Gene und Augengrösse bei Drosophila
Studie zeigt genetische Faktoren, die die Augengrösse bei Fruchtfliegen beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
- Augenvariation bei Insekten
- Variationen in der Augenhöhe von Drosophila
- Methoden der Analyse
- Gene Ausdrucksmuster
- Otd und seine Rolle in der Augenentwicklung
- Unterschiede in der Chromatin-Zugänglichkeit
- Ergebnisse aus Reporter-Assays
- Zielgene von Otd
- Evolutionäre Implikationen
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
Die Studie über Genetik und ihre Rolle in der Vielfalt der Merkmale lebender Organismen ist ein wichtiger Teil der Evolutionsbiologie. Ein Bereich von Interesse ist, wie verschiedene genetische Faktoren die Grösse von Organen, insbesondere die Augen von Insekten, beeinflussen. Insekten zeigen eine grosse Bandbreite an Unterschieden in der Grösse und Form ihrer Augen, was ihnen geholfen hat, sich an verschiedene Umgebungen und Lebensstile anzupassen.
Augenvariation bei Insekten
Eine der auffälligsten Eigenschaften vieler Insekten ist das Facettenauge, das aus vielen einzelnen Einheiten besteht, die Ommatidien genannt werden. Diese Einheiten können stark in Grösse und Form variieren. Grössere Ommatidien können mehr Licht sammeln, was Insekten hilft, bei schwachem Licht besser zu sehen, aber sie können auch unscharfe Bilder erzeugen. Andererseits kann eine hohe Anzahl kleiner Ommatidien genauere Bilder liefern, aber die Menge an gesammelt Licht verringern. Dieser Kompromiss zwischen Grösse und Anzahl der Ommatidien kann die Sicht eines Insekts stark beeinflussen.
Forschung hat gezeigt, dass verschiedene Insekten Unterschiede in der Anzahl und Grösse ihrer Ommatidien haben, und diese Variationen können innerhalb derselben Art gefunden werden. Das deutet darauf hin, dass bestimmte Regionen ihrer Augen möglicherweise auf spezifische visuelle Aufgaben spezialisiert sind.
Drosophila, besser bekannt als Obstfliegen, werden oft in Studien verwendet, um die genetischen Grundlagen der Augenhöhe zu untersuchen. Verschiedene Arten von Drosophila zeigen eine Reihe von Augenhöhen aufgrund von Unterschieden in ihren Ommatidien. Obwohl viel darüber bekannt ist, wie Augen bei diesen Fliegen sich entwickeln, sind die genauen Gene, die für diese Grössenunterschiede verantwortlich sind, noch nicht vollständig verstanden.
Variationen in der Augenhöhe von Drosophila
Frühere Studien haben gezeigt, dass einige Arten, wie D. mauritiana, grössere Augen haben als andere, wie D. simulans. Dieser Unterschied in der Augenhöhe kann hauptsächlich auf die Grösse ihrer Ommatidien zurückgeführt werden. Die Forschung hat spezifische genetische Regionen identifiziert, die mit diesen Unterschieden in der Augenhöhe verbunden sind. Durch den Transfer von DNA von einer Art mit grösseren Augen zu einer mit kleineren Augen haben Forscher einen Anstieg der Augenhöhe und der Ommatidiengrösse festgestellt.
In dieser Studie wollten die Wissenschaftler die Gene, die an diesen Variationen beteiligt sind, weiter präzisieren, indem sie Gene analysierten, die in den sich entwickelnden Augengeweben von D. mauritiana und D. simulans exprimiert werden. Sie konzentrierten sich auf ein Gen namens orthodenticle (otd), das eine Rolle bei der Bildung und dem Wachstum der Ommatidien spielt.
Methoden der Analyse
Um diese Forschung durchzuführen, verwendeten die Wissenschaftler fortschrittliche Bildgebungstechniken, um die Augenstrukturen der beiden Drosophila-Arten zu untersuchen. Sie sammelten und verglichen Daten über die Grössen der Ommatidien und die gesamte Augenfläche. Sie fanden heraus, dass die Unterschiede in der Ommatidiengrösse in verschiedenen Regionen des Auges konstant waren, wobei D. mauritiana konstant grössere Ommatidien aufwies.
Aus ihren früheren Ergebnissen hatten sie eine spezifische Region des X-Chromosoms identifiziert, die mit 33 % des Grössenunterschieds in den Ommatidien zwischen den beiden Arten verknüpft war. Die Forscher kreierten spezielle Linien von Drosophila mit Bruchpunkten in diesem Bereich, um besser zu verstehen, welche Gene für die Grössenunterschiede verantwortlich waren.
Gene Ausdrucksmuster
Die Studie umfasste die Analyse der Expression von 49 Genen, die sich innerhalb der identifizierten genomischen Region in verschiedenen Entwicklungsstadien befinden. Sie schauten sich speziell die Expression dieser Gene in den Augengeweben beider Arten während entscheidender Entwicklungsphasen an. Sie fanden heraus, dass mehrere Gene unterschiedliche Expressionsniveaus zwischen D. mauritiana und D. simulans aufwiesen.
Ein Gen, otd, zeigte einen auffälligen Unterschied im Ausdruckszeitpunkt. Es wurde festgestellt, dass es früher in D. mauritiana im Vergleich zu D. simulans exprimiert wurde. Diese frühe Aktivität des otd-Gens ermöglichte es den Ommatidien, länger unter seinem Einfluss zu wachsen, was möglicherweise zu grösseren Grössen führte.
Otd und seine Rolle in der Augenentwicklung
Das otd-Gen ist entscheidend für die richtige Augenentwicklung bei Obstfliegen. Es reguliert verschiedene Entwicklungsprozesse, die mit dem Wachstum von Photorezeptorzellen verbunden sind, die die Ommatidien in Facettenaugen bilden. Wenn die Funktion von otd verringert oder heruntergefahren wird, führt das zu unorganisierten Ommatidien, die oft kleiner als normal sind.
Immunfärbetechniken wurden verwendet, um das Vorhandensein des Otd-Proteins in sich entwickelnden Augen sichtbar zu machen. Diese Experimente bestätigten, dass D. mauritiana grössere Mengen an Otd-positiven Ommatidien im Vergleich zu D. simulans während ähnlicher Entwicklungsstadien aufwies.
Chromatin-Zugänglichkeit
Unterschiede in derUm herauszufinden, wie die Expression des otd-Gens reguliert wird, untersuchten die Forscher die Chromatinstruktur, die hilft, die Genaktivität zu steuern. Sie verwendeten eine Technik namens ATAC-seq, um zu analysieren, welche regulatorischen Regionen in den Genomen beider Arten zugänglich waren.
Sie identifizierten mehrere Regionen, die Unterschiede in der Zugänglichkeit zwischen D. mauritiana und D. simulans zeigten. Das deutet darauf hin, dass die regulatorischen Elemente, die das Timing und Niveau der otd-Expression steuern, zwischen den beiden Arten unterschiedlich sind, was möglicherweise zu Variationen in der Ommatidiengrösse führt.
Ergebnisse aus Reporter-Assays
Um tiefer in die Funktion bestimmter regulatorischer Regionen einzutauchen, schufen Wissenschaftler Reporterlinien, die einen fluoreszierenden Marker unter der Kontrolle von Sequenzen aus der otd-regulatorischen Region exprimierten. Indem sie diese Reporter verglichen, entdeckten sie, dass die regulatorische Sequenz von D. mauritiana die Expression früher aktivierte als die entsprechende Sequenz von D. simulans.
Das deutet darauf hin, dass evolutionäre Veränderungen in den regulatorischen Sequenzen des otd-Gens eine frühere Expression ermöglichen, was zu grösseren Ommatidien in D. mauritiana führt.
Zielgene von Otd
Die Forschung hatte auch zum Ziel, nachgelagerte Gene zu identifizieren, die von Otd beeinflusst werden. Sie entdeckten zahlreiche Gene, die mit der Anwesenheit von Otd-Bindungsstellen in ihren regulatorischen Regionen verbunden waren. Diese Zielgene wurden ebenfalls untersucht, um herauszufinden, ob ihre Expressionsniveaus zwischen den beiden Arten variieren.
Die Analyse zeigte, dass Gene, die mit Entwicklungsprozessen und visuellen Systemen verbunden sind, in D. mauritiana aktiver waren. Im Gegensatz dazu wurden Gene, die an Signalwegen beteiligt sind, in D. simulans hochreguliert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Otd mehrere Wege beeinflusst, was zu den beobachteten Unterschieden in der Ommatidiengrösse beiträgt.
Evolutionäre Implikationen
Die Studie hebt hervor, wie kleine Veränderungen in der Genregulation zu signifikanten Unterschieden in physischen Merkmalen führen können. Insbesondere scheint die frühe Expression von otd in D. mauritiana ein Schlüsselfaktor für die grössere Augenhöhe durch erhöhte Ommatidiengrösse zu sein.
Das Konzept der Heterochronie, also Veränderungen im Timing von Entwicklungsereignissen, ist entscheidend für das Verständnis, wie sich Arten entwickeln. Diese Forschung trägt zur wachsenden Evidenz bei, dass solche genetischen Mechanismen zu der morphologischen Vielfalt führen können, die bei eng verwandten Arten zu beobachten ist.
Fazit
Letztendlich wirft diese Studie Licht auf die genetischen Grundlagen der Augenhöhenvariation bei Drosophila. Durch den Fokus auf das otd-Gen und seine regulatorische Landschaft haben die Forscher begonnen, die komplexen genetischen Interaktionen zu entschlüsseln, die zur Grösse und Funktionalität der Facettenaugen bei Insekten beitragen.
Das Verständnis dieser Mechanismen erweitert nicht nur unser Wissen über evolutionäre Prozesse, sondern bietet auch Einblicke, wie verschiedene Arten ihre sensorischen Systeme anpassen, um in unterschiedlichen Umgebungen zu gedeihen. Weitere Untersuchungen zu den genetischen und entwicklungsbedingten Faktoren, die die Augenhöhe beeinflussen, können unser Verständnis der morphologischen Evolution im Tierreich vertiefen.
Titel: Heterochrony in orthodenticle expression is associated with ommatidial size variation between Drosophila species
Zusammenfassung: The compound eyes of insects exhibit extensive variation in ommatidia number and size, which affects how they see and underlies adaptations in their vision to different environments and lifestyles. However, very little is known about the genetic and developmental bases of differences in compound eye size. We previously showed that the larger eyes of Drosophila mauritiana compared to D. simulans is generally caused by differences in ommatidia size rather than number. Furthermore, we identified an X-linked chromosomal region in D. mauritiana that results in larger eyes when introgressed into D. simulans. Here, we used a combination of fine-scale mapping and gene expression analysis to further investigate positional candidate genes on the X chromosome. We found earlier expression of orthodenticle (otd) during ommatidial maturation in third instar larvae in D. mauritiana than in D. simulans, and we show that this gene is required for the correct organisation and size of ommatidia in D. melanogaster. We discovered that the activity of an otd eye enhancer is consistent with the difference in the expression of this gene between species, with the D. mauritiana enhancer sequence driving earlier expression than that of D. simulans. We also identified potential direct targets of Otd that are differentially expressed between D. mauritiana and D. simulans during ommatidial maturation. Taken together, our results suggest that differential timing of otd expression contributes to natural variation in ommatidia size between D. mauritiana and D. simulans, which provides new insights into the mechanisms underlying the regulation and evolution of compound eye size in insects.
Autoren: Isabel Almudi, M. Torres-Oliva, E. Buchberger, A. D. Buffry, M. Kittelmann, G. Guerrero, L. Sumner-Rooney, P. M. C. Gaspar, G. C. Bullinger, J. Figueras Jimenez, F. Casares, S. Arif, D. S. Nunes, N. Posnien, A. P. McGregor
Letzte Aktualisierung: 2024-07-26 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.03.17.435774
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.03.17.435774.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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