die in Armut leben, zusammenhängt. Generell hatten ärmere und ungleiche Länder während der Pandemie grössere Herausforderungen.
Die Untersuchung der Übersterblichkeit im Zusammenhang mit diesen Indikatoren der Verwundbarkeit kann verdeutlichen, warum einige Nationen während der COVID-19-Krise besser abschneiden konnten als andere. Es könnte auch Einsichten für zukünftige Gesundheitsnotfälle liefern.
Kumulative Übersterblichkeit
Daten aus 34 Ländern wurden analysiert, um die Gesamtzahl der Übersterblichkeit von Januar 2020 bis Juli 2023 zu bewerten. Diese Länder wurden ausgewählt, weil sie zuverlässige Sterblichkeitsdaten haben. Aus dieser Analyse ergab sich, dass es in diesen Nationen über zwei Millionen Übersterblichkeiten gab.
Die USA machten mit 58% der Übersterblichkeit einen überwältigenden Anteil aus, mit über 1,2 Millionen gemeldeten Fällen. Im Gegensatz dazu hatten Länder, die als weniger verwundbar gelten, deutlich weniger Übersterblichkeiten. Zum Beispiel hatten 17 weniger verwundbare Länder zusammen nur etwa 176.000 Übersterblichkeiten, was einen deutlichen Unterschied zu den verwundbaren Ländern zeigt.
Sterberaten-Trends über die Zeit
Die anfänglichen Trends bei den Übersterblichkeiten zeigten, dass sowohl verwundbare als auch weniger verwundbare Ländergruppen zu Beginn der Pandemie ähnliche niedrige Sterberaten hatten. Doch bis Mitte 2020 begannen sich Muster herauszubilden, wobei signifikante Unterschiede in den Übersterblichkeiten, besonders unter den verwundbareren Ländern, sichtbar wurden.
Im Jahr 2021 und 2022 variierte die Sterberate noch mehr. Während weniger verwundbare Länder es schafften, niedrigere durchschnittliche Sterberaten aufrechtzuerhalten, stieg die Übersterblichkeit in der verwundbareren Gruppe weiter an.
In den neuesten Updates zeigten die meisten weniger verwundbaren Länder minimalen Übersterblichkeiten. Nur Österreich hatte eine deutlich höhere Rate innerhalb dieser Gruppe. Im Gegensatz dazu hatten verwundbare Länder weiterhin höhere Übersterblichkeitsraten, trotz einiger Verbesserungen im Laufe der Zeit.
Faktoren, die die Übersterblichkeit beeinflussen
Über alle Altersgruppen hinweg war der Einfluss der Pandemie unterschiedlich. In der nicht-älteren demografischen Gruppe (0-64 Jahre) berichteten weniger verwundbare Länder von einer durchschnittlichen Übersterblichkeitsrate von -0,8%, während verwundbare Länder 7,0% berichteten. Dieser scharfe Gegensatz verdeutlicht, wie unterschiedliche wirtschaftliche Umstände und Gesundheitsressourcen die Sterblichkeit beeinflussen können.
In der älteren Gruppe (65 Jahre und älter) berichteten weniger verwundbare Länder von einer durchschnittlichen Übersterblichkeitsrate von 0,4%, während verwundbare Länder 7,2% berichteten. Dies betont weiter die schützenden Vorteile besserer wirtschaftlicher Bedingungen und eines besseren Zugangs zur Gesundheitsversorgung.
Besonderer Fokus auf Jugendliche
Bei Kindern im Alter von 0-14 Jahren zeigte sich in vielen Ländern ein Rückgang der Sterberaten im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie. Die niedrige Rate schwerer Erkrankungen aufgrund von COVID-19 unter jüngeren Bevölkerungsgruppen könnte diesen Trend erklären. Ausserdem könnte der Rückgang der Influenza-Fälle in dieser Zeit zu weniger Todesfällen unter Kindern beigetragen haben.
Einschränkungen der Analyse
Obwohl die Ergebnisse nützliche Einblicke bieten, gibt es Einschränkungen zu beachten. Die Genauigkeit der Schätzungen zur Übersterblichkeit kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie die Wahl der Basisjahre und die Vollständigkeit der Daten. Einige Länder könnten Ungenauigkeiten in ihren gemeldeten Todesfällen haben, und unterschiedliche Modellierungsmethoden können zu unterschiedlichen Schätzungen führen.
Trotz dieser Einschränkungen zeigt die vergleichende Analyse von mehr und weniger verwundbaren Ländern ein klares Bild davon, wie sozioökonomische Faktoren während der Pandemie eine entscheidende Rolle bei der Sterblichkeit gespielt haben.
Wichtige Erkenntnisse
Die COVID-19-Pandemie führte weltweit zu unterschiedlichen Übersterblichkeitsraten, die von wirtschaftlicher Verwundbarkeit beeinflusst wurden. Länder mit niedrigeren Einkommensniveaus, höherer Ungleichheit und grösseren Anteilen von Menschen, die in Armut leben, hatten während der Pandemie stärker mit der Sterblichkeit zu kämpfen.
Wenn wir auf die Daten der letzten drei Jahre zurückblicken, wird deutlich, dass eine fortlaufende Überwachung der Übersterblichkeit notwendig ist. Zu verstehen, warum diese Unterschiede bestehen, kann helfen, sich auf zukünftige Gesundheitskrisen vorzubereiten und die Reaktionen auf ähnliche Situationen in der Zukunft zu verbessern.
Nach vorn schauen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Analyse der Übersterblichkeit während der COVID-19-Pandemie die breiteren Auswirkungen sozioökonomischer Faktoren auf die Gesundheitsauswirkungen verdeutlicht. Es ist wichtig, zu berücksichtigen, wie wirtschaftliche Bedingungen die öffentliche Gesundheit beeinflussen, und Systeme anzustreben, die alle Bürger besser schützen können, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation.
Das Verfolgen von Trends bei Übersterblichkeiten wird weiterhin wichtig bleiben, während wir versuchen, aus der Pandemie zu lernen und eine widerstandsfähigere globale Gesundheitslandschaft aufzubauen. Chancengleichheit zu fördern und die Bedürfnisse verwundbarer Bevölkerungsgruppen zu adressieren, kann zu besseren Gesundheitsresultaten in der Zukunft führen.
Titel: Variability in excess deaths across countries with different vulnerability during 2020-2023
Zusammenfassung: Excess deaths provide total impact estimates of major crises, such as the COVID-19 pandemic. We evaluated excess deaths trajectories during 2020-2023 across countries with accurate death registration and population age structure data; and assessed relationships with economic indicators of vulnerability. Using the Human Mortality Database on 34 countries, excess deaths were calculated for 2020-2023 (to week 29, 2023) using 2017-2019 as reference, with weekly expected death calculations and adjustment for 5 age strata. Countries were divided into less and more vulnerable; the latter had per capita nominal GDP0.35 for income inequality and/or at least 2.5% of their population living in poverty. Excess deaths (as proportion of expected deaths, p%) were inversely correlated with per capita GDP (r=-0.60), correlated with proportion living in poverty (r=0.66) and modestly correlated with income inequality (r=0.45). Incidence rate ratio for deaths was 1.06 (95% confidence interval, 1.04-1.08) in the more versus less vulnerable countries. Excess deaths started deviating in the two groups after the first wave. Between-country heterogeneity diminished over time within each of the two groups. Less vulnerable countries had mean p%=-0.8% and 0.4% in 0-64 and >65 year-old strata while more vulnerable countries had mean p%=7.0% and 7.2%, respectively. Usually lower death rates were seen in children 0-14 years old during 2020-2023 versus pre-pandemic years. While the pandemic hit some countries earlier than others, country vulnerability dominated eventually the cumulative impact. Half of the analyzed countries witnessed no substantial excess deaths versus pre-pandemic levels, while the other half suffered major death tolls. Significance StatementExcess deaths during 2020-2023 reflect the direct and indirect effects of the COVID-19 pandemic and of the measures taken. Data from 34 countries with detailed death registration and allowing to adjust for changes in the age structure of the population over time show two groups, each with very different excess death outcomes. The 17 more vulnerable countries (those with per capita nominal GDP0.35 for income inequality and/or at least 2.5% of their population living in poverty) had very high excess deaths compared with 2017-2019, while the other 17 less vulnerable countries had deaths during 2020-2023 that were comparable to 2017-2019. Continuous monitoring of excess deaths helps understand how country vulnerability shapes long-term impacts.
Autoren: John P. Ioannidis, F. Zonta, M. Levitt
Letzte Aktualisierung: 2023-08-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.04.24.23289066
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.04.24.23289066.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an medrxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.