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# Biologie# Ökologie

Bewertung des Probenbedarfs in Biodiversitätsstudien

Ein neues Tool hilft Forschern, den nötigen Aufwand für die Probenahme zu bestimmen, um genaue Biodiversitätsdaten zu erhalten.

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Inhaltsverzeichnis

Wenn Forscher die Natur untersuchen, müssen sie oft Daten über verschiedene Arten und deren Lebensräume sammeln. Ein wichtiger Faktor in diesem Prozess ist die Stichprobengrösse, also die Anzahl der individuellen Beobachtungen, die sie sammeln. Eine grössere Stichprobengrösse kann genauere Schätzungen liefern und statistische Tests leistungsfähiger machen. Allerdings benötigt man oft mehr Zeit und Geld, um mehr Proben zu sammeln.

Bei der Planung einer Studie muss man in der Regel schätzen, wie viel Sampling notwendig sein wird. Forscher könnten sich auf frühere Erfahrungen, das Design ihres Experiments oder sogar auf Simulationen verlassen, um das herauszufinden.

Untersuchung von Biodiversitätsmustern

Eine häufig gesammelte Datenart ist das Vorkommen von Arten, was einfach bedeutet, zu notieren, ob Arten in bestimmten Gebieten vorhanden oder abwesend sind. Diese Informationen können in verschiedenen Studien hilfreich sein, wie zum Beispiel festzustellen, welche Lebensräume bestimmten Arten passen, zu verstehen, wie Arten sich über verschiedene Gebiete verteilen und Umweltschutzmassnahmen zu unterstützen.

Prävalenz, also die Häufigkeit des Vorkommens, ist ein Mass, das oft in Studien zu Krankheiten und Parasiten verwendet wird. Hier wird sie als der durchschnittliche Anteil von Wirten beschrieben, die eine bestimmte Partnerart haben, wie einen Symbionten.

Bedarf an grösseren Stichprobengrössen

Generell ist eine grosse Stichprobengrösse besser, um herauszufinden, wie oft bestimmte Arten vorkommen. Allerdings ist die Beziehung zwischen Stichprobengrösse und Genauigkeit nicht einfach. Manchmal müssen Forscher nicht erschöpfend sampeln, um eine gute Darstellung der Gemeinschaft zu erhalten, die sie untersuchen. Die Unsicherheit bei der Schätzung, wie oft Arten vorkommen, sinkt schnell, sobald eine Mindestanzahl an Proben gesammelt wurde. Für viele Studien können etwa 10 bis 20 Individuen ausreichend für zuverlässige Daten sein.

In Situationen, in denen es schwer ist, die Stichprobengrösse aufgrund von Zeit, Finanzierung oder der Schwierigkeit, bestimmte Arten zu finden, zu erhöhen, wird es wichtig zu wissen, ob die derzeitige Stichprobenahme ausreichend ist. Es gibt statistische Methoden, um mit kleinen oder ungleichmässigen Stichprobengrössen umzugehen, und es stehen auch spezifische Werkzeuge zur Verfügung, die vorhersagen können, wie viel Sampling erforderlich sein wird.

Einführung von SAMPLE: Ein R-Paket

Um die Schätzung des erforderlichen Samplingaufwands zu erleichtern, wurde ein neues R-Paket namens SAMPLE erstellt. Dieses Tool ermöglicht es Forschern zu beurteilen, ob ihre aktuelle Samplinganstrengung ausreicht oder ob bestimmte Arten in ihren Daten nicht ausreichend vertreten sind. Seine Einfachheit bedeutet, dass es im Feld verwendet werden kann, was ein grosser Vorteil ist.

SAMPLE kommt mit Standardeinstellungen, die für die meisten Nutzer gut funktionieren, aber diese können je nach spezifischem Studienbedarf angepasst werden. Forscher können dieses Paket in verschiedenen Umgebungen anwenden, egal ob Land oder Meer.

TESTEN VON SAMPLE MIT SIMULIERTEN DATEN

Um zu überprüfen, ob SAMPLE wie beabsichtigt funktioniert, haben Forscher simulierte Daten zu Wirten und ihren Symbionten verwendet. Sie haben verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Populationsgrössen und Prävalenzraten erstellt. Für jede Kombination haben sie die Anzahl der Wiederholungen geändert, um zu sehen, wie sich dies auf ihre Ergebnisse auswirkte.

Die Tests zeigten, dass in den meisten Fällen die geschätzten Raten innerhalb von 1 % der tatsächlichen Raten lagen. Das bedeutet, dass sich die Leute auf die Schätzungen von SAMPLE verlassen können. Der Bedarf an Proben variierte je nach Populationsgrösse und Prävalenzrate, aber im Durchschnitt stellte sich heraus, dass etwa 32 Proben benötigt wurden.

Die Ergebnisse zeigten, dass eine höhere Anzahl an Wiederholungen oft dazu führte, dass mehr Proben benötigt wurden, was beim Planen einer Studie entscheidend ist.

ANWENDUNG VON SAMPLE AUF ECHTE DATEN

SAMPLE wurde auch mit echten Daten aus einer Karibikstudie zu Korallen und ihrer assoziierten Fauna getestet. Forscher sammelten Daten von verschiedenen Standorten, um herauszufinden, wie viele Korallen benötigt wurden, um die Prävalenz der Symbionten, die sie beherbergten, zu schätzen.

Der Test wurde an mehreren Korallenarten und ihren Begleitern durchgeführt. Durch die Anwendung von SAMPLE auf diese echten Daten fanden sie heraus, wie viele Korallenproben notwendig waren, um genaue Schätzungen der Prävalenzraten der Symbionten zu erhalten.

Das Programm erzeugt visuelle Ausgaben, bei denen jedes Panel eine andere Art darstellt. Dazu gehören die geschätzten Prävalenzraten und die Anzahl der benötigten Proben, um diese Raten zu ermitteln. Wenn eine bestimmte Anzahl von Proben nicht ausreicht, zeigt es das visuell an, was den Forschern hilft zu entscheiden, ob sie mehr Daten sammeln müssen.

DER BEDARF AN GENAUEN SCHÄTZUNGEN

Genau Schätzungen des Vorkommens oder der Prävalenz von Arten sind in der Ökologie entscheidend. Grössere Stichprobengrössen führen tendenziell zu zuverlässigereren Ergebnissen. Allerdings ist das Sammeln vieler Proben nicht immer möglich, da es verschiedene Herausforderungen gibt, wie schwer zugängliche Orte, Zeitbeschränkungen und die Seltenheit von Arten.

Zu verstehen, ob die gesammelten Proben ausreichend für eine zuverlässige Schätzung sind, ist wichtig, insbesondere wenn Zeit und Mittel begrenzt sind. SAMPLE zielt darauf ab, diese Unsicherheit zu beseitigen, indem es den Nutzern mitteilt, wie viele Proben mindestens benötigt werden oder ob weiteres Sampling erforderlich ist.

Selbst wenn die aktuellen Daten nicht ausreichen, kann das Programm dennoch Einblicke bieten. Es liefert visuelle Darstellungen, die zeigen, wie nah die Schätzungen an einer Stabilisierung sein könnten, was den Forschern eine bessere Vorstellung von ihren nächsten Schritten gibt.

FRÜHE STABILISATION DER PRÄVALENZRATEN ERKENNEN

Eine Funktion von SAMPLE ist, dass es erkennen kann, wann die Prävalenzrate der Symbionten sich stabilisiert. Das hilft den Forschern zu wissen, ob die Ergebnisse, die sie sehen, sich wahrscheinlich ändern, wenn mehr Daten gesammelt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Analyse mehrmals unterschiedliche Ergebnisse liefert, aufgrund der Zufälligkeit, die im Prozess steckt.

Das Programm ermöglicht es den Nutzern, Parameter anzupassen, wodurch es möglich ist, die Schätzungen strenger oder nachsichtiger zu gestalten. Kleine Schwankungen in den Prävalenzraten sind möglicherweise nicht signifikant im ökologischen Kontext, und die Simulationen zeigten, dass diese Variation in der Regel weniger als 1 % betrug.

Schliesslich müssen die Forscher beurteilen, welche Werte für ihre spezifischen Studien am wichtigsten sind. Sie können sich die Simulationsergebnisse ansehen, um zu verstehen, wie Änderungen der Parameter ihre Ergebnisse beeinflussen könnten.

FLEXIBILITÄT UND WISSEN AUSBALANCIEREN

Eine Stärke von SAMPLE ist seine Flexibilität beim Setzen von Parametern, was es Forschern ermöglicht, das Tool an ihre Bedürfnisse anzupassen. Allerdings kann diese Flexibilität auch zu Herausforderungen führen, wenn ein Nutzer mit seinen Arten oder dem Studienkontext nicht vertraut ist. Die Verwendung von Standardwerten ist oft eine sichere Wahl für die meisten Studien.

Wie bei jedem Schätzprozess, der Sampling beinhaltet, wird es immer eine gewisse Variation geben. Eine gängige Methode, um dem entgegenzuwirken, ist es, die Analyse mehrmals durchzuführen, um zu verlässlicheren Schlussfolgerungen zu kommen. Es könnte ratsam sein, die Analysen mindestens fünfmal durchzuführen, um ein klareres Bild davon zu bekommen, was vor sich geht.

SCHWANKUNGEN DER PRÄVALENZRATEN

Es ist wichtig zu beachten, dass die Raten, bei denen Symbionten auf ihren Wirten vorkommen, sich im Laufe der Zeit und an verschiedenen Orten ändern können. Zum Beispiel kann SAMPLE unterschiedliche Prävalenzraten anzeigen, wenn man denselben Wirt und Symbionten, aber in unterschiedlichen Tiefen betrachtet, was darauf hinweist, dass Umweltfaktoren eine bedeutende Rolle spielen.

Diese Variationen können auch auftreten, wenn man ähnliche Arten betrachtet, die eng miteinander verwandt sind. Das Verständnis der Faktoren, die diese Veränderungen beeinflussen, ist wesentlich für Forscher, die die Dynamik innerhalb von Ökosystemen begreifen wollen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SAMPLE ein nützliches Tool für Ökologen ist, die schätzen wollen, wie viele Proben sie in ihren Studien sammeln müssen. Durch die Nutzung dieses Pakets können Forscher sicherstellen, dass ihre Sampling- Bemühungen effektiv sind und dass ihre Datensammlung zu bedeutungsvollen Schlussfolgerungen über Biodiversität und Arteninteraktionen führt.

Originalquelle

Titel: SAMPLE: an R package to estimate sampling effort for species' occurrence rates.

Zusammenfassung: Species occurrence rates are the backbone of many ecological studies. Sampling of species occurrence, however, can come with challenges and might prove more difficult than anticipated. Logistical difficulties, limited funds or time, elusiveness or rarity of species and difficult sampling environments are all examples of scenarios that might contribute to (undesired) small sample sizes. In order to help circumvent some of these difficulties and uncertainties, we present SAMPLE, an R package that aims to inform the user whether the amount of sampling conducted is enough to accurately estimate the occurrence rate of species. We use a simulation approach to help verify the accuracy of the package and to help guide the user in choosing the most appropriate values for the available parameters. Moreover, we provide a real data set where we used SAMPLE to estimate the occurrence rate of various coral-dwelling species on their hosts and the minimum number of samples required for an accurate estimation. This provided example data set includes closely related host species, single or multiple symbionts on a single host coral taxon, and data points obtained from different depths to illustrate how occurrence rates can vary depending on the provided input. Due to its simplicity and easiness of use, this package allows for users to run it whilst in the field to estimate if sampling is sufficient or if the sampling approach needs to be adapted for a particular species. We hope that this package proves itself useful to users that need to estimate occurrence or prevalence rates of species and do not always have the possibility to obtain large sample sizes.

Autoren: Yacine Ben Chehida, H. Bravo, S. E. T. van der Meij

Letzte Aktualisierung: 2024-06-11 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.10.598212

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.10.598212.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an biorxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

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