Fortschritt beim autonomen Fahren mit EDGAR
Das Forschungsfahrzeug EDGAR und sein digitales Zwillingsmodell tragen zur Entwicklung des autonomen Fahrens bei.
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Inhaltsverzeichnis
Autonomes Fahren ist ein grosses Thema in der Tech-Welt heute. Viele Forscher und Unternehmen versuchen, selbstfahrende Autos Wirklichkeit werden zu lassen. Oft liegt der Fokus darauf, neue Features und smartere Algorithmen zu entwickeln. Trotzdem gibt es noch viel zu klären, wenn es darum geht, diese einzelnen Teile zu einem funktionierenden System zusammenzuführen. Dieses Papier spricht über ein Forschungsfahrzeug und seinen digitalen Zwilling, der einige dieser Herausforderungen in der Entwicklung autonomer Fahrzeuge angehen soll.
Das Forschungsfahrzeug: EDGAR
Das Forschungsfahrzeug, über das wir sprechen, heisst EDGAR. Dieses Fahrzeug ist für die Forschung im autonomen Fahren konzipiert. Es hat eine besondere Hardware-Ausstattung mit verschiedenen Sensoren und Computersystemen, die ihm helfen, sich auszukennen und seine Umgebung zu verstehen. Das Ziel ist, den gesamten Entwicklungsprozess autonomer Fahrzeuge zu verbessern.
Hardware-Ausstattung
EDGAR basiert auf einem Volkswagen T7 Multivan Style 1.4 eHybrid. Dieses Modell ist ideal für die Forschung, da es einen Hybridantrieb hat, der einen Benzinmotor mit einem Elektromotor kombiniert. Das macht es energieeffizient und fähig, die Leistungsanforderungen verschiedener Rechen- und Sensorsysteme zu unterstützen.
Das Fahrzeug ist mit mehreren Sensoren ausgestattet, darunter Kameras, LiDAR (Light Detection and Ranging), RADAR (Radio Detection and Ranging) und Mikrofone. Diese Sensoren arbeiten zusammen, um die Umgebung des Fahrzeugs wahrzunehmen und Hindernisse, andere Fahrzeuge, Fussgänger und Verkehrsschilder zu erkennen.
Sensor-Ausstattung
Die Sensor-Ausstattung ist darauf ausgelegt, eine vollständige 360-Grad-Ansicht rund um das Fahrzeug zu bieten. Kameras mit hoher Auflösung liefern klare Bilder für visuelle Erkennungsaufgaben. LiDAR-Sensoren helfen bei Distanzmessungen, indem sie Laserstrahlen verwenden, um zu messen, wie lange es dauert, bis das Licht von Objekten zurückprallt. RADAR-Sensoren sind robust und können auch bei schlechtem Wetter gut funktionieren. Schliesslich sind Mikrofone enthalten, um Geräusche wie Sirenen von Einsatzfahrzeugen zu erkennen.
Computer- und Netzwerk-System
Das Computersystem in EDGAR besteht aus Hochleistungsrechnern (HPCs), die die von den Sensoren gesammelten Daten verarbeiten. Diese Computer müssen leistungsstark genug sein, um komplexe Operationen wie Deep Learning zu bewältigen, was für das Verständnis der Daten von den Sensoren entscheidend ist.
PTP-Uhrensynchronisation
Damit das Fahrzeug effektiv funktioniert, ist es wichtig, dass alle Sensoren und Computer zeitlich synchronisiert sind. Diese Synchronisation sorgt dafür, dass die von verschiedenen Sensoren gesammelten Daten genau sind und korrekt kombiniert werden können. Ein spezielles Zeitsystem namens PTP (Precision Time Protocol) wird dafür verwendet.
Der digitale Zwilling
Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Modell des physischen Fahrzeugs. Er stellt nicht nur das Auto selbst dar, sondern auch alle Komponenten und deren Zusammenspiel. Dieser digitale Zwilling ist aus mehreren Gründen wichtig.
Vorteile eines digitalen Zwillings
- Konsistenz: Der digitale Zwilling sorgt dafür, dass Tests in einer Simulationsumgebung mit dem übereinstimmen, was in der realen Welt passiert. Diese Übereinstimmung ist entscheidend für die Validierung.
- Entwicklungserleichterung: Verschiedene Entwicklungsteams können am gleichen virtuellen Modell arbeiten, was die Integration neuer Software-Features und deren effizientes Testen erleichtert.
- Datenmanagement: Der digitale Zwilling hilft dabei, die grossen Datenmengen zu verwalten, die vom Fahrzeug gesammelt werden, wodurch es einfacher wird, die Fahralgorithmen zu analysieren und zu verbessern.
Entwicklungsworkflow
Der Entwicklungsprozess für EDGAR ist so gestaltet, dass er gründlich und effizient ist. Er folgt einem strukturierten Workflow, der von der Feature-Entwicklung über verschiedene Testphasen bis hin zu realen Anwendungen reicht.
Feature-Entwicklung
Der Workflow beginnt mit der Entwicklung neuer Features. Diese Features werden zuerst in kleinen Teilen getestet, um sicherzustellen, dass sie richtig funktionieren. Das geschieht oft mit Unit-Tests und einfachen Simulationen.
Simulation und Testing
Nach den ersten Tests werden die neuen Features in komplexeren Simulationen bewertet. Diese Tests können reale Fahrbedingungen nachahmen und helfen, potenzielle Probleme zu identifizieren, bevor die Software auf echten Strassen getestet wird.
Sobald die Software diese simulierten Tests besteht, geht es weiter zu Hardware-in-the-Loop (HiL) Tests. In dieser Phase wird echtes Hardware in den Testprozess integriert, um zu verifizieren, dass alles wie erwartet funktioniert.
Real-World Testing
Schliesslich, nach gründlichen Tests in simulierten Umgebungen, ist die Software bereit für reale Tests. Hier wird das Auto auf echten Strassen getestet und sieht sich den Herausforderungen gegenüber, die im Alltag auftreten.
Herausforderungen bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge
Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, die Forscher ständig versuchen anzugehen.
Feature-Integration
Ein grosses Problem ist die Integration individueller Software-Features in ein kohärentes System. Oft arbeiten verschiedene Teams an separaten Komponenten, und das Zusammenführen kann zu Problemen führen, wenn es nicht richtig gemanagt wird.
Validierung von Software-Stacks
Eine weitere Herausforderung besteht darin, den gesamten Software-Stack eines autonomen Fahrzeugs zu validieren. Das schliesst ein, sicherzustellen, dass alle Komponenten nahtlos zusammenarbeiten. Eine ordnungsgemässe Validierung ist wichtig, um Ausfälle zu vermeiden, wenn das Fahrzeug auf der Strasse ist.
Simulation vs. Realität
Oft gibt es eine grosse Kluft zwischen dem, was Simulationen zeigen, und wie Fahrzeuge in der realen Welt agieren. Einen guten digitalen Zwilling zu erstellen, kann helfen, diese Kluft zu überbrücken, indem er eine genauere virtuelle Darstellung des echten Fahrzeugs bietet.
Zukünftige Richtungen
Die Arbeit an EDGAR und seinem digitalen Zwilling dreht sich nicht nur darum, die aktuelle Technologie zu verbessern; sie zielt auch darauf ab, den Weg für zukünftige Forschung im autonomen Fahren zu ebnen.
Verbesserter Validierungsrahmen
Zukünftige Bemühungen werden sich auf die Verfeinerung des Validierungsprozesses konzentrieren. Durch den Vergleich der Software-Leistung in Simulationen mit den realen Ergebnissen können Forscher besser verstehen, wo Verbesserungen notwendig sind.
Neue Software-Features und Modelle
Es gibt auch die Absicht, neue Software-Features zu entwickeln, die die Funktionsweise des Fahrzeugs verbessern können. Dazu gehört der Aufbau verschiedener Simulationsmodelle, die neue Einblicke in Fahrverhalten und Entscheidungsfindung bieten.
Grossangelegte Datensammlung
Ein weiterer wichtiger Fokusbereich ist die Erstellung eines umfangreichen Datensatzes, der verschiedene Fahrszenarien erfasst, insbesondere die herausfordernden, wie schlechte Wetterbedingungen. Das wird helfen, die Algorithmen in autonomen Fahrzeugsystemen zu verbessern.
Fazit
Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge ist ein komplexer Prozess, der viele bewegliche Teile umfasst. Das Forschungsfahrzeug EDGAR und sein digitaler Zwilling stellen bedeutende Fortschritte in diesem Bereich dar. Durch den Fokus auf die Integration verschiedener Komponenten, die Validierung der Leistung und die Verbesserung der Entwicklungs-Workflows zielt dieses Projekt darauf ab, zur fortlaufenden Evolution der selbstfahrenden Technologie beizutragen.
Die Open-Source-Natur dieser Forschung ermöglicht einer breiteren Gemeinschaft, von den Erkenntnissen zu profitieren, was letztendlich hilft, den Fortschritt in autonomen Fahrzeugsystemen zu beschleunigen. Während die Forschung weitergeht, werden die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur das aktuelle System verbessern, sondern auch den Grundstein für zukünftige Fortschritte in diesem Bereich legen.
Titel: EDGAR: An Autonomous Driving Research Platform -- From Feature Development to Real-World Application
Zusammenfassung: While current research and development of autonomous driving primarily focuses on developing new features and algorithms, the transfer from isolated software components into an entire software stack has been covered sparsely. Besides that, due to the complexity of autonomous software stacks and public road traffic, the optimal validation of entire stacks is an open research problem. Our paper targets these two aspects. We present our autonomous research vehicle EDGAR and its digital twin, a detailed virtual duplication of the vehicle. While the vehicle's setup is closely related to the state of the art, its virtual duplication is a valuable contribution as it is crucial for a consistent validation process from simulation to real-world tests. In addition, different development teams can work with the same model, making integration and testing of the software stacks much easier, significantly accelerating the development process. The real and virtual vehicles are embedded in a comprehensive development environment, which is also introduced. All parameters of the digital twin are provided open-source at https://github.com/TUMFTM/edgar_digital_twin.
Autoren: Phillip Karle, Tobias Betz, Marcin Bosk, Felix Fent, Nils Gehrke, Maximilian Geisslinger, Luis Gressenbuch, Philipp Hafemann, Sebastian Huber, Maximilian Hübner, Sebastian Huch, Gemb Kaljavesi, Tobias Kerbl, Dominik Kulmer, Tobias Mascetta, Sebastian Maierhofer, Florian Pfab, Filip Rezabek, Esteban Rivera, Simon Sagmeister, Leander Seidlitz, Florian Sauerbeck, Ilir Tahiraj, Rainer Trauth, Nico Uhlemann, Gerald Würsching, Baha Zarrouki, Matthias Althoff, Johannes Betz, Klaus Bengler, Georg Carle, Frank Diermeyer, Jörg Ott, Markus Lienkamp
Letzte Aktualisierung: 2024-01-16 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2309.15492
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2309.15492
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.
Referenz Links
- https://github.com/TUMFTM/edgar_digital_twin
- https://hexagondownloads.blob.core.windows.net/public/Novatel/assets/Documents/Papers/PwrPak7D-E2-Product-Sheet/PwrPak7D-E2-Product-Sheet.pdf
- https://static1.squarespace.com/static/55f05c0ce4b03bbf99b13c15/t/5e8b6093a17e09405bb5e7ea/1586192532769/GMR5000+Data+Sheet.pdf
- https://www.cohdawireless.com/solutions/hardware/mk5-obu/
- https://min.io/