Patientenentscheidungen in der HIV-Versorgung in Malawi
Untersuchung der Patientenpräferenzen für die HIV-Behandlung in Malawis Gemeinde- und Kliniksettings.
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Inhaltsverzeichnis
Sub-Sahara-Afrika hat ein grosses Problem bei der Behandlung von HIV. Viele Menschen mit HIV brauchen ständig Pflege und Behandlung, und Länder wie Malawi geben ihr Bestes, um das zu ermöglichen. In Malawi leben etwa 950.000 Erwachsene ab 15 Jahren mit HIV, und die meisten bekommen Behandlung. Seit 2017 gibt es einen neuen Ansatz namens differenzierte Dienstleistungserbringung (DSD). Dieses Modell ermöglicht es stabilen Patienten, ihre Medikamente länger zu bekommen, was ihnen hilft, häufige Besuche in Kliniken zu vermeiden.
Der Wandel zur gemeindebasierten Pflege
DSD zielt darauf ab, die Gesundheitsversorgung stärker auf die Bedürfnisse der Patienten auszurichten und es ihnen einfacher zu machen, Versorgung zu bekommen. Allerdings gibt es nicht viele solide Beweise, die verschiedene Pflege-Modelle vergleichen. Eine Studie in Simbabwe hat gezeigt, dass Patienten, die ihre Medikamente in der Gemeinde bekamen, ähnliche Gesundheits-Ergebnisse hatten wie die, die sie in Kliniken bekamen. In Malawi haben sowohl Ärzte als auch Patienten berichtet, dass die Gemeindebasierte Pflege die Wartezeiten und Reisekosten für Patienten senkt und ihnen hilft, ihren Behandlungsplan einzuhalten.
Andererseits ziehen einige Patienten es vor, zu Kliniken zu gehen, weil sie sich Sorgen machen, an Gemeindestellen gesehen zu werden und mit Stigma zu kämpfen. Für viele ist der Weg zur Klinik angenehmer, weil sie mit der Umgebung und dem Personal vertraut sind. Diese Unterschiede zeigen, dass es wichtig ist, zu verstehen, warum Patienten sich für das eine oder andere Pflege-Modell entscheiden.
Forschungsziele
Um mehr über die Vorlieben von Patienten zu erfahren, wurde eine Studie in Lilongwe, Malawi, beim Lighthouse Trust, einem grossen Gesundheitsanbieter, durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, was Patienten über die HIV-Behandlung in Gemeinschaftssettings im Vergleich zu Kliniken denken. Diese Informationen könnten helfen, die Dienstleistungen nicht nur in Malawi, sondern auch in anderen Regionen mit ähnlichen Herausforderungen zu verbessern.
Studiendesign und Teilnehmer
Im Rahmen einer grösseren Studie zur Privatsphäre in Gesundheitseinrichtungen wurden acht Fokusgruppendiskussionen mit Patienten beim Lighthouse Trust durchgeführt. Diese Diskussionen umfassten sowohl Patienten aus der Gemeinde als auch aus Kliniken. Die Diskussionen wurden von einem ausgebildeten Forscher geleitet, der sowohl die lokalen Sprachen als auch Englisch sprach. Die Teilnehmer wurden nach bestimmten Kriterien ausgewählt, einschliesslich über 18 Jahren und bereits erhaltenen HIV-Behandlungen.
Datensammlung
Die Fokusgruppendiskussionen fanden sowohl in Kliniken als auch an Gemeindestellen statt. Jede Gruppe bestand aus mehreren Patienten, und die Diskussionen wurden von einer Reihe von Fragen geleitet, die darauf abzielten, ihre Erfahrungen mit den gewählten Pflege-Modellen zu erkunden. Jede Sitzung dauerte etwa eine Stunde und wurde für die spätere Analyse aufgezeichnet. Die Gespräche wurden dann übersetzt und auf zentrale Themen überprüft.
Wichtige Erkenntnisse
Bequemlichkeit ist wichtig
1.Die Patienten in der Studie betonten, wie wichtig Bequemlichkeit beim Wählen des Ortes für ihre HIV-Behandlung ist. Viele Teilnehmer von Gemeindestellen bemerkten, dass es einfacher war, ihre Medikamente in der Nähe ihres Zuhauses zu bekommen, um ihre täglichen Aktivitäten wie Arbeit und Familienverantwortung zu managen. Für sie waren kürzere Reisezeiten und weniger Klinikbesuche grosse Vorteile.
Klinikpatienten schätzten ebenfalls die Bequemlichkeit, insbesondere wegen der frühen Öffnungszeiten der Kliniken, die es ihnen ermöglichten, Termine um ihren Arbeitszeitplan zu planen. Für einige überwogen die Vorteile der Versorgung in der Gemeinschaft die Herausforderungen eines Klinikbesuchs, besonders wenn sie die Zeit und Kosten für die Anreise zur Behandlung verglichen.
2. Qualität der Pflege
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Teilnehmer war die Qualität der erhaltenen Pflege. Patienten in beiden, Kliniken und Gemeindestellen, äusserten Zufriedenheit mit ihren Gesundheitsdienstleistern. Sie schätzten den Respekt und die Freundlichkeit, die sie von Pflegekräften und anderem Personal erhielten. Viele Patienten hatten das Gefühl, dass die Anbieter Zeit nahmen, um zuzuhören und Unterstützung anzubieten, was ihre Pflege-Erfahrung deutlich verbesserte.
Besonders Patienten aus der Gemeinde bemerkten oft, wie freundlich und aufmerksam die Schwestern waren. Sie fühlten sich wohl dabei, über ihre Gesundheitsprobleme zu sprechen, was ihrer Meinung nach die Pflege-Erfahrung verbesserte. Für viele war diese Beziehung entscheidend, um ihre Gesundheit aufrechtzuerhalten und an ihren Behandlungsplänen festzuhalten.
3. Privatsphäre-Bedenken
Privatsphäre war ein grosses Anliegen für die Patienten, als sie wählten, wo sie ihre Pflege erhalten wollten. Viele Klinikpatienten entschieden sich bewusst, weiter zu reisen, um ihre Privatsphäre zu wahren und nicht von Bekannten in ihrer Gemeinde gesehen zu werden. Sie hatten Angst vor Beurteilungen oder Diskriminierung, falls andere von ihrem HIV-Status erfahren würden.
Auf der anderen Seite fühlten einige Gemeinde-basierte Patienten, dass ihre Privatsphäre in Gemeindestellen besser geschützt war. Sie genossen es, ihre Pflege an Orten zu bekommen, wo sie sich sicher fühlten und weniger wahrscheinlich bekannten Gesichtern begegneten. Dennoch waren einige Patienten zögerlich, an Gemeinschaftsgruppen teilzunehmen, weil sie sich um mögliche Verletzungen der Vertraulichkeit sorgten.
4. Unterstützung durch Gleichgesinnte
Besonders die gemeinschaftsbasierten Patienten hoben die Bedeutung von Peer-Unterstützung hervor. Sie beschrieben, wie es ihnen half, in einer Gruppe engagiert zu bleiben und sich gegenseitig zu motivieren, an Terminen teilzunehmen. Dieses Unterstützungssystem war weniger über den physischen Ort und mehr über die Beziehungen, die innerhalb der Gemeinschaft gebildet wurden.
Die Patienten erinnerten sich daran, wie sie sich gegenseitig motivierten und Informationen austauschten, wo sie Hilfe bekommen konnten. Die Bindung, die sie teilten, liess sie sich mehr verbunden und weniger isoliert in ihrer Gesundheitsreise fühlen.
Fazit
Insgesamt zeigte die Studie, dass Patienten mehrere Faktoren berücksichtigen, wenn sie wählen, wo sie HIV-Pflege erhalten möchten. Bequemlichkeit, Qualität der Pflege, Privatsphäre und Peer-Unterstützung sind bedeutende Einflüsse auf ihre Entscheidungen. Diese Erkenntnisse sollten die Gesundheitsplaner dazu anregen, verschiedene Versorgungsoptionen anzubieten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden.
Es ist klar, dass ein Ansatz nicht für alle passt. Einige Patienten bevorzugen die Struktur und Unterstützung einer Klinik, während andere die Flexibilität und den Komfort von gemeindebasierter Pflege suchen. Indem man den Patienten die Wahl ihres Pflege-Modells lässt, können Gesundheitssysteme die Zufriedenheit und Bindung verbessern, was letztendlich zu besseren Gesundheits-Ergebnissen für Menschen mit HIV führt.
Flexibilität in der Pflege-Erbringung ist entscheidend. Wenn sich die Bedürfnisse und Umstände der Patienten ändern, sollten sie die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Pflege-Modellen zu wechseln. Das wird ihnen helfen, ihre Gesundheit aufrecht zu erhalten, sich sicher zu fühlen und über Jahre hinweg engagiert an ihrer Behandlung festzuhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Zuhören bei den Patienten und das Verstehen ihrer Vorlieben zu besseren Gesundheitsstrategien und verbesserten Gesundheits-Ergebnissen in Malawi und darüber hinaus führen kann.
Titel: "They provide the right kind of support." A qualitative study of preferences for differentiated service delivery location among recipients of antiretroviral therapy at Lighthouse Trust in Lilongwe, Malawi
Zusammenfassung: Differentiated service delivery (DSD) models for antiretroviral therapy (ART) allow stable recipients of care (RoC) to receive multi-month ART drug refills and complete rapid reviews in community sites. As DSD options expand across sub-Saharan Africa, RoCs preferences and perspectives on community-versus clinic-based care models warrants attention. We describe the factors that influence RoC choice of ART delivery approaches at Lighthouse Trust (LT) clinics and community-based DSD sites in Lilongwe, Malawi. We conducted eight focus group discussions (FGDs) among LT RoC in the Nurse-led Community-based ART Program (NCAP) (n=4) and in clinic settings (n=4) to explore opinions, preferences, and perceptions about ART service delivery. FGDs were conducted and recorded in Chichewa and then translated and transcribed into English for analysis. Data was analyzed using thematic analysis and findings discussed with the LT and NCAP teams to jointly reflect on the findings. Sixty-three participants took part in the qualitative study. Results were largely similar across care locations. In both NCAP and clinic FGDs, RoC appreciated the convenience of integrating their appointment visits at their chosen care location into their daily lives, though some RoC traveled far to access LTs high quality of care. RoC were satisfied with the quality of the care they received at their location of choice. Privacy protection was an important consideration for choosing care models. At LT clinics, RoC highlighted the importance of physical separation between LTs HIV-specific service site and other service sites. In NCAP, RoC expressed that their choice of care model was reinforced by the sense of mutual support that they received through the peer support model. At LT, RoC in both clinic and NCAP care models expressed satisfaction with their chosen care model and preferred that choice over alternative options and locations. Overall, LT RoC appreciated the quality of care, the respectful provider-to-patient interactions, and the attention to privacy at community and clinic sites. These findings suggest continued emphasis on offering choices to RoC on where and how they receive ART delivery approaches may support ongoing engagement in care.
Autoren: Caryl Feldacker, L. Orii, K. S. Wilson, J. Huwa, C. Kiruthu-Kamamia, O. Sande, A. Thawani, A. Berner-Rodoreda, E. Viola, H. Tweya, P. Tembo, W. Masambuka, R. Anderson
Letzte Aktualisierung: 2023-12-18 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.12.16.23300076
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.12.16.23300076.full.pdf
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