Die Rolle von Berührung bei der Körperhaltungskontrolle
Ein leichter Touch hilft, das Gleichgewicht zu halten, ohne die Reaktionszeiten zu beeinträchtigen.
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Inhaltsverzeichnis
Eine gute Haltung zu halten ist super wichtig für Stabilität und Balance. Unsere Körper nehmen ständig kleine Anpassungen vor, um aufrecht zu bleiben, selbst wenn uns nichts von aussen aus dem Gleichgewicht bringt. Um stabil zu bleiben, verlassen wir uns auf Informationen von unseren Sinnen, besonders auf unser Sehen, unser Gleichgewichtssystem und unser Körperbewusstsein. Diese Sinne helfen uns, schnell unsere Haltung zu korrigieren.
Wenn wir unsere Fähigkeit zu sehen wegnehmen, wie zum Beispiel beim Stehen mit geschlossenen Augen, neigen wir dazu, mehr ins Wanken zu geraten. Aber wenn wir sensorische Informationen hinzufügen, wie unseren Blick auf einen bestimmten Punkt zu richten oder leicht an einer stabilen Oberfläche zu tasten, kann das helfen, das Wanken zu reduzieren. Forschungen zeigen oft, dass schon ein sanfter Touch einen grossen Unterschied machen kann, um die Haltung stabil zu halten.
Die Berührungsrezeptoren in unserer Haut geben uns Hinweise auf die Position und Bewegungen unseres Körpers. Dieser Tastsinn hilft uns, unsere Umgebung und unsere Bewegung im Raum zu verstehen. Wenn wir uns auf unsere Körperhaltung konzentrieren, müssen wir möglicherweise mehr geistige Ressourcen nutzen, weil das Aufmerksamkeit erfordert. Das liegt daran, dass unser Gehirn nur eine begrenzte Menge an Informationen gleichzeitig verarbeiten kann.
Wenn wir Aufgaben ausführen, die Konzentration erfordern, wie zum Beispiel stillstehen und rückwärts zählen, kann unsere Fähigkeit, die Haltung zu halten, leiden. Das zeigt, dass beide Aufgaben um unsere Aufmerksamkeit konkurrieren, und wenn wir zu viel auf einmal versuchen, machen wir vielleicht keine der beiden Aufgaben gut.
Einige Studien haben untersucht, ob leichter Touch Aufmerksamkeit erfordert. Experimente fanden heraus, dass Menschen, die stillstanden und unerwartete Geräusche hörten, langsamer reagierten, wenn sie auch leichten Touch hatten. Andere Studien berichteten jedoch, dass das Ausführen einer zusätzlichen geistigen Aufgabe den stabilisierenden Effekt von Berührung nicht beeinträchtigte.
Ein wichtiger Punkt in diesen Studien ist, dass den Teilnehmern möglicherweise keine klaren Prioritäten gegeben wurden, auf welche Aufgabe sie sich konzentrieren sollten. Das deutet darauf hin, dass die Aufgaben nicht herausfordernd genug waren, um die Haltung der Teilnehmer signifikant zu beeinflussen.
Um das weiter zu untersuchen, beobachteten Forscher, wie sich der Druckschwerpunkt – ein Mass für unser Gleichgewicht und unsere Haltung – in verschiedenen Situationen verändert. Durch die Kombination traditioneller Messungen mit unterschiedlichen Analysetechniken wollten sie verstehen, wie Aufmerksamkeit und Berührung die Haltung beeinflussen.
Die Teilnehmer der Studie waren gesunde junge Erwachsene, die auf einer Kraftplatte standen, einem Gerät, das Verschiebungen in ihrem Gleichgewicht misst. Sie führten verschiedene Aufgaben aus, während sie entweder leicht eine stabile Oberfläche berührten oder nicht. Jede Aufgabe dauerte eine festgelegte Zeit, und in einigen Tests mussten sie auf unerwartete Geräusche reagieren.
Die Forscher wollten sehen, ob leichter Touch die Reaktionsgeschwindigkeit der Teilnehmer auf die Geräusche beeinflussen würde und gleichzeitig ihr Gleichgewicht messen. Sie erwarteten, dass die Berührung mehr Aufmerksamkeit erfordern würde, was zu langsameren Reaktionszeiten führen könnte.
Daten wurden für verschiedene Bedingungen gesammelt, bei denen die Teilnehmer mit offenen oder geschlossenen Augen und entweder mit oder ohne Berührung standen. Ziel war es, genau zu betrachten, wie all diese Faktoren zusammenwirkten.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer insgesamt, wenn sie mit leichtem Touch standen, ein besseres Gleichgewicht und weniger Wanken zeigten. Dieser Effekt hielt an, egal ob ihre Augen offen oder geschlossen waren. Überraschend war jedoch, dass der leichte Touch die Reaktionszeiten auf Geräusche nicht signifikant verlangsamte.
Selbst mit der taktilen Unterstützung konnten die Teilnehmer ihre Haltung beibehalten und schnell auf die Geräusche reagieren, was darauf hindeutet, dass leichter Touch möglicherweise nicht so viel Aufmerksamkeit erfordert wie ursprünglich gedacht. Es könnte auch bedeuten, dass ihre posturale Kontrolle gut genug war, sodass die zusätzliche Aufgabe nicht störte.
Bei der weiteren Untersuchung der Daten bemerkten die Forscher, dass die Teilnehmer weniger schwankten, als sie auf ein Geräusch warteten, im Vergleich dazu, als sie es nicht taten. Das könnte darauf hindeuten, dass das Warten auf ein akustisches Signal sie wachsam hielt. Wenn sie mehr darauf fokussiert waren, auf das Geräusch zu reagieren, könnte das unbewusst geholfen haben, eine bessere Kontrolle über ihre Haltung aufrechtzuerhalten.
Trotz der anfänglichen Erwartungen gab es keinen starken Hinweis darauf, dass die Aufmerksamkeit so aufgeteilt wurde, dass sie das Gleichgewicht beim Berühren einer stabilen Oberfläche beeinträchtigte. Stattdessen deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass die Aufmerksamkeit möglicherweise über die Aufgaben hinweg aufrechterhalten wurde, was es den Teilnehmern ermöglichte, stabil zu bleiben, selbst während sie auf zusätzliche Anforderungen reagierten.
Die Analyse, wie zufällig die Veränderungen in der Haltung waren, beleuchtete ebenfalls diese Beziehung. Ein zufälligerer Druckschwerpunkt-Signal beim Einsatz von leichtem Touch deutete darauf hin, dass die Leute möglicherweise mehr auf automatische Kontrolle angewiesen waren, was weniger bewusste Anstrengung bedeutet, nicht mehr. Es schien, als würde zusätzliche taktile Information die Notwendigkeit verringern, aktiv über die Haltung nachzudenken.
Insgesamt, während man erwartete, dass leichter Touch Aufmerksamkeit erfordert und möglicherweise die Reaktionszeit verlangsamt, malte die Daten ein komplexeres Bild. Leichter Touch half signifikant, das Gleichgewicht und die Stabilität zu halten, ohne die Reaktionszeiten negativ zu beeinflussen.
Diese Forschung gibt Einblicke, wie wir unsere Haltung effektiv in verschiedenen Situationen, insbesondere beim Multitasking, managen können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass einfache Aufgaben, wie leichter Touch, das Gleichgewicht erheblich unterstützen können, ohne unsere mentalen Ressourcen zu überlasten.
Diese Beobachtungen könnten praktische Anwendungen in Bereichen wie Physiotherapie oder Rehabilitation haben, wo die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts entscheidend ist. Zu verstehen, wie verschiedene sensorische Eingaben das Gleichgewicht beeinflussen, kann helfen, bessere therapeutische Strategien zu entwickeln.
Abschliessend kann man sagen, dass, obwohl sensorische Eingaben, einschliesslich leichter Berührungen, eine wichtige Rolle bei der Haltungserhaltung spielen, sie nicht immer um unsere begrenzten Aufmerksamkeitressourcen konkurrieren, wie man früher dachte. Das eröffnet Möglichkeiten für weitere Forschung darüber, wie wir unsere Sinne nutzen können, um die Stabilität zu verbessern, insbesondere in Situationen, in denen die Aufmerksamkeit geteilt ist.
Titel: Attention and control of posture: the effects of light touch on the center-of-pressure time series regularity and simple reaction time task
Zusammenfassung: The stabilizing influence of a light touch on a postural sway has been consistently shown in the literature, however there is still no consensus in what way attentional resources are used when adopting additional tactile information during controlling an upright posture. To better elucidate the underlying mechanisms we introduced conditions of both sensory deprivation (closing the eyes), additional feedback (light touch), which seems to distracts from postural control and verified it by introducing dual task paradigm (i.e. measuring simple reaction time to an unpredictable auditory stimulus). Twenty five healthy students randomly performed eight postural tasks, four with (RT) and four without simple reaction task (NoRT). Center of pressure displacements were measured on a force plate in two visual conditions: eyes open (EO), eyes closed (EC) and two sensory conditions: with light touch (LT), without light touch (NoLT). Before each measurement participants were asked to consider the postural task as the primary task. Although simple reaction time did not differ between postural conditions (p>0.05), additional tactile information in anteroposterior direction caused decreased postural sway velocity (p
Autoren: Anna Brachman, J. Michalska, B. Bacik
Letzte Aktualisierung: 2024-04-15 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.12.589294
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.12.589294.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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