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Wie Serotonin die Geruchsreaktionen bei Heuschrecken beeinflusst

Diese Studie zeigt die Rolle von Serotonin im Verhalten von Heuschrecken und der Geruchsverarbeitung.

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Die Auswirkungen vonDie Auswirkungen vonSerotonin auf dasVerhalten vonHeuschrecken.bei der Geruchswahrnehmung vonDie Entdeckung der Rolle von Serotonin
Inhaltsverzeichnis

Manchmal kann der gleiche Geruch ein Lebewesen unterschiedlich reagieren lassen, je nach seinem Zustand. Zum Beispiel könnte ein hungriges Insekt von einem Essensgeruch angezogen werden, aber nach dem Essen ignoriert es diesen Geruch. Das wirft Fragen auf, wie das Gehirn diese Gerüche verarbeitet und wie sich das Verhalten verändert. Wissenschaftler glauben, dass bestimmte Chemikalien im Gehirn, die Neuromodulatoren genannt werden, diese Veränderungen steuern könnten, wie ein Organismus auf Gerüche reagiert. Es ist jedoch unklar, ob diese Chemikalien die Reaktionen allgemein verändern oder spezifische Verhaltensweisen beeinflussen.

Die Rolle von Serotonin

Bei Insekten ist Serotonin ein wichtiger Neuromodulator, der an vielen Verhaltensweisen wie Fressen, sozialen Interaktionen, Aggression und Fortpflanzung beteiligt ist. Forschung zeigt, dass der Serotoninspiegel im Gehirn eines Insekts beeinflusst, wie sehr es fressen möchte. Höhere Serotoninwerte können zum Beispiel dazu führen, dass einige Fliegen weniger fressen. Bei bestimmten Insekten, wie Heuschrecken, können Serotoninwerte unterschiedliche Verhaltensweisen auslösen. Wenn der Serotoninspiegel ansteigt, können Heuschrecken von einem einsamen Zustand zu einem geselligeren übergehen.

Serotonin hat auch mit erhöhter Aktivität und Aggression bei anderen Insekten zu tun, während es einige Fortpflanzungsverhalten verringert. Wie genau Serotonin die Verarbeitung von Gerüchen beeinflusst und diese Verhaltensweisen antreibt, ist jedoch noch nicht vollständig bekannt.

Serotonin und die Geruchsverarbeitung

Im Fall von Gerüchen hat man herausgefunden, dass Serotonin das Verhalten sensorischer Neuronen verändert. Bei Wirbeltieren und Wirbellosen hilft Serotonin, wie stark sensorische Neuronen Signale an den nächsten Teil des Gehirns senden. Wenn Serotonin jedoch von aussen zugeführt wird, kann es die Reaktion anderer Gehirnzellen, die Gerüche verarbeiten, verstärken. Das hat dazu geführt, dass Wissenschaftler denken, Serotonin könnte die Empfindlichkeit eines Organismus gegenüber bestimmten Gerüchen je nach Bedarf erhöhen.

Die zentrale Frage ist, wie diese Änderungen in der Reaktion auf Gerüche zu unterschiedlichen Verhaltensweisen führen können. Diese Studie wird sich genau mit Heuschrecken befassen, um zu sehen, wie Serotonin ihre Reaktionen auf verschiedene Gerüche beeinflusst.

Tests mit Heuschrecken

Die Forscher haben damit begonnen zu testen, wie Serotonin die Reaktionen von Heuschrecken auf verschiedene essensbezogene Gerüche beeinflusst. Sie verwendeten eine Gruppe hungriger Heuschrecken und führten vier verschiedene Gerüche in einer Standardkonzentration ein. Die Reaktionen der Heuschrecken wurden aufgezeichnet, um zu sehen, ob sie Interesse an den Gerüchen zeigten.

Um die Reaktionen der Heuschrecken zu messen, beobachteten die Wissenschaftler, wie oft sie ihre sensorischen Anhänge öffneten, wenn sie diesen Gerüchen ausgesetzt waren. Einige Gerüche lösten starke Reaktionen aus, während andere kleinere oder sogar gar keine Reaktionen hervorriefen. Nach der Gabe von Serotonin suchten die Forscher nach Veränderungen in den Reaktionen auf die Gerüche. Sie fanden heraus, dass Serotonin die Reaktionen der Heuschrecken auf einige Gerüche verstärkte, während es ihre Reaktionen auf andere reduzierte.

Serotonin und Reaktionsstärke

Als nächstes untersuchten die Forscher, ob Serotonin die Stärke der Reaktion der Heuschrecken auf verschiedene Gerüche bei unterschiedlichen Konzentrationen änderte. Sie testeten dieselben vier Gerüche in unterschiedlichen Stärken, um zu sehen, wie die Heuschrecken reagierten. Insgesamt stellte sich heraus, je stärker der Geruch, desto wahrscheinlicher war die Reaktion der Heuschrecken. Nach der Serotoninbehandlung waren die Heuschrecken sogar empfindlicher gegenüber bestimmten Gerüchen, insbesondere zwei der vier getesteten.

Bei einigen Gerüchen waren die Reaktionen jedoch weniger signifikant oder änderten sich nach der Serotoninbehandlung kaum. Das deutet darauf hin, dass Serotonin appetitive Verhaltensweisen bei einigen Gerüchen verstärkt, während es weniger Einfluss auf andere hat.

Änderungen in der Neuronenaktivität

Um zu verstehen, wie Serotonin das Verhalten der Heuschrecken beeinflusste, schauten die Wissenschaftler sich die Neuronen im Heuschreckenhirn an, die mit der Geruchsverarbeitung verbunden sind. Sie zeichneten die elektrische Aktivität dieser Neuronen sowohl vor als auch nach der Serotoninbehandlung auf. Was sie fanden, war, dass Serotonin die Neuronen aktiver machte. Nach der Behandlung feuerten die Neuronen in Reaktion auf Gerüche Signalstösse.

Die Veränderungen in der Neuronenaktivität deuteten darauf hin, dass Serotonin diese Neuronen reaktionsbereiter machte. Diese erhöhte Aktivität könnte die höheren Reaktionen auf appetitive Gerüche erklären.

Serotonin und Reaktionszeit

Während Serotonin die allgemeine Reaktion der Neuronen auf Gerüche verstärkte, wollten die Forscher auch wissen, ob es die Reaktionszeit beeinflusste. Sie fanden heraus, dass das Timing des Neuronenfeuerns nach der Serotoninbehandlung konstant blieb. Das bedeutet, dass obwohl die Stärke der Reaktion zunahm, das Muster, wann die Neuronen feuerten, gleich blieb.

Diese Stabilität deutet darauf hin, dass selbst bei erhöhter Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen, die Identität der Gerüche im Gehirn der Heuschrecken immer noch richtig kodiert ist.

Beibehaltung der Geruchsidentität

Um zu überprüfen, ob die Identität der Gerüche weiterhin klar war, verwendeten die Forscher eine Methode, um die Aktivität vieler Neuronen gleichzeitig zu visualisieren. Sie fanden heraus, dass sowohl die Aktivität während des Geruchs als auch nachdem der Geruch nachgelassen hatte, ihre unterschiedlichen Muster beibehielten. Die Muster vor und nach der Serotoninbehandlung waren ähnlich, was darauf hindeutet, dass die Gesamtstruktur der Neuronenaktivität erhalten blieb.

Dieses Ergebnis zeigt, dass obwohl Serotonin die Stärke der Reaktion erhöht, es das Gehirn nicht verwirrt, was für einen Geruch es verarbeitet. Die Informationen über die Identität des Geruchs bleiben unverändert.

Entwicklung eines einfachen Modells

Als die Wissenschaftler untersuchten, wie Serotonin Verhalten und Nervenreaktionen beeinflusst, bemerkten sie, dass ein einfaches Modell helfen könnte, zu erklären, wie diese Veränderungen geschehen. Sie schlugen vor, dass verschiedene Gruppen von Neuronen aktiviert werden, basierend auf der spezifischen Reaktion, die jeder Geruch hervorruft. Je nachdem, ob ein Geruch ein positives oder negatives "Gewicht" im Modell erhält, kann dies zu einer Erhöhung oder Verringerung der Verhaltensreaktion führen.

Gerüche, die anziehen, aktivieren Neuronen, die positive Gewichte liefern. Im Gegensatz dazu aktivieren Gerüche, die abstossen, Neuronen, die negative Gewichte tragen. Diese Aufteilung hilft zu erklären, wie Serotonin die Reaktionen steigern kann und gleichzeitig spezifische Verhaltensänderungen bewirken kann.

Hunger und Serotonin-Effekte

Da Serotonin mit Fressverhalten in Verbindung steht, untersuchten die Forscher, ob es auch beeinflusst, wie Heuschrecken auf Gerüche reagieren, wenn sie hungrig sind und wenn nicht. Sie testeten Heuschrecken, die vor den Experimenten gefressen hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass diese gefütterten Heuschrecken schwächere appetitive Reaktionen auf dieselben Gerüche hatten im Vergleich zu hungrigen. Allerdings erhöhte die Gabe von Serotonin an gefütterte Heuschrecken deren Reaktionen auf Essensgerüche.

Interessanterweise waren ihre Reaktionen nach der Serotoninbehandlung ähnlich denen hungriger Heuschrecken. Das deutet darauf hin, dass Serotonin eine Rolle dabei spielt, wie Heuschrecken auf Gerüche basierend auf ihrem Hungerzustand reagieren.

Fazit

Diese Studie zeigt, dass Serotonin einen erheblichen Einfluss darauf hat, wie Heuschrecken auf essensbezogene Gerüche reagieren. Es kann ihre Reaktionen auf bestimmte appetitive Gerüche erhöhen und andere reduzieren. Die Forschung ergab, dass Serotonin neuronale Reaktionen verstärkt, ohne das Timing zu ändern, sodass die Identität der Gerüche erkennbar bleibt.

Durch die Entwicklung eines einfachen Modells zeigen die Ergebnisse, wie Serotonin Reaktionen verstärken und zu spezifischen Verhaltensänderungen bei Heuschrecken führen kann. Darüber hinaus zeigt die Fähigkeit von Serotonin, die Reaktionen basierend auf Hunger anzupassen, seine entscheidende Rolle im appetitiven Verhalten bei Insekten. Insgesamt tragen diese Erkenntnisse zu unserem Verständnis bei, wie Gehirnchemikalien Verhalten basierend auf sensorischen Informationen und inneren Zuständen formen.

Originalquelle

Titel: Serotonergic amplification of odor-evoked neural responses maps flexibly onto behavioral outcomes

Zusammenfassung: Behavioral responses to many odorants are not fixed but are flexible, varying based on organismal needs. How such variations arise and the role of various neuromodulators in achieving flexible neural-to-behavioral mapping is not fully understood. In this study, we examined how serotonin modulates the neural and behavioral responses to odorants in locusts (Schistocerca americana). Our results indicated that serotonin can increase or decrease appetitive behavior in an odor-specific manner. On the other hand, in the antennal lobe, serotonergic modulation enhanced odor-evoked response strength but left the temporal features or the combinatorial response profiles unperturbed. This result suggests that serotonin allows for sensitive and robust recognition of odorants. Nevertheless, the uniform neural response amplification appeared to be at odds with the observed stimulus-specific behavioral modulation. We show that a simple linear model with neural ensembles segregated based on behavioral relevance is sufficient to explain the serotonin-mediated flexible mapping between neural and behavioral responses.

Autoren: Baranidharan Raman, Y. Bessonova

Letzte Aktualisierung: 2024-07-12 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.08.08.552516

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.08.08.552516.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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