Vertrauen aufbauen mit treuhänderischen KI-Systemen
Ein Blick auf das Design von KI mit treuhänderischen Pflichten, um das Vertrauen der Nutzer zu gewährleisten.
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Inhaltsverzeichnis
Ein Treuhänder ist jemand, der eine rechtliche Pflicht hat, im besten Interesse einer anderen Partei, dem sogenannten Prinzipal, zu handeln. Dieses Konzept ist entscheidend, wenn Organisationen Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um mit ihren Nutzern zu interagieren oder Abläufe zu automatisieren. Es ist wichtig, diese KI-Systeme so zu gestalten, dass sie ihren treuhänderischen Pflichten nachkommen.
Einführung in Fiduciary AI
Fiduciary AI bezieht sich auf ein KI-System, das unter treuhänderischen Pflichten arbeitet. Diese Pflichten verlangen von der KI, loyal und sorgfältig gegenüber ihren Prinzipalen zu handeln. Ziel ist es, eine vertrauensvolle Beziehung zu schaffen, in der die Interessen der Nutzer an erster Stelle stehen. Dieser Artikel möchte einen Leitfaden für die Gestaltung und Prüfung von Fiduciary AI-Systemen bieten.
Verständnis der treuhänderischen Pflichten
Treuhänderische Pflichten sind seit Jahrhunderten Teil der menschlichen Gesellschaft, stammen aus alten Gesetzen und sind weltweit anerkannt. Diese Pflichten werden am häufigsten mit Fachleuten wie Ärzten, Anwälten und Finanzberatern in Verbindung gebracht. Das Wesen dieser Verantwortung besteht darin, in einer Weise zu handeln, die die besten Interessen des Prinzipals priorisiert.
Im Kontext der Technologie hat die Europäische Union Datenintermediäre nach dem Daten-Governance-Gesetz als Treuhänder anerkannt. Dies schafft einen rechtlichen Präzedenzfall, der die Anwendung treuhänderischer Pflichten auf mehr Technologieunternehmen, insbesondere solche, die persönliche Daten verarbeiten, ausweiten könnte.
Die Rolle der KI in treuhänderischen Beziehungen
Da KI zunehmend in alltägliche Dienstleistungen integriert wird, verändert sich die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren. Viele Unternehmen verlassen sich jetzt stark auf automatisierte Systeme über Apps oder Websites. Diese Systeme verarbeiten und analysieren Nutzerdaten, oft unter Verwendung von Machine-Learning-Algorithmen.
Allerdings kann die Bezeichnung dieser automatisierten Systeme einfach als KI die Grenzen zwischen den automatisierten Entscheidungen an der Schnittstelle und den fortlaufenden Entscheidungen der Ingenieure und Designer verwischen. In diesem sich entwickelnden Umfeld wird es entscheidend, darüber nachzudenken, wie diese KI-Systeme treuhänderische Pflichten einhalten können.
Schritte zur Gestaltung von Fiduciary AI
Die Erstellung von Fiduciary AI umfasst mehrere wichtige Schritte:
Den Kontext identifizieren: Zu verstehen, in welchem speziellen Bereich die KI operieren wird, ist wichtig. Dazu gehört, sich der regulatorischen Umgebung und ethischen Überlegungen bewusst zu sein.
Die Prinzipalen identifizieren: Zu bestimmen, wer die Prinzipalen sind, ist entscheidend. In vielen Fällen werden die Prinzipalen die Nutzer des Systems sein.
Die besten Interessen der Prinzipalen bewerten: Zu verstehen, was das Beste für die Prinzipalen ist, erfordert sorgfältige Überlegung. Es kann nötig sein, Nutzerdaten zu analysieren, um ihre Bedürfnisse und Vorlieben abzuleiten.
Interessen aggregieren: Wenn es mehrere Prinzipalen gibt, müssen ihre Interessen durchdacht kombiniert werden. Das kann herausfordernd sein, da widersprüchliche Interessen auftauchen können.
Loyalität gewährleisten: Das KI-System muss mit den besten Interessen der Prinzipalen übereinstimmen. Das erfordert den Aufbau von Mechanismen, die diese Interessen aktiv respektieren.
Sorgfalt walten lassen: Das System sollte bewährte Praktiken einhalten, um zu vermeiden, den Prinzipalen Schaden zuzufügen oder auf eine Weise zu operieren, die negative Konsequenzen haben könnte.
Rechtsrahmen für Fiduciary AI
Treuhänderische Pflichten bringen rechtliche Implikationen mit sich. Diese Pflichten verlangen von Treuhändern, loyal und sorgfältig zu handeln, und die Nichteinhaltung kann zu Strafen führen. Die Gesetze variieren von Gerichtsbarkeit zu Gerichtsbarkeit, aber im Allgemeinen beinhalten die Prinzipien den Schutz der Interessen der Prinzipalen.
Zu verstehen, wie sich diese rechtlichen Pflichten auf den KI-Bereich übertragen, hilft bei der Schaffung von Systemen, die bestehenden Vorschriften entsprechen. Dazu gehört die Prüfung, wie treuhänderische Pflichten derzeit angewendet werden, und die Antizipation zukünftiger legislative Änderungen.
Vertrauenswürdige KI und treuhänderische Prinzipien
Fiduciary AI steht in engem Zusammenhang mit den Prinzipien der vertrauenswürdigen KI. Einige zentrale Dimensionen der vertrauenswürdigen KI sind Datenschutz, Fairness und Verantwortlichkeit. Diese Prinzipien leiten die Gestaltungsentscheidungen bei der Schaffung von Systemen, die nicht nur effizient, sondern auch ethisch sind.
Die Integration dieser Prinzipien in den Rahmen für Fiduciary AI stärkt die Bedeutung des Nutzervertrauens. KI-Systeme müssen transparent arbeiten, damit die Nutzer verstehen können, wie ihre Daten verwendet werden und wie Entscheidungen getroffen werden.
Kontextuelle Überlegungen in Fiduciary AI
Der Kontext spielt eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Umfangs der treuhänderischen Pflichten. Jeder Kontext kann spezifische Normen und Erwartungen haben, die das Verhalten der Treuhänder leiten. Zum Beispiel könnte im Finanzdienstleistungssektor der Fokus auf der Maximierung von Renditen liegen, während im Gesundheitswesen das Wohlbefinden der Patienten im Vordergrund stehen könnte.
Indem diese kontextuellen Elemente verstanden werden, können Designer ihre KI-Systeme besser an den Erwartungen der Prinzipalen ausrichten. Dies erfordert die Berücksichtigung von Faktoren wie regulatorischen Richtlinien und gesellschaftlichen Normen bei der Entwicklung von KI-Systemen.
Bewertung der besten Interessen
Die Bestimmung der besten Interessen der Prinzipalen ist eine komplexe Aufgabe. Designer müssen darüber nachdenken, wie sie Daten zu den Vorlieben und Bedürfnissen der Prinzipalen sammeln. Beobachtungsdaten, Nutzerfeedback und Studien zum Nutzerverhalten können helfen, das Verständnis dieser Interessen zu formen.
Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass Individuen nicht immer wissen, was in ihrem besten Interesse ist. Die Verhaltensökonomie zeigt, dass Menschen oft Entscheidungen treffen, die nicht mit ihren langfristigen Zielen in Einklang stehen. Daher sollte Fiduciary AI auch darauf abzielen, die Nutzer durch informierte Empfehlungen zu besseren Entscheidungen zu leiten.
Interessenkonflikte und Aggregation
Wenn mehrere Prinzipalen beteiligt sind, kann die Aggregation ihrer Interessen schwierig sein. Interessenkonflikte können auftreten, insbesondere wenn die Vorlieben eines Prinzipals im Widerspruch zu denen eines anderen stehen. Rechtliche Prinzipien leiten oft, wie mit diesen Konflikten durch Pflichten der Unparteilichkeit und Loyalität umgegangen wird.
Ein Fiduciary AI muss diese Interessen sorgfältig ausbalancieren, ohne eine Gruppe gegenüber einer anderen zu bevorzugen. Das erfordert einen systematischen Ansatz zur Konfliktlösung, der sowohl die Bedürfnisse der Prinzipalen als auch die ethischen Implikationen der von der KI getroffenen Entscheidungen berücksichtigt.
Loyalität in Fiduciary AI
Loyalität ist ein kritischer Aspekt treuhänderischer Pflichten. Im Kontext von KI bedeutet Loyalität, die Ziele des Systems mit den Interessen der Prinzipalen in Einklang zu bringen. Designer müssen sicherstellen, dass die Algorithmen, die das Verhalten der KI steuern, nicht unbeabsichtigt gegen die besten Interessen der Nutzer handeln.
Durch die Festlegung klarer Ziele und Richtlinien können Designer eine Kultur der Loyalität innerhalb des KI-Systems fördern. Dazu gehört auch die Implementierung von Sicherheitsvorkehrungen, die verhindern, dass das System Ziele verfolgt, die den Prinzipalen schaden könnten.
Sorgfalt und Verantwortung
Die Pflicht zur Sorgfalt erfordert, dass treuhänderische Agenten angemessene Schritte unternehmen, um Schaden für ihre Prinzipalen zu vermeiden. Ebenso müssen Fiduciary AI-Systeme so gestaltet werden, dass sie Risiken minimieren und Handlungen vermeiden, die negative Ergebnisse nach sich ziehen könnten.
Dazu gehört die regelmässige Überprüfung der Leistung des Systems und die Reaktionsfähigkeit auf auftretende Probleme. Die Designer müssen bewährte Praktiken auf der Grundlage bestehender Forschungen und Richtlinien anwenden, um ein sicheres Umfeld für die Nutzer zu schaffen.
Überwachung und Prüfung von Fiduciary AI
Regelmässige Prüfungen und Überwachungen von Fiduciary AI-Systemen sind entscheidend, um die Einhaltung der treuhänderischen Pflichten sicherzustellen. Dieser Prozess umfasst die Bewertung, wie die KI in Bezug auf ihre festgelegten Ziele und Prinzipien funktioniert.
Die Prüfungen sollten die Datenflüsse, Entscheidungsprozesse und die Gesamtwirkung auf die Nutzer untersuchen. Durch die kontinuierliche Bewertung dieser Aspekte können Organisationen Verbesserungsbereiche identifizieren und sicherstellen, dass ihre Systeme die besten Interessen ihrer Prinzipalen angemessen bedienen.
Ethische Implikationen von Fiduciary AI
Die Gestaltung und Implementierung von Fiduciary AI-Systemen hat tiefgreifende ethische Implikationen. Diese Systeme müssen sich in einem Bereich bewegen, der voller möglicher Vorurteile, Datenschutzbedenken und ethischer Dilemmas ist.
Ein starkes ethisches Framework leitet Entwickler bei der Entscheidungsfindung, wie Daten gesammelt, verwendet und geteilt werden. Ethische Überlegungen sollten in den Entwicklungsprozess integriert werden, um sicherzustellen, dass die Nutzerrechte geschützt werden und ethische Standards eingehalten werden.
Fazit
Die Gestaltung und der Betrieb von Fiduciary AI-Systemen bieten eine einzigartige Gelegenheit, Vertrauen aufzubauen und verantwortungsvolle KI-Praktiken zu fördern. Indem treuhänderische Pflichten im Kontext von KI verstanden und angewendet werden, können Designer Systeme schaffen, die die Interessen der Nutzer priorisieren und innerhalb rechtlicher und ethischer Grenzen operieren.
Während Fiduciary AI weiterhin entwickelt wird, wird ongoing Forschung und Dialog zwischen rechtlichen, technischen und ethischen Experten entscheidend sein. Diese Zusammenarbeit wird dazu beitragen, zukünftige Vorschriften und Standards für KI zu gestalten und sicherzustellen, dass diese Technologien der Gesellschaft insgesamt zugutekommen, während die Rechte und Interessen der Individuen respektiert werden.
Titel: Designing Fiduciary Artificial Intelligence
Zusammenfassung: A fiduciary is a trusted agent that has the legal duty to act with loyalty and care towards a principal that employs them. When fiduciary organizations interact with users through a digital interface, or otherwise automate their operations with artificial intelligence, they will need to design these AI systems to be compliant with their duties. This article synthesizes recent work in computer science and law to develop a procedure for designing and auditing Fiduciary AI. The designer of a Fiduciary AI should understand the context of the system, identify its principals, and assess the best interests of those principals. Then the designer must be loyal with respect to those interests, and careful in an contextually appropriate way. We connect the steps in this procedure to dimensions of Trustworthy AI, such as privacy and alignment. Fiduciary AI is a promising means to address the incompleteness of data subject's consent when interacting with complex technical systems.
Autoren: Sebastian Benthall, David Shekman
Letzte Aktualisierung: 2023-07-27 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2308.02435
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2308.02435
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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