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# Biologie# Biochemie

Neue Einblicke in Sialinsäure-Transporter

Forschung entdeckt die Dynamik von AaSiaP beim Binden von Sialinsäuren.

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Sialinsäuren sind eine Art Zucker, die aus neun Kohlenstoffatomen bestehen. Sie sind wichtig für verschiedene biologische Funktionen bei Säugetieren. Eine der Hauptaufgaben von Sialinsäuren ist es, den Zellen zu helfen, sich gegenseitig zu erkennen und Signale zu senden. Menschen haben über 50 Arten von Sialinsäure, aber die häufigste ist die N-Acetylneuraminsäure, kurz Neu5Ac.

Bakterien, sowohl schädliche als auch harmlose, nutzen oft Sialinsäuren. Sie verwenden diese Zucker für Energie oder um Angriffen des menschlichen Immunsystems zu entgehen. Allerdings müssen Bakterien, bevor sie Sialinsäuren von ihrem Wirt nutzen können, diese normalerweise in ihre Zellen bringen. Dieser Prozess erfordert spezielle Proteine, die als Sialinsäure-Transporter bezeichnet werden.

Wenn diese Transporter gestört werden, kann das das Wachstum und Überleben schädlicher Bakterien beeinträchtigen, was zeigt, dass diese Transportsysteme gute Ziele für neue antibakterielle Medikamente sein könnten. Einmal innerhalb einer Bakterienzelle wird Neu5Ac durch spezifische Enzyme in andere Moleküle umgewandelt. Eine wichtige Gruppe dieser Transporter wird als TRAP-Transporter bekannt. Diese kommen hauptsächlich in Bakterien und Archaeen vor, was bedeutet, dass sie gezielt angegriffen werden können, ohne Menschen zu schädigen.

Was sind TRAP-Transporter?

TRAP-Transporter arbeiten, indem sie spezifische Substanzen durch die bakterielle Membran transportieren. Sie tun dies, indem sie Gegenionen verwenden und von einem bestehenden Energiegradienten profitieren. Ähnlich wie eine andere Gruppe von Transportern, den ABC-Transportern, haben TRAP-Transporter ein spezielles Protein, das sich an die Substanz bindet, die sie transportieren wollen, und hilft, sie zur Zellmembran zu bringen.

In einem spezifischen TRAP-System, das Sialinsäure transportiert, heisst das verantwortliche Protein SiaP. Dieses Protein ist wichtig für den Transportprozess und arbeitet eng mit anderen Teilen des Transporters zusammen, um Sialinsäure in die Bakterienzelle zu bewegen.

Bis jetzt wurden 23 detaillierte Strukturen von SiaP-Proteinen untersucht, hauptsächlich von fünf verschiedenen Bakterienarten. Diese Informationen haben Forschern Einblicke gegeben, wie SiaP-Proteine Sialinsäuren anziehen und binden, insbesondere Neu5Ac und einen anderen ähnlichen Zucker namens N-Glykolylneuraminsäure.

Struktur und Funktion von SiaP

Die Struktur von SiaP-Proteinen besteht aus zwei Hauptteilen, oder Domänen, die durch einen flexiblen Bereich verbunden sind. Die Bindungsstelle, an der Sialinsäuren an das Protein haften, liegt zwischen diesen beiden Domänen. Wenn eine Sialinsäure bindet, ändert das Protein seine Form, was hilft, den Zucker effektiv zu transportieren.

Allerdings ist nicht viel bekannt darüber, was passiert, wenn SiaP nicht an einen Zucker gebunden ist. Einige Forschungen haben vorgeschlagen, dass SiaP in einer offenen Form bleibt, wenn Sialinsäure fehlt. Andere Studien haben vorgeschlagen, dass es eine teilweise geschlossene Form haben könnte.

Die Dynamik von SiaP wurde mit fortgeschrittenen Techniken untersucht, die helfen, zu visualisieren, wie es sich bewegt. Diese Studien zeigen, dass eine Version von SiaP aus Vibrio cholerae hauptsächlich offen bleibt, wenn kein Zucker vorhanden ist, und dass das Binden eines Zuckers dazu führt, dass es sich schliesst. Doch die genauen Details dieser Übergänge und wie sich alle SiaP-Proteine in dieser Hinsicht verhalten, bleiben unklar.

Charakterisierung von AaSiaP

Die Studie konzentriert sich auf ein spezifisches Sialinsäure-Transporterprotein aus Aggregatibacter actinomycetemcomitans, bekannt als AaSiaP. Dieses Bakterium kann ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Parodontalerkrankungen und Herzinfektionen verursachen. Das Ziel der Studie war es, zu analysieren, wie AaSiaP Sialinsäuren wie Neu5Ac bindet und wie die Struktur des Proteins zu dieser Bindung beiträgt.

Die Forschung zeigt, dass AaSiaP eine starke Vorliebe für Neu5Ac gegenüber Neu5Gc hat. Interessanterweise spielen Natriumionen keine Rolle bei der Bindung dieses Zuckers. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass AaSiaP seine Struktur grösstenteils schliessen kann, wenn es an Neu5Ac gebunden ist, oder sogar in einer nahezu geschlossenen Form stabilisiert wird, wenn es mit einem anderen Molekül namens Acetat interagiert.

Untersuchung des Bindungsprozesses

Um zu verstehen, wie AaSiaP an Zucker bindet, führten die Forscher verschiedene Experimente durch. Sie schauten sich die Sequenzen des Proteins an, um wichtige Bereiche zu finden, die für die Bindung verantwortlich sind. Es wurde gezeigt, dass das AaSiaP-Protein mehrere Sequenzen hat, die sehr ähnlich zu denen anderer bekannter sialinsäurebindender Proteine sind, was darauf hindeutet, dass es wahrscheinlich eine ähnliche Rolle spielt.

Als Nächstes produzierten die Forscher grosse Mengen von AaSiaP und testeten, wie gut es an Neu5Ac und Neu5Gc bindet. Sie verwendeten Techniken, die Temperaturveränderungen messen, um Bindungsaffinitäten zu ermitteln. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass AaSiaP Neu5Ac fester bindet als Neu5Gc.

Kristallstrukturen von AaSiaP

Um ein klareres Bild von AaSiaP zu bekommen, bestimmten Wissenschaftler seine Kristallstrukturen sowohl in gebundener als auch in ungebundener Form. Die ungebundene Struktur zeigte zwei unterschiedliche Formen: eine überwiegend geschlossene und eine offene. Die gebundene Struktur mit Neu5Ac war hingegen vollständig geschlossen.

Bemerkenswerterweise war diese geschlossene Konformation sehr ähnlich zu den Strukturen anderer bekannter SiaP-Proteine. Die Untersuchung ergab, dass die Bindungsstelle von AaSiaP gut erhalten ist, was bedeutet, dass viele der wichtigen Rückstände, die mit Neu5Ac interagieren, denen in anderen Sialinsäure-Transportern ähnlich sind.

Die genaue Untersuchung zeigte, dass die Bindung von Neu5Ac die geschlossene Konformation des Proteins stabilisiert. Im Gegensatz dazu kann das Protein in ungebundenem Zustand in verschiedenen Formen existieren, einschliesslich einer überwiegend geschlossenen Form, die sich von dem unterscheidet, was zuvor bei anderen Transportern gesehen wurde.

Veränderungen bei der Bindung

Als die Forscher die verschiedenen Formen von AaSiaP verglichen, stellten sie signifikante Bewegungen im Protein fest, während es sich von offen zu geschlossen verändert. Diese Veränderung betrifft den flexiblen Bereich, der die beiden Domänen verbindet, der sich praktisch biegt und anpasst.

Interessanterweise gibt es einen bestimmten Abschnitt des Proteins, der als "Scharnier" bezeichnet wird und eine entscheidende Rolle bei dieser Formänderung spielt. Die Bindung von Neu5Ac löst eine engere Wechselwirkung zwischen den beiden Domänen aus, die den Abstand zwischen ihnen schliesst. Wenn das Protein jedoch an ein nicht-kognates Ligand wie Acetat bindet, erreicht es nur eine überwiegend geschlossene Konformation, ohne vollständig zu verriegeln, was darauf hindeutet, dass die Anwesenheit eines spezifischen Bindungspartners notwendig ist, um die vollständige Schliessung zu erreichen.

Einblicke aus molekularen Dynamiken

Um tiefer zu ergründen, wie AaSiaP sich in Lösung verhält, führten die Forscher Simulationen durch, die natürliche Bedingungen nachahmten. Diese Simulationen deuteten darauf hin, dass die ungebundene Form von AaSiaP eine offene Konfiguration bevorzugt, was darauf hindeutet, dass das Protein flexibler ist als vorher gedacht.

Die Simulationen zeigten auch, dass die geschlossene Konformation begünstigt wird, wenn Neu5Ac gebunden ist, aber ohne es kehrt das Protein oft in einen offenen Zustand zurück. Während die Bindung eine Veränderung im Scharnierbereich induziert, ermöglicht die Flexibilität von AaSiaP, dass es seine Form erheblich anpassen kann.

Studien zum kleinen Winkel-Röntgenstreuen

Zusätzlich zu Simulationen verwendeten die Forscher eine Technik namens kleines Winkel-Röntgenstreuen (SAXS), um AaSiaP zu untersuchen. Mit dieser Methode können Wissenschaftler die Form von Proteinen in Lösung analysieren, ohne sie kristallisieren zu müssen. Die SAXS-Ergebnisse zeigten, dass AaSiaP kompakter wurde, als Neu5Ac vorhanden war, was auf eine wesentliche Veränderung seiner Gesamtform hinweist.

Diese Erkenntnisse bestätigen frühere Ergebnisse und deuten darauf hin, dass der offene Zustand von AaSiaP in Lösung sogar ausgeprägter ist, als es in seiner Kristallstruktur beobachtet wurde.

Fazit

Durch eine Reihe von Experimenten und Analysen hebt die Forschung die wichtigen Dynamiken von AaSiaP hervor, während es Sialinsäuren bindet. Diese Prozesse zu verstehen, ist entscheidend, um nicht nur zu begreifen, wie Bakterien Nährstoffe nutzen, sondern auch um neue antibakterielle Behandlungen zu entwickeln. Die Studie liefert wertvolle Einblicke in die Funktionsweise von Transporterproteinen in Bakterien, ein Bereich, der Auswirkungen auf die Gesundheits- und Krankheitsversorgung hat.

Zusammenfassend legen die Ergebnisse nahe, dass AaSiaP flexibler ist, als erwartet. Es kann je nach Bindung eines kognaten Liganden wie Neu5Ac oder eines nicht-kognaten Liganden wie Acetat verschiedene Formen annehmen. Zudem betont die Studie das Potenzial, solche Transportmechanismen in Bakterien anzugehen, um neuartige antimikrobielle Therapien zu schaffen.

Originalquelle

Titel: On the function of TRAP substrate-binding proteins: conformational variation of the sialic acid binding protein SiaP

Zusammenfassung: Tripartite ATP-independent periplasmic (TRAP) transporters are analogous to ABC transporters in that they use a substrate-binding proteins to scavenge metabolites (e.g., N-acetylneuraminate) and deliver them to the membrane components for import. TRAP substrate-binding proteins are thought to bind the substrate using a two-state (open and closed) induced-fit mechanism. We solved the structure of the TRAP N-acetylneuraminate substrate-binding protein from Aggregatibacter actinomycetemcomitans (AaSiaP) in both the open ligand-free and closed liganded conformations. Surprisingly, we also observed an intermediate conformation, where AaSiaP is mostly closed and is bound to a non-cognate ligand, acetate, which hints at how N-acetylneuraminate binding stabilises a fully closed state. AaSiaP preferentially binds N-acetylneuraminate (KD = 0.4 {micro}M) compared to N-glycolylneuraminate (KD = 4.4 {micro}M), which is explained by the closed-N-acetylneuraminate bound structure. Small-angle X-ray scattering data alongside molecular dynamics simulations suggest the AaSiaP adopts a more open state in solution than in crystal. However, the open unliganded conformation can also sample closed conformations. Molecular dynamics simulations also demonstrate the importance of water molecules for stabilising the closed conformation. Although our data is consistent with an induced fit model of binding, it is likely that the open unliganded conformation encompasses multiple states capable of binding substrate. The mechanism by which the ligand is released for import remains to be determined.

Autoren: James S. Davies, T.-R. J. King-Hudson, S. Quan, M. Currie, Z. D. Tillett, J. Copping, S. Panjikar, R. Friemann, J. R. Allison, R. A. North, R. Dobson

Letzte Aktualisierung: 2024-04-30 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.30.591957

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.30.591957.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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